In den letzten Monaten habe ich weniger für GNU/Linux.ch geschrieben. Das lag in erster Linie an einem Mangel an Zeit, durch den ich immer öfter nicht dazu gekommen bin, überhaupt zu schreiben. Trotzdem merke ich, dass ich früher anders an Artikel zu freier Software auf dem Desktop herangegangen bin. Denn früher habe ich tendenziell mehr auf meinen eigenen Rechner – oder auch einer alten Testmaschine – ausprobiert. Mittlerweile habe ich auf meinem “Alltags-Desktop” allerdings einen Punkt erreicht, an dem ich schlicht weniger testen möchte. Vielleicht ist mir damit auch eine gewisse Inspirationsquelle für Texte zu freien Software-Projekten weggefallen.
Mittlerweile muss insbesondere der Rechner, den ich im Alltag nutze, zu allererst funktionieren. Tests und sonstige Experimente sind in diesem Sinne deutlich in den Hintergrund getreten und gehören für mich weniger zum Alltag als noch vor ein paar Monaten. Ich finde die Entwicklung in diese Richtung durchaus spannend – denn bevor sie eingetreten ist, habe ich sie eher als unwahrscheinlich abgetan. Für nachvollziehbar halte ich sie allerdings ebenso. Denn dass mein Rechner auf einmal vorrangig zuverlässig laufen muss, liegt nicht zuletzt daran, dass ich schlicht mehr Arbeit damit verrichten muss, wo ich sie früher vielleicht mehr verrichten wollte. Dahingehend ist das wohl eine ziemliche zunehmenden, zusätzlichen Anspruchs, der sich in einem Wunsch nach Verlässlichkeit niederschlägt.
Klar, ich könnte an Stelle meiner primären Hardware auch sekundäre zum Testen verwenden, oder gleich virtuelle Maschinen einsetzen. In der Vergangenheit ist Zweithardware für mich aber zu einer sicheren Bank geworden, auf die ich im Notfall, das heißt bei einem Ausfall meines Hauptrechners, zurückfallen könnte – damit hat sich mein alter Laptop im Grunde für ausgiebiges Ausprobieren disqualifiziert. Und virtuelle Maschinen? Nun, die sind für mich einfach nicht das selbe, wie echte Hardware – und für Reviews könnten sie schnell verzerrte Ergebnisse bedeuten.
Ich habe das Gefühl, dass viele, wenn nicht die meisten, auch in der FOSS-Community, einen ziemlich ähnlichen Anspruch an ihre Rechner haben, wie sich dieser auch bei mir eingestellt hat. Nachvollziehbar ist das, verständlich auch. Dauerhaft? Wer weiß das schon?
Vor einiger Zeit habe ich auf der Kaffeediffusion schon einmal von dem Wochenrückblick auf GNU/Linux.ch geschrieben und einige Gedanken dazu geteilt. Heute habe ich einen weiteren Text zum Thema auf GLN veröffentlicht, auf den ich an dieser Stelle gern verweisen möchte. 🙂
Der soziale Bloggingdienst Tumblr hat unlängst ein neues Abo-Modell für Unterstützer angekündigt, das dabei helfen soll, ein neues Geschäftsmodell auf der Plattform einzuführen. Monatlich oder jährlich können Nutzer einen Betrag von drei bzw. dreißig Euro an die Plattform überweisen, um dieser finanziell unter die Arme zu greifen. Tumblr war einst eines der größten Blog-Netzwerke überhaupt, über die letzten Jahre hinweg sind die monatlich aktiven Nutzerzahlen aber teils sehr drastisch zurückgegangen. Nachdem Tumblr als Unternehmen durch verschiedene Hände gereicht wurde – mal war es ein Yahoo-Tocherunternehmen, mal gehörte es zu Verizon – kaufte schließlich das Technikunternehmen Automattic das angeschlagene soziale Netzwerk auf. Das war im August 2019.
Seit dieser Übernahme kam zumindest unter Blogging-Fans teils Freude auf, denn Automattic hat in diesem Bereich eigentlich Expertise: So betreibt man etwa auch die Hosting-Plattform WordPress.com oder die ergänzenden Jetpack-Dienste für Blogger. Tumblr wirkt aber noch immer nicht wie ein riesiges soziales Netzwerk, von einer marktbeherrschenden Stellung in irgendeiner Form kann man wohl nicht sprechen. Aber das ist vielleicht auch gar nicht so schlimm: Tumblr ist Nische, und das macht die Plattform aus. Abgesehen vom amerikanischen Schriftsteller Neil Gaiman gibt es auf Tumblr eigentlich kaum Prominente. Politiker und Staatschefs finden sich da wohl auch nicht. Und so wirklich im dauerhaften medialen Rampenlicht steht Tumblr eigentlich auch nicht.
