Schlagwort: Debian

Auf Debian ist Verlass

Ja, eigentlich habe ich noch in meinem gestrigen Blogartikel geschrieben, dass ich mir Manjaro für meinen Laptop ansehen möchte. Und ja, eigentlich habe ich auch geschrieben, dass ich gerne wieder ein rollendes Betriebssystem auf meinem Rechner nutzen würde. Aber ich habe noch einmal über die ganze Sache nachgedacht: Als das rollende System KaOS meine bestehenden Partitionen im Zuge der unvollständigen Installation gelöscht hat, war es schon gut auf meinen alten Ausweichrechner zurückgreifen zu können. Und dieser läuft mit Debian – verlässlich und stabil, so wie man das von Debian gewohnt ist.

Als ich nocheinmal über den Inhalt meines gestrigen Artikels nachgedacht habe, ist mir aufgefallen, dass Debian wirklich eine sehr vernünftige Wahl für meinen Klapprechner bleibt. Die Familie der Debian-basierten Distributionen sagt mir eigentlich auch am meisten zu, zumindest war das in der Vergangenheit oftmals so.

Debian selbst finde ich sowohl von einem technischen wie auch von einem philosophischen Standpunkt aus betrachtet wirklich hervorragend. Ganz nebenbei war es ja mehr oder minder auch zu erwarten, dass sich die von Unternehmen vorangetriebenen Distributionen irgendwann ein bisschen unbeliebt machen würden: Das momentane Red-Hat-Drama oder die verschiedenen Unzufriedenheiten in der Ubuntu-Community sind häufig ziemlich absehbar gewesen – weil sich die Interessen der Unternehmen von denen der Community unterschieden haben.

Bei Debian selbst gibt es dieses Problem nicht. Debian wird ja bekanntlich von seiner Gemeinschaft weiterentwickelt, und dafür bin ich sehr dankbar. Auch die Unternehmens-Distributionen sind technisch in der Regel wirklich toll. Dass es dann zu den besagten Problemen kommt, wird den technischen Innovationen, die die Entwickler hinter Ubuntu, RHEL oder SLED/SLES leisten nicht gerecht. Bei Debian gibt es solche Schwierigekeiten erst gar nicht, und das ist natürlich super.

Ich habe mir also wieder Debian 12 installiert. Für mein jetziges System ist die Desktop-Wahl übrigens auf die Mate-Arbeitsumgebung gefallen. Zu dieser muss ich eigentlich noch einen gesonderten Artikel schreiben. Denn sie gefällt mir wirklich gut. Irgendwie bin ich also wieder am Ausgangspunkt meiner Distrohopping-Eskapaden angekommen: Jetzt bin ich wieder gespannt auf die Debian-basierten Distributionen, die in den nächsten Monaten erscheinen werden – dazu habe ich ja schon geschrieben.

Andere Systeme sind zwar sicherlich auch interessant. Sonst hätte ich mir die ja auch nicht installiert – oder installieren wollen. Mit Debian-basierten Distros und Debian selbst bin ich aber schlicht am meisten Vertraut. Deswegen eignet sich diese Distributionsfamilie wohl auch so gut für mich. Nicht nur die Macht der Gewohnheit ist hier gemeint. Ich habe auch das Gefühl, dass die Debian-artigen Distros für mich am intuitivsten aufgebaut sind. Insbesondere die System- und Paketverwaltung finde ich hier einfach besonders gut.

Mir macht es Spaß, mehr über GNU/Linux-Distributionen zu lernen. Auf echter Hardware geht das natürlich auch besonders direkt. Aber sofern eine Distro nicht zur Debian-Familie gehört, sollte ich meine ersten Schritte damit wohl lieber in einer virtuellen Maschine machen. Was danach kommt, wird sich schon zeigen. Momentan läuft mein Laptop jedenfalls wieder mit Debian Stable – und das ist ziemlich toll. 🙂

Pfefferminze auf dem Desktop?

Gestern habe ich über meine Erwartungen an PeppermintOS geschrieben; am Abend habe ich die Distribution dann auch auf meinem Laptop installiert. Jetzt ist es an der Zeit, ein wenig zurückzuschauen auf das, was ich bisher so mit Peppermint erlebt habe – denn so ganz hat das Betriebssystem meinen Geschmack doch nicht getroffen.

Zunächst aber möchte ich positiv bleiben: Die Installation von Peppermint mit dem Calamares-Installer verlief eigentlich problemlos. Über das grafische Erscheinungsbild des Installationsprogramms, das jetzt in grau und rot daherkommt, lässt sich natürlich streiten. Insgesamt ist Calamares aber recht intuitiv. Hier und da ließen sich sicherlich noch Kleinigkeiten verbessern – aber im alles in allem geht die Installation einfach, und dazu noch schnell von der Hand.

Nach der Installation begrüßt der Willkommensbildschirm von PeppermintOS neue Nutzer. Neben dem Peppermint Hub zur Systemverwaltung, der Dokumentation oder dem „Build Log“ sowie ein paar wenigen Weblinks zur Distribution lässt sich eine Auswahl vorgestellter Pakete anzeigen. Diese können dann mit einem Klick installiert werden kann. Das sind die „Suggested packages“ von PeppermintOS, welche sich ausschließlich aus den offiziellen Paketquellen speisen.

