Monat: November 2023

Die November-Beiträge

Sicherlich ist es denjenigen, die meinen Blog in diesem Monat besucht haben, bereits aufgefallen: Hier war in letzter Zeit wirklich nicht viel los. Dennoch habe ich im November einige Texte geschrieben – allerdings per Hand. Momentan bin ich dabei, diese der Reihe nach abzutippen. Ich möchte die entsprechenden Beiträge mit zum passenden Verfassungs-Datum veröffentlichen. Deswegen könnte es sich lohnen, in der nächsten Zeit ein wenig durch diesen Blog zu scrollen. Vielleicht entdeckt ihr ja einen Text, den ihr noch nicht kanntet. 🙂

26.11.2023/1

Als ich täglich Texte geschrieben habe – so lange ist das nicht her – habe ich manchmal über diese Gewohnheit an sich geschrieben. Für Leser war das bestimmt ziemlich uninteressant, aber das war mir im Grunde egal. Erstens weiß ich gar nicht, von wie vielen – oder wenigen Leuten, geschweige denn, von wem mein Blog gelesen wird. Zweitens fand ich eine solche Bestandsaufnahme doch ganz nützlich. Zu reflektieren über das, was man tut oder von sich gibt, ist oft keine schlechte Idee. Was mein Schreiben angeht, war mir eine reflektierte Haltung vielleicht auch noch wichtiger, weil eben jenem Schreiben ja in sich eine reflektive Funktion für mich persönlich zukommt.

Paper Pen“ von Taffarel Micaloski/ CC0 1.0

Im Vergleich zu der Zeit, in der ich täglich gebloggt habe, befinde ich mich derzeit in einer Situation, in der mir eine solche Regelmäßigkeit nicht wirklich möglich ist. Ich hoffe, in Zukunft wieder zu meiner vergangenen Veröffentlichungsfrequenz zurückkehren zu können. Aber momentan ist das für mich eher schwierig. Manchmal komme ich auch nicht einmal dazu, den Rechner hochzufahren; deshalb schreibe ich aktuell mehr per Hand. Wenn ich denn überhaupt schreibe, so muss man das ja auch einmal formulieren. Das ist nämlich weniger geworden; und ganz nebenbei muss ich handschriftliche Texte ja auch noch abtippen, um sie veröffentlichen zu können. Tja, vor ein paar Wochen oder Monaten habe ich über Schreibprogramme am Rechner geschrieben – und jetzt besteht meine Schreibumgebung oft aus Stift und Papier. Mal schauen, wie sich das in Zukunft weiter entwickelt.

Um zum eigentlichen Thema zurückzukommen: Das ich in letzter Zeit weniger geschrieben bzw. gebloggt habe, fällt mir auf. Klar, durch die Schule ist das Schreiben für mich ohnehin ein Stück weit Alltag und das ist auch schön und gut. Jedoch ist es doch etwas anderes, sich der verbleibenden Freizeit bewusst hinzusetzen um zu schreiben. Das tut mir nämlich sehr gut; ich merke, dass ich eigentlich wieder mehr schreiben sollte – doch zeitlich ist das gerade eben schwierig. Wie ich in der Schule regelmäßig schreibe, komme ich durch schulische Aufgaben privat weniger zum Schreiben. Fast ironisch.

22.11.2023/1

Ich bin Linkshänder. Für mich bedeutet das im Alltag manchmal, nicht einfach die Utensilien des täglichen Lebens nutzen zu können, die für andere ganz selbstverständlich sind: Eine ganz „normale“ Schere benutzen? Fehlanzeige. Mit einem ganz „normalen“ Füller schreiben? Das kann auch schwierig werden. Ja, schon bei einfachen Schreibblöcken geht es los, denn hier muss ich die Blätter wenn möglich heraustrennen, denn links befindet sich oft die metallene Spiralbindung eines solchen Blocks – einfach das ganze Produkt umzudrehen, wird auch schwierig, da die Blätter nuneinmal links gelocht sind.

Hand Light“ von Valeria Boltneva/ CC0 1.0

So viel ersteinmal zu meinen Beispielen aus dem Schul- oder auch Schreiballtag. Linkshändern erzähle ich damit wahrscheinlich ohnehin nichts neues, aber ich frage mich, ob auch Rechtshändern solche Probleme auffallen. Natürlich waren das auch nur die Beispiele, die mir spontan eingefallen sind; mit diesen hört es vermutlich nicht auf. Sie zeigen aber eines ganz gut: Wirklich schlimme Nachteile gibt es für Linkshänder nicht, nur ein paar nervige Kleinigkeiten können immer wieder auftreten – und die sind vielleicht nicht allen Rechtshändern ein Begriff.

