Schlagwort: Leben


  • Backe, backe Marmorkuchen

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    Heute, am 29. September 2023, habe ich es gewagt: Ich habe einen Kuchen gebacken! Gut, so spektakulär ist das jetzt eigentlich auch nicht. Aber immerhin habe ich nicht auf eine Fertigmischung zurückgegriffen. Das wäre ja zu einfach, und irgendwie auch langweilig. Nein, nein: Ich habe das schon alles selbst gemacht. Am Ende kam dann auch tatsächlich ein doch ziemlich leckerer Marmorkuchen heraus. Ich gebe zu, manchmal hat er eher die Maserung von Granit als die von Marmor. Aber wenigstens war er nicht so hart wie eines dieser beiden Gesteine; der Kuchen ist ziemlich locker geworden. Locker und lecker; da hat sich das Backen gelohnt.

    Nachdem ich über eine DuckDuckGo-Suche auf ein gut bewertetes Rezept gestoßen bin, habe ich mich direkt ans Werk gemacht. Meistens habe ich mich an die Vorgaben des Rezepts gehalten. Gut, den Rum habe ich weggelassen. Den brauche ich nicht. Ansonsten habe ich den Teig wie im Rezept dargelegt angerührt, ganz sorgfältig. Die Eier zu trennen war gar nicht so einfach. Aber mit einer Schüssel und einem Esslöffel habe ich das tatsächlich auch hinbekommen. Nach einer ziemlichen Anstrengung kam später sogar noch so etwas wie Eischnee raus – ganz ohne Rührgerät, ein Schneebesen hat gereicht. Eine Hälfte des Teigs schokoladig gefärbt, die andere ganz blass in der Form, hieß es dann zu warten.

    Ich bin ziemlich zufrieden mit dem Resultat meiner Backeskapaden. Die Küche ist nicht abgebrannt und der Ofen ist nicht explodiert. Von daher ist das doch schon einmal ein Erfolg. Und weil ich mir diesen selbst nicht unbedingt zugetraut hätte, lohnt es sich doch, diesen hier festzuhalten. Hier noch der ein oder andere Blick auf den Kuchen, mal im Ofen, mal fertig gebacken:


  • Keine Zeit?

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    Ich habe keine Zeit. Wie oft sagt man sich diesen Satz im Alltag eigentlich? Egal ob bewusst, oder nur im Hinterkopf. Ich habe keine Zeit. Dieser Satz ist vollkommene Ablehnung in vier Worten. Keine Zeit zu haben heißt auch, etwas anderes, wichtigeres tun zu wollen oder zu müssen. Und dann ist dieser Satz auch noch so absolut. Wer keine Zeit hat, der braucht eigentlich nicht weiter begründen. Denn die Begründung steht dann ja schon fest: Etwas anderes ist wichtiger, dringlicher oder auch erlebenswerter.

    Keine Zeit zu haben – vielleicht ist das eine Entschuldigung, vielleicht eine Ausrede. Vielleicht ist es nur eine Schlussfolgerung aus einem stressigen Alltag, der nicht zulässt, etwas anders zu machen. Wer keine Zeit hat, der kann einfach nicht. Schluss, Basta, Ende und aus. Da bietet sich eigentlich nur wenig Raum für Diskussion, und wenig Platz für Zweifel noch dazu. Wer sagt, dass er keine Zeit hat, weiß zumindest gefühlt ganz genau, warum. Und wer diesen Satz zu hören bekommt weiß, dass er im Grunde nicht weiter nachfragen muss.

    Aber wäre es nicht ziemlich langweilig, diesen Blogartikel mit einer so absoluten Aussage zu beenden? Was, wenn der Zeitmangel vielleicht doch nicht so eindeutig ist, wie man sich diesen vorstellt, wünscht oder einredet? Vielleicht lohnt es sich doch zu hinterfragen, ob die eigene Begründung für eine solche Aussage wirklich Stand hält. Kann man sich Zeit vielleicht nicht einfach nehmen? Gut, einfach ist hier vielleicht leichter geschrieben als die Realität das verlangt. Aber trotzdem: Ich habe mir jedenfalls auch Zeit genommen, diesen Blogartikel zu schreiben.


  • 25. September 2023

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    Mir schwirren gerade wieder einige Gedanken über Zufriedenheit im Kopf herum. Das ist für mich einer dieser Begriffe, die man so schlecht definieren kann – aber trotzdem für irgendwie selbstverständlich hält. Klar weiß ich, was ich unter Zufriedenheit verstehe! Oder? Stimmt diese Annahme wirklich? Ich bin mir da nicht so sicher, denn so ganz konkret kann man sich bei diesem Thema wohl nicht festlegen. Und da ich hier von meiner eigenen Vorstellung schreibe, ist natürlich auch die Frage, inwiefern sich diese in der Zukunft vielleicht noch ändert.