Insgesamt lassen sich so 14 Pakete aus den Quellen installieren, man spart sich also eigentlich nur einen Einzeiler auf der Kommandozeile. Natürlich könnte das Einsteigern entgegenkommen. Aber wirkliche Erleichterungen wie das Beziehen von Paketen, die nur außerhalb der offiziellen Repositorien zugänglich sind, sucht man hier vergeblich. Versteht mich nicht falsch: Es ist gut, dass die Entwickler derartige Vorschläge machen, aber irgendwie wirkt das noch etwas unfertig: So sind allein sieben der Vorschläge Browser, ein Bildbetrachter oder Musikspieler findet sich gar nicht. Daneben können Nutzer auch die Containerformate Snap oder Flatpak installieren. Bei letzterem wird aber nur das Paket aus den Quellen bezogen, das Flathub-Repositorium wird zum Beispiel nicht eingebunden. Deswegen ist es selbst nach dieser Installation noch nicht möglich, Flatpaks zu installieren. Will sagen: Die vorgestellten Pakete scheinen noch am Anfang zu stehen. Aber es ist gut, dass es diese gibt, damit Neulinge nicht sofort aufgeschmissen sind.

Denn nach einer Installation der neuen PeppermintOS-Version landet nur eine sehr beschränkte Paketauswahl überhaupt auf der Platte: Die Entwickler liefern in erster Linie den Xfce-Desktop mit einigen Themen aus, dazu kommen ein paar Eigenentwicklungen zur Systemverwaltung. Eine Bürosoftware-Suite wie LibreOffice, Multimedia-Anwendungen, einen E-Mail-Client oder gar einen Webbrowser sucht man hier vergeblich. Einerseits ist das ein Vorteil für diejenigen, die sich ihr System von Grund auf zusammenstellen möchten. Aber diejenigen, die noch gar nicht wissen, was sie eigentlich installieren sollten – oder können – schauen schnell in die Röhre.

Ein Programm, auf das ich viele Hoffnungen gesetzt hatte, ist „Kumo“, welches PeppermintOS standardmäßig mitinstalliert. Diese Anwendung zur Verwaltung von Webapps ist der Nachfolger der Eigenentwicklung ICE, welche mittlerweile nicht mehr mitinstalliert wird. In Kumo lassen sich Anwendungen aus Webseiten erstellen, welche dann über den „SSB-Manager“ gestartet werden können. Wie im unteren Screenshot zu sehen ist, können diese dann über Kumo auf Basis von „Luakit“ wie reguläre Anwendungen gestartet werden und sehen auch so aus:

Im Vergleich zu ICE ist Kumo zwar einfacher und vielleicht auch intuitiver zu bedienen. Leider lassen sich diese „SSBs“ aber nur über Kumo verwalten. Anstatt wie beim Vorgängerprogramm Starter im Anwendungsmenü abzulegen, soll hier zunächst Kumo gestartet werden, um eine SSB öffnen zu können. Das ist meiner Meinung nach unnötig kompliziert und ein klarer Rückschritt gegenüber dem Vorgängerprogramm.

Ihr merkt sicherlich: So wirklich überzeugt mich PeppermintOS in seiner neuen Version noch nicht wirklich. Selbst die stabile Debian-Basis kann das nicht wieder herausreißen, da PeppermintOS seit dem letzten Update Probleme damit hat, eine neue Version des Linux-Kernels zu konfigurieren:

Ja, bei PeppermintOS kann man aus den üppigen Debian-Paketquellen schöpfen, und ja: Diese Pakete funktionieren auch. Ich verstehe auch, dass sich die Peppermint-Entwickler derzeit wohl in einer Art Selbstfindungsphase finden, immerhin hat man sich einerseits von einer Lubuntu-basierten Distribution hin zu einer Debian- und Devuan-Basis entwickelt und andererseits mit dem neuen Release auch noch das grafische Erscheinungsbild der Distribution über den Haufen geworfen erneuert. Ich denke, dass PeppermintOS das Potential hätte, eine einfaches Derivat für Debian-, vor allem aber Devuan-Anfänger zu sein.

Derzeit habe ich aber das Gefühl, dass wir uns damit noch ein wenig gedulden müssen. Die Ansätze sind da, und PeppermintOS steht sicherlich auch auf einer guten Basis. Abgesehen von meinen Aktualisierungsproblemen bezüglich des Kernels kommt mir die neue Version auch wie ein grundsolides Release vor – aber den eigenen Charme, den ich mir von PeppermintOS versprochen habe, konnte ich noch nicht finden. Vielleicht ändert sich das ja noch bei den zukünftigen Veröffentlichungen der Distribution, man kann es den Entwicklern nur wünschen. Mal sehen, wie die nächste Version auf Devuan-Basis wird.

PeppermintOS: Hoffnungen und Erwartungen

Gestern habe ich dazu geschrieben, wie sehr ich mich auf die anstehende Zeit der vielen neuen Debian-Derivate freue, die sich gerade auf ihre nächsten Veröffentlichungen vorbereiten. Manche dieser Distributionen haben bereits neue Releases herausgebracht – und ich habe gerade sogar Zeit, ein paar davon auszuprobieren. Den Anfang möchte ich mit PeppermintOS machen. Diese Distro existiert nicht erst seit gestern, aber wirklich damit gearbeitet habe ich bisher noch nicht.

