Schlagwort: KDE

Simple by default, powerful when understood.

Früher mochte ich KDE und den zugehörigen Plasma-Desktop wirklich nicht so sehr. Zumindest nicht so gern, wie heute. Damals habe ich mich oft darüber geärgert, wie kompliziert die Einstellungen bei KDE manchmal werden können – zumindest habe ich sie so wahrgenommen. Aber einen Aspekt finde ich da sehr interessant: Heute stehe ich ganz anders zu KDE – aber nachvollziehen kann ich meine damalige Frustration noch immer. Den Unterschied macht schlicht, dass ich mich mittlerweile eingearbeitet habe in die Desktop-Umgebung. Nur so konnte ich das volle Potential der Plasma-Arbeitsumgebung für mich entdecken.

Mein Verhältnis zu Plasma hat sich genau dann geändert, als ich mich wirklich darauf eingelassen habe. Denn schon davor habe ich den Desktop ausprobiert – aber eben nur halbherzig. In virtuellen Maschinen vielleicht, oder als eine parallele Installation neben Gnome zum Beispiel. Dass Plasma da nicht im besten Licht dagestanden hat, sollte nachvollziehbar sein. Gerade Gnome und KDE ergänzen sich nebeneinander auf der Platte jedenfalls nicht wirklich. Probleme machen dann zum Beispiel der Login-Manager oder auch die Standardanwendungen und -Themes der verschiedenen Arbeitsumgebungen.

Wenn ich mich nicht auf Plasma eingelassen hätte, würde ich den Desktop heute vielleicht gar nicht nutzen. Und wenn ich mich nicht in die Arbeitsumgebung eingearbeitet hätte, würde ich sie heute nicht so sehr schätzen. Die Plasma-Entwickler stellen ihre Arbeit oftmals unter das Motto „Simple by default – powerful when needed“, zu deutsch: Standardmäßig einfach, mächtig wenn man es braucht. Diesen Slogan habe ich anfangs nicht verstanden. Das lag wohl an meiner Herangehensweise an die Arbeitsumgebung. Tja, Plasma habe ich mir eben immer kompliziert vorgestellt – und mich vielleicht deswegen nicht wirklich in die Nutzerführung die die Plasma-Entwickler vorgesehen haben, hinein versetzen können.

Heute freue ich mich jedenfalls über die vielen Möglichkeiten, die Plasma auf dem Desktop bietet, und ich bin froh, dass ich den Desktop nicht von vornherein abgelehnt und ausgeblendet habe. Mittlerweile ist es mir sehr gut möglich, eine sehr angenehme und funktionale grafische Oberfläche zusammenzustellen, die genau zu meinem Nutzungsverhalten passt. Ich weiß nicht, ob ich das auf diesem Blog bereits angesprochen habe: KDE wirkt für mich immer sehr vollständig, sehr komplett und eben nicht irgendwie zusammengeschustert. Ihr merkt: Heute verwende ich Plasma sehr gerne.

Ein weiterer Punkt, warum ich mich einige Zeit von Plasma ferngehalten habe, war die irgendwie ziemlich komplizierte Lizenz-Situation rund um das Qt-Toolkit. Als KDE aufgekommen ist, war dieses noch keine freie Software. Auch wenn die KDE-Programme selbst schon damals frei lizenziert waren, hingen sie doch in den Anfangsjahren immer von den seinerzeit unfreien Qt-Bibliotheken ab. Heute wird Qt in den aktuellen Versionen dual lizenziert, also sowohl unter einer freien Lizenz für quelloffene Projekte und zugleich unter einer unfreien Lizenz für proprietäre Projekte. KDE selbst sorgt mit der „KDE Free Qt Foundation„, der sowohl KDE- als auch Qt-Vertreter angehören, selbst dafür, dass Qt langfristig frei nutzbar bleibt. Es tut ziemlich gut zu wissen, dass KDE heute selbst darauf bedacht ist, langfristig eine Zukunft als freies Projekt wahren zu können.

KDE macht mir momentan sehr viel Spaß, und ich bin immer wieder ziemlich begeistert von den Möglichkeiten, die die Software bietet. Eigentlich ergibt sich für diesen Blogartikel nur ein sinnvolles Fazit: Wenn ihr damit hadert, ob ihr KDE ausprobieren solltet, kann ich euch die Software wirklich nur empfehlen.

Zurück bei KDE neon

Habe ich auf diesem Blog eigentlich schon einmal über KDE neon geschrieben? Ich glaube ja, aber ich müsste jetzt selbst noch einmal nachsehen. So weit ist es schon gekommen: Ich weiß selbst nicht mehr ganz genau, welche Themen ich auf diesem Blog bereits behandelt habe. Nun ja, das liegt sicherlich an der Vielzahl an Texten, die ich bereits auf der Kaffeediffusion veröffentlicht habe. Wie dem auch sei: KDE neon ist mehr oder minder die Hausdistribution der KDE-Entwicklergemeinschaft, die auf einer stabilen Ubuntu-LTS-Basis immer die neuesten Pakete der Plasma-Arbeitsumgebung bereitstellt.