Mein Urgroßvater soll gesagt haben: „Alle Maschinen sind für Rechtshänder gebaut.“ Da mag wohl auch etwas dran sein, wenn man überlegt, dass diese mehrheitlich wahrscheinlich auch von Rechtshändern konstruiert und umgesetzt wurden. Wie gesagt: Die Beispiele, die ich hier angebracht habe, klingen wir nervige Kleinigkeiten – und das sind sie in der Regel auch. Für mich ist es aber auch genauso selbstverständlich, die linke Hand zu nutzen, wie es für Rechtshänder umgekehrt der Fall sein sollte. Das ist für mich schlicht eine Selbstverständlichkeit, an der auch nicht zu rütteln ist.

Ich bin wirklich froh, dass die Zeiten vorbei sind, in denen Linkshänder in der Schule regelrecht umerzogen wurden. Ich habe mich auch an die Verwunderung gewöhnt, die eintritt, wenn Rechtshänder etwa bemerken, dass ich mit links schreibe. Umso mehr freue ich mich übrigens, wenn ich bemerke, dass andere es mir gleichtun. Wir machen das alles eben mit links. 😉

Die Werkzeuge des Alltags

In den letzten Tagen habe ich mich verstärkt mit den Schreibutensilien beschäftigt, die ich im Alltag nutze: Von Notizbüchern über Bleistifte bis hin zu Kugelschreibern – das, was mir bisher ganz selbstverständlich vorkam, fand ich plötzlich viel spannender. Manche würden vielleicht sagen, dass ich mich mehr dafür interessiert habe, als ich sollte. Das kann ich zwar schon ein Stück weit verstehen, aber ich finde es doch gerechtfertigt, sich Gedanken über das zu machen, worüber viele vielleicht nicht grübeln. Womöglich habe ich da auch nur ein Interesse geweckt – oder gefunden – was mir zuvor nicht bewusst war.

Office Supplies“ von Artsy Crafty/ CC0 1.0

Wenn man sich Gedanken macht über vermeintlich Selbstverständlichesm hat das noch einen weiteren Effekt, als nur von vielen belächelt zu werden: So ermöglicht sich auch ein Blick auf das fälschlicherweise als belanglos Gesehene. Kurz: So wirkt der “Alltag” weniger trist – und natürlich auch weniger langweilig. Ganz einfach, weil man sich auch für die kleinen Dinge interessieren kann. Nachzudenken über das sonst Vergessene, das hat etwas Schönes an sich. Und neugierig macht es noch dazu. Klar wirkt das eventuell ein wenig befremdlich, für mich ist es das aber nicht mehr.

Nicht vergessen sollte man auch die recht persönliche Komponente, die sich in der oben beschriebenen Neugier niederschlagen kann. Ich betrachte hier ja meinen Alltag, nicht den von irgendjemand anderem. Dadurch sollte im Wesentlichen auch das individuelle Verhältnis deutlich werden, welches zwischen mir und meinen (Schreib-)Werkzeugen des Alltags besteht. Vielleicht interpretiere ich hier zu viel hinein, das mag sein – aber spannend sind solche Gedankengänge für mich eben auch. Es ist übrigens auch schön, wie schnell man im Internet von Menschen mitbekommt, denen es, was das angbelangt, ähnlich zu gehen scheint. Besonders interessant wird es ergänzend nämlich auch dann, wenn man von fremden, anderen Perspektiven mitbekommt.

Wenn der Rechner einfach funktionieren muss

In den letzten Monaten habe ich weniger für GNU/Linux.ch geschrieben. Das lag in erster Linie an einem Mangel an Zeit, durch den ich immer öfter nicht dazu gekommen bin, überhaupt zu schreiben. Trotzdem merke ich, dass ich früher anders an Artikel zu freier Software auf dem Desktop herangegangen bin. Denn früher habe ich tendenziell mehr auf meinen eigenen Rechner – oder auch einer alten Testmaschine – ausprobiert. Mittlerweile habe ich auf meinem “Alltags-Desktop” allerdings einen Punkt erreicht, an dem ich schlicht weniger testen möchte. Vielleicht ist mir damit auch eine gewisse Inspirationsquelle für Texte zu freien Software-Projekten weggefallen.

