Schlagwort: Xfce

10. September 2023

Ich freue mich, denn ich habe es heute tatsächlich geschafft, noch einen Artikel für die Xfce-Serie zu schreiben, die am Montag auf GNU/Linux.ch starten wird. Hier ein kleiner Spoiler: Es ist ein kleines Tutorial geworden, wie man ein nerviges Piepgeräusch abstellen kann, das manchmal bei Xfce auftritt. Der Artikel dazu wird am Dienstag erscheinen. Ich bin wirklich gespannt, wie die Serie ankommen wird. Vielleicht finden sich bei dem Thema ja doch noch ein paar Gastautoren, die mitschreiben möchten. Mal sehen – abwarten, hoffen und Tee Kaffee trinken.

Element-Chat im Browser

Früher habe ich mich immer ein bisschen geärgert, dass der Matrix-Client „Element“, oder auch der Fork „SchildiChat“, nicht in den Debian-Paketquellen verfügbar ist. Heute habe ich mich aber auf eine Möglichkeit zurückbesonnen, die ich lange nicht mehr verwendet habe: Die Element-Entwickler bieten ihr Chatprogramm nämlich auch als Webapp an, die sich über jeden kompatiblen Browser aufrufen lässt. In Firefox hat diese zum Beispiel ganz und gar anstandslos funktioniert – was ich von der Desktop-Version unter anderen Distributionen nicht behaupten kann.

Allerdings verwundert es wenig, dass sich Element im Webbrowser genauso gut nutzen lässt, wie über einen nativen Anwendungsstarter: Der Client basiert meines Wissens nach ohnehin auf Electron. Und dieses Framework ist im Grunde nur eine Form des Chromium-Browser bzw. seiner Blink-Engine. Ich hoffe, dass ich das richtig verstanden habe, aber so sollte es sich im Grunde zusammenfassen lassen. Jedenfalls nutze ich Element jetzt über den Firefox. Und das funktioniert auch. Eigentlich ganz logisch.

4. September 2023

Heute war ein langer Tag. Eigentlich sollte ich um die Uhrzeit wohl lieber langsam schlafen gehen. Ich halte mich also ein bisschen kürzer. So wirklich weiß ich gerade auch gar nicht, worüber ich heute schreiben sollte. Deswegen tippe ich einfach mal wieder drauf los. Klar, an solchen Tagen müsste ich auch nicht schreiben. Aber das Gefühl, es doch getan und irgendein Ziel erreicht zu haben, ist eben doch ganz schön.

Tipps und Tricks für Xfce

Mir ist wieder einmal eine Idee für eine Artikelserie gekommen. Jetzt mag man denken: Ach, wird aus diesem Ansatz für die Kaffeediffusion doch noch etwas? Naja, eigentlich würde ich die besagte Idee lieber auf GNU/Linux.ch umsetzen, das würde thematisch gut passen: In den letzten Tagen habe ich mir wieder einmal Xfce installiert. Alles in allem bleibt das wohl die Arbeitsumgebung, mit der ich einfach am besten zurecht komme, in die ich mich mittlerweile am einfachsten hinein finde und die meinen Vorstellungen insgesamt am nächsten kommt.

Xfce ist flexibel, funktional und anpassbar, aber trotzdem nicht übermäßig ressourcenhungrig. All diese grundlegenden Eigenschaften machen den Desktop für mich interessant – und ich habe das Gefühl, dass andere dieses Konzept ebenso ansprechen könnte. Meine Serienidee war daher, Xfce ein bisschen näher vorzustellen und Tipps für diesen tollen Desktop auszutauschen. Ich denke, dass das Ende der GNU/Linux.ch-Sommerpause da eine gute Gelegenheit sein könnte, um diese Idee umzusetzen.

Arbeitsumgebungen auf dem Linux-Desktop

Als ich angefangen habe, GNU/Linux auf dem Desktop zu nutzen, war ich wirklich fasziniert von dem Konzept unterschiedlicher Arbeitsumgebungen. Als vormaliger Windows-Nutzer kannte ich so etwas einfach nicht. Für mich die Wahlfreiheit zwischen den unterschiedlichen grafischen Oberflächen das freie Betriebssystem als Ganzes spannender gemacht.

Da meine erste Distribution Linux Mint war, habe ich zunächst den Cinnamon-Desktop kennengelernt. Dieser orientiert sich bekanntlich an den Designkonzepten der Windows-Benutzeroberfläche. Für den Einstieg war das wirklich super. Und durch die intuitive Bedienung habe ich mich auch schnell eingewöhnt. Schon allein die Möglichkeit, Dinge wie das Desktop-Theme oder das Symbolthema zu ändern, fand ich damals ziemlich beeindruckend.