Neon wird maßgeblich vom ursprünglichen Kubuntu-Gründer Jonathan Riddel und anderen Mitgliedern der Kubuntu-Gemeinschaft entwickelt, steht aber dem KDE-Projekt noch ein wenig näher. Die Entwickler dieser Distro bringen das, was bei KDE entsteht oftmals am schnellsten unter die Nutzer. Ich selbst habe mir heute einmal mehr die User-Edition installiert, die momentan mit KDE Plasma 5.27 daherkommt.

Bei KDE-Plasma verläuft die Entwicklung in der Regel recht schnell. Lange Zeit haben sich die Entwickler an einem Veröffentlichungszyklus von drei Releases pro Jahr orientiert, wobei das für Plasma 6 schon zur Diskussion gestellt wurde. In der Vergangenheit musste man sich daher oft entscheiden: Entweder man nutzt die neueste Plasma-Version unter einer rollend veröffentlichen Distribution oder eine abgehangene Veröffentlichung bei einer stabilen Distro. So gesehen musste man auch wählen, ob man regelmäßig Aktualisierungen des eigenen Betriebssystems anstoßen wollte oder auf einige neue Funktionen verzichten konnte.

KDE neon vereint hier das beste aus beiden Welten: Das eigentliche Grundsystem basiert wie erwähnt auf Ubuntu-LTS, also derzeit der Version 22.04. Die Arbeitsumgebung aber reichen die neon-Devs über eine eigene Paketquelle nach. So erhalten Nutzer schnell das neueste vom neuesten. Für mich ist natürlich in erster Linie die Nutzer-Variante interessant, die ich ja mittlerweile auch wieder verwende. Damit erhalte ich Aktualisierungen für die aktuellste öffentliche Freigabe von KDE. Für Entwickler und Abenteuerlustige gibt es auch die Testing-Edition und eine instabile Ausgabe mit Entwicklungspaketen.

Im Grunde sind die verschiedenen neon-Editionen verschiedene Paketquellen, die auf das bestehende Grundsystem aufsetzen. Auf ihrer Webseite beschreiben die KDE neon-Entwickler ihr System auch so und nicht als komplette Distribution. Der Hauptfokus liegt eben auf KDE; aber beim restlichen System kann mit Ubuntu-LTS als Basis ja auch wenig schief gehen. Manchmal gehen die neon-Entwickler aber auch eigene Wege. So ist der Firefox-Webbrowser Standard, obwohl er nicht zum KDE-Projekt gehört. Besonders ist auch, dass der Fuchs als deb-Paket installiert ist, nicht als Snap. Hinzu kommt noch eine integrierte Unterstützung für Flatpak: Das hat nicht unbedingt mit KDE zu tun, ist aber nutzerfreundlich.

Das KDE neon-Konzept finde ich ziemlich interessant. Ein bisschen erinnert das auch an Linux Mint. Diese Distro setzt bekanntlich ebenfalls auf Ubuntu-Versionen mit Langzeitpflege auf und reicht dazu eine aktuelle Arbeitsumgebung, gerade in der Cinnamon-Edition. Die KDE neon-Installation lief wirklich problemlos, die Nutzeredition läuft ziemlich gut und macht viel Spaß. Eigentlich hatte ich mir gestern ja MX Linux installiert. Allerdings verlief eine Paketinstallation über den MX-Paketinstaller etwas hakelig. Da ich so oder so wieder Lust auf KDE bekommen habe, bin ich nun also wieder gewechselt.

Meine bisherigen Gehversuche mit dem neuen System waren wie angedeutet sehr angenehm und machen Lust, das OS zu nutzen. Momentan schaue ich mich noch ein wenig um – gut, eigentlich ist das Grundsystem sehr minimal gehalten. Nachdem ich meine Dateien auf die Platte kopiert und meine Alltags-Anwendungen nachinstalliert habe, sitze ich nun vor einem ziemlich interessanten System, was förmlich „KDE!“ schreit – und das finde ich ziemlich toll. Ich freue mich auf die kommende Zeit mit KDE neon. 🙂

Arbeitsumgebungen auf dem Linux-Desktop

Als ich angefangen habe, GNU/Linux auf dem Desktop zu nutzen, war ich wirklich fasziniert von dem Konzept unterschiedlicher Arbeitsumgebungen. Als vormaliger Windows-Nutzer kannte ich so etwas einfach nicht. Für mich die Wahlfreiheit zwischen den unterschiedlichen grafischen Oberflächen das freie Betriebssystem als Ganzes spannender gemacht.

Da meine erste Distribution Linux Mint war, habe ich zunächst den Cinnamon-Desktop kennengelernt. Dieser orientiert sich bekanntlich an den Designkonzepten der Windows-Benutzeroberfläche. Für den Einstieg war das wirklich super. Und durch die intuitive Bedienung habe ich mich auch schnell eingewöhnt. Schon allein die Möglichkeit, Dinge wie das Desktop-Theme oder das Symbolthema zu ändern, fand ich damals ziemlich beeindruckend.

Auf Linux Mint habe ich mir später auch einmal die beiden anderen Arbeitsumgebungen angesehen, die diese Distro unterstützt. Mate und Xfce sind viel leichtgewichtiger als der Cinnamon-Desktop. Daher bleiben bei diesen Desktops auch oftmals etwaige Wartezeiten beim Anwendungsstart aus. Die kleinen Kniffe bei der Bedienung dieser Desktops kannte ich an dem Punkt aber noch nicht. Vorerst bei Cinnamon bleibend, habe ich die beiden Arbeitsumgebungen mittlerweile aber lieben gelernt.