Früher haben die Peppermint-Entwickler eine Kombination aus dem Xfce- und dem LXDE-Desktop als Arbeitsumgebung ausgeliefert, wobei man lange Zeit auf der Ubuntu-Paketbasis aufgebaut hat. Mittlerweile hat sich PeppermintOS zu einer „reinen“ Xfce-Distribution entwickelt, die sehr minimalistisch auf Basis von Debian oder wahlweise auch Devuan erstellt wird. Außerdem gilt Peppermint als eine Distribution, die Webanwendungen besonders gut integriert, da aus derartigen Webseiten sehr einfach Pseudo-Anwendungen erstellt werden können. Diese können oder konnten dann wie reguläre Programme gestartet werden. Mit der neuen Version auf Bookworm-Basis hat man nun eine ältere Anwendung namens „ICE“ mit „Kumo“ ersetzt, beide scheinen Eigenentwicklungen des Peppermint-Teams zu sein.

Da ich mir Peppermint auf meinem Laptop installieren möchte, bin ich ziemlich gespannt auf diese Eigenheiten der Distribution. Das Betriebssystem soll auch sehr minimal gehalten sein, so dass sich jeder Nutzer sein ganz eigenes Süppchen daraus kochen kann. Bei der Paketbasis von Debian und Devuan ergibt das natürlich viel Sinn, immerhin sind diese Repositorien wirklich riesig. Außerdem könnte PeppermintOS auch für Anfänger interessant sein, da die Installation so weit ich weiß über den intuitiven Calamares-Installer vollzogen wird. Dabei stellt sich natürlich immer die Frage, inwiefern ein Einsteiger wissen müsste, welche Software sich überhaupt zu installieren lohnt.

Derzeit bin ich gespannt auf Peppermint; ich hoffe, dass die Distribution zu überzeugen weiß. Aber da bleibe ich einfach mal guter Dinge, immerhin steht das Entwicklerteam klar auf den Schultern von zwei Giganten der GNU/Linux-Welt: Debian und Devuan. Will sagen: Selbst wenn mich die Eigenentwicklungen der Distribution nicht wie erwartet abholen können, ist ein minimales Debian-System noch immer ein sehr guter Ausgangspunkt. Sowohl für Endnutzer, als auch für Distributoren bietet Debian einfach eine sehr gute Basis, davon profitiert sicherlich auch PeppermintOS. Auf diesem Blog möchte ich wieder berichten über das, was ich mit PeppermintOS so auf meinem Rechner veranstalte. Vielleicht regt das ja auch euch dazu an, einen Blick auf die Distribution zu werfen?

Die schöne Zeit nach einem Debian-Release

Ich habe mich wahnsinnig über die Veröffentlichung von Debian 12 „Bookworm“ gefreut. Den ganzen Tag habe ich seinerzeit darauf hingefiebert, dass endlich die neuen Installationsmedien bereitgestellt werden würden. Den ganzen Veröffentlichungstag konnte ich es gar nicht erwarten, das neue Debian in die Finger zu bekommen: Mit meinen Erwartungen wurde ich wirklich nicht enttäuscht. Debian 12 ist ein wahnsinnig solides System; mir kommt es sogar ziemlich aktuell vor. Ich habe die neue Version seit dem Veröffentlichungstag auf meinem Hauptlaptop genutzt und kann sie euch wirklich nur weiterempfehlen.

In diesem Beitrag möchte ich aber noch etwas anderes hervorheben: Auch die Zeit nach einem Debian-Release ist wirklich schön. In der GNU/Linux-Welt bauen unzählige Projekte auf Debian auf – und das hat natürlich auch seine Gründe. Debian ist die solide Basis schlechthin, verlässlich und stabil wie der Fels in der Brandung. In Debian kann man meiner Ansicht nach vertrauen. Ja, jede Software hat Fehlerchen und Bugs. Davon bleibt auch Debian nicht ausgeschlossen. Aber insgesamt ist Debian für mich zu einer so bedeutenden Distribution geworden, dass ich immer wieder staune, wenn ich darüber nachdenke.

Nach einem Debian-Release stehen auch bei den unzähligen Distributionen, die davon abgeleitet sind, neue Versionen ins Haus. Ja, im Frühling und im Herbst erscheinen neue Ubuntu- und Fedora-Versionen. Und ja, auch diese sind spannend. Aber für mich ist die Zeit nach einer neuen Debian-Veröffentlichung etwas ganz besonderes. Immerhin ist es dann nur eine Frage der Zeit, bis die Tochterdistributionen die GNU/Linux-Welt mit ihren Ergänzungen bereichern können. Genau in einer solchen Phase befinden wir uns derzeit – und ich finde das wahnsinnig toll. Zuletzt sind zum Beispiel PeppermintOS und Q4OS in neuen Versionen herausgekommen. Da kann ich einfach nicht widerstehen und muss einfach mal einen Blick darauf werfen.

