Kategorie: Tagebuch

Tagebuch-Einträge


  • 25. September 2023

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    Mir schwirren gerade wieder einige Gedanken über Zufriedenheit im Kopf herum. Das ist für mich einer dieser Begriffe, die man so schlecht definieren kann – aber trotzdem für irgendwie selbstverständlich hält. Klar weiß ich, was ich unter Zufriedenheit verstehe! Oder? Stimmt diese Annahme wirklich? Ich bin mir da nicht so sicher, denn so ganz konkret kann man sich bei diesem Thema wohl nicht festlegen. Und da ich hier von meiner eigenen Vorstellung schreibe, ist natürlich auch die Frage, inwiefern sich diese in der Zukunft vielleicht noch ändert.

    Heute habe ich mich gefreut, einen früheren Bus nehmen zu können, um schneller nach Hause zu kommen. Ganze vierzig Minuten wäre ich so schneller gewesen als sonst in meinem Alltag. Ich bin sogar extra ein bisschen zeitiger losgegangen, um diesen Bus auch nicht zu verpassen. Als ich so an der Bushaltestelle stehe, schaue ich einmal auf das Handy, wieder hoch und: Der Bus ist an mir vorbeigefahren. Ich habe auch nicht versucht, diesem noch nachzulaufen, der war eben weg. Natürlich hätte ich mich an dieser Stelle aufregen können – aber irgendwie war es doch lustig. Denn jetzt musste ich doch die andere Buslinie nehmen, mit der ich sonst auch mitfahre.

    Im Grunde war also alles wie immer. Ich bin zur gleichen Zeit daheim angekommen, wie das sonst in der Regel der Fall ist. Der Unterschied bleibt eigentlich nur, dass ich eine Chance, eher nach Hause zu gelangen, nicht nutzen konnte – obwohl ich das wollte. Vielleicht stand ich zu weit hinten an der Bushaltestelle? Vielleicht hat mich der Busfahrer nur übersehen? Absicht war das ja hoffentlich keine, warum auch. Mir geht es hier um etwas anderes: Ich hätte mich natürlich darüber aufregen können, den Bus verpasst zu haben. Ich konnte mich aber auch daran erinnern, dass eigentlich alles wie sonst auch in meinem Alltag war. Und spätestens mit diesem Text habe ich das ja auch getan. Ist das nicht auch eine Form von Zufriedenheit?


  • Effektiv prokrastinieren

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    Prokrastinieren – also etwas eigentlich wichtiges immer weiter vor sich herschieben, das macht doch jeder mal, oder? Manchmal scheint die Menge der Arbeit, die es zu erledigen gilt, einfach überwältigend groß. Da fällt es leicht, sich selbst irgendwo anders hin zu flüchten. Nur irgendetwas anderes zu machen, um abgelenkt zu sein, um sich in gewisser Weise verstecken zu können. Verstecken zu können vor den Dingen, denen man eigentlich nicht aus dem Weg gehen kann oder sollte. Ich prokrastiniere auch manchmal, und danach habe ich ein schlechtes Gewissen. Denn ich weiß: Eigentlich hätte ich die Zeit sinnvoller nutzen können. Und womit ich mich abgelenkt habe, war vermutlich auch nicht das, was ich eigentlich wollte.

    Das ist für mich die klassische Form des Aufschiebens – die Art des Prokrasitinierens, für die man sich nachher womöglich gar vor sich selbst schämt. Aber als ich neulich so durch das Internet gegeistert bin, und einige Videos angesehen habe, ist mir noch eine andere Form davon bewusst geworden: Das effektive Prokrasitieren. Gut, eigentlich klingt das nach einem Widerspruch in sich. Ist es ja auch. Wie oben beschrieben, ist das Aufschieben von Aufgaben genau das Gegenteil von effektivem Arbeiten, es verhindert genau das. Aber für eine ganz bestimmte Situation macht dieser Begriff doch Sinn: In Hinblick auf das Prokrastinieren mit dem Hintergedanken, ja langfristig die eigene Effektivität zu steigern.