Für mich ging es unter Mint dann weiter mit dem Gnome-Desktop, den ich aus den Paketquellen installiert habe. Damals war das glaube ich Gnome in Version 3.34 oder 3.36. Das Bedienschema von Gnome habe ich dann immer weiter lieben gelernt, so sehr, dass ich den Desktop später auch auf meiner nächsten Distro installiert. Das war Manjaro. Nachdem ich aber dort sehr lange auf die bereits erschienene Version 40 von Gnome warten musste, kam mir mein Desktop ein wenig unausgeglichen vor. Manche Anwendungen wurden aktualisiert, die Shell aber nicht. Ich habe mir deshalb Debian 10 „Buster“ als nächste Distribution installiert.

Mit Debian habe ich dann meine wohl mitunter liebste Distribution kennengelernt. Debian 10 mit Gnome 3.30 habe ich dann aber irgendwann auf Debian Bullseye in der Testing-Phase aktualisiert. Dabei habe ich insbesondere auch den Xfce-Desktop für mich entdeckt, Mate habe ich später auch ausprobiert und sehr ins Herz geschlossen.

In meiner Manjaro-Zeit habe ich auch das erste Mal KDE getestet. Unter Distributionen wie openSUSE, Kubuntu und KDE Neon habe ich dann auch das riesiege Potential entdeckt, dass in diesem tollen Desktop schlummert.

Die Enlightenment-Umgebung habe ich vor allem unter Devuan ausprobiert und eine Zeit lang richtig gemocht. Das ist bei dieser Software ja auch nicht schwer. Allerdings ist mir Enlightenment mittlerweile manchmal ein wenig zu „verworren“, ganz vorsichtig ausgedrückt – und zumindest gefühlt auch ein bisschen zu instabil.

Mir macht es wirklich großen Spaß die schier unendliche Vielfalt auf dem Linux-Desktop zu entdecken. Die entsprechenden Projekte entwickeln sich ja auch stetig weiter. Gnome ab Version 40 fand ich anfangs zum Beispiel weniger toll, aber mittlerweile bin ich auch dort wieder ziemlich gern unterwegs: Gnome ist toll, KDE ist toll, Mate ist toll, Xfce ist toll – und die vielen anderen Desktops sind das natürlich auch. Da habe ich noch gar nicht von den flexiblen Fenstermanagern geschrieben! Der Linux-Desktop bietet so viele Möglichkeiten, und so viel zu entdecken. Das finde ich wirklich klasse.

Chaos und Minze

Ich weiß ja selbst nicht, was mich da geritten hat, als ich mich heute morgen entschieden habe, doch wieder die Distribution auf meinem Laptop zu wechseln. Anstatt bei meinem erst gestern konfigurierten Arch-System zu bleiben, wollte ich unbedingt „KaOS“ ausprobieren. Das ist eine KDE-zentrierte Distribution, die erst gestern Abend neue Installationsabbilder freigegeben hat. Als ich heute morgen davon gelesen habe, musste ich mir diese einfach anschauen. Eigentlich wollte ich KaOS schon länger installieren, bin bisher aber noch nie dazu gekommen.

Nun ja, jetzt da ich die Distro ausprobiert habe, bin ich ziemlich ernüchtert. Nachdem ich das Abbild heruntergeladen, verifiziert und überprüft hatte, habe ich es voll motiviert auf meinen USB-Stick gebannt. Von diesem habe ich dann auch den Rechner gestartet; der Bootloader hat mich freundlich begrüßt – bis die ersten Verwirrungen aufkamen: Im Bootmenü haben die Entwickler angegeben, dass es beim Editieren des Start-Prompts auch die Möglichkeit gebe, die Systemsprache sofort umzustellen. Das wollte ich dann auch machen, allerdings konnte ich keine Länderkennung in diesem Bootprompt finden, die ich hätte editieren können. Ich musste also schon leicht verwirrt in eine englischsprachige Installationsumgebung starten.

Dort angekommen wollte ich das System sofort auf die Platte installieren, da sich Live-Umgebungen meiner Ansicht nach nicht wirklich gut zum ausführlichen Testen einer Distribution eignen. Das Installationsprogramm, anscheinend der Calamares-Installer, startete auch wie erhofft und erwartet. Doch schon bei der Sprachauswahl gingen die Probleme weiter: Basierend auf Netzwerkinformationen, die über die Verbindung mit dem WLAN zugänglich geworden waren, hat KaOS richtigerweise Deutsch als Sprache vorausgewählt. Mal abgesehen davon, dass ein manche Knopfbeschriftungen und Texte durchaus übersetzt dargestellt wurden, hat das aber eigentlich nicht viel gebracht. Denn einige Teile des Installers blieben weiterhin englischsprachig. Merkwürdigerweise war es mir einige Augenblicke auch nicht möglich, den „Next“-Knopf zum Fortfahren der Installation zu drücken, obwohl bereits eine Sprache vorausgewählt war.