Ihr merkt: Ich schwärme gerade wiedereinmal ziemlich. Aber ich hoffe, ihr verzeiht mir das. Denn wenn ich auf Distrowatch schaue, und bei meinen Besuchen theoretisch immer wieder etwas neues aus der Debian-Familie entdecken könnte, ist bei mir gute Laune vorprogrammiert. Mal sehen, ich denke, dass ich zuerst einen genaueren Blick auf Q4OS werfe – oder auf eine der vielen anderen Debian-Derivate, auf die ich mich schon fast nicht mehr gedulden kann. Vielleicht ist es wiedereinmal an der Zeit, eine virtuelle Maschine anzuwerfen und zu staunen. 🙂


Hinzugefügt am 8. Juli 2023:

Eine weitere Distribution, die mich derzeit sehr interessiert ist PCLinuxOS. Diese besticht durch ein ziemlich umfangreiches Paketverzeichnis und ihren eigenständigen Entwicklungsansatz. Ich werde mal testen, ob die KDE-Editon nicht doch etwas für mich sein könnte.

Debian 12 nach einer Woche

Die erste Woche mit dem neuen Debian „Bookworm“ auf meinem Laptop neigt sich dem Ende zu. Also ist es einmal mehr an der Zeit, ein paar erste Eindrücke zu dieser Distribution zu teilen. Um es kurz zu fassen: Debian überrascht nicht, weil es so stabil und verlässlich ist, wie erwartet. Genau das ist es, was ich mir von einem Debian-Release erhoffe, und genau das ist es, was ich mit dieser neuen Version bekommen habe. Wie ich schon in meinem Artikel kurz nach der Systeminstallation beschrieben habe, ist Debian dieses Mal mit der Xfce-Arbeitsumgebung auf meiner Platte gelandet. Das war wirklich eine sehr gute Entscheidung: Debian und Xfce passen zusammen wie Topf und Deckel: KDE lief unter Debian bisher noch nicht sonderlich gut auf meiner Hardware, Gnome ist mir zu ressourcenhungrig und im Gegenzug zu wenig konfigurierbar geworden. Xfce bleibt wohl mein Lieblingsdesktop.

Jetzt, da ihr wisst, von welcher Perspektive ich diesen Text schreibe, kann das Schwärmen ehrlich gesagt nur weitergehen: Die Debian-Paketquellen sind so üppig wie eh und je, an manchen Stellen findet sich jetzt sogar noch mehr Software. Die Konfiguration des Systems ist noch genau so einfach, wie ich das von den vorangegangenen stabilen Debian-Distributionen gewohnt bin. Die Paketverwaltung lässt im Alltag keine Wünsche offen und bleibt für mich eine der verständlichsten ihrer Art. Und die Verbindung aus all diesen Aspekten macht Debian für mich zu einer technisch wahnsinnig beeindruckenden Distribution.

Doch nicht nur was die Technik angeht bin ich Debian wieder einmal voll und ganz verfallen. Nein, auch der Gedanke, dass das alles von einer weltweiten Gemeinschaft gestemmt wurde, sagt mir unglaublich zu. Debian ist über seine jahrzehntelange Geschichte immer unabhängig – oder zumindest unabhängiger – geblieben als die meisten anderen Distributionen. Und nach etwa 30 Jahren ist das umso beachtlicher. Das, was Nutzer an Ubuntu, Fedora und openSUSE bemängeln, macht Debian in meinen Augen umso besser. Debian ist vielleicht nicht die einsteigerfreundlichste, für mich aber eine der nutzerfreundlichsten Distributionen überhaupt. Und das liegt im Wesentlichen daran, dass Debian sich über die Jahre stets selbst treu geblieben ist. Debian ist für mich die sichere Bank, auf die ich mich in der GNU/Linux-Welt verlassen kann, wenn andere Distributionen ihre Nutzer verlassen.

Auch den vorsichtigen Umgang mit neuen Softwareversionen habe ich mit Debian über die Zeit lieben gelernt. Egal, ob es um Fehler in neuen Paketen oder auch nur um ein mangelhaftes Zusammenspiel der unterschiedlichen Versionen geht – mit Debian habe ich eigentlich immer eine halbwegs gut in sich abgestimmte Distribution vorgefunden. Ja, auch ich lasse mich manchmal von Arch Linux oder openSUSE Tumbleweed verlocken. Auch diese Distros haben ohne Zweifel ihren Reiz, aber eben doch einen anderen als das gute alte Debian Stable.

Ich bin ein Desktop-Linux-Nutzer. Wie genau sich Debian auf einem Server schlägt, kann ich nur schwer einschätzen. Wobei natürlich der gute Ruf des Debian-Servers der Distribution selbst vorauseilt. Ich jedenfalls habe in der Debian-Distributionsfamilie ein angenehmes Zuhause im Distributionswald gefunden. Übrigens bin ich auch gespannt, wie all die Debian-Derivate die neue Version für sich nutzen werden; hier zeigt sich nämlich auch, wie wichtig Debian als Mutterdistribution ist.