Auf Linux Mint habe ich mir später auch einmal die beiden anderen Arbeitsumgebungen angesehen, die diese Distro unterstützt. Mate und Xfce sind viel leichtgewichtiger als der Cinnamon-Desktop. Daher bleiben bei diesen Desktops auch oftmals etwaige Wartezeiten beim Anwendungsstart aus. Die kleinen Kniffe bei der Bedienung dieser Desktops kannte ich an dem Punkt aber noch nicht. Vorerst bei Cinnamon bleibend, habe ich die beiden Arbeitsumgebungen mittlerweile aber lieben gelernt.

Für mich ging es unter Mint dann weiter mit dem Gnome-Desktop, den ich aus den Paketquellen installiert habe. Damals war das glaube ich Gnome in Version 3.34 oder 3.36. Das Bedienschema von Gnome habe ich dann immer weiter lieben gelernt, so sehr, dass ich den Desktop später auch auf meiner nächsten Distro installiert. Das war Manjaro. Nachdem ich aber dort sehr lange auf die bereits erschienene Version 40 von Gnome warten musste, kam mir mein Desktop ein wenig unausgeglichen vor. Manche Anwendungen wurden aktualisiert, die Shell aber nicht. Ich habe mir deshalb Debian 10 „Buster“ als nächste Distribution installiert.

Mit Debian habe ich dann meine wohl mitunter liebste Distribution kennengelernt. Debian 10 mit Gnome 3.30 habe ich dann aber irgendwann auf Debian Bullseye in der Testing-Phase aktualisiert. Dabei habe ich insbesondere auch den Xfce-Desktop für mich entdeckt, Mate habe ich später auch ausprobiert und sehr ins Herz geschlossen.

In meiner Manjaro-Zeit habe ich auch das erste Mal KDE getestet. Unter Distributionen wie openSUSE, Kubuntu und KDE Neon habe ich dann auch das riesiege Potential entdeckt, dass in diesem tollen Desktop schlummert.

Die Enlightenment-Umgebung habe ich vor allem unter Devuan ausprobiert und eine Zeit lang richtig gemocht. Das ist bei dieser Software ja auch nicht schwer. Allerdings ist mir Enlightenment mittlerweile manchmal ein wenig zu „verworren“, ganz vorsichtig ausgedrückt – und zumindest gefühlt auch ein bisschen zu instabil.

Mir macht es wirklich großen Spaß die schier unendliche Vielfalt auf dem Linux-Desktop zu entdecken. Die entsprechenden Projekte entwickeln sich ja auch stetig weiter. Gnome ab Version 40 fand ich anfangs zum Beispiel weniger toll, aber mittlerweile bin ich auch dort wieder ziemlich gern unterwegs: Gnome ist toll, KDE ist toll, Mate ist toll, Xfce ist toll – und die vielen anderen Desktops sind das natürlich auch. Da habe ich noch gar nicht von den flexiblen Fenstermanagern geschrieben! Der Linux-Desktop bietet so viele Möglichkeiten, und so viel zu entdecken. Das finde ich wirklich klasse.

Debian 12 nach einer Woche

Die erste Woche mit dem neuen Debian „Bookworm“ auf meinem Laptop neigt sich dem Ende zu. Also ist es einmal mehr an der Zeit, ein paar erste Eindrücke zu dieser Distribution zu teilen. Um es kurz zu fassen: Debian überrascht nicht, weil es so stabil und verlässlich ist, wie erwartet. Genau das ist es, was ich mir von einem Debian-Release erhoffe, und genau das ist es, was ich mit dieser neuen Version bekommen habe. Wie ich schon in meinem Artikel kurz nach der Systeminstallation beschrieben habe, ist Debian dieses Mal mit der Xfce-Arbeitsumgebung auf meiner Platte gelandet. Das war wirklich eine sehr gute Entscheidung: Debian und Xfce passen zusammen wie Topf und Deckel: KDE lief unter Debian bisher noch nicht sonderlich gut auf meiner Hardware, Gnome ist mir zu ressourcenhungrig und im Gegenzug zu wenig konfigurierbar geworden. Xfce bleibt wohl mein Lieblingsdesktop.