Auch das allgemeine Layout des Calamares-Installers wirkte oftmals ziemlich verschoben, ich habe mir zunächst aber nicht viel dabei gedacht. Schon etwas verunsichert, ob das denn gut gehen könnte, habe ich mich dann weiter durch den Installationsvorgang geklickt. Bei der Partionierung angekommen, wollte ich von der Vorgabe des Installers abweichen. Anstatt keinen Swap anzulegen, wollte ich das System mit einer Swapdatei bestücken. Diese Option lässt Calamares normalerweise auch einfach über ein Menü zu – nur leider hat sich die Anwendung unter KaOS prompt aufgehangen. Leider ließ sie sich auch nicht mehr schließen, ich musste den Rechner neu starten.

Wieder in der Live-Umgebung angekommen wollte ich dem Installationsassistenten beim zweiten Versuch einen Schritt voraus sein. Deshalb habe ich die Sprache einfach erneut auf Deutsch gesetzt, das konnte aber auch nichts gegen die Verzögerung helfen, die ich bereits beim ersten Mal abwarten musste. Das Calamares-Fenster zu maximieren war aber eine sehr gute Idee, da sich so zumindest kein Text mehr überlappte. Ich habe sogar nachgegeben, und die Partitionierung im entsprechenden Schritt nicht angepasst.

Als dann schlussendlich alle Fragen beantwortet waren, wollte ich mich schon zurücklehnen: Vielleicht war der erste Versuch ja nur eine Ausnahme gewesen? Vielleicht würde das System ja jetzt ohne Probleme auf der Platte landen, immerhin hatte ich ihm ja auch den gesamten Plattenplatz zur Verfügung gestellt. Tja, das Anlegen der Partitionen verlief leider nicht nach Plan: Nachdem der KaOS-Installer die alten Partitionen gelöscht hatte, schlug das formatieren der Fat32-Partition zum Booten fehl. Damit war die Installation dann ja auch gelaufen, und noch dazu hatte sich mein vorheriges Arch-System in Luft aufgelöst. Da saß ich nun, mit einem Rechner ohne Betriebssystem.

Glücklicherweise habe ich für solche Notfälle aber noch einen alten Rechner zur Hand. Dieser ist mit einem guten alten Debian-System ausgestattet, dass auch mit Sicherheit auf diesem Rechner bleibt – da traue ich mich nun wirklich nicht, aus Interesse die Distribution zu wechseln. Mittlerweile ist diese Debian-Installation zwar schon ein „Oldstable“ geworden, aber ich werde das schon noch aktualisieren. Auf diesen Rechner ist jedenfalls Verlass, dank Debian. Auf der Suche nach einer neuen Distribution für meinen Alltagslaptop habe ich mir dann Linux Mint ausgesucht. Das war auch mein Einstieg in die GNU/Linux-Welt.

Ja, auch diesen Text schreibe ich gerade von besagtem Mint-System. Das funktioniert auch ziemlich gut, aber einen kleinen Fehler konnte sich Mint wohl auch bei dieser Installation nicht ersparen: Nachdem die eigentliche Installation abgeschlossen ist, geht es bei Mint bekanntlich an einen Neustart. Das System fragt dann nach, ob man denn das Installationsmedium entfernen könne, um danach mit der Eingabetaste zu bestätigen.

Genau hier habe ich bei Mint, aber auch nur bei Mint (mit Ubuntu-Basis) ein Problem: Aus irgendeinem Grund behauptet SquashFS dann, ein Fehler würde vorliegen. Das Ergebnis sind unzählige vorbeiscrollende Fehlerzeilen, die den Neustart in das installierte System verhindern. Dieses funktioniert dann aber, wenn man den Rechner „per Knopfdruck“ ausschaltet. Sehr merkwürdig. Ich habe dazu auch mal im Linux-Mint-Forum nachgefragt. Vor mehreren Monaten, denn dieser Fehler tritt bei mir fast schon traditionell bei Mint-Installationen auf. Leider habe ich bis heute keine einzige Antwort in diesem Thread bekommen.

Das Mint-System scheint jedenfalls zu funktionieren. Das ist schon mal ein großer Schritt vorwärts im Vergleich zu dem Chaos, das KaOS hinterlassen hat. Ich plane derzeit allerdings, mir morgen mal wieder Manjaro anzuschauen, eine Distribution, die ich eigentlich sehr positiv in Erinnerung habe. Das liegt übrigens auch daran, dass mein Interesse an einer langfristig rollenden Distro noch immer Bestand hat – irgendwie.

11. Juli 2023

Literatur im Fediverse

Im Fediverse habe ich mich in letzter Zeit mehr und mehr für die Literatur-Blase dort interessiert. Es ist immer wieder erstaunlich, wie gut manche Leute microbloggen können; da muss ich ja bekanntlich noch üben. Besonders spannend finde ich es auch, wenn Menschen kleine Gedichte über diese sozialen Netzwerke teilen. Besonders gut lassen sich solche Fediverse-Literaten über die entsprechenden Hashtags verfolgen – und meine bunte Timeline spült ohnehin immer wieder interessante Inhalte zu Tage. So machen dann auch mir soziale Medien Spaß.