Aber Tumblr ist noch immer ein Hort für viele Internetgemeinschaften. Irgendwie nerdig, merkwürdig und eigen, aber irgendwie auch ein bisschen liebenswert. Tumblr ist Tumblr, auch wenn das soziale Netzwerk angeschlagen wirkt, vermutlich rote Zahlen schreibt und sich noch immer gegen starke Konkurrenten behaupten muss. Klar, Nutzerströme können auch in Hinblick auf Tumblr Hoffnung schaffen: Alte Hasen von Twitter suchen in Tumblr ihr nächstes persönliches soziales Netzwerk – und das kann ich nachvollziehen.
Ich mag Tumblr und beschäftige mich gerne mit der Plattform. Auch die Firmengeschichte von Automattic lässt die Zukunft von Tumblr etwas positiver wirken: Automattic hat schon einige proprietäre Dienste aufgekauft – und den Quellcode dann oftmals offen gelegt. Bei Tumblr ist wohl ähnliches geplant. Das klingt schon ziemlich vielversprechend. Auch der Aussicht, dass Tumblr eines Tages ActivityPub unterstützen könnte, schaue ich sehr positiv entgegen. Dass Tumblr nun ein weiteres Abomodell einführt, wirkt unter derartigen Gesichtspunkten eigentlich sehr logisch: Die Plattform scheint sich in eine offenere Richtung zu entwickeln, und vermutlich ohnehin nicht allzu viel Geld mit Werbung einzunehmen. Da könnte eine Community-basierte Unterstützung durchaus Sinn machen.
Zu hoffen bleibt aber auch, dass Tumblr weiterhin als kostenlos nutzbarer Dienst verfügbar bleibt. Momentan erhalten die Abonnenten nur eine digitale Plakette für ihren Blog und das Gefühl, die Plattform unterstützt zu haben, für ihr Geld. Momentan werden nicht zahlende Blogger also eigentlich nicht als Nutzer zweiter Klasse behandelt – und das ist wichtig. So lange das auch so bleibt, sehe ich die vorliegende Entwicklung im Grunde als ziemlich positiv: Weniger Abhängigkeit von Werbetreibenden, weniger Notwendigkeit, private Daten der Nutzer zu sammeln und zu verkaufen. Für mich klingt das ziemlich gut. Aber wie genau sich Tumblr zukünfig entwickelt, das bleibt wohl doch abzuwarten.
Heute war ein langer Tag. Eigentlich sollte ich um die Uhrzeit wohl lieber langsam schlafen gehen. Ich halte mich also ein bisschen kürzer. So wirklich weiß ich gerade auch gar nicht, worüber ich heute schreiben sollte. Deswegen tippe ich einfach mal wieder drauf los. Klar, an solchen Tagen müsste ich auch nicht schreiben. Aber das Gefühl, es doch getan und irgendein Ziel erreicht zu haben, ist eben doch ganz schön.
Tipps und Tricks für Xfce
Mir ist wieder einmal eine Idee für eine Artikelserie gekommen. Jetzt mag man denken: Ach, wird aus diesem Ansatz für die Kaffeediffusion doch noch etwas? Naja, eigentlich würde ich die besagte Idee lieber auf GNU/Linux.ch umsetzen, das würde thematisch gut passen: In den letzten Tagen habe ich mir wieder einmal Xfce installiert. Alles in allem bleibt das wohl die Arbeitsumgebung, mit der ich einfach am besten zurecht komme, in die ich mich mittlerweile am einfachsten hinein finde und die meinen Vorstellungen insgesamt am nächsten kommt.
Xfce ist flexibel, funktional und anpassbar, aber trotzdem nicht übermäßig ressourcenhungrig. All diese grundlegenden Eigenschaften machen den Desktop für mich interessant – und ich habe das Gefühl, dass andere dieses Konzept ebenso ansprechen könnte. Meine Serienidee war daher, Xfce ein bisschen näher vorzustellen und Tipps für diesen tollen Desktop auszutauschen. Ich denke, dass das Ende der GNU/Linux.ch-Sommerpause da eine gute Gelegenheit sein könnte, um diese Idee umzusetzen.