Jetzt, da ihr wisst, von welcher Perspektive ich diesen Text schreibe, kann das Schwärmen ehrlich gesagt nur weitergehen: Die Debian-Paketquellen sind so üppig wie eh und je, an manchen Stellen findet sich jetzt sogar noch mehr Software. Die Konfiguration des Systems ist noch genau so einfach, wie ich das von den vorangegangenen stabilen Debian-Distributionen gewohnt bin. Die Paketverwaltung lässt im Alltag keine Wünsche offen und bleibt für mich eine der verständlichsten ihrer Art. Und die Verbindung aus all diesen Aspekten macht Debian für mich zu einer technisch wahnsinnig beeindruckenden Distribution.

Doch nicht nur was die Technik angeht bin ich Debian wieder einmal voll und ganz verfallen. Nein, auch der Gedanke, dass das alles von einer weltweiten Gemeinschaft gestemmt wurde, sagt mir unglaublich zu. Debian ist über seine jahrzehntelange Geschichte immer unabhängig – oder zumindest unabhängiger – geblieben als die meisten anderen Distributionen. Und nach etwa 30 Jahren ist das umso beachtlicher. Das, was Nutzer an Ubuntu, Fedora und openSUSE bemängeln, macht Debian in meinen Augen umso besser. Debian ist vielleicht nicht die einsteigerfreundlichste, für mich aber eine der nutzerfreundlichsten Distributionen überhaupt. Und das liegt im Wesentlichen daran, dass Debian sich über die Jahre stets selbst treu geblieben ist. Debian ist für mich die sichere Bank, auf die ich mich in der GNU/Linux-Welt verlassen kann, wenn andere Distributionen ihre Nutzer verlassen.

Auch den vorsichtigen Umgang mit neuen Softwareversionen habe ich mit Debian über die Zeit lieben gelernt. Egal, ob es um Fehler in neuen Paketen oder auch nur um ein mangelhaftes Zusammenspiel der unterschiedlichen Versionen geht – mit Debian habe ich eigentlich immer eine halbwegs gut in sich abgestimmte Distribution vorgefunden. Ja, auch ich lasse mich manchmal von Arch Linux oder openSUSE Tumbleweed verlocken. Auch diese Distros haben ohne Zweifel ihren Reiz, aber eben doch einen anderen als das gute alte Debian Stable.

Ich bin ein Desktop-Linux-Nutzer. Wie genau sich Debian auf einem Server schlägt, kann ich nur schwer einschätzen. Wobei natürlich der gute Ruf des Debian-Servers der Distribution selbst vorauseilt. Ich jedenfalls habe in der Debian-Distributionsfamilie ein angenehmes Zuhause im Distributionswald gefunden. Übrigens bin ich auch gespannt, wie all die Debian-Derivate die neue Version für sich nutzen werden; hier zeigt sich nämlich auch, wie wichtig Debian als Mutterdistribution ist.

Anfangs hatte ich zwar noch ein paar Bedenken hinsichtlich der visuellen Konsistenz auf dem Xfce-Desktop, vor dem Hintergrund der neuen Entwicklungen von GTK, zum Beispiel was die libadwaita-Bibliothek von Gnome angeht. Doch selbst hier habe ich einen Kompromiss für mich finden können: Ich nutze Xfce momentan einfach mit der Adwaita-Suite. Damit kann ich sowohl GTK3-Anwendungen und eben auch Qt-Programme unter einen Hut bringen. Ich bin aber auch gewappnet wenn mir eine Gnome-Anwendung GTK4 oder gar libadwaita andrehen möchte.

Um diesen Artikel nicht ausufern zu lassen: Ich habe das Gefühl, dass ich mit Debian und Xfce sehr gut durch den Alltag kommen kann. Über diese tolle Kombination auf dem Desktop kann ich mich derzeit wirklich nur freuen.

Schreiben mit dem Mousepad

Ich habe vor kurzem die neue Debian-Version „Bookworm“ installiert. Frisch, als diese herausgekommen ist; ich konnte mich einfach nicht mehr gedulden. Wie in meinem Artikel zu den ersten Eindrücken und erfahrungen mit dieser grandiosen neuen Version beschrieben, habe ich wieder mit dem Desktop der Herzen, Xfce, installiert. Mit Xfce wird standardmäßig der Texteditor „Mousepad“ ausgeliefert. Da konnte ich einfach nicht wiederstehen und habe mit dem Programm herumexperimentiert. In diesem Artikel möchte ich die Schreibumgebung beschreiben, die bei diesen Experimenten herausgekommen ist. Ihr müsst im Hinterkopf behalten: Ich beschäftige mich seit einiger Zeit mit verschiedenen Programmen, die ich als meine Schreibumgebung nutzen könnte. Von klassische Textverarbeitungsprogrammen bis zu einfachen Texteditoren habe ich schon vieles gesehen. Von LibreOffice bis Vim habe ich einiges ausprobiert.