Anfangs hatte ich zwar noch ein paar Bedenken hinsichtlich der visuellen Konsistenz auf dem Xfce-Desktop, vor dem Hintergrund der neuen Entwicklungen von GTK, zum Beispiel was die libadwaita-Bibliothek von Gnome angeht. Doch selbst hier habe ich einen Kompromiss für mich finden können: Ich nutze Xfce momentan einfach mit der Adwaita-Suite. Damit kann ich sowohl GTK3-Anwendungen und eben auch Qt-Programme unter einen Hut bringen. Ich bin aber auch gewappnet wenn mir eine Gnome-Anwendung GTK4 oder gar libadwaita andrehen möchte.

Um diesen Artikel nicht ausufern zu lassen: Ich habe das Gefühl, dass ich mit Debian und Xfce sehr gut durch den Alltag kommen kann. Über diese tolle Kombination auf dem Desktop kann ich mich derzeit wirklich nur freuen.

Erste Eindrücke zu Debian 12 „Bookworm“

Gestern ist die neue Debian-Version „Bookworm“ erschienen, die ich mir noch am Abend auf dem Laptop installiert habe. Ich bin ein großer Fan des Debian-Projektes und der hauseigenen Distribution, die für mich für Stabilität, Verlässlichkeit aber auch den Community-Gedanken von GNU und Linux steht. Nachdem ich gestern bereits auf meine letzten drei Wochen mit openSUSE Tumbleweed auf dem Rechner zurückgeschaut habe, möchte ich nun ein paar Ersteindrücke zu Debian 12 teilen.

Wie von Debian zu erwarten war, verlief die Installation selbst ohne irgendwelche Probleme. Nachdem ich das Image vom offiziellen Mirror heruntergeladen, verifiziert und auf den USB-Stick gebracht hatte, begrüßte mich nach kurzer Zeit ein Debian mit Xfce. Obwohl ich in den letzten Monaten vor allem Gnome und KDE verwendet habe, wollte ich mit der neuen Debian-Version auch zu Xfce zurückkehren. Mit seinen langlebigen Hauptversionen passt dieser Desktop sehr gut zu Debian. In „Bookworm“ ist auch die neueste Hauptversion 4.18 enthalten. Was soll ich sagen: Xfce läuft super! Ich bin froh, wieder bei diesem Desktop gelandet zu sein.

Xfce ist anpassbar, flexibel und richtig stabil. Hier ändert sich zwar nicht ständig irgendetwas, aber wenn doch, wird die Arbeitsumgebung stets um sehr sinnvolle Funktionen ergänzt. Dabei bleibt man trotzdem oftmals hinter dem Ressourcenverbrauch der großen Desktops zurück, ohne nötige Funktionen einzubüßen. Vor allem Gnome könnte sich hier durchaus eine Scheibe von Xfce abschneiden. Nicht nur, dass Xfce an sich toll ist. Auch in Debian halte ich den Desktop für sehr gut integriert. Neben den Kernpaketen installiert Debian über Tasksel auch eine angenehme Auswahl an vorausgewählter Desktop-Software mit. Die vorinstallierte Software unterscheidet sich wenn überhaupt nur in Kleinigkeiten von der der vorherigen Debian-Version „Bullseye“.

Und genau das ist es, was Debian für mich auch zu einer technisch großartigen Distribution macht: Bei Debian weiß ich, was ich bekomme. Die Software in einer stabilen Veröffentlichung ist gewissenhaft getestet und lässt einen nicht im Stich. Klar gibt es hier und da ein paar kleine Fehlerchen. Trotzdem ist das der große Vorteil, den eine stabile Distribution gegenüber rollenden Mitbewerbern vorweisen kann.

Klar, nicht jeder würde Debian als eine unfassbar anfängerfreundliche Distro bezeichnen. Doch ich habe mich vor einiger Zeit in die Paketverwaltung und den Systemaufbau bei Debian eingearbeitet, so dass ich im Alltag eigentlich keine Probleme mehr habe. Wenn man einmal weiß, wie Debian tickt, ist das eine sehr dankbare Distribution. Debian stellt sich nicht in den Weg des Nutzer, zumindest habe ich das unter „Stable“ noch nie erlebt: Den Paketmanager „apt“ halte ich für den besten seiner Zunft und auch den klassischen Debian-Installer halte ich für sehr ausgereift.

Warum erwähne ich aber den Installer? Ich selbst bin der Meinung, dass jeder ein einmal eingerichtetes Debian-System ohne größere Schwierigkeiten nutzen kann. Gerade, wenn man auf Gnome oder KDE als Desktop setzt, lässt sich auch vieles über intuitive grafische Programme regeln. Der Installer wird aber oftmals als ein Schwachpunkt von Debian angesehen – ich halte das für eine unglückliche Formulierung. Ja, der Debian-Installer mag nicht der ansprechendste oder nutzerfreundlichste sein, wenn man ihn mit anderen Installationsprogrammen vergleicht. Trotzdem tut er, was er soll. Ist es nicht genau diese Verlässlichkeit, die Debian ausmacht? Sicherlich ist es vorstellbar, dass die ein oder anderen Einsteiger mit einigen Fragen überfordert sein könnten. Doch insgesamt ist der Debian-Installer keine Raketenwissenschaft. Dank der guten Dokumentation von Debian kann sich hier sicherlich jeder einlesen. Für diejenigen, die das nicht möchten stehen außerdem die Live-Abbilder mit dem einfachen, aber weniger flexiblen, Calamares-Installationsprogramm zur Verfügung. Auch ich musste mich erst in Debian zurechtfinden, als ich die Distribution zum ersten mal genutzt habe. Aber wenn selbst ich das schaffe, schafft ihr das auch! 😉