Vielleicht ist es genau jetzt an der Zeit, doch einmal einen Ausflug zu machen in die Welt des kreativen oder kreativeren Schreibens. Ich weiß zwar nicht ganz, wie ich eine solche Geschichte angehen sollte, aber irgendwie könnte ich mich derzeit ziemlich gut dazu motivieren. Warum ich bisher nicht dazu gekommen bin, weiß ich ja selbst nicht so genau. Dazu habe ich auch schon einen Blogartikel verfasst. Jetzt, da ich so darüber nachdenke, bin ich versucht, diesen selbst noch einmal zu lesen…

Meine Arch Linux-Installation

Ich habe meine gestrigen Worte tatsächlich in die Tat umgesetzt: Diese Zeilen schreibe ich nun von einem frischen Arch Linux-System, das ich heute Vormittag aufgesetzt habe. Bei der Installation habe ich mich an der Kurzanleitung aus dem deutschsprachigen Wiki der Distribution entlang gehangelt. Und nach dieser Anleitung hat alles ziemlich gut funktioniert. Die Meta-Pakete für die KDE-Arbeitsumgebung Plasma musste ich auch erst einmal wieder verstehen, aber auch diese Hürde ist überwunden.

Mein System läuft übrigens wieder mit einem LTS-Kernel, wie ich das bei den meisten Arch-Installationen vorziehe. Damit kann ich mir wieder ein Stückchen mehr Stabilität einreden. Auch LibreOffice habe ich in der etwas älteren Wartungsversion installiert. Zur Zeit ist das 7.4.7.2. Wenn man sich so ein eigenes System dann zusammen gestückelt hat, läuft das wirklich sehr gut – und dafür ist man ja bekanntlich selbst verantwortlich.

Mal schauen, wie lange ich Arch auf meinem Laptop einsetzen werde. Derzeit bin ich vor allem auf die kommenden neuen Veröffentlichungen von Linux Mint, Linux Mint Debian Edition und MX Linux. Bis dahin: Viele Grüße von meinem Arch-Desktop mit KDE. 🙂

Ein Rückblick auf openSUSE

Vor fast drei Wochen habe ich mir openSUSE Tumbleweed auf meinem Laptop installiert. Jetzt, da Debian 12 vor der Tür steht, und ich auf dieses System wechseln möchte, ist es an der Zeit, zurückzuschauen: So war Tumbleweed für mich: Aktuell, halbwegs stabil – und doch nicht ganz das, wonach ich gesucht habe. Ich denke, so ließe sich mein Ausflug zu openSUSE zusammenfassen. Ich weiß jetzt, dass ich zu Debian zurückkehren möchte. Ich weiß aber auch, dass Tumbleweed weiterhin ein spannendes System bleibt. Ursprünglich bin ich zu Tumbleweed gewechselt, weil ich wieder einmal KDE ausprobieren wollte. Da openSUSE in seiner rollenden Ausgabe stets sehr aktuelle KDE-Versionen ausliefert, kam mir ein Wechsel auf diese Distribution sehr gelegen. Ich muss sagen: Das, was ich mir ursprünglich von Tumbleweed versprochen habe, hat das System mit Sicherheit eingehalten. Trotzdem ist mir aufgefallen, warum Debian meine Lieblingsdistribution ist und bleibt.

Tumbleweed aktualisiert sich als „Rolling Release“ bekanntlich fortlaufend. Und diese Updates sind auch bei mir stets eingetroffen. Wie bereits in meinen vorangegangenen Beiträgen angesprochen, habe ich es irgendwie geschafft, das System im Alltag auf einem aktuellen Stand zu halten. In der Regel lief das auch problemlos. Einmal musste ich erst die Paketquellen auffrischen, bevor das Update durchlaufen konnte. Ein anderes mal hatte ich tatsächlich ein kleines Problem mit Tumbleweed: Nach einem Update konnte ich den Rechner zwar weiterhin hoch-, aber über die Kommandozeile nicht mehr richtig neustarten. Ich war schon kurz davor, auf einen vorherigen Systemschnappschuss zurückzurollen, aber ich habe das Problem doch lösen können. In den BIOS-Einstellungen musste ich die sogenannte „TPM“-Option anschalten, dann lief das ganze wieder so wie erwartet.

Auch KDE war eigentlich recht angenehm nutzbar. Insgesamt hat der Desktop die meiste Zeit funktioniert. Hier und da gab es allerdings ein paar kleine Zwischenfälle. So startete unter Xorg oft der interaktive Desktop nicht mit der restlichen Arbeitsumgebung mit, was sich teils auch nicht durch einfaches Abmelden lösen ließ. Unter Wayland habe ich diese Probleme nicht erfahren, dafür konnte ich KTouch nicht unter Wayland nutzen. Dort hat das System einfach die Eingabe von Tastenanschlägen verweigert. Da das nur für KTouch galt habe ich schlussendlich einmal schlucken müssen und mich dafür entschieden Wayland zu verwenden und KTouch außen vor zu lassen. An diesem Punkt habe ich meine Übungen für das Zehnfingersystem aber ohnehin hauptsächlich mit Tipp10 veranstaltet. Ferner habe ich das Gefühl, dass KDE immer ein bisschen ungewohnt für mich geblieben ist. Ich habe davor ein paar Wochen Gnome und vor Gnome in der Regel Xfce als Arbeitsumgebungen verwendet. KDE macht zwar viel Spaß und ist in den meisten Fällen auch intuitiv. Aber ich denke, dass Xfce doch am besten zu mir und meinen Gewohnheiten passt. Ich werde daher mit Debian 12 auch zu Xfce zurückkehren.