Auch das Mousepad von Xfce lässt sich eher zu den leichtgewichtigen Programmen einordnen. Die Anwendung startet Xfce-typisch wahnsinnig schnell und standardmäßig in einer sehr einfachen Vorkonfiguration. Eine Statusleiste oben, das Textfeld unten: Das ist Mousepad, wie es aus der Tüte fällt. Schon in diesem Werkszustand ist Mousepad sehr angenehm zu nutzen, zumindest meiner Meinung nach. Ablenkungsfreier – das kann man sich an diesem Punkt vielleicht schon schwer vorstellen. Doch der Xfce-Editor wartet mit unzähligen Einstellungsmöglichkeiten auf, die diesen von einer klitzekleinen IDE bis hin zu einer Schreibumgebung zu wirklich vielen Anwendungszwecken passen lassen. Ich finde schon die Standardeinstellungen sehr gelungen, habe aber noch ein bisschen gebastelt und herumkonfiguriert.

Meine Schreibumgebung sieht derzeit so aus: Das Mousepad starte ich im Vollbildmodus, in dem die Statusleiste und zusätzlich die Tab-Reihe und eine Informationszeile unten im Fenster angezeigt werden. Dank den Einstellungen habe ich den Editor so konfiguriert, dass die zuletzt geöffneten Dateien bei jedem Neustart wiederhergestellt werden. Dabei behalte mit den Tabs die Übersicht über die Dateien, die ich gerade editiere. Ich brauche mich bei der Nutzung des Editors eigentlich nur um das Speichern zu sorgen – und natürlich das Schreiben selbst. Da ich den Gedanken hinter dieser Konfiguration noch ein wenig weiter durchsetzen wollte, habe ich mein Xfce jetzt auch so eingestellt, dass die Desktop-Sitzung beim Abmelden gespeichert und bei einer Neuanmeldung wiederhergestellt wird. Daher kann ich Mousepad nun auch einfach auf der vierten Arbeitsfläche ruhen lassen und weiß immer, wo mein Editor geduldig auf mich wartet. Mit der Tastenkombination ‚Strg‘ + ‚Alt‘ + Pfeiltasten kann ich jederzeit die Arbeitsfläche wechseln. Dadurch kann ich mich im Editor selbst auf den Text konzentrieren, sitze aber nicht „darin fest“.

Auch was das Farbschema angeht, habe ich mir Gedanken gemacht. Mousepad bringt als grafischer Editor einige vorkonfigurierte Farbprofile mit. Da ich die Anwendung derzeit nur im Vollbildmodus nutze, habe ich das dunkelblaue „Kobalt“-Schema gewählt. Dieses bietet meiner Meinung nach sehr gute Kontraste. Es ist aber nicht grell und blendet nicht, wie das die hellen Farbschemen, die ich sonst nutze, im Vollbildmodus tun würden. Stattdessen blicke ich derzeit auf einen mehr oder weniger mehrheitlich dunkelblauen Bildschirm. Die aktuelle Zeile – man könnte in diesem Fall auch vom aktuellen Absatz sprechen – lasse ich dabei hervorheben, wodurch diese etwas heller unterlegt wird. Insgesamt gefällt mir das Kobalt-Schema wirklich gut.

Man merkt es mir vielleicht schon an: Der Mousepad-Editor hat es mir wirklich angetan, und ich bin gespannt, inwiefern ich die beschriebenen Einstellungen im Alltag nutzen werde. Momentan finde ich die wirklich richtig klasse, auch wenn es hier und da noch ein bisschen zu schrauben gibt: Zum Beispiel würde ich gerne die Zahl der Zeichen mit Leerzeichen in der unteren Informationsleiste anzeigen lassen. Die entsprechende Einstellungsmöglichkeit habe ich bisher aber leider noch nicht gefunden. Auch an die Zeilen, die sich über die ganze Bildschirmbreite erstrecken, muss ich mich erst noch gewöhnen. Wobei ich zugeben muss, dass ich zum Ende dieses Artikels feststellen kann, dass das wirklich nicht so tragisch ist, wie erwartet. Insgesamt ist das Mousepad ein Editor ohne Schnick-Schnack, genau das gefällt mir. Ohne auf Funktionen wie eine Rechtschreibprüfung oder Syntax-Hervorhebungen verzichten zu müssen, konnte ich mir mit dem Programm in kurzer Zeit eine sehr angenehme Schreibumgebung zusammenstellen. Das macht Spaß und motiviert auch, das „Mousepad“ weiterhin zu verwenden.