Neben der angenehmen Stabilität am Desktop bin ich auch mit den Paketquellen der Distribution sehr zufrieden. Den absoluten Großteil der Software, die ich täglich nutze, finde ich schon in den Standardrepos. Sollte doch eine exotische Anwendung nicht in den Quellen von Debian enthalten sein, nutze ich zur Not eben ein Flatpak. Derzeit brauche ich das aber nur für den Matrix-Client „Schildichat“ – ansonsten komme ich mit den Repositorien von Debian ohne Probleme aus.

Mich fasziniert an Debian vor allem eines: Das, was ich in den letzten Absätzen geschrieben habe, könnte ich so auch über die Vorgängerversionen sagen. Debian ist für mich die sichere Bank in der Linux-Welt, die mich nicht versetzt. Andere Distributionen können noch so spannend sein, aber ich weiß, warum ich Debian so sehr zu schätzen weiß. Debian ist vielleicht hier und da etwas kantig. Das mag sein. Aber mit der Zeit kann sich vermutlich jeder so weit einarbeiten, dass diese Kanten gar nicht mehr so sehr auffallen. Für mich ist es schwer, einzuschätzen, wie ein Einsteiger ein Debian-System nutzen würde. Ich jedenfalls halte Debian für die Distribution, die am besten zu meinen Nutzungsgewohnheiten passt. Ob das nun daran liegt, dass sich meine Gewohnheiten auch nach den Eigenschaften von Debian ausgeprägt haben, kann ich nur schwer beurteilen. Ich kann jedenfalls nur jedem Linux-Anwender raten, Debian einmal auszuprobieren. Habt keine Angst, so kompliziert wie Debian manchmal verschrien wird, ist es überhaupt nicht.

Im Gegenteil ist Debian 12 wohl eine der einsteigerfreundlichsten Debianversionen seit langem: So ist beispielsweise die Verfügbarkeit proprietärer Firmware auf den offiziellen Installationsmedien sicherlich eine sehr nutzerfreundliche Ergänzung. Klar können wir uns hier darüber streiten, inwiefern Debian dahingehend gegen die eigenen Ideale verstößt. Aber zu Debians Zielen gehört es nuneinmal auch, eine nutzbare Distribution für viele zu erstellen. Ich bin allenfalls froh, dass es Debian gibt – hoch lebe der Bücherwurm!

Ein Rückblick auf openSUSE

Vor fast drei Wochen habe ich mir openSUSE Tumbleweed auf meinem Laptop installiert. Jetzt, da Debian 12 vor der Tür steht, und ich auf dieses System wechseln möchte, ist es an der Zeit, zurückzuschauen: So war Tumbleweed für mich: Aktuell, halbwegs stabil – und doch nicht ganz das, wonach ich gesucht habe. Ich denke, so ließe sich mein Ausflug zu openSUSE zusammenfassen. Ich weiß jetzt, dass ich zu Debian zurückkehren möchte. Ich weiß aber auch, dass Tumbleweed weiterhin ein spannendes System bleibt. Ursprünglich bin ich zu Tumbleweed gewechselt, weil ich wieder einmal KDE ausprobieren wollte. Da openSUSE in seiner rollenden Ausgabe stets sehr aktuelle KDE-Versionen ausliefert, kam mir ein Wechsel auf diese Distribution sehr gelegen. Ich muss sagen: Das, was ich mir ursprünglich von Tumbleweed versprochen habe, hat das System mit Sicherheit eingehalten. Trotzdem ist mir aufgefallen, warum Debian meine Lieblingsdistribution ist und bleibt.

Tumbleweed aktualisiert sich als „Rolling Release“ bekanntlich fortlaufend. Und diese Updates sind auch bei mir stets eingetroffen. Wie bereits in meinen vorangegangenen Beiträgen angesprochen, habe ich es irgendwie geschafft, das System im Alltag auf einem aktuellen Stand zu halten. In der Regel lief das auch problemlos. Einmal musste ich erst die Paketquellen auffrischen, bevor das Update durchlaufen konnte. Ein anderes mal hatte ich tatsächlich ein kleines Problem mit Tumbleweed: Nach einem Update konnte ich den Rechner zwar weiterhin hoch-, aber über die Kommandozeile nicht mehr richtig neustarten. Ich war schon kurz davor, auf einen vorherigen Systemschnappschuss zurückzurollen, aber ich habe das Problem doch lösen können. In den BIOS-Einstellungen musste ich die sogenannte „TPM“-Option anschalten, dann lief das ganze wieder so wie erwartet.