OpenSUSE ist ein spannendes System, welches immer wieder interessante Neuerungen birgt. Insgesamt lief das System die meiste Zeit wie erwartet und hat sich nicht ständig quer gestellt. Ob es also gerechtfertigt ist, rollenden Distributionen so etwas per se vorzuwerfen, wage ich zu bezweifeln. Ich denke, dass es sich schon gelohnt hat, openSUSE einen Besuch abzustatten. Trotzdem habe ich für mich einmal mehr erkannt, warum ich die Systeme der Debian-Familie insgesamt bevorzuge. Sei es das Paketmanagement, der Projektaufbau oder die Flexibilität oder Stabilität (auf Wunsch) – Debian bleibt wohl meine liebste Distribution.

Die Vorfreude auf ein neues Debian-Release

Debian ist eine meiner allerliebsten GNU/Linux-Distributionen überhaupt. Da ich erst seit zwei oder drei Jahren mit GNU/Linux arbeite, war das erste Debian-Release, dass ich ausprobiert habe Debian 10 „Buster“. Seitdem habe ich mich ein bisschen in die Distribution verliebt, auch wenn ich hier und da immer wieder andere ausprobiert und schätzen gelernt habe. OpenSUSE Tumbleweed, Ubuntu, Arch und die anderen sind alle sehr interessant – und erfüllen das, was sie versprechen auch ausgezeichnet. Trotzdem ist Debian die Distribution, die mir über die Zeit wohl am meisten ans Herz gewachsen ist. Mit Debian weiß ich stets woran ich bin. Debian ist für mich sowohl auf technischer, als auch auf „philosophischer“ Ebene gut nachvollziehbar. Andere Distributionen sind toll, doch an die Vorfreude vor einem Debian-Release kommen die anderen Distributionen nicht wirklich heran.

Ich weiß noch genau, als Debian 10 kurz davor war, von Debian 11 abgelöst zu werden. Seinerzeit habe ich eine gefühlte Ewigkeit darauf gewartet, dass Bullseye erscheint, weil ich mich so auf die Xfce-Version 4.16 gefreut habe. Ich kann mich noch gut an meine ersten Schritte mit Debian erinnern, als ich von Manjaro zu dieser Distribution gewechselt bin. Rückblickend kann ich sagen: Debian Stable hat mich eigentlich nie wirklich enttäuscht. Selbst kleine Fehlerchen habe ich nicht wirklich in Erinnerung. Debian Stable hält, was es verspricht und ist meiner Erfahrung nach eine der stabilsten und vor allem verlässlichsten Distributionen überhaupt. Ich könnte wirklich stundenlang über Debian schwärmen – und in der Vergangenheit habe ich das auch getan. Mit Debian habe ich wohl auch am meisten über GNU/Linux insgesamt gelernt. In der Debian-Community habe ich stets Hilfe erhalten, wenn ich sie gebraucht habe – und das immer respektvoll, freundlich und konstruktiv.

Mit Debian habe ich Linux gelernt und lieben gelernt. Auch wenn ich schon viel Spaß hatte mit anderen Distributionen, frage ich mich während meiner Tests immer wieder, ob ich nicht doch wieder zu Debian zurückkehren sollte. Natürlich ist es verlockend, neue Software-Versionen ausprobieren zu können. Wenn das für mich nicht verlockend wäre, würde ich im Moment nicht vor einem openSUSE Tumbleweed sitzen. Wenn ich nicht so neugierig wäre, würde ich nicht so oft andere Distributionen ausprobieren. Dann hätte ich aber auch Debian wohl nie entdeckt. Debian war nicht meine erste Distribution, aber wohl die erste, die ich für mich selbst zu einem Standard erklären konnte, an dem ich andere Distributionen messe. Debian mag vielleicht nicht immer die technisch schönsten und schnellsten Werkzeuge bieten – aber das, was Debian versucht, macht Debian in der Regel unfassbar gut. Es ist einfach beeindruckend, wie Debian über knapp 30 Jahre so fortbestehen konnte, wie es bis heute besteht: Debian ist wohl die größte gemeinschaftlich entwickelte Distribution überhaupt. Debian mag nicht immer die anfängerfreundlichsten Lösungen bieten – aber die Distribution bietet doch jedem Anfänger die Chance, sich einzuarbeiten. Debian ist nicht elitär, wo andere Einsteiger schon fasst vergraulen. Im Gegenteil habe ich die Debian-Gemeinschaft als eine der offensten überhaupt kennengelernt.