    Es ist wirklich verblüffend, wie viele Inhalte es im Netz zu verschiedenen Notizprogrammen, Aufgabenplanern und Kalenderanwendungen gibt. Ob in Text-, Audio- oder Videoform: Ich finde derartige Beiträge ziemlich interessant. Weil es für mich interessant ist, wie andere ihren Alltag sortieren. Weil ich mir davon vielleicht etwas abschauen könnte. Weil ich die Programme mag, und gerne mehr über diese herausfinden möchte. Aber jetzt mal ganz unter uns: Wenn ich mir stundenlang den Kopf darüber zerbreche, wie ich meine persönlichen Informationen und Notizen sortiere – komme ich dann wirklich mit meinen tatsächlichen Aufgaben voran? Nein, natürlich nicht. Aber man kann sich ja so schön einbilden, dass das Programm X viel effizienter für den eigenen Alltag wäre, und das man ja am eigenen Notizablauf doch noch etwas werkeln könnte.

    Ja klar, das kann man sich leicht einreden. Es ist einfach, so etwas zu glauben, wenn man es sich selbst oft genug vorhält. Aber die Produktivität steigert das natürlich nicht. Besonders spannend finde ich übrigens Inhalte, die genau auf diesen Zusammenhang hinweisen – und sich trotzdem tiefgehend mit dem Thema beschäftigen. Das ist dann ja sozusagen schon eine doppelte Form des Aufschiebens, oder? Ach warte: Dieser Blogbeiträg ist in dieser Hinsicht ja kein bisschen anders. Das Problem anzuerkennen, heißt vielleicht einfach noch nicht, das Problem auch abzulehnen. So, und jetzt habe ich zu tun. 😉


  • Ansprüche an sich selbst

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    Manchmal hat man mehr, manchmal hat man weniger zu tun. Manchmal ergeben sich Stresssituationen. Manchmal darf man tatsächlich entspannen – wenn man sich das denn selbst lässt. Doch beide Situationen sind untrennbar mit den eigenen Zielen, den eigenen Ansprüchen und auch dem Weg verbunden, den man dahin oder dafür gehen möchte. Immer wieder hört man von einem zunehmendem Konkurrenzdruck in der Gesellschaft. Und egal, ob dieser nun wirklich steigt oder nicht: Ich glaube, er ist zumindest zu einem Stück weit da, nicht förderlich, und: Irgendwie kann dieser auch in sich Stress bereiten. Wenn man selbst das Gefühl hat, immer mehr erreichen zu müssen, als andere, kann das vermutlich ziemlich anstrengen. Das ist das eine – das andere ist es aber, die eigenen Ziele so gut wie möglich erreichen zu wollen. Und gerade bei diesem zweiten Aspekt möchte ich mich wirklich nicht ausnehmen.

    Wenn ich mir selbst Ziele setze, dann mache ich das in der Regel nicht, um anderen etwas zu beweisen, sondern etwas zu erreichen, was ich selbst möchte. Vielleicht möchte ich mir selbst etwas beweisen? Ich weiß es nicht. Aber in dem Gedanken daran, zu arbeiten, um es anderen zu zeigen – darin kann ich mich selbst meistens eigentlich nicht wiederfinden. Es ist schon eine gute Frage, wann man die eigenen Anforderungen an sich selbst zu hoch ansetzt. Aber hier ergibt sich eben wieder ein Dilemma: Manche haben hier, andere dort stärkere Ambitionen – manche können sich mit dem zufrieden geben, was sie bereits erreicht haben.

    Meiner Ansicht nach ist keine dieser Herangehensweisen besser oder schlechter als eine andere. Im Gegenteil denke ich, dass unterschiedliche Menschen je nach Situation auch unterschiedliche Ansprüche an sich selbst stellen könnten. Wenn ich mir zum Beispiel eigene Ziele setze, bin ich teils doch recht streng mit mir – weil ich denke, dass ich das einfach brauche um zu erreichen, was ich mir wünsche. Und derartige Wünsche hätte ich wohl nicht entwickelt, wenn ich nicht mit dem Weg dahin leben könnte. Manche Dinge mache ich auch einfach gern.