Macintosh Computer“ von Ian Prince/ CC0 1.0

Mittlerweile muss insbesondere der Rechner, den ich im Alltag nutze, zu allererst funktionieren. Tests und sonstige Experimente sind in diesem Sinne deutlich in den Hintergrund getreten und gehören für mich weniger zum Alltag als noch vor ein paar Monaten. Ich finde die Entwicklung in diese Richtung durchaus spannend – denn bevor sie eingetreten ist, habe ich sie eher als unwahrscheinlich abgetan. Für nachvollziehbar halte ich sie allerdings ebenso. Denn dass mein Rechner auf einmal vorrangig zuverlässig laufen muss, liegt nicht zuletzt daran, dass ich schlicht mehr Arbeit damit verrichten muss, wo ich sie früher vielleicht mehr verrichten wollte. Dahingehend ist das wohl eine ziemliche zunehmenden, zusätzlichen Anspruchs, der sich in einem Wunsch nach Verlässlichkeit niederschlägt.

Klar, ich könnte an Stelle meiner primären Hardware auch sekundäre zum Testen verwenden, oder gleich virtuelle Maschinen einsetzen. In der Vergangenheit ist Zweithardware für mich aber zu einer sicheren Bank geworden, auf die ich im Notfall, das heißt bei einem Ausfall meines Hauptrechners, zurückfallen könnte – damit hat sich mein alter Laptop im Grunde für ausgiebiges Ausprobieren disqualifiziert. Und virtuelle Maschinen? Nun, die sind für mich einfach nicht das selbe, wie echte Hardware – und für Reviews könnten sie schnell verzerrte Ergebnisse bedeuten.

Ich habe das Gefühl, dass viele, wenn nicht die meisten, auch in der FOSS-Community, einen ziemlich ähnlichen Anspruch an ihre Rechner haben, wie sich dieser auch bei mir eingestellt hat. Nachvollziehbar ist das, verständlich auch. Dauerhaft? Wer weiß das schon?

11.11.2023/1

Wenn ich schreibe und den fertiggestellten Text veröffentlichen möchte, habe ich im Grunde drei mögliche Anlaufstellen: Zum einen ist da die „Kaffeediffusion“, mein persönlicher Blog. Dann gibt es noch meinen politischen Blog „other society“ und Texte, die einen technischen Bezug haben, kann ich auch auf GNU/Linux.ch veröffentlichen. In den letzten Monaten ist mein persönlicher Blog zu meiner primären Veröffentlichungsplattform geworden. Das mag daran liegen, dass ich mir für diesen explizit wenige Vorgaben mache – und schlussendlich auch niemand sonst entscheiden könnte, dass ein Text nicht dorthin passen würde.

Blog Blogging“ von Wilfred Iven/ CC0 1.0

Klar, auch auf meinem politischen Blog und GNU/Linux.ch habe ich im Grunde keine wirklich immens einschränkenden Faktoren – abseits von der thematischen Ausrichtung dieser Seiten. Trotzdem hat sich, eigentlich seitdem ich für die Kaffeediffusion WordPress verwende, ein gewisses Missverhältnis ergeben. Die anderen beiden Blogs bespiele ich schlicht viel weniger mit eigenen Inhalten. Bei GNU/Linux.ch mag das nicht wirklich auffallen, weil ich dort ohnehin nur ein Autor unter vielen bin, während andere teils viel mehr schreiben als ich. Für meinen politischen Blog aber wiegt es schwerer, dort ist ohne meine Texte schlicht tote Hose. Denn es ist ja mein Blog.

Irgendwie finde ich dieses Missverhältnis bedauerlich. Ich frage mich auch ein wenig, wie es eigentlich zu diesem gekommen ist. Vielleicht liegt es daran, dass mir mein persönlicher Blog eine Themenvielfalt erlaubt hat, die ich zuvor nicht wirklich kannte oder genutzt habe. Wie gesagt: Schade ist es schon, für die anderen beiden Blogs. Ich kann zwar damit leben – denn ich schreibe ja sowieso. Aber vielleicht sollte ich mich diesem Problem doch annehmen.

Vielleicht liegt das Missverhältnis nämlich auch darin begründet, dass mein persönlicher Blog oftmals meine erste Anlaufstelle ist, ich Texte teils schon als Entwurf in WordPress verfasse. Da liegt der Schluss nahe, dass ich sozusagen schon mit einer gewissen Grundhaltung an diese Artikel herangehe, die sich womöglich auch auf die Themenwahl und den Inhalt auswirkt. Vielleicht bräuchte ich also eine übergeordnete Anlaufstelle, um Texte zu schreiben, um sie danach zur Veröffentlichung zuordnen zu können. Womöglich würde es sich hier lohnen, Texte eher in LibreOffice zu schreiben – oder aber mehr per Hand.