Erste Eindrücke zu Debian 12 „Bookworm“

Gestern ist die neue Debian-Version „Bookworm“ erschienen, die ich mir noch am Abend auf dem Laptop installiert habe. Ich bin ein großer Fan des Debian-Projektes und der hauseigenen Distribution, die für mich für Stabilität, Verlässlichkeit aber auch den Community-Gedanken von GNU und Linux steht. Nachdem ich gestern bereits auf meine letzten drei Wochen mit openSUSE Tumbleweed auf dem Rechner zurückgeschaut habe, möchte ich nun ein paar Ersteindrücke zu Debian 12 teilen.

Wie von Debian zu erwarten war, verlief die Installation selbst ohne irgendwelche Probleme. Nachdem ich das Image vom offiziellen Mirror heruntergeladen, verifiziert und auf den USB-Stick gebracht hatte, begrüßte mich nach kurzer Zeit ein Debian mit Xfce. Obwohl ich in den letzten Monaten vor allem Gnome und KDE verwendet habe, wollte ich mit der neuen Debian-Version auch zu Xfce zurückkehren. Mit seinen langlebigen Hauptversionen passt dieser Desktop sehr gut zu Debian. In „Bookworm“ ist auch die neueste Hauptversion 4.18 enthalten. Was soll ich sagen: Xfce läuft super! Ich bin froh, wieder bei diesem Desktop gelandet zu sein.

Xfce ist anpassbar, flexibel und richtig stabil. Hier ändert sich zwar nicht ständig irgendetwas, aber wenn doch, wird die Arbeitsumgebung stets um sehr sinnvolle Funktionen ergänzt. Dabei bleibt man trotzdem oftmals hinter dem Ressourcenverbrauch der großen Desktops zurück, ohne nötige Funktionen einzubüßen. Vor allem Gnome könnte sich hier durchaus eine Scheibe von Xfce abschneiden. Nicht nur, dass Xfce an sich toll ist. Auch in Debian halte ich den Desktop für sehr gut integriert. Neben den Kernpaketen installiert Debian über Tasksel auch eine angenehme Auswahl an vorausgewählter Desktop-Software mit. Die vorinstallierte Software unterscheidet sich wenn überhaupt nur in Kleinigkeiten von der der vorherigen Debian-Version „Bullseye“.

Und genau das ist es, was Debian für mich auch zu einer technisch großartigen Distribution macht: Bei Debian weiß ich, was ich bekomme. Die Software in einer stabilen Veröffentlichung ist gewissenhaft getestet und lässt einen nicht im Stich. Klar gibt es hier und da ein paar kleine Fehlerchen. Trotzdem ist das der große Vorteil, den eine stabile Distribution gegenüber rollenden Mitbewerbern vorweisen kann.

Klar, nicht jeder würde Debian als eine unfassbar anfängerfreundliche Distro bezeichnen. Doch ich habe mich vor einiger Zeit in die Paketverwaltung und den Systemaufbau bei Debian eingearbeitet, so dass ich im Alltag eigentlich keine Probleme mehr habe. Wenn man einmal weiß, wie Debian tickt, ist das eine sehr dankbare Distribution. Debian stellt sich nicht in den Weg des Nutzer, zumindest habe ich das unter „Stable“ noch nie erlebt: Den Paketmanager „apt“ halte ich für den besten seiner Zunft und auch den klassischen Debian-Installer halte ich für sehr ausgereift.

Warum erwähne ich aber den Installer? Ich selbst bin der Meinung, dass jeder ein einmal eingerichtetes Debian-System ohne größere Schwierigkeiten nutzen kann. Gerade, wenn man auf Gnome oder KDE als Desktop setzt, lässt sich auch vieles über intuitive grafische Programme regeln. Der Installer wird aber oftmals als ein Schwachpunkt von Debian angesehen – ich halte das für eine unglückliche Formulierung. Ja, der Debian-Installer mag nicht der ansprechendste oder nutzerfreundlichste sein, wenn man ihn mit anderen Installationsprogrammen vergleicht. Trotzdem tut er, was er soll. Ist es nicht genau diese Verlässlichkeit, die Debian ausmacht? Sicherlich ist es vorstellbar, dass die ein oder anderen Einsteiger mit einigen Fragen überfordert sein könnten. Doch insgesamt ist der Debian-Installer keine Raketenwissenschaft. Dank der guten Dokumentation von Debian kann sich hier sicherlich jeder einlesen. Für diejenigen, die das nicht möchten stehen außerdem die Live-Abbilder mit dem einfachen, aber weniger flexiblen, Calamares-Installationsprogramm zur Verfügung. Auch ich musste mich erst in Debian zurechtfinden, als ich die Distribution zum ersten mal genutzt habe. Aber wenn selbst ich das schaffe, schafft ihr das auch! 😉

Neben der angenehmen Stabilität am Desktop bin ich auch mit den Paketquellen der Distribution sehr zufrieden. Den absoluten Großteil der Software, die ich täglich nutze, finde ich schon in den Standardrepos. Sollte doch eine exotische Anwendung nicht in den Quellen von Debian enthalten sein, nutze ich zur Not eben ein Flatpak. Derzeit brauche ich das aber nur für den Matrix-Client „Schildichat“ – ansonsten komme ich mit den Repositorien von Debian ohne Probleme aus.