  • 28. August 2023

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    Mein Schlafrhythmus, Teil 3

    Kann man eigentlich von einem „Tagebuch“ reden, wenn man über das Thema Schlaf schreibt? Ist das dann nicht eher ein Nacht-Buch? Ja gut, das klingt furchtbar. Aber hier geht es immerhin um meinen Schlafrhythmus – und eigentlich wollte ich mir ja abgewöhnen, die Nacht zum Tag zu machen. Tja, manchmal nimmt man sich eben viel vor. Und während man an manchen Tagen nicht weiß, wo man anfangen soll, weiß man an anderen nicht, wo man aufhören müsste. Oder vielmehr: Wann. Ich schreibe jetzt schon zum dritten Mal über meinen Schlafrhythmus. Irgendwie finde ich den Gedanken nicht schlecht, das ganze ein bisschen zu begleiten.

    Der Tenor der letzten Artikel zu diesem Thema war ja eigentlich, dass ich zumindest auf eine gewisse Regelmäßigkeit hinarbeiten möchte. Sieben Stunden Schlaf, regelmäßig und wenn möglich ohne Ausnahmen – das ist gar nicht so einfach für mich. Das ist wohl einfach Gewohnheitssache. Aber wenn ich jetzt schon wieder auf die Uhr schaue, wird mir mal wieder bewusst, wie stark so eine Gewohnheit eigentlich sein kann. Für andere mag diese Penibilität vielleicht albern klingen; aber darum komme ich gerade irgendwie nicht umhin. Ich muss mich sozusagen selbst daran erinnern, auf die Uhr zu schauen.

    Vielleicht ist es ein gewisser Tatendrang, oder das Gefühl, immer noch irgendetwas erledigen zu müssen: Irgendetwas hält mich nachts oft munter. Nicht, als dass ich nicht müde wäre. Aber manchmal möchte ich mir einfach Zeit nehmen, die ich mir vielleicht nicht nehmen sollte – zu bestimmten Uhrzeiten, im Alltag versteht sich. Wie auch immer: Darüber zu schreiben ist vielleicht gar keine so schlechte Idee, und Spaß kann das ja auch machen.

    Wie steht es um die Kaffeediffusion?

    Der August neigt sich schon wieder dem Ende zu. Dabei habe ich das Gefühl, er hätte eigentlich gerade erst angefangen. Ich kann mich noch gut an meinen Artikel zum Monatswechsel erinnern – und jetzt steht schon der nächste an. Meine Güte, dabei wollte ich doch eigentlich noch ein bisschen mit Artikelserien experimentieren. Und dann sind da ja noch diese drei Texte, die ich eigentlich mal abtippen wollte. Gut, dass die sich nicht auf aktuelle Themen beziehen, sonst wären sie ja schon lange Schnee von vorgestern.

    Eigentlich hatte ich mir so einiges für diesen Blog vorgenommen – aber so wirklich bin ich eben noch nicht zur Umsetzung meiner Ideen gekommen. Ich habe zwar den ganzen Monat geschrieben, aber nicht zu den Vorschlägen, die ich mir zum Augustbeginn selbst gemacht habe. Eigentlich brauche ich mir hier ja keine Vorwürfe machen. Aber ein bisschen merkwürdig finde ich das schon. Jetzt habe ich wieder einen Monat lang täglich gebloggt und dann noch nicht einmal dazu, worüber ich eigentlich schreiben wollte. Jetzt bin ich eigentlich schon wieder an einem Punkt, wo ich meine Ideen wieder nachlesen müsste. Naja, positiv betrachtet habe ich dann ja für später noch ein Thema. Mal schauen, vielleicht schreibe ich ja in den kommenden Tagen noch ein bisschen dazu. Wir werden sehen, oder schreiben? Oder lesen? Na, ihr wisst schon: Happy bloggin‘!