GNU/Linux.ch befindet sich momentan in der Sommerpause. Auch wenn in den letzten Wochen täglich Texte erschienen sind, hat die Plattform theoretisch noch bis zum 17. September Urlaub. Ich selbst habe mich, seitdem die Pause Ende Juli angefangen hat, ein bisschen zurückgenommen. Aber im Herbst möchte ich wieder so aktiv wie vor der Sommerpause mitschreiben. Das bedeutet für mich auch, zwei langfristige Formate auf GNU/Linux.ch weiterzuführen: Zum einen die Umfragen auf Mastodon und zum anderen den Wochenrückblick.
Letzteres Format habe ich mir in seiner momentanen Form mehr oder minder selbst einfallen lassen – und seitdem bin ich auch dafür verantwortlich. Ursprünglich hatte ich eigentlich die Idee, dass sich die Community ebenfalls am Wochenrückblick beteiligt und Ideen, Artikel und Vorschläge für die einzelnen wöchentlichen Artikel beisteuert. Leider ist dieser Plan bisher noch nicht wirklich aufgegangen – und ich stelle mir oft die Frage, ob sich der Wochenrückblick nicht doch noch ein bisschen verändern sollte, um der Community gerechter zu werden.
Bisher war das Format sehr simpel gehalten: Am Sonntag einer Woche habe ich in den letzten Wochen vor der Sommerpause einen Rückblick veröffentlicht. In diesem waren dann stets alle Artikel, die in einer Woche veröffentlicht wurde, verlinkt – und zwar in einem Fließtext. Sofern sich eine Verlinkung in einem Absatz nicht angeboten hat, habe ich teils auch eine Liste mit weiteren Artikeln angelegt. Insgesamt waren in den einzelnen Wochenrückblicken also immer alle Texte einer Kalenderwoche vertreten, und mehr oder weniger eingeordnet. Zusätzlich zu den Texten von GNU/Linux.ch habe ich außerdem ein paar weitere Blogs und Plattformen aus dem FOSS-Umfeld durchforstet und auf besonders interessante Meldungen verlinkt.
Dieses Format gab es in dieser Ausprägung vorher nicht auf GNU/Linux.ch. Die ursprüngliche Intention dahinter war es, die vielen Artikel einer Woche übersichtlich in einem Artikel zu bündeln und damit zugänglicher zu machen. Indem auch andere Plattformen einbezogen wurden, sollte die Anbindung von GNU/Linux.ch in der FOSS-Gemeinschaft gestärkt werden. Obwohl ich mir selbst nicht besonders sicher war, inwiefern der Wochenrückblick die Leser begeistern könnte, gab es in einer Mastodon-Umfrage zum Thema sehr gute Zustimmungswerte. Deswegen habe ich den Rückblick bis zur Sommerpause entsprechend der ursprünglichen Idee fortgeführt. So sind bisher acht Artikel im Format erschienen.
Ich freue mich, dass zumindest manchen der Rückblick zusagt. Aber manches gibt mir dann doch zu denken: Warum meldet sich die Community zum Beispiel trotz dem allwöchentlichen Aufruf zur Mitarbeit nicht mit Artikeln und Ideen? Und warum gibt es meistens überhaupt keine Kommentare unter den Artikeln? Warum werden die Wochenrückblicke in unseren Matrix-Kanälen nicht diskutiert und warum gibt es auch auf Mastodon so wenige Kommentare? Eigentlich war der Wochenrückblick für eine grobe Übersicht und auch als ein Anreiz zur Diskussion gedacht – aber letzteres scheint er bisher nicht erreicht zu haben.
Die Probleme, die ich hier angesprochen habe, sind natürlich sehr subjektiv. Aber sie geben mir eben zu denken. Ich habe das Gefühl, dass ich etwas anders machen sollte in den kommenden Wochenrückblicken. Übersichtlichkeit schön und gut – aber wenn sich niemand dafür interessiert, ist auch wenig geholfen. Hinzu kommt noch, dass es teils ziemlich akribische Arbeit ist, den Wochenrückblick zu verfassen. Das eigentliche Texten ist nicht zeitintensiver als bei anderen Artikeln, aber die vielen Verlinkungen dauern eben. Außerdem folgt der Wochenrückblick einer recht strengen Struktur, von der ich bisher auch nicht abgerückt bin. Gerade wenn keine Anregungen aus der Leserschaft kommen, ist es zudem gar nicht so einfach, einen Überblick über die restliche FOSS-Blogosphäre zu behalten.