Auch KDE war eigentlich recht angenehm nutzbar. Insgesamt hat der Desktop die meiste Zeit funktioniert. Hier und da gab es allerdings ein paar kleine Zwischenfälle. So startete unter Xorg oft der interaktive Desktop nicht mit der restlichen Arbeitsumgebung mit, was sich teils auch nicht durch einfaches Abmelden lösen ließ. Unter Wayland habe ich diese Probleme nicht erfahren, dafür konnte ich KTouch nicht unter Wayland nutzen. Dort hat das System einfach die Eingabe von Tastenanschlägen verweigert. Da das nur für KTouch galt habe ich schlussendlich einmal schlucken müssen und mich dafür entschieden Wayland zu verwenden und KTouch außen vor zu lassen. An diesem Punkt habe ich meine Übungen für das Zehnfingersystem aber ohnehin hauptsächlich mit Tipp10 veranstaltet. Ferner habe ich das Gefühl, dass KDE immer ein bisschen ungewohnt für mich geblieben ist. Ich habe davor ein paar Wochen Gnome und vor Gnome in der Regel Xfce als Arbeitsumgebungen verwendet. KDE macht zwar viel Spaß und ist in den meisten Fällen auch intuitiv. Aber ich denke, dass Xfce doch am besten zu mir und meinen Gewohnheiten passt. Ich werde daher mit Debian 12 auch zu Xfce zurückkehren.

OpenSUSE ist ein spannendes System, welches immer wieder interessante Neuerungen birgt. Insgesamt lief das System die meiste Zeit wie erwartet und hat sich nicht ständig quer gestellt. Ob es also gerechtfertigt ist, rollenden Distributionen so etwas per se vorzuwerfen, wage ich zu bezweifeln. Ich denke, dass es sich schon gelohnt hat, openSUSE einen Besuch abzustatten. Trotzdem habe ich für mich einmal mehr erkannt, warum ich die Systeme der Debian-Familie insgesamt bevorzuge. Sei es das Paketmanagement, der Projektaufbau oder die Flexibilität oder Stabilität (auf Wunsch) – Debian bleibt wohl meine liebste Distribution.

Die Vorfreude auf ein neues Debian-Release

Debian ist eine meiner allerliebsten GNU/Linux-Distributionen überhaupt. Da ich erst seit zwei oder drei Jahren mit GNU/Linux arbeite, war das erste Debian-Release, dass ich ausprobiert habe Debian 10 „Buster“. Seitdem habe ich mich ein bisschen in die Distribution verliebt, auch wenn ich hier und da immer wieder andere ausprobiert und schätzen gelernt habe. OpenSUSE Tumbleweed, Ubuntu, Arch und die anderen sind alle sehr interessant – und erfüllen das, was sie versprechen auch ausgezeichnet. Trotzdem ist Debian die Distribution, die mir über die Zeit wohl am meisten ans Herz gewachsen ist. Mit Debian weiß ich stets woran ich bin. Debian ist für mich sowohl auf technischer, als auch auf „philosophischer“ Ebene gut nachvollziehbar. Andere Distributionen sind toll, doch an die Vorfreude vor einem Debian-Release kommen die anderen Distributionen nicht wirklich heran.

Ich weiß noch genau, als Debian 10 kurz davor war, von Debian 11 abgelöst zu werden. Seinerzeit habe ich eine gefühlte Ewigkeit darauf gewartet, dass Bullseye erscheint, weil ich mich so auf die Xfce-Version 4.16 gefreut habe. Ich kann mich noch gut an meine ersten Schritte mit Debian erinnern, als ich von Manjaro zu dieser Distribution gewechselt bin. Rückblickend kann ich sagen: Debian Stable hat mich eigentlich nie wirklich enttäuscht. Selbst kleine Fehlerchen habe ich nicht wirklich in Erinnerung. Debian Stable hält, was es verspricht und ist meiner Erfahrung nach eine der stabilsten und vor allem verlässlichsten Distributionen überhaupt. Ich könnte wirklich stundenlang über Debian schwärmen – und in der Vergangenheit habe ich das auch getan. Mit Debian habe ich wohl auch am meisten über GNU/Linux insgesamt gelernt. In der Debian-Community habe ich stets Hilfe erhalten, wenn ich sie gebraucht habe – und das immer respektvoll, freundlich und konstruktiv.

Mit Debian habe ich Linux gelernt und lieben gelernt. Auch wenn ich schon viel Spaß hatte mit anderen Distributionen, frage ich mich während meiner Tests immer wieder, ob ich nicht doch wieder zu Debian zurückkehren sollte. Natürlich ist es verlockend, neue Software-Versionen ausprobieren zu können. Wenn das für mich nicht verlockend wäre, würde ich im Moment nicht vor einem openSUSE Tumbleweed sitzen. Wenn ich nicht so neugierig wäre, würde ich nicht so oft andere Distributionen ausprobieren. Dann hätte ich aber auch Debian wohl nie entdeckt. Debian war nicht meine erste Distribution, aber wohl die erste, die ich für mich selbst zu einem Standard erklären konnte, an dem ich andere Distributionen messe. Debian mag vielleicht nicht immer die technisch schönsten und schnellsten Werkzeuge bieten – aber das, was Debian versucht, macht Debian in der Regel unfassbar gut. Es ist einfach beeindruckend, wie Debian über knapp 30 Jahre so fortbestehen konnte, wie es bis heute besteht: Debian ist wohl die größte gemeinschaftlich entwickelte Distribution überhaupt. Debian mag nicht immer die anfängerfreundlichsten Lösungen bieten – aber die Distribution bietet doch jedem Anfänger die Chance, sich einzuarbeiten. Debian ist nicht elitär, wo andere Einsteiger schon fasst vergraulen. Im Gegenteil habe ich die Debian-Gemeinschaft als eine der offensten überhaupt kennengelernt.