  • 24. August 2023

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    Ich denke heute schon eine ganze Weile über ein sinnvolles Thema für meinen heutigen Blogartikel nach. Aber bis jetzt ist mir noch kein wirklich interessanter Aufhänger eingefallen – keine wirklich spannende Frage, mit der ich mich heute auseinandersetzen möchte. Gut, mir sind schon Dinge eingefallen, aber ich war mit diesen Ansätzen eben noch nicht so wirklich zufrieden. Irgendwie zu vage, irgendwie zu unkonkret und irgendwie insgesamt nicht geeignet. Vielleicht setze ich mich später mit diesen Themen auseinander – aber heute wohl eher nicht.

    Dieses Gefühl, einfach keine spannende Textidee zu finden, kann ganz schön nerven. Wenn man eigentlich schreiben möchte, aber man weiß nicht so ganz, über was. Und dann setzt das Nachdenken ein: Wenn ich jetzt über dieses oder jenes Thema schreibe, ohne das wirklich zu wollen – führt der Text dann nicht in die Irre. Ich habe mit der Kaffeediffusion so betrachtet ja eigentlich auch einen ziemlich eigenen inhaltlichen Anspruch: Nicht zu privat, halbwegs persönlich, aber bestenfalls doch noch einigermaßen sachbezogen – das macht die Suche nach einem passenden Thema doch schon ein wenig schwieriger.

    Aus der Motivation heraus, dass mir einfach kein passendes Thema eingefallen ist, wollte ich schon über die Langeweile als Solches schreiben – aber diese Idee habe ich jetzt doch wieder verworfen. Wäre es nicht ein bisschen ironisch, wenn mein Text über die Langeweile selbst langweilig wäre? Würde es sich dann wirklich lohnen, darüber zu schreiben? Ja, ich möchte mich mit bestimmten Themen auseinandersetzen. Aber manchmal ist es einfach nicht so leicht wie vielleicht erhofft, eine Idee wirklich umzusetzen. Manchmal muss ich erst ein bisschen über eine Artikelidee grübeln, um herauszufinden, wie ich diese wirklich angehen könnte.

    Textideen zu finden ist für mich als Blogger also ganz grundlegend wichtig. Selbst wenn mir welche einfallen, habe ich aber eine gewisse Tendenz entwickelt, diese gründlich zu überdenken. Man könnte fast sagen, dass ich ein bisschen vorsichtiger geworden bin, bevor ich zu einem Thema schreibe, darüber informiere oder auch Stellung beziehe. Es ist eben nicht immer leicht, wirklich hinter die eigentlichen Sachzusammenhänge zu steigen. Und das selbst dann nicht, wenn man sich eigentlich für diese interessiert.

    Auf meinem politischen Blog „other society“ bei den taz-Blogs ging es mir eine Zeit lang sehr ähnlich: Ich wollte eigentlich mehr Inhalte für diesen Blog schreiben – aber ich war eben sehr kritisch gegenüber meinen eigenen Ideen und habe sie oft verworfen. Das hat am Ende des Tages dazu geführt, dass ich bei einer neuen Textidee fast schon nach einem Grund gesucht habe, sie nicht umzusetzen. Über die Zeit hat mich das ziemlich frustriert, denn eigentlich wollte ich ja schreiben – und zwar über Themen die ich am laufenden Band ausgeschlossen habe. Mittlerweile liegt der letzte Text, den ich für „other society“ verfasst habe, wieder beinahe vier Monate zurück. Das finde ich wirklich schade, denn ich freue mich ja auch selbst wenn ich einen Beitrag dort veröffentlichen kann. Über einen gewissen Zeitraum habe ich mich sozusagen selbst demotiviert – obwohl ich das gar nicht wollte. Jetzt fällt es mir schwer, wieder mit dem politischen Schreiben zu starten, wie ich es einst getan habe.