Mich fasziniert an Debian vor allem eines: Das, was ich in den letzten Absätzen geschrieben habe, könnte ich so auch über die Vorgängerversionen sagen. Debian ist für mich die sichere Bank in der Linux-Welt, die mich nicht versetzt. Andere Distributionen können noch so spannend sein, aber ich weiß, warum ich Debian so sehr zu schätzen weiß. Debian ist vielleicht hier und da etwas kantig. Das mag sein. Aber mit der Zeit kann sich vermutlich jeder so weit einarbeiten, dass diese Kanten gar nicht mehr so sehr auffallen. Für mich ist es schwer, einzuschätzen, wie ein Einsteiger ein Debian-System nutzen würde. Ich jedenfalls halte Debian für die Distribution, die am besten zu meinen Nutzungsgewohnheiten passt. Ob das nun daran liegt, dass sich meine Gewohnheiten auch nach den Eigenschaften von Debian ausgeprägt haben, kann ich nur schwer beurteilen. Ich kann jedenfalls nur jedem Linux-Anwender raten, Debian einmal auszuprobieren. Habt keine Angst, so kompliziert wie Debian manchmal verschrien wird, ist es überhaupt nicht.

Im Gegenteil ist Debian 12 wohl eine der einsteigerfreundlichsten Debianversionen seit langem: So ist beispielsweise die Verfügbarkeit proprietärer Firmware auf den offiziellen Installationsmedien sicherlich eine sehr nutzerfreundliche Ergänzung. Klar können wir uns hier darüber streiten, inwiefern Debian dahingehend gegen die eigenen Ideale verstößt. Aber zu Debians Zielen gehört es nuneinmal auch, eine nutzbare Distribution für viele zu erstellen. Ich bin allenfalls froh, dass es Debian gibt – hoch lebe der Bücherwurm!

Ein Rückblick auf openSUSE

Vor fast drei Wochen habe ich mir openSUSE Tumbleweed auf meinem Laptop installiert. Jetzt, da Debian 12 vor der Tür steht, und ich auf dieses System wechseln möchte, ist es an der Zeit, zurückzuschauen: So war Tumbleweed für mich: Aktuell, halbwegs stabil – und doch nicht ganz das, wonach ich gesucht habe. Ich denke, so ließe sich mein Ausflug zu openSUSE zusammenfassen. Ich weiß jetzt, dass ich zu Debian zurückkehren möchte. Ich weiß aber auch, dass Tumbleweed weiterhin ein spannendes System bleibt. Ursprünglich bin ich zu Tumbleweed gewechselt, weil ich wieder einmal KDE ausprobieren wollte. Da openSUSE in seiner rollenden Ausgabe stets sehr aktuelle KDE-Versionen ausliefert, kam mir ein Wechsel auf diese Distribution sehr gelegen. Ich muss sagen: Das, was ich mir ursprünglich von Tumbleweed versprochen habe, hat das System mit Sicherheit eingehalten. Trotzdem ist mir aufgefallen, warum Debian meine Lieblingsdistribution ist und bleibt.

Tumbleweed aktualisiert sich als „Rolling Release“ bekanntlich fortlaufend. Und diese Updates sind auch bei mir stets eingetroffen. Wie bereits in meinen vorangegangenen Beiträgen angesprochen, habe ich es irgendwie geschafft, das System im Alltag auf einem aktuellen Stand zu halten. In der Regel lief das auch problemlos. Einmal musste ich erst die Paketquellen auffrischen, bevor das Update durchlaufen konnte. Ein anderes mal hatte ich tatsächlich ein kleines Problem mit Tumbleweed: Nach einem Update konnte ich den Rechner zwar weiterhin hoch-, aber über die Kommandozeile nicht mehr richtig neustarten. Ich war schon kurz davor, auf einen vorherigen Systemschnappschuss zurückzurollen, aber ich habe das Problem doch lösen können. In den BIOS-Einstellungen musste ich die sogenannte „TPM“-Option anschalten, dann lief das ganze wieder so wie erwartet.