    Heute habe ich mich gefreut, einen früheren Bus nehmen zu können, um schneller nach Hause zu kommen. Ganze vierzig Minuten wäre ich so schneller gewesen als sonst in meinem Alltag. Ich bin sogar extra ein bisschen zeitiger losgegangen, um diesen Bus auch nicht zu verpassen. Als ich so an der Bushaltestelle stehe, schaue ich einmal auf das Handy, wieder hoch und: Der Bus ist an mir vorbeigefahren. Ich habe auch nicht versucht, diesem noch nachzulaufen, der war eben weg. Natürlich hätte ich mich an dieser Stelle aufregen können – aber irgendwie war es doch lustig. Denn jetzt musste ich doch die andere Buslinie nehmen, mit der ich sonst auch mitfahre.

    Im Grunde war also alles wie immer. Ich bin zur gleichen Zeit daheim angekommen, wie das sonst in der Regel der Fall ist. Der Unterschied bleibt eigentlich nur, dass ich eine Chance, eher nach Hause zu gelangen, nicht nutzen konnte – obwohl ich das wollte. Vielleicht stand ich zu weit hinten an der Bushaltestelle? Vielleicht hat mich der Busfahrer nur übersehen? Absicht war das ja hoffentlich keine, warum auch. Mir geht es hier um etwas anderes: Ich hätte mich natürlich darüber aufregen können, den Bus verpasst zu haben. Ich konnte mich aber auch daran erinnern, dass eigentlich alles wie sonst auch in meinem Alltag war. Und spätestens mit diesem Text habe ich das ja auch getan. Ist das nicht auch eine Form von Zufriedenheit?


  • Effektiv prokrastinieren

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    Prokrastinieren – also etwas eigentlich wichtiges immer weiter vor sich herschieben, das macht doch jeder mal, oder? Manchmal scheint die Menge der Arbeit, die es zu erledigen gilt, einfach überwältigend groß. Da fällt es leicht, sich selbst irgendwo anders hin zu flüchten. Nur irgendetwas anderes zu machen, um abgelenkt zu sein, um sich in gewisser Weise verstecken zu können. Verstecken zu können vor den Dingen, denen man eigentlich nicht aus dem Weg gehen kann oder sollte. Ich prokrastiniere auch manchmal, und danach habe ich ein schlechtes Gewissen. Denn ich weiß: Eigentlich hätte ich die Zeit sinnvoller nutzen können. Und womit ich mich abgelenkt habe, war vermutlich auch nicht das, was ich eigentlich wollte.

    Das ist für mich die klassische Form des Aufschiebens – die Art des Prokrasitinierens, für die man sich nachher womöglich gar vor sich selbst schämt. Aber als ich neulich so durch das Internet gegeistert bin, und einige Videos angesehen habe, ist mir noch eine andere Form davon bewusst geworden: Das effektive Prokrasitieren. Gut, eigentlich klingt das nach einem Widerspruch in sich. Ist es ja auch. Wie oben beschrieben, ist das Aufschieben von Aufgaben genau das Gegenteil von effektivem Arbeiten, es verhindert genau das. Aber für eine ganz bestimmte Situation macht dieser Begriff doch Sinn: In Hinblick auf das Prokrastinieren mit dem Hintergedanken, ja langfristig die eigene Effektivität zu steigern.

    Es ist wirklich verblüffend, wie viele Inhalte es im Netz zu verschiedenen Notizprogrammen, Aufgabenplanern und Kalenderanwendungen gibt. Ob in Text-, Audio- oder Videoform: Ich finde derartige Beiträge ziemlich interessant. Weil es für mich interessant ist, wie andere ihren Alltag sortieren. Weil ich mir davon vielleicht etwas abschauen könnte. Weil ich die Programme mag, und gerne mehr über diese herausfinden möchte. Aber jetzt mal ganz unter uns: Wenn ich mir stundenlang den Kopf darüber zerbreche, wie ich meine persönlichen Informationen und Notizen sortiere – komme ich dann wirklich mit meinen tatsächlichen Aufgaben voran? Nein, natürlich nicht. Aber man kann sich ja so schön einbilden, dass das Programm X viel effizienter für den eigenen Alltag wäre, und das man ja am eigenen Notizablauf doch noch etwas werkeln könnte.