10.11.2023/2

Journaling – das liegt ganz klar im Trend. Klingt wohl auch irgendwie moderner als „Tagebuch führen“, was zumindest auf mich ein bisschen historisch, ein bisschen kitschig wirkt. „Journaling“ dagegen klingt schon ganz anders, viel frischer, irgendwie neu aber auch wie eine Mischung aus etwas Privatem und Öffentlichen. Ein Journal klingt mehr wie ein Bericht, ein öffentliches Medium; Journaling hat eine persönliche Note. Ich schreibe – so es meine Freizeit im Alltag und mein Gewissen, diese ja nicht zu „verschwenden“ zulassen – auch sehr, sehr regelmäßig. Denn zu schreiben ist für mich rundum eine positive Sache, die aber natürlich negativen Inhalt haben kann. Vielleicht macht auch das ein Stück weit den Charme aus, den ich dem Schreiben gegenüber empfinde.

Schon oft jedenfalls habe ich mich gefragt, inwiefern sich mein Schreiben mit dem Journaling vergleichen lässt. Da stellt sich natürlich unweigerlich die ganz grundlegende Frage, wie dieser Trend eigentlich definiert werden kann. Ich gebe zu: Hier möchte ich mich noch ein wenig besser informieren, bevor sich ein konkreter Vergleich lohnt. Für mich bleibt hier deswegen eher, nur, oder vor allem eine Konnotation, die ich vergleichen kann und die ein Stück, ein gutes Stück weit meine Wahrnehmung des Journalings darstellt.

Ich nehme das Journaling, dem heute so viele Menschen nachzugehen scheinen, vor allem als das Aufschreiben eigener Gedanken, Erlebnisse und Erfahrungen wahr. Und genau hier setzt die eben erwähnte Frage an: Natürlich schreibe ich auch über meine Gedanken, aber meist eben bezüglich konkreter Themen, Fragestellungen oder zumindest Themenfeldern.

Was ich über den Tag hinweg erlebt habe, tritt dabei oft in den Hintergrund, was die Details anbelangt. Das mag auch daran liegen, dass ich meistens öffentlich schreibe, das heißt meine Texte nach der Fertigstellung irgendwo erscheinen. Zum Beispiel auf meinem Blog. Womöglich ist das eine andere Form zu schreiben, als das „Journaling“. Trotzdem schätze ich es für mich ganz persönlich, Texte zu formulieren. Denn nicht zuletzt ist das für mich ein angenehmer Weg, mich mit den Themen auseinanderzusetzen, die mich interessieren und bewegen. Vielleicht liegt genau da auch diese gewisse Parallele, die mich ständig zum Vergleich mit dem Journaling bewegt.

10.11.2023/1

Es gibt Leute, die organisieren sich, um produktiver zu werden. Mehr zu „schaffen“, ihren Anforderungen gerechter werden zu können. Aber daneben gibt es gefühlt auch Menschen, die, indem sie sich organisieren versuchen, vor ihren eigentlichen Aufgaben zu flüchten. Im Internet sind Inhalte zu Notizprogrammen für den Rechner, zu Produktivitäts-Anwendungen oder anderen Methoden zur Strukturierung des Alltags populär. Gefühlt gibt es Menschen, die so lange organisieren, bis sie gar keine Zeit mehr für die tatsächliche Aufgabe haben.

Ich habe nun schon zweifach „gefühlt“ geschrieben, um derartiges zu beschreiben, denn: Es ist eben doch nur ein Eindruck von anderen Menschen, der sich nicht sonderlich gut belegen lässt. Zugegeben habe ich das auch noch nicht versucht. Von irgendwo wird dieses Gefühl, diese Wahrnehmung aber herrühren; vermutlich, wahrscheinlich.

Es ist ja irgendwie auch nachvollziehbar, oder? An der eigenen Organisation zu arbeiten, an dem eigenen Plan für den Alltag – das vermittelt zumindest ein gewisses Gefühl von Produktivität. Und das, obwohl man von den eigentlichen Aufgaben noch nichts erreicht hat. Vielleicht ist es auch leichter, sich der Planung zu widmen, als sich einer Aufgabe tatsächlich anzunehmen. Ja, dann zieht man sie eben vor, diese Planung; diesen Eindruck von Produktivität, der eigentlich gar nicht stimmen kann, wenn man eine Aufgabe ständig vor sich herschiebt.

Das Selbstversprechen, Aufgaben mit einer guten Planung schneller bewältigen zu können, während diese in den Vordergrund rückt, ist dann auch fraglich. Andererseits kann ich solche Produktivitäts-Versuche auch nachvollziehen. Wenn mir die Zeit knapp erscheint, durch die Finger rinnt, zum Beispiel. Dann fragt man sich schnell: Muss ich mich doch besser organisieren?