Ich möchte den Wochenrückblick gerne fortführen. Aber ich bin mir unsicher, ob es sinnvoll wäre, genau so weiterzumachen, wie bisher. Wie genau sich das Format weiterentwickeln sollte oder zumindest könnte – da grübele ich selbst noch darüber nach. Mir wäre es lieb, den formalen Aufwand hinter dem Rückblick zu reduzieren, den Wert für die Plattform aber gleichzeitig noch zu erhöhen. GNU/Linux.ch ist ein Community-Projekt, deswegen möchte ich diese Überlegungen auch öffentlich teilen. Auch wenn es unter den Wochenrückblicken selbst nicht viele Kommentare gab, freue ich mich über eure Meinungen zum Thema. Falls ihr auch über das Format nachdenken möchtet, fasse ich hier noch einmal die wichtigsten Eckpunkte und Ziele zusammen:
Der Wochenrückblick ist…
…bisher laut einer Umfrage gut aufgenommen worden.
…anscheinend trotzdem nicht seinem Ziel gerecht geworden, Diskussion und Austausch zu wichtigen Themen der FOSS-Blase anzuregen.
…aufgrund der vielen Links teils mit einigem formalen Aufwand verbunden.
Der Wochenrückblick soll…
…die Artikel einer Woche übersichtlich darstellen und damit zugänglicher machen.
…wichtige thematische Entwicklungen der FOSS-Gemeinschaft langfristig verfolgen können.
…die Stellung von GNU/Linux.ch in der FOSS-Gemeinschaft stärken.
…die Gemeinschaft zur Diskussion, zum Austausch anregen und eine Community-Plattform für neue Ideen bieten.
Hat irgendjemand schon meinen Blogartikel von Gesternabend gelesen? Ich hatte ziemliche Kopfscherzen, als ich den Beitrag verfasst habe und wollte eigentlich nur noch schlafen. Dass sich das nicht gut auf den Text ausgewirkt hat, ist vermutlich ziemlich selbsterklärend. Ich habe gestern ja schon von meinem kaputten Schlafrhythmus geschrieben – und heute muss ich das Thema einfach nocheinmal aufgreifen. Denn heute habe ich den freien Sonntag genutzt. Oder auch nicht. Irgendwie war das heute sehr komisch.
Kurz bevor ich gestern müde eingeschlafen bin, habe ich mir noch schnell einen Wecker auf acht Uhr gestellt. Ich dachte, dass das eine ganz vernünftige Zeit wäre. Neun Stunden schlaf klangen für mich auch nicht so schlecht. Aber aus irgendeinem Grund bin ich dann schon wieder etwa fünf Uhr munter geworden – und konnte einfach nicht wieder einschlafen. Gut, sechs Stunden. Das hatte ich mir so eigentlich auch nicht vorgestellt. Noch verblüffter war ich, als ich etwa zehn Stunden später wieder eingeschlafen bin, um zu den sechs doch noch drei Stunden hinzuzufügen. Meine Güte, das war heute mal was anderes.
Insgesamt habe ich heute gefühlt besser geschlafen, als in den Tagen oder Nächten zuvor. Aber mir kam es doch etwas befremdlich vor, mitten am Tag eingeschlafen zu sein, als ich dann wieder aufgewacht bin. Das mache ich eigentlich nie, außer wenn ich wirklich krank bin. Naja, vielleicht sollte ich daran ja auch mal ablesen, wie ungünstig mein Schlafrhythmus eigentlich wirklich ist. Mal schauen, wie sich das in den nächsten Tagen entwickelt.
Distrohopping
Fast so unbeständig wie mein Schlafrhythmus war in den letzten Tagen auch meine GNU/Linux-Installation auf dem Rechner. Denn eigentlich wollte ich ja zu Fedora wechseln, bin dann doch bei openSUSE gelandet und habe diese Distribution jetzt aber auch schon wieder verlassen. Ja, das klang in meinen Blogartikeln dazu vielleicht noch ein wenig anders. Aber als GNU/Linux-Interessierter ist es für mich eben doch ziemlich spannend, immer wieder neue Systeme auszuprobieren.
Die Desktop-Distributionen, die ich auf meinem Laptop laufen lasse, überzeugen eigentlich in der Regel. Wenn ich die Distribution dann doch wechsele, liegt das meist daran, dass mich ein anderes System noch ein bisschen mehr interessiert. Manchmal habe ich auch einfach mal wieder Lust, ein bestimmtes System zu verwenden.