Ich kann mich noch gut daran erinnern, wie ich mir zur Installation das passende WLAN-Firmwarepaket herunterladen musste, damit ich den Netzwerkinstaller benutzen konnte. Und auch wenn das nicht sonderlich praktisch war, habe ich das gern gemacht. Der Konsequenz des Debian-Projektes wegen war es mir das wert. Debian ist für mich die Distribution, die am meisten für die Gemeinschaft freier Software steht. Trotzdem bin ich gespannt auf die neuen Installationsmedien mit proprietärer Firmware, auf denen Debian 12 ausgeliefert werden wird. Ich bin gespannt auf Debian 12 – und umso gespannter, je näher das Veröffentlichungsdatum rückt. Ich freue mich auf Debian 12 und meine Vorfreude ist dieses Mal vielleicht sogar ein bisschen größer als davor: Dieses mal habe ich Debian Testing in der Freeze-Phase so gut wie gar nicht genutzt. Vielleicht habe ich so meine Vorfreude auf die Spitze getrieben – vielleicht liegt es wirklich daran. Vor der Freeze-Phase habe ich hin und wieder den Unstable-Zweig verwendet, oder aber Siduction, welches darauf aufsetzt.

Debian war auch die Distribution, mit der ich mehr und mehr Arbeitsumgebungen ausprobiert habe. Zwar kannte ich schon ein paar von Linux Mint oder Manjaro, aber auf Debian habe ich eigentlich so ziemlich alles ausprobiert. Debian war übrigens auch die Distribuion, mit der ich Xfce zum ersten mal länger genutzt habe. Was soll ich sagen, Xfce ist jetzt einer meiner liebsten Desktops. Auch den Mate-Desktop habe ich unter Debian kennengelernt, selbst Enlightenment habe ich ausprobiert. Momentan geht meine Vorliebe eher in Richtung KDE. Das liegt einerseits daran, dass Gnome dafür sorgt, dass GTK-Anwendungen in den kleinen Desktops schlechter und schlechter integriert sind. Andererseits sind die Programme, die im Rahmen von KDE entwickelt werden, oft richtig, richtig gut. Mit Debian 11 lief KDE auf meiner Hardware teils nicht so gut, wie es mit anderen Distributionen funktioniert hat. Ich weiß nicht genau, woran das gelegen hat, auf einem anderen Laptop waren die Probleme auch wesentlich geringer – wenn überhaupt vorhanden. Doch selbst bei „nicht performant“ muss ich hier vorsichtig sein, denn eigentlich lief KDE ziemlich gut. Lediglich die Zeiten zum Starten und Herunterfahren des Systems hätten besser sein können. In dieser Hinsicht erscheint Debian 12 umso vielversprechender: Das KDE, was ich mit Siduction und Debian Sid vor einigen Monaten verwendet habe, lief so performant wie ich es mir nur wünschen konnte. Ich freue mich jedenfalls sehr darauf, dass der Bücherwurm endlich stabil veröffentlicht wird. Ich vermute, das merkt man mir auch an. Mir geht es in diesem Text nicht darum, andere Distributionen schlecht dastehen zu lassen. Ich möchte nur darstellen, dass ich mich wirklich sehr auf Debian 12 freue – und an dieser Vorfreude lässt sich nur schwer rütteln.

Debian 11: Tootle Bilder beibringen

„Tootle“ ist ein Mastodon-Client, der sich gut in den Gnome-Desktop einfügt. Die in Debian 11 enthaltene Version birgt aber einen kleinen Fehler. Wer in der verfügbaren Version ein Bild öffnen möchte, dürfte ersteinmal verdutzt dreinschauen: Dann stürzt der Mastodon-Client einfach ab und streikt. Zunächst wirkt der Fehler etwas merkwürdig, auch ich konnte mir zunächst nicht erklären, woran es denn nun gelegen haben könnte.

Abhilfe schafft hier ein Blick ins Terminal. Ich habe Tootle einfach über die Kommandozeile gestartet, und zum Absturz provoziert. Sprich: Ich habe erneut ein Bild angeklickt. Und tatsächlich konnte ich mir mit der Ausgabe selbst weiterhelfen. Tootle konnte aus irgendeinem Grund ein notwendiges Verzeichnis nicht anlegen, in dem die Bilddateien gespeichert werden sollten. Entsprechend der Ausgabe habe ich dann das Verzeichnis „/home/NUTZER/Downloads/Tootle/INSTANZ-NAME“ angelegt.

Nach einem Neustart hat Tootle dann so funktioniert, wie sollte: Die Bilddateien wurden direkt im systemweit festgelegten Bildbetrachter geöffnet. Klar ist dann aber auch: Tootle lädt jedes angesehene Bild automatisch in den angesprochenen Ordner herunter. Jedes Bild, was man sich anschaut, hat man also sofort auf der eigenen Festplatte. Ob man das jetzt immer möchte, wage ich zu bezweifeln.