    Allerdings muss ich auch dazu sagen: Während es auf „other society“ über die letzten Monate hinweg beängstigend stillt geworden ist, habe ich natürlich nicht aufgehört zu schreiben. Im Gegenteil verfasse ich momentan wohl deutlich mehr Texte im Monat als zu Zeiten in denen ich meinem Polit-Blog mehr Aufmerksamkeit geschenkt habe. Ich habe auch nicht damit aufgehört, mich über die Nachrichtenlage zu informieren und unpolitisch bin ich auch nicht geworden. Aber es kann eben doch demotivierend wirken, wenn man jedes eigene Wort auf die Goldwage legen möchte, weil man sich fragt, wie es von den Lesern aufgenommen wird. Vielleicht ändert sich das ja in Zukunft wieder. Ich bin momentan jedenfalls froh, dass ich mit der Kaffeediffusion auch einen Platz habe, um genau diese Gedanken zu teilen.


  • Präteritum, Präsens, Futur

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    Es gibt Tage, an denen ich nur zu gerne in meinen eigenen Erinnerungen schwelge. Wenn ich zum Beispiel bestimmte Orte wieder besuche, die für mich früher zum Alltag gehörten und heute überhaupt nicht mehr. Für mich ist es dann besonders schön, an die Erlebnisse zu denken, die ich mit diesen Orten verbinde – wobei man sich dann natürlich wieder fragt, ob man die Vergangenheit nicht doch verklärt. Ich habe mal gehört, dass man „schlechte“ Erlebnisse schneller wieder vergisst, als dass, was man schön gefunden hat. Vielleicht ist das auch gut so, vielleicht braucht es das – damit man eben nicht immer nur in negativen Gedanken verharrt. Objektiv über die eigene Vergangenheit zu urteilen, würde das aber natürlich nicht leichter machen.

    Wenn man ständig an Gutes zurückdenkt, ergibt sich natürlich auch ein anderes Bild auf die eigene Vergangenheit als Ganzes. Das bringt mich zu einem weiteren Gedanken: Es ist ja eigentlich schon ein Klischee, dass Ältere sich über „die verkommene Jugend“ wundern. Das sagen natürlich auch nicht alle, die schon mehr Lebenserfahrung haben – aber gefühlt höre ich das doch oft genug. Vielleicht kommt diese Grundhaltung auch aus genau diesem Blick auf die Vergangenheit, den ich auch mitbekomme: Wenn man sich in der Gegenwart immer nur auf Negatives konzentriert, aber tendenziell eher an Positives zurückdenkt – wem kann man es da übel nehmen, ein bisschen verbittert auf die Welt zu schauen, in der wir gerade leben? Hier ist natürlich auch ein bisschen die Frage, bis zu welchem Grad sich so eine Haltung rechtfertigen lässt – und wann sie eher zu einer Weltsicht mit massiven Scheuklappen wird.

    Als junger Mensch denke ich häufig darüber nach, wie sich mein Leben später entwickeln könnte – immerhin habe ich den absoluten Großteil ja noch vor mir. Daher finde ich es auch interessant, die Perspektive von Älteren nachzuvollziehen, immerhin konnten die ja schon viele Erfahrungen sammeln, die ich selbst erst machen muss. Manchmal fällt es aber auch schwierig, nachzuvollziehen, was „ältere Semester“ so erzählen. Aus meinem heutigen Blickwinkel kann man manches einfach nicht so schnell verstehen. Klar, dann helfen sicherlich ausführliche Gepräche und ausgiebiges Zuhören. Aber dazu braucht es eben auch diese gewissen Gelegenheiten, die sich nicht immer bieten.

    Es gibt natürlich einen Unterschied zwischen persönlichen Erfahrungen, die ältere Weitergeben können und etwaigen Erlebnissen, die sie vielleicht nie wieder vergessen können. Aber bei diesem Thema komme ich einfach nicht umhin, auch an die verschiedenen Zeitzeugengespräche zu denken, die ich bis jetzt führen durfte. Ich bin für diese Chancen sehr dankbar. Der Gedanke daran, dass sich diese Gelegenheiten in Zukunft vielleicht nie wieder ergeben, dass es eine der wenigen Möglichkeiten ist, Geschichte recht direkt aus erster Hand zu erfahren – der verstärkt diese Dankbarkeit noch mehr. Ich habe mein eigenes Leben noch vor mir – umso mehr möchte ich es wertschätzen, wenn mich Ältere mit ihnen zurückschauen lassen.