So interessant die vielen verschiedenen Distributionen auch sein mögen, perspektivisch möchte ich mich schon gerne auf ein System festlegen. Zumindest für eine gewisse Zeit. Es ist dann doch noch etwas anderes, wöchentlich, gar täglich die Distribution zu tauschen oder alle paar Monate. Vielleicht finde ich ja irgendwann auch dieses perfekte System, bei dem ich dauerhaft bleiben möchte. Klar, beim Gedanken daran muss ich eigentlich ziemlich schnell an Debian denken. Aber momentan möchte ich irgendwie auch etwas neues ausprobieren – dann wiederum ist meine Debian- oder Ubuntu-Komfortzone doch recht angenehm.
Euch ist bestimmt aufgefallen, dass ich noch nicht beschrieben habe, welche Distribution momentan auf dem Rechner läuft. Natürlich kann ich über jede Distribution, die ich installiere noch einen gesonderten Blogartikel schreiben – aber in den letzten Monaten habe ich das eben schon für einige Systeme getan. Ich frage mich daher manchmal, ob es euch wirklich so viel Mehrwert bringen würde, wenn ich nocheinmal allgemein auf eine Distro einginge, die ich auf diesem Blog schon beschrieben habe.
In Zukunft möchte ich daher weniger darüber schreiben, wenn ich die Distribution wechsele, sondern lieber neue Gedanken, Erfahrungen oder auch Tipps und Tricks teilen. Dann könnt ihr indirekt ohnehin mitbekommen, welches System ich gerade verwende, wenn ich nicht gerade eine virtuelle Maschine nutze. Das ist bei mir aber verhältnismäßig selten der Fall, weil ich finde das gerade Gnome und KDE nur recht dürftig auf einem virtuellen Rechner laufen.
Habe ich auf diesem Blog eigentlich schon einmal über KDE neon geschrieben? Ich glaube ja, aber ich müsste jetzt selbst noch einmal nachsehen. So weit ist es schon gekommen: Ich weiß selbst nicht mehr ganz genau, welche Themen ich auf diesem Blog bereits behandelt habe. Nun ja, das liegt sicherlich an der Vielzahl an Texten, die ich bereits auf der Kaffeediffusion veröffentlicht habe. Wie dem auch sei: KDE neon ist mehr oder minder die Hausdistribution der KDE-Entwicklergemeinschaft, die auf einer stabilen Ubuntu-LTS-Basis immer die neuesten Pakete der Plasma-Arbeitsumgebung bereitstellt.
Neon wird maßgeblich vom ursprünglichen Kubuntu-Gründer Jonathan Riddel und anderen Mitgliedern der Kubuntu-Gemeinschaft entwickelt, steht aber dem KDE-Projekt noch ein wenig näher. Die Entwickler dieser Distro bringen das, was bei KDE entsteht oftmals am schnellsten unter die Nutzer. Ich selbst habe mir heute einmal mehr die User-Edition installiert, die momentan mit KDE Plasma 5.27 daherkommt.
Bei KDE-Plasma verläuft die Entwicklung in der Regel recht schnell. Lange Zeit haben sich die Entwickler an einem Veröffentlichungszyklus von drei Releases pro Jahr orientiert, wobei das für Plasma 6 schon zur Diskussion gestellt wurde. In der Vergangenheit musste man sich daher oft entscheiden: Entweder man nutzt die neueste Plasma-Version unter einer rollend veröffentlichen Distribution oder eine abgehangene Veröffentlichung bei einer stabilen Distro. So gesehen musste man auch wählen, ob man regelmäßig Aktualisierungen des eigenen Betriebssystems anstoßen wollte oder auf einige neue Funktionen verzichten konnte.
KDE neon vereint hier das beste aus beiden Welten: Das eigentliche Grundsystem basiert wie erwähnt auf Ubuntu-LTS, also derzeit der Version 22.04. Die Arbeitsumgebung aber reichen die neon-Devs über eine eigene Paketquelle nach. So erhalten Nutzer schnell das neueste vom neuesten. Für mich ist natürlich in erster Linie die Nutzer-Variante interessant, die ich ja mittlerweile auch wieder verwende. Damit erhalte ich Aktualisierungen für die aktuellste öffentliche Freigabe von KDE. Für Entwickler und Abenteuerlustige gibt es auch die Testing-Edition und eine instabile Ausgabe mit Entwicklungspaketen.