    Ja klar, das kann man sich leicht einreden. Es ist einfach, so etwas zu glauben, wenn man es sich selbst oft genug vorhält. Aber die Produktivität steigert das natürlich nicht. Besonders spannend finde ich übrigens Inhalte, die genau auf diesen Zusammenhang hinweisen – und sich trotzdem tiefgehend mit dem Thema beschäftigen. Das ist dann ja sozusagen schon eine doppelte Form des Aufschiebens, oder? Ach warte: Dieser Blogbeiträg ist in dieser Hinsicht ja kein bisschen anders. Das Problem anzuerkennen, heißt vielleicht einfach noch nicht, das Problem auch abzulehnen. So, und jetzt habe ich zu tun. 😉


  • 6. September 2023

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    Manchmal habe ich das Gefühl, dass mir die Zeit ein wenig zwischen den Fingern zerrinnt und die Stunden nur so vorbeiziehen. Das fällt mir am deutlichsten auf, wenn ich das überhaupt nicht gebrauchen kann. Wenn ich zum Beispiel Stress habe und bemerke, dass mir die Zeit davon läuft – naja, das macht es nicht wirklich besser. Und dieser Eindruck, der verstärkt sich in solchen Situationen dann nur noch weiter.

    Ich glaube, dass es einen sehr feinen Unterschied gibt zwischen Stress haben und sich selbst in Stress versetzen. Klar, aus der eigenen Perspektive fühlt sich sicherlich beides nicht sonderlich angenehm an. Und einen Unterschied festzumachen, fällt zumindest mir ziemlich schwer. Manchmal ist es eben nicht so einfach, diesen nötigen Schritt zurück zu treten, um die Dinge im Zusammenhang betrachten zu können.

    Als Außenstehender kann ich mich leicht über den selbst auferlegten Stress anderer wundern – aber dieses Hinterfragen ist bei mir selbst wesentlich weniger einfach. Gerade, wenn man sich selbst Stress macht, kommt noch hinzu, dass man bestimmte Dinge ja eigentlich erreichen möchte. Und dann von diesem Ziel abzurücken, macht den richtigen Umgang mit solchen Situationen noch schwieriger.

    Eigentlich brauche ich es gar nicht so allgemein formulieren; denn ich selbst habe dieses Problem ja auch. Manchmal weiß ich nicht, wann ich wirklich Stress habe, wegen äußerer Faktoren – oder mich einfach nur selbst unter Druck setze. Aber vielleicht ist es schon ein Fortschritt anzuerkennen, dass beide Fälle durchaus eintreten können.


  • Gewohnheitstier

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    Der Mensch ist ein Gewohnheitstier. Diese Aussage ist mir unlängst wieder in den Sinn gekommen, als ich über meinen Alltag nachgedacht habe: Nachdem ich mir angewöhnt habe, täglich zu schreiben, kann ich es mittlerweile anscheinend einfach nicht mehr lassen. Seitdem ich mir angewöhnt habe, eine ganz bestimmte Route regelmäßig spazieren zu gehen, pflege ich dieses Hobby ganz selbstverständlich. Da wird für mich deutlich: Die Macht der Gewohnheit ist vielleicht doch nicht zu unterschätzen.

    Wenn ich schon von meinen eigenen Gewohnheiten überrascht sein kann, ist doch klar dass es manchmal gar nicht so einfach ist, fremde nachzuvollziehen. Aber im Grunde ist es dann doch ganz nachvollziehbar: Gewohnheiten können Halt geben, eine Form von Sicherheit vermitteln und eben auch das Gefühl, den eigenen Alltag unter Kontrolle zu haben. Der Mensch ist ein Gewohnheitstier – mal mehr, mal weniger: Manchmal kann man das durchaus unterschreiben.

    Auch ich habe meine Gewohnheiten und möchte sie eigentlich nicht mehr missen. Aber an der Stelle muss doch eine Frage erlaubt sein: Wann wird die eigene Gewohnheit eigentlich zu einer Einschränkung? Klar, wenn ich etwas gewohnt bin, muss ich mich auch keiner neuen Herausforderung stellen. Aber im Grunde verweigere ich dann auch, Alternativen zu entdecken. Das wirkt ein bisschen stur, ein bisschen naiv – aber eben doch auch nachvollziehbar. Mir macht es Spaß, Neues zu entdecken, aber manchmal bin ich auch froh, nichts neues ausprobieren zu müssen.