    Gerade als junger Mensch stellt sich unvermeidlich die Frage, was man aus dem eigenen Leben machen möchte. So wirklich vermeiden lässt die sich ja nun auch nicht. Ihr aus dem Weg zu gehen bringt am Ende des Tages nichts. Was das angeht, ergibt sich für mich eben sowohl ein Gefühl von Ungewissheit als auch diese gewisse Neugier. In die Vergangenheit zu schauen, das ist das eine. Dann für die Zukunft zu lernen ist wohl noch etwas ganz anderes.


  • 5. August 2023

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    Ja, heute möchte ich wieder einen Tagebuch-artigen Eintrag für diesen Blog schreiben. Mir sind in den letzten Stunden und Tagen viele Textideen eingefallen, aber diese möchte ich in gesonderten Beiträgen behandeln. Vielleicht ist das auch genau die Gelegenheit, um endlich damit anzufangen, wieder Serien-Beiträge auf der Kaffeediffusion zu veröffentlichen. Hier möchte ich deswegen beschreiben, was mir in letzter Zeit so eingefallen ist – ohne direkt ins Detail zu gehen.

    Langsamkeit gegen die Hektik des Alltags

    Ich weiß nicht ganz wieso, aber irgendwie fallen mir derzeit die hektischen Seiten meines Alltags wieder etwas mehr auf als zum Beispiel vor ein paar Tagen. Wie gesagt: So ganz sicher, woran das liegen könnte, bin ich mir hier noch nicht. Aber bei mir gibt es da oft so ein zyklisches Verhalten: Mal habe ich richtig Lust auf das, was mir später vielleicht als viel zu stressig erscheint. Bestes Beispiel ist hier wiedereinmal mein Verhältnis zu den sozialen Netzwerken und Kurznachrichtendiensten wie Mastodon: Mal bin ich fast zu aktiv auf solchen Seiten, mal surfe ich sie tagelang nicht an. Das schwankt bei mir.

    Allerdings habe ich einen großen Vorteil: Das, was ich gern mache, kann ich jederzeit tun – nur manchmal gehe ich anders an gewisse Situationen heran: Mal schreibe ich zusätzlich zu meinen täglichen Blogeinträgen auch kurze Tröts bei Mastodon, mal konzentriere ich mich doch eher auf diese längeren Texte und verfasse vielleicht einen Absatz mehr. Und selbst bei bestimmten Themen ist es genau diese Herangehensweise, die sich bei mir unterscheiden kann: Mal versuche ich, eher einen Überblick über ein bestimmtes Thema zu erhalten, mal konzentriere ich mich auf ein Detail. Aber im Grunde macht mir beides Spaß. Und selbst wenn ich mal zu einer Herangehensweise neige, kann ich mich immer noch an der anderen versuchen. Da besteht dann natürlich auch die Chance, dass ich sie für mich wieder entdecke.

    Egal für welches Medium: Das nicht-fiktionale und journalistische Schreiben ist für mich nie langweilig – und genau deswegen mache ich das auch so gerne. Was meine Meinung zum (vermeintlichen) Stress des Alltags angeht, möchte ich in den nächsten Tagen auch einen Artikel schreiben. Mal schauen, wann ich dazu komme; ich mache mir da mal keinen Stress. 😉

    Distrohopping

    Da ich wieder einmal Zeit dazu finden konnte, bin ich gerade wieder dabei, mir Distributionen anzusehen. Ich habe mir heute die neue MX Linux-Version 23 auf den Rechner installiert, ganz klassisch mit dem Xfce-Desktop. Meine Ersteindrücke zu dieser Distribution möchte ich ebenfalls noch in einem Text beschreiben. Aber vielleicht sollte ich sie dazu noch ein wenig testen. Naja, wir werden sehen. Spaß macht es auf jeden Fall, sich mal wieder im Dschungel der Distributionen umzuschauen. 🙂