Im Grunde sind die verschiedenen neon-Editionen verschiedene Paketquellen, die auf das bestehende Grundsystem aufsetzen. Auf ihrer Webseite beschreiben die KDE neon-Entwickler ihr System auch so und nicht als komplette Distribution. Der Hauptfokus liegt eben auf KDE; aber beim restlichen System kann mit Ubuntu-LTS als Basis ja auch wenig schief gehen. Manchmal gehen die neon-Entwickler aber auch eigene Wege. So ist der Firefox-Webbrowser Standard, obwohl er nicht zum KDE-Projekt gehört. Besonders ist auch, dass der Fuchs als deb-Paket installiert ist, nicht als Snap. Hinzu kommt noch eine integrierte Unterstützung für Flatpak: Das hat nicht unbedingt mit KDE zu tun, ist aber nutzerfreundlich.
Das KDE neon-Konzept finde ich ziemlich interessant. Ein bisschen erinnert das auch an Linux Mint. Diese Distro setzt bekanntlich ebenfalls auf Ubuntu-Versionen mit Langzeitpflege auf und reicht dazu eine aktuelle Arbeitsumgebung, gerade in der Cinnamon-Edition. Die KDE neon-Installation lief wirklich problemlos, die Nutzeredition läuft ziemlich gut und macht viel Spaß. Eigentlich hatte ich mir gestern ja MX Linux installiert. Allerdings verlief eine Paketinstallation über den MX-Paketinstaller etwas hakelig. Da ich so oder so wieder Lust auf KDE bekommen habe, bin ich nun also wieder gewechselt.
Meine bisherigen Gehversuche mit dem neuen System waren wie angedeutet sehr angenehm und machen Lust, das OS zu nutzen. Momentan schaue ich mich noch ein wenig um – gut, eigentlich ist das Grundsystem sehr minimal gehalten. Nachdem ich meine Dateien auf die Platte kopiert und meine Alltags-Anwendungen nachinstalliert habe, sitze ich nun vor einem ziemlich interessanten System, was förmlich „KDE!“ schreit – und das finde ich ziemlich toll. Ich freue mich auf die kommende Zeit mit KDE neon. 🙂
Gestern habe ich es ja eigentlich schon versprochen: Heute möchte ich ein paar weiterführende Gedanken zu Linux Mint 21.2 aufschreiben – nachdem das Aufsetzen dieses tollen Betriebssystems endlich ohne diesen einen anstrengenden SquashFS-Fehler am Ende der Installation abgelaufen ist. In der Linux-Community hat Linux Mint sich vielerlei Meinungen und einen ganz bestimmten Ruf eingeholt: Das ist die Distribution, die einfach läuft, das Anfänger-Linux schlechthin, wie gemacht für Windows-Wechsler.
Manchmal wird Mint deswegen belächelt. Doch wie ich schon gestern geschrieben habe: Um Linux Mint komme ich wieder und wieder einfach nicht herum. Ich habe mit Mint meine ersten Schritte im GNU/Linux-Umfeld getan. Und für mich hätte dieser Einstieg wohl nur schwer besser ausfallen können: Ich war (und bin) richtig begeistert von Mint auf dem Rechner, so sehr, dass ich mich immer weiter für das freie Betriebssystem interessiert habe.
Mit Mint habe ich so gesehen meinen Weg in die Gemeinschaft rund um freie Software gefunden, dafür bin ich der Distribution und ihren Machern sehr dankbar. Ja, ich habe mich schon vor meiner Installation über Mint informiert, und auch als ich das System erstmals auf dem Laptop installiert habe, hat dieser Prozess nicht aufgehört – im Gegenteil. Doch auch wenn ich mir mit der Zeit immer mehr Wissen anzueignen versucht habe, denke ich, dass Mint sich ziemlich intuitiv bedienen lässt. Ich habe mich eigentlich ziemlich schnell zurechtgefunden.
Rückblickend war Mint mein Sprungbrett zu anderen Distributionen, das finde ich einfach super. Doch auch als Distribution an sich finde ich Mint beachtlich: Das Projekt steht natürlich Schultern von Giganten. Debian und Ubuntu bieten schon eine wirklich richtig gute Basis, das sind ja auch die Distributionen, die ich sonst eigentlich am liebsten nutze, immerhin bin ich mit diesen vertraut. Doch manchmal tut es auch gut, sich auf Mint einzulassen. Denn wenn jemand diese Distro als „Rund-um-Sorglos-Paket“ beschreiben möchte, kann ich eigentlich nur zustimmen. Ich selbst habe Mint schon oft mit den verschiedenen Arbeitsumgebungen installiert, die das Projekt derzeit zur Verfügung stellt – und alle sind toll.