Ich kann mich noch gut daran erinnern, wie ich mir zur Installation das passende WLAN-Firmwarepaket herunterladen musste, damit ich den Netzwerkinstaller benutzen konnte. Und auch wenn das nicht sonderlich praktisch war, habe ich das gern gemacht. Der Konsequenz des Debian-Projektes wegen war es mir das wert. Debian ist für mich die Distribution, die am meisten für die Gemeinschaft freier Software steht. Trotzdem bin ich gespannt auf die neuen Installationsmedien mit proprietärer Firmware, auf denen Debian 12 ausgeliefert werden wird. Ich bin gespannt auf Debian 12 – und umso gespannter, je näher das Veröffentlichungsdatum rückt. Ich freue mich auf Debian 12 und meine Vorfreude ist dieses Mal vielleicht sogar ein bisschen größer als davor: Dieses mal habe ich Debian Testing in der Freeze-Phase so gut wie gar nicht genutzt. Vielleicht habe ich so meine Vorfreude auf die Spitze getrieben – vielleicht liegt es wirklich daran. Vor der Freeze-Phase habe ich hin und wieder den Unstable-Zweig verwendet, oder aber Siduction, welches darauf aufsetzt.

Debian war auch die Distribution, mit der ich mehr und mehr Arbeitsumgebungen ausprobiert habe. Zwar kannte ich schon ein paar von Linux Mint oder Manjaro, aber auf Debian habe ich eigentlich so ziemlich alles ausprobiert. Debian war übrigens auch die Distribuion, mit der ich Xfce zum ersten mal länger genutzt habe. Was soll ich sagen, Xfce ist jetzt einer meiner liebsten Desktops. Auch den Mate-Desktop habe ich unter Debian kennengelernt, selbst Enlightenment habe ich ausprobiert. Momentan geht meine Vorliebe eher in Richtung KDE. Das liegt einerseits daran, dass Gnome dafür sorgt, dass GTK-Anwendungen in den kleinen Desktops schlechter und schlechter integriert sind. Andererseits sind die Programme, die im Rahmen von KDE entwickelt werden, oft richtig, richtig gut. Mit Debian 11 lief KDE auf meiner Hardware teils nicht so gut, wie es mit anderen Distributionen funktioniert hat. Ich weiß nicht genau, woran das gelegen hat, auf einem anderen Laptop waren die Probleme auch wesentlich geringer – wenn überhaupt vorhanden. Doch selbst bei „nicht performant“ muss ich hier vorsichtig sein, denn eigentlich lief KDE ziemlich gut. Lediglich die Zeiten zum Starten und Herunterfahren des Systems hätten besser sein können. In dieser Hinsicht erscheint Debian 12 umso vielversprechender: Das KDE, was ich mit Siduction und Debian Sid vor einigen Monaten verwendet habe, lief so performant wie ich es mir nur wünschen konnte. Ich freue mich jedenfalls sehr darauf, dass der Bücherwurm endlich stabil veröffentlicht wird. Ich vermute, das merkt man mir auch an. Mir geht es in diesem Text nicht darum, andere Distributionen schlecht dastehen zu lassen. Ich möchte nur darstellen, dass ich mich wirklich sehr auf Debian 12 freue – und an dieser Vorfreude lässt sich nur schwer rütteln.

OpenSUSE Tumbleweed nach einer Woche

Vor etwas mehr als einer Woche habe ich openSUSE Tumbleweed auf meinem „Laptop für alles“ installiert und möchte jetzt ein paar Eindrücke teilen. Für mich ist openSUSE keine unvertraute Distribution mehr. In der Vergangenheit habe ich hier und da, immer mal wieder Tumbleweed, Leap oder sogar MicroOS verwendet. Meine Erfahrungen waren dabei eigentlich stets sehr positiv. Insbesondere Leap habe ich als sehr stabil in Erinnerung. Im Gegensatz zu Tumbleweed und MicroOS, welches darauf aufsetzt, bietet Leap aber keine besonders frischen Pakete. Als FLOSS-Enthusiast ist es für mich doch hin und wieder interessant, mit den neuesten Versionen herumspielen zu können.

Tumbleweed ist für mich also stets eine interessante Distribution gewesen. Jetzt, da ich das System seit über einer Woche nutze, bin ich noch immer sehr angetan. Ich hatte ursprünglich einige Sorgen, ob ich ausreichend Zeit für ein rollendes System aufbringen kann. Immerhin sind Rolling Releases auch für ein gewisses Maß an zusätzlichem Arbeitsaufwand bekannt. Ich war mir unsicher, ob ich genug Zeit finden kann, mich im Alltag um ein rollendes System zu kümmern. Besonders die Vorsicht, dass ja doch irgendwann ein Ausnahmefall eintreten kann, in dem das System einfach nicht mehr funktioniert. Ja, in der Vergangenheit hatte ich noch keine riesigen Probleme mit Tumbleweed. Trotzdem hat mich diese gewisse Angst in den letzten Wochen eher an statisch veröffentlichte Distributionen gebunden.

Der nervigste Fehler, den ich bei Tumbleweed hatte war wohl der mit LibreOffice: Als ich Tumbleweed vor ein paar Monaten ausprobiert habe, hat LibreOffice dutzende Sekunden gebraucht, bis es gestartet ist. Auch eine Nachfrage im opensuse-forum.de hat mich nicht wirklich weitergebracht, ich war frustriert. Nachdem ich seinerzeit wieder von openSUSE weggewechselt bin, scheint mein momentaner Versuch gut zu laufen. Neben ein paar Problemen beim automatischen Installieren von Paketabhängigkeiten bei nachinstallierter Software hatte ich eigentlich noch keine größeren Probleme. Bisher konnte ich sehr gut mit dem System durch den Alltag kommen. Auch die Aktualisierungen, die etwa täglich bereitstehen sind bisher stets problemlos durchgelaufen. Bisher kann ich mich wirklich kaum beschweren – ich habe sogar das Gefühl, dass Tumbleweed zuverlässiger läuft als die Ubuntu 23.04.