    „Journaling“

    Insbesondere aus dem englischsprachigen Sprachraum habe ich in letzter Zeit einige Internet-Inhalte zum „Journaling“ gesehen. Darin haben Menschen beschrieben, wie sie ihr Leben in einer Art Tagebuch dokumentieren. Dazu gibt es wohl ganz verschiedene Lösungen – analog in einem Notizbuch oder digital, nach einer gewissen Struktur oder eher weniger streng. Ich muss mich noch einmal ein wenig genauer damit beschäftigen. Ihr müsst wissen, dass ich derartige Ansätze auch gerne mit meinem täglichen Blogging auf dieser Seite vergleiche. Vielleicht wäre das auch einmal einen Text wert. Naja, und den Unterschied zu einem klassischen Tagebuch muss ich auch noch herausfinden.


  • Eine Meinung zu Meinungen

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    Zu bestimmten Themen findet man unglaublich schnell eine Meinung. Gerade, wenn man sich öffentliche Diskussionsräume anschaut fällt das auf, vor allem im Internet. Ich bin da ja keine Ausnahme: Zu bestimmten Fragen hat man hier einen ersten Eindruck, da ein Vorurteil, dort eine vorschnelle Idee und schon ist sie da: Eine Meinung bei der man hinterfragen sollte, ob man sie denn wirklich mit ausreichend Vorwissen und Überlegung gefunden hat. Ob man sie denn wirklich in dieser Form vertreten sollte. Eine Meinung, die man vielleicht nach zwei Tagen schon wieder vergisst, die sich nach einem Monat vielleicht umgekehrt hat. Ja, bestimmte Themen laden wirklich dazu ein, sie vorschnell zu beurteilen.

    Wenn man mit anderen zu diesen Themen ins Gespräch kommen möchte, ist das natürlich nicht wirklich förderlich. Diskutieren lässt sich anhand dessen wohl kaum, zumindest habe ich das Gefühl. Wie gesagt: Wirklich ausnehmen kann ich mich bei diesem Problem nicht. Und das ist wohl auch nachvollziehbar, immerhin müssen wir im Alltag sicherlich alle in manchen Situationen schnell eine Entscheidung fällen. Da dann alle wichtigen Faktoren einzubeziehen, kann sicherlich schwer fallen.

    Ich möchte hier niemanden verurteilen, der sich manchmal zu schnell auf einen Standpunkt festlegt, denn mir geht es manchmal ja genauso. Vor ein paar Jahren hätte ich so eine Meinung dann aber vielleicht viel vehementer vertreten, als ich das sollte. Heute habe ich das Gefühl, dass ich mich da eher und konsequenter zurückhalten kann – dann, wenn Sturheit nicht angedacht ist.

    Kennt ihr auch Leute, die eigentlich kluge Köpfe sind, sich aber manchmal so sehr in ein Thema herein steigern, dass es im Endeffekt zu nichts mehr führt? Mir fällt da schon auf die Schnelle jemand ein. Sturheit mag mehrere Gründe haben. Nur manchmal kommt sie mir wirklich fehl am Platz vor, egal aus weswegen sie wohl aufgekommen sein mag. Sturheit ist das eine, Dickköpfigkeit das andere – und immer still zu bleiben ist wohl auch nicht die Lösung. Das bleibt meiner Meinung nach ein schmaler Grad. Und abzuschätzen, was in welchem Kontext angebracht ist, fällt mir zumindest nicht immer leicht.

    Zurückhaltung kann Wunder wirken – denn wer andere ausreden lässt, versteht sie womöglich auch besser. Aber um zurückhaltend agieren zu können, braucht es auch eine gewisse Vorsicht. Vielleicht trifft es Voraussicht auch ein bisschen besser. Aber immer daran zu denken, möchte ich auch nicht von jedem erwarten. Ich habe in der Vergangenheit jedenfalls viel mehr erfahren und gelernt, als ich nicht mit einer Meinung dickköpfig durch die Wand wollte, sondern zugehört habe. Mir ist das sehr wichtig, übrigens insbesondere auch aus einer journalistischen Perspektive.