    Braucht es hier nicht eigentlich wieder dieses gewisse Gleichgewicht, um die Vorteile des Altbekannten und das Potential des neuen zu vereinen? Im Grunde lässt sich die ganz grundlegende Frage dahinter ja oftmals im Alltag, aber im Endeffekt auch nicht nur da stellen. Wann braucht es Mut, sich auf etwas neues einzulassen – und wann ist das einfach nicht zielführend? Zufriedenheit ist wichtig – aber die Offenheit gegenüber neuem muss man deswegen ja nicht ablegen, oder? Genauso ist Offenheit wichtig, aber die hedonistische Suche nach der neuen Attraktion auf Dauer auch irgendwie anstrengend, finde ich. Die Balance klingt da doch vielversprechend – aber in Worte lässt sie sich irgendwie nur schwer fassen.


  • Präteritum, Präsens, Futur

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    Es gibt Tage, an denen ich nur zu gerne in meinen eigenen Erinnerungen schwelge. Wenn ich zum Beispiel bestimmte Orte wieder besuche, die für mich früher zum Alltag gehörten und heute überhaupt nicht mehr. Für mich ist es dann besonders schön, an die Erlebnisse zu denken, die ich mit diesen Orten verbinde – wobei man sich dann natürlich wieder fragt, ob man die Vergangenheit nicht doch verklärt. Ich habe mal gehört, dass man „schlechte“ Erlebnisse schneller wieder vergisst, als dass, was man schön gefunden hat. Vielleicht ist das auch gut so, vielleicht braucht es das – damit man eben nicht immer nur in negativen Gedanken verharrt. Objektiv über die eigene Vergangenheit zu urteilen, würde das aber natürlich nicht leichter machen.

    Wenn man ständig an Gutes zurückdenkt, ergibt sich natürlich auch ein anderes Bild auf die eigene Vergangenheit als Ganzes. Das bringt mich zu einem weiteren Gedanken: Es ist ja eigentlich schon ein Klischee, dass Ältere sich über „die verkommene Jugend“ wundern. Das sagen natürlich auch nicht alle, die schon mehr Lebenserfahrung haben – aber gefühlt höre ich das doch oft genug. Vielleicht kommt diese Grundhaltung auch aus genau diesem Blick auf die Vergangenheit, den ich auch mitbekomme: Wenn man sich in der Gegenwart immer nur auf Negatives konzentriert, aber tendenziell eher an Positives zurückdenkt – wem kann man es da übel nehmen, ein bisschen verbittert auf die Welt zu schauen, in der wir gerade leben? Hier ist natürlich auch ein bisschen die Frage, bis zu welchem Grad sich so eine Haltung rechtfertigen lässt – und wann sie eher zu einer Weltsicht mit massiven Scheuklappen wird.

    Als junger Mensch denke ich häufig darüber nach, wie sich mein Leben später entwickeln könnte – immerhin habe ich den absoluten Großteil ja noch vor mir. Daher finde ich es auch interessant, die Perspektive von Älteren nachzuvollziehen, immerhin konnten die ja schon viele Erfahrungen sammeln, die ich selbst erst machen muss. Manchmal fällt es aber auch schwierig, nachzuvollziehen, was „ältere Semester“ so erzählen. Aus meinem heutigen Blickwinkel kann man manches einfach nicht so schnell verstehen. Klar, dann helfen sicherlich ausführliche Gepräche und ausgiebiges Zuhören. Aber dazu braucht es eben auch diese gewissen Gelegenheiten, die sich nicht immer bieten.

    Es gibt natürlich einen Unterschied zwischen persönlichen Erfahrungen, die ältere Weitergeben können und etwaigen Erlebnissen, die sie vielleicht nie wieder vergessen können. Aber bei diesem Thema komme ich einfach nicht umhin, auch an die verschiedenen Zeitzeugengespräche zu denken, die ich bis jetzt führen durfte. Ich bin für diese Chancen sehr dankbar. Der Gedanke daran, dass sich diese Gelegenheiten in Zukunft vielleicht nie wieder ergeben, dass es eine der wenigen Möglichkeiten ist, Geschichte recht direkt aus erster Hand zu erfahren – der verstärkt diese Dankbarkeit noch mehr. Ich habe mein eigenes Leben noch vor mir – umso mehr möchte ich es wertschätzen, wenn mich Ältere mit ihnen zurückschauen lassen.

    Gerade als junger Mensch stellt sich unvermeidlich die Frage, was man aus dem eigenen Leben machen möchte. So wirklich vermeiden lässt die sich ja nun auch nicht. Ihr aus dem Weg zu gehen bringt am Ende des Tages nichts. Was das angeht, ergibt sich für mich eben sowohl ein Gefühl von Ungewissheit als auch diese gewisse Neugier. In die Vergangenheit zu schauen, das ist das eine. Dann für die Zukunft zu lernen ist wohl noch etwas ganz anderes.