Momentan läuft Mint bei mir mit dem Cinnamon-Desktop, der von den Entwicklern der Distro selbst vorangetrieben wird. Auch wenn die anderen beiden Desktops – namentlich Mate und Xfce – ebenso ausgearbeitet wirken, repräsentiert Cinnamon Mint aber auch ein wenig als ganzes. Der Desktop zielt ganz klar auf das gewohnte Bedienschema, das Nutzer womöglich von Windows 7 kennen. Allerdings wirkt die Arbeitsumgebung modern, aufgeräumt und zumindest für mich auch ziemlich intuitiv. Bei Cinnamon sind viele der Bedienelemente da, wo sie eine ehemalige Windows-Nutzerin wohl erwarten würde. Ich finde, dass auch die anderen Desktops ebenso gut sind – wenn nicht besser. KDE Plasma beispielsweise, ja selbst ein Xfce-Desktop, ist wohl hier und da anpassbarer als Cinnamon.
Allerdings macht Cinnamon eines richtig: Diese Arbeitsumgebung überspringt beinahe diese gewisse Einarbeitunsgszeit, die man bei einer neuen Arbeitsumgebung manchmal einfach braucht. Damit bleibt der zimtige Desktop wohl auch den klassischen Bedienkonzepten verhaftet, wie man sie vom Windows-Desktop kennt. Vielleicht ist das aber auch genau das, was ein Teil der Mint-Gemeinschaft von ihrem Rechner verlangt.
Mir macht es jedenfalls Spaß, Mint auszuprobieren und zu nutzen. Nicht dass das bei anderen Distros anders wäre – aber Mint möchte ich schon loben. Auch, aber sicher nicht nur für Einsteiger ist die Distribution sicherlich einen Blick wert.
Solus ist eine rollende GNU/Linux-Distribution. Die Betonung liegt hier auf dem ist. Denn nachdem es in den letzten zwei Jahren recht still um dieses Rolling-Release-System aus Irland geworden ist, haben die Entwickler erst kürzlich neue Installationsabbilder veröffentlicht. Darüber freue ich mich natürlich sehr, immerhin bin ich gerade in Distrohopping-Laune. Ich habe mir heute Solus 4.4 mit dem Gnome-Desktop auf dem Laptop installiert. Das sind meine ersten Eindrücke zur Distribution.
Immer wenn ich beginne, eine solche Review zu schreiben, frage ich mich, was die Distribution für genau mich besonders macht. Die harten Fakten könnt ihr schließlich auch in den offiziellen Veröffentlichungshinweisen nachlesen; außerdem sind diese bei einem rollenden System ohnehin nur temporär aktuell. Das gilt natürlich auch für Solus.
Was macht die Distribution also genau für mich interessant? Nun, einerseits ist es spannend, eine Distro auszuprobieren – und zu nutzen – die einige schon abgeschrieben haben: Das ist natürlich auch nachvollziehbar, immerhin war es zeitweise sehr unklar, ob Solus überhaupt weiterbestehen könnte. Vor ein paar Monaten war zum Beispiel die Webseite des Projekts nicht zu erreichen und durch die GNU/Linux-Medien ging schon dieses gewisse Raunen, dass nun wohl das Ende von Solus zu erwarten sei. Tja, die Entwickler waren da wohl anderer Meinung. Unter der Leitung von Joshua Strobl ist Solus vielleicht eines der anfängerfreundlichsten Rolling-Releases geblieben.
Ja, Solus sind auch die Erfinder des Budgie-Desktops, der sich bisher stets im Gnome-Umfeld bewegt, aber eher traditionelle Bedienkonzepte umgesetzt hat. Da ich aber eher daran interessiert war, wieder einmal Gnome zu verwenden, habe ich direkt auf diesen Spin zurückgegriffen. Nutzer können aber auch eine Version mit KDE Plasma oder sogar mit dem Mate-Desktop installieren. Die Mate-Edition soll aber laut den Entwicklern in Zukunft einer Xfce-Ausgabe weichen. Als ich Solus vor einiger Zeit das erste mal ausprobiert habe, landete bei mir auch ein Gnome auf der Platte. Da ist es schon ein bisschen nostalgisch, Solus wieder mit dieser Arbeitsumgebung zu nutzen.