    Klar, eigene Meinungen hat bestimmt jede und jeder. Aber mir wäre es mittlerweile sehr unangenehm, wenn ich meine anderen aufdrücken würde. Auf Augenhöhe zu sprechen und miteinander statt gegeneinander zu reden – das klingt banal. Aber von vielen wird das heute zumindest gefühlt vergessen. Wichtig ist mir auch, die eigene Meinung zu hinterfragen. Wie viele Meinungsbeiträge habe ich deswegen schon aufgeschoben, verändert oder verworfen? Ja, die eigene Meinung zu hinterfragen kann schwierig sein, anstrengend und Überwindung braucht man wohl auch. Aber weniger wichtig ist das deswegen nicht. Im Gegenteil.


  • 25. Juli 2023

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    Als ich heute darüber überlegt habe, was für einen Text ich auf diesem Blog veröffentlichen könnte, habe ich zuerst an einen weiteren Artikel über meine Linux Mint-Installation gedacht. Aber was soll ich sagen, was soll ich schreiben: Dieses Betriebssystem läuft einfach nur, Bastelbedarf hatte ich bisher noch keinen. Hin und wieder wollen ein paar Aktualisierungen installiert werden, heute kam zum Beispiel ein Kernel-Update. Doch Probleme hat auch das nicht gemacht. Linux Mint verhält sich unauffällig, und das wollen viele Anwender dieser Distribution wohl auch.


    Heute habe ich auch die Marke von zweihundert Followern mit meinem Mastodon-Account gerissen. Oh Junge, das sind ganz schön viele Profile, die mir da folgen. Fragt sich nur, warum eigentlich… Naja, mir darf das ja egal sein. Gut, hier und da folgt mir sicherlich auch ein Testaccount von einer Fediverse-Bekanntschaft, wo es sich dann doppelt. Aber diese Zahl wirkt für mich trotzdem ziemlich hoch. Denn selbst auf den kommerziellen sozialen Medien hatte ich nie so viele Folgende – obwohl sich dort laut Statistik viel mehr Nutzerinnen und Nutzer tummeln sollten. Vielleicht liegt das aber auch ein bisschen daran, dass ich mich selbst einfach lieber im Fediverse aufhalte und beteilige.


    Ich habe nachdem ich den vorherigen Absatz fertig geschrieben habe, auf den Zeichenzähler in WordPress geschaut. Schon nach den ersten beiden Absätzen liege ich mit diesem Text über 1.200 Zeichen. Da fühle ich mich zurückerinnert: Vor wenigen Jahren habe ich für einige Monate ein Kolumne in einer Gratiszeitung in meiner Gegend geschrieben, da musste ich mich auch immer einem Zeichenlimit von 1.200 Zeichen mit Leerzeichen beugen. Das war immer richtig schwierig – deswegen bin ich jetzt auch umso glücklicher, dass ich sowohl online als auch im Print-Bereich mehr kreative Freiheit habe. Allerdings war diese Kolumne auch eine meiner ersten Erfahrungen im Bereich Printjournalismus. Meine ersten Schritte waren wirklich richtig holprig, aber es war wichtig, sie gemacht zu haben, denke ich.


    Ist es euch schon aufgefallen? Die Theme-Saga geht weiter, denn ich habe mal wieder ein neues Theme ausprobiert. Es trägt den schönen und irgendwie versöhnlichen Namen „Lovecraft“ und wurde von dem schwedischen Designer Anders Norén erstellt. Irgendwie bringt „Lovecraft“ genau den Charackter mit, den ich für diesen Blog gesucht habe. Ich habe noch ein paar Bedenken, was die Lesbarkeit angeht. Aber vielleicht lohnt es sich da ja auch, einfach nachzufragen: Was haltet ihr von diesem Theme?