Auch KDE war eigentlich recht angenehm nutzbar. Insgesamt hat der Desktop die meiste Zeit funktioniert. Hier und da gab es allerdings ein paar kleine Zwischenfälle. So startete unter Xorg oft der interaktive Desktop nicht mit der restlichen Arbeitsumgebung mit, was sich teils auch nicht durch einfaches Abmelden lösen ließ. Unter Wayland habe ich diese Probleme nicht erfahren, dafür konnte ich KTouch nicht unter Wayland nutzen. Dort hat das System einfach die Eingabe von Tastenanschlägen verweigert. Da das nur für KTouch galt habe ich schlussendlich einmal schlucken müssen und mich dafür entschieden Wayland zu verwenden und KTouch außen vor zu lassen. An diesem Punkt habe ich meine Übungen für das Zehnfingersystem aber ohnehin hauptsächlich mit Tipp10 veranstaltet. Ferner habe ich das Gefühl, dass KDE immer ein bisschen ungewohnt für mich geblieben ist. Ich habe davor ein paar Wochen Gnome und vor Gnome in der Regel Xfce als Arbeitsumgebungen verwendet. KDE macht zwar viel Spaß und ist in den meisten Fällen auch intuitiv. Aber ich denke, dass Xfce doch am besten zu mir und meinen Gewohnheiten passt. Ich werde daher mit Debian 12 auch zu Xfce zurückkehren.

OpenSUSE ist ein spannendes System, welches immer wieder interessante Neuerungen birgt. Insgesamt lief das System die meiste Zeit wie erwartet und hat sich nicht ständig quer gestellt. Ob es also gerechtfertigt ist, rollenden Distributionen so etwas per se vorzuwerfen, wage ich zu bezweifeln. Ich denke, dass es sich schon gelohnt hat, openSUSE einen Besuch abzustatten. Trotzdem habe ich für mich einmal mehr erkannt, warum ich die Systeme der Debian-Familie insgesamt bevorzuge. Sei es das Paketmanagement, der Projektaufbau oder die Flexibilität oder Stabilität (auf Wunsch) – Debian bleibt wohl meine liebste Distribution.

Die Vorfreude auf ein neues Debian-Release

Debian ist eine meiner allerliebsten GNU/Linux-Distributionen überhaupt. Da ich erst seit zwei oder drei Jahren mit GNU/Linux arbeite, war das erste Debian-Release, dass ich ausprobiert habe Debian 10 „Buster“. Seitdem habe ich mich ein bisschen in die Distribution verliebt, auch wenn ich hier und da immer wieder andere ausprobiert und schätzen gelernt habe. OpenSUSE Tumbleweed, Ubuntu, Arch und die anderen sind alle sehr interessant – und erfüllen das, was sie versprechen auch ausgezeichnet. Trotzdem ist Debian die Distribution, die mir über die Zeit wohl am meisten ans Herz gewachsen ist. Mit Debian weiß ich stets woran ich bin. Debian ist für mich sowohl auf technischer, als auch auf „philosophischer“ Ebene gut nachvollziehbar. Andere Distributionen sind toll, doch an die Vorfreude vor einem Debian-Release kommen die anderen Distributionen nicht wirklich heran.

Ich weiß noch genau, als Debian 10 kurz davor war, von Debian 11 abgelöst zu werden. Seinerzeit habe ich eine gefühlte Ewigkeit darauf gewartet, dass Bullseye erscheint, weil ich mich so auf die Xfce-Version 4.16 gefreut habe. Ich kann mich noch gut an meine ersten Schritte mit Debian erinnern, als ich von Manjaro zu dieser Distribution gewechselt bin. Rückblickend kann ich sagen: Debian Stable hat mich eigentlich nie wirklich enttäuscht. Selbst kleine Fehlerchen habe ich nicht wirklich in Erinnerung. Debian Stable hält, was es verspricht und ist meiner Erfahrung nach eine der stabilsten und vor allem verlässlichsten Distributionen überhaupt. Ich könnte wirklich stundenlang über Debian schwärmen – und in der Vergangenheit habe ich das auch getan. Mit Debian habe ich wohl auch am meisten über GNU/Linux insgesamt gelernt. In der Debian-Community habe ich stets Hilfe erhalten, wenn ich sie gebraucht habe – und das immer respektvoll, freundlich und konstruktiv.