Meine ursprüngliche Angst scheint unberechtigt gewesen zu sein. Darüber freue ich mich natürlich. Man muss natürlich auch die diversen Vorteile im Hinterkopf behalten, die openSUSE im Vergleich zu anderen rollenden Distributionen ganz klar bietet. Eine gewisse Sicherheit geben zum Beispiel die btrfs-Snapshots. Im Zweifelsfall kann ich das System ja einfach zurückrollen. Auf diese Sicherheit zählen zu können, tut einfach gut. Ganz nebenbei wirkt ein Rolling Release so auch weniger „gruselig“. Wenn man also ein rollendes System nutzen möchte, kann ich openSUSE Tumbleweed klar weiterempfehlen. Ich bin mir zwar ziemlich sicher, dass ich einer Debian-12-Installation nicht widerstehen können werde, aber bis dahin hoffe ich, mit Tumbleweed weiterhin eine schöne Zeit haben zu dürfen.

So geht’s dem Chamäleon

Heute möchte ich noch ein paar weitere Ersteindrücke zu openSUSE Tumbleweed teilen. Böse Zungen sagen jetzt vielleicht, dass ich einfach keine anderen Textideen habe. Das mag sein, aber trotzdem möchte ich dem Chamäleon etwas mehr Raum in diesem Blog geben – irgendwie hat es ja verdient, beachtet zu werden. Nachdem ich in einem der letzten Blogeinträge bereits meine erfolgreiche Installation beschrieben habe, ist es jetzt an der Zeit für erste Eindrücke.

Nachdem ich einen Tag mit dem System gearbeitet habe bin ich eigentlich sehr zufrieden: OpenSUSE macht, was es verspricht. Auch eine erste, kleinere Welle an Aktualisierungen lief problemlos durch. KDE läuft – wie erwartet – sehr flüssig. Was das angeht ist openSUSE wirklich das, was ich gesucht habe. KDE macht mir übrigens (wieder) viel Spaß, und es tut gut, nach den letzten Wochen mit Gnome wieder KDE zu nutzen. Hier und da habe ich den Desktop etwas angepasst – und anders als bei Gnome wirkt das bei KDE nicht „illegal“.

Was openSUSE als Distribution angeht, kann ich mich zumeist nicht beschweren. Das Software-Angebot ist ausreichend, ich finde eigentlich alles, was ich brauche.

Und wenn ich etwas nicht finde, könnte ich das theoretisch einfach über Flatpak nachinstallieren. Das wird dankbarer Weise mitinstalliert und unter KDE auch konfiguriert. Bei zwei Anwendungen hat zypper aus irgendeinem Grund vergessen ein paar Abhängigkeiten mitzuinstallieren. Konkret ist mir das bei ReText und Tokodon passiert. Zum Glück konnte ich mir aber einfach selbst helfen, indem ich die Anwendungen aus dem Terminal heraus angestoßen habe. Die entsprechenden Fehlermeldungen haben dann für sich gesprochen. Nach einer kurzen Paketsuche konnte ich die Abhängigkeiten einfach nachinstallieren – und jetzt laufen beide.

Ein bisschen Angst hatte ich vor der Einrichtung unseres Netzwerkdruckers. Als ich das letzte Mal openSUSE verwendet habe, kam in unserem Haushalt noch ein alter Brother-Drucker zum Einsatz, der mit Hersteller-Treibern eingerichtet werden musste. Das hat unter openSUSE immer etwas Freude aufkommen lassen, nach ein bisschen Bastelei hat es aber irgendwann geklappt. Zum Glück habe ich die verzweifelten Websuchen seinerzeit nicht gezählt. Dieser ältere Brother-Drucker hat inzwischen aber den Geist aufgegeben und ein neuerer Brother-Drucker hat die Nachfolge angetreten. Das Gerät unterstützt „driverless printing“ – und ich bin davon schwer begeistert. Unter den meisten Distributionen läuft das Teil sofort, ohne irgendwelche Einstellungen und vor allem: Ohne das Installieren von Hersteller-Treibern. Unter openSUSE hatte ich mal wieder meine Aufgabe gefunden. Aber ich kann Entwarnung geben: Das Gerät druckt. Schuld war ursprünglich die zu rigeros eingestellte System-Firewall von openSUSE.

Insgesamt wirkt openSUSE ehrlich gesagt sogar noch stabiler als Ubuntu 23.04 – und das bei einem rollenden Veröffentlichungsmodell. Nach einem Tag auf der Platte hat openSUSE durchaus überzeugt. Vielleicht sollten sich mehr Linux-Nutzer openSUSE widmen? Technisch ist das wirklich eine tolle Distribution.


Bildnachweis:

Richard Brown, Zvezdana Marjanovic, CC BY-SA 3.0, via Wikimedia Commons