Die Installation der Distro lief (wie erwartet) problemlos. Nachdem das Live-Medium gestartet war, stellte der Installer die üblichen Fragen; nach einer relativ kurzen Zeit hatte Solus dann die ganze Platte für sich, so wie ich mir das vorgestellt hatte. In der Version 4.4 liefert Solus einen wenig angepassten Gnome-Desktop mit einigen zusätzlichen Anwendungen aus. Die Adwaita-Symbole aus dem Gnome-Projekt ersetzen die Entwickler mit den Papirus-Icons; man setzt außerdem auf den Breeze-Cursor und das Adwaita-GTK-Thema in dunklen Tönen. Insgesamt ergibt das ein stimmiges Gesamtbild, was nicht zu sehr vom puren Gnome abweicht.
Neben ein paar Gnome-Werkzeugen und anderen Tools werden auch Firefox, die wichtigsten LibreOffice-Programme, Thunderbird und Celluloid sowie Rhythmbox für multimediale Inhalte mitgeliefert. Die Softwareauswahl ist also nicht übermäßig, aber definitiv ausreichend für einen ersten Start. Ich würde sogar sagen, dass man hier einen sehr guten Mittelweg gefunden hat; das ist aber Geschmackssache. Mit dem eigenen Paketmanager „eopkg“, der auch über ein grafisches Desktopprogramm verfügt, lassen sich neue Anwendungen aus den Paketquellen hinzufügen, entfernen und natürlich auch aktualisieren. Neueinsteiger können also theoretisch auch auf die Kommandozeile verzichten und ohne auskommen.
Die Solus-Paketquellen, die hier „Depots“ heißen, gelten als eher begrenzt. Mir ist das bisher aber nicht aufgefallen. Entweder ich nutze einfach Software, die nicht sonderlich exotisch ist, oder die Repositorien reichen doch aus. Selbst Element und FocusWriter, zwei Anwendungen bei denen ich mir nicht sicher war, ob diese in den Quellen enthalten sind, finden sich und sind schnell installiert. Sogar die kleine und leider seltene Python-IDE Thonny habe ich gesehen. Schade ist lediglich, dass es Adwaita-Qt als Stil für Qt-Anwendungen scheinbar nicht in die Repos geschafft hat. Kurz nach der Installation standen noch keine Aktualisierungen zur Verfügung, weswegen ich dazu noch keine Aussagen machen kann.
Bei Solus laufen ganz nebenbei auch die Basics: Das WLAN funktioniert, der Klapprechner kann Krach machen über seinen Lautsprecher und auch der Drucker wird erkannt. Da kann ich mich eigentlich nicht beschweren, wenn da nicht diese eine Kleinigkeit wäre: Manchmal, nur ganz selten, flackert ein schmaler Streifen am unteren Bildrand, noch seltener auch ein anderer Teil des Bildes. Das ist komisch, aber tatsächlich gar nicht so neu für mich. Bei Siduction GNU/Linux hatte ich einmal ein sehr ähnliches Problem. Nachdem ich in der Siduction-Community nachgefragt habe, ließ sich dieses aber mit einem Kernelparameter („intel_iommu=intgpu_off“) lösen. Ich habe diesen Trick auch bei Solus versucht, und zum Setzen des Bootparameters die Dokumentation herangezogen. Diese gefällt mir ganz gut. Allerdings konnte ich nach dem Setzen des Parameters – so gut es ging nach Anleitung – noch immer das gelegentliche Flackern bemerken. Da werde ich wohl mal im Solus-Forum nachfragen müssen. Eigentlich freue ich mich da schon ein wenig drauf, immerhin kann ich so die Distribution etwas besser kennenlernen.
Solus wirkt für mich wie eine sehr behutsam zusammengestellte Distribution, die sich auf dem Desktop wirklich gut macht. Ich bin jetzt in vielerlei Hinsicht gespannt: Wird sich mein Flacker-Problem lösen lassen? Wie verhält sich Solus langfristig, gerade bei Aktualisierungen? Und wie sieht es mit verzögerten Updates aus? Das sind Fragen, die sich nur über die Zeit beantworten lassen. Meine ersten Eindrücke von Solus sind aber sehr positiv, und falls ihr euch darauf einlassen wollt, kann ich die neue Solus-Version nur weiterempfehlen.