Mit Debian habe ich Linux gelernt und lieben gelernt. Auch wenn ich schon viel Spaß hatte mit anderen Distributionen, frage ich mich während meiner Tests immer wieder, ob ich nicht doch wieder zu Debian zurückkehren sollte. Natürlich ist es verlockend, neue Software-Versionen ausprobieren zu können. Wenn das für mich nicht verlockend wäre, würde ich im Moment nicht vor einem openSUSE Tumbleweed sitzen. Wenn ich nicht so neugierig wäre, würde ich nicht so oft andere Distributionen ausprobieren. Dann hätte ich aber auch Debian wohl nie entdeckt. Debian war nicht meine erste Distribution, aber wohl die erste, die ich für mich selbst zu einem Standard erklären konnte, an dem ich andere Distributionen messe. Debian mag vielleicht nicht immer die technisch schönsten und schnellsten Werkzeuge bieten – aber das, was Debian versucht, macht Debian in der Regel unfassbar gut. Es ist einfach beeindruckend, wie Debian über knapp 30 Jahre so fortbestehen konnte, wie es bis heute besteht: Debian ist wohl die größte gemeinschaftlich entwickelte Distribution überhaupt. Debian mag nicht immer die anfängerfreundlichsten Lösungen bieten – aber die Distribution bietet doch jedem Anfänger die Chance, sich einzuarbeiten. Debian ist nicht elitär, wo andere Einsteiger schon fasst vergraulen. Im Gegenteil habe ich die Debian-Gemeinschaft als eine der offensten überhaupt kennengelernt.

Ich kann mich noch gut daran erinnern, wie ich mir zur Installation das passende WLAN-Firmwarepaket herunterladen musste, damit ich den Netzwerkinstaller benutzen konnte. Und auch wenn das nicht sonderlich praktisch war, habe ich das gern gemacht. Der Konsequenz des Debian-Projektes wegen war es mir das wert. Debian ist für mich die Distribution, die am meisten für die Gemeinschaft freier Software steht. Trotzdem bin ich gespannt auf die neuen Installationsmedien mit proprietärer Firmware, auf denen Debian 12 ausgeliefert werden wird. Ich bin gespannt auf Debian 12 – und umso gespannter, je näher das Veröffentlichungsdatum rückt. Ich freue mich auf Debian 12 und meine Vorfreude ist dieses Mal vielleicht sogar ein bisschen größer als davor: Dieses mal habe ich Debian Testing in der Freeze-Phase so gut wie gar nicht genutzt. Vielleicht habe ich so meine Vorfreude auf die Spitze getrieben – vielleicht liegt es wirklich daran. Vor der Freeze-Phase habe ich hin und wieder den Unstable-Zweig verwendet, oder aber Siduction, welches darauf aufsetzt.

Debian war auch die Distribution, mit der ich mehr und mehr Arbeitsumgebungen ausprobiert habe. Zwar kannte ich schon ein paar von Linux Mint oder Manjaro, aber auf Debian habe ich eigentlich so ziemlich alles ausprobiert. Debian war übrigens auch die Distribuion, mit der ich Xfce zum ersten mal länger genutzt habe. Was soll ich sagen, Xfce ist jetzt einer meiner liebsten Desktops. Auch den Mate-Desktop habe ich unter Debian kennengelernt, selbst Enlightenment habe ich ausprobiert. Momentan geht meine Vorliebe eher in Richtung KDE. Das liegt einerseits daran, dass Gnome dafür sorgt, dass GTK-Anwendungen in den kleinen Desktops schlechter und schlechter integriert sind. Andererseits sind die Programme, die im Rahmen von KDE entwickelt werden, oft richtig, richtig gut. Mit Debian 11 lief KDE auf meiner Hardware teils nicht so gut, wie es mit anderen Distributionen funktioniert hat. Ich weiß nicht genau, woran das gelegen hat, auf einem anderen Laptop waren die Probleme auch wesentlich geringer – wenn überhaupt vorhanden. Doch selbst bei „nicht performant“ muss ich hier vorsichtig sein, denn eigentlich lief KDE ziemlich gut. Lediglich die Zeiten zum Starten und Herunterfahren des Systems hätten besser sein können. In dieser Hinsicht erscheint Debian 12 umso vielversprechender: Das KDE, was ich mit Siduction und Debian Sid vor einigen Monaten verwendet habe, lief so performant wie ich es mir nur wünschen konnte. Ich freue mich jedenfalls sehr darauf, dass der Bücherwurm endlich stabil veröffentlicht wird. Ich vermute, das merkt man mir auch an. Mir geht es in diesem Text nicht darum, andere Distributionen schlecht dastehen zu lassen. Ich möchte nur darstellen, dass ich mich wirklich sehr auf Debian 12 freue – und an dieser Vorfreude lässt sich nur schwer rütteln.