Vor fast drei Wochen habe ich mir openSUSE Tumbleweed auf meinem Laptop installiert. Jetzt, da Debian 12 vor der Tür steht, und ich auf dieses System wechseln möchte, ist es an der Zeit, zurückzuschauen: So war Tumbleweed für mich: Aktuell, halbwegs stabil – und doch nicht ganz das, wonach ich gesucht habe. Ich denke, so ließe sich mein Ausflug zu openSUSE zusammenfassen. Ich weiß jetzt, dass ich zu Debian zurückkehren möchte. Ich weiß aber auch, dass Tumbleweed weiterhin ein spannendes System bleibt. Ursprünglich bin ich zu Tumbleweed gewechselt, weil ich wieder einmal KDE ausprobieren wollte. Da openSUSE in seiner rollenden Ausgabe stets sehr aktuelle KDE-Versionen ausliefert, kam mir ein Wechsel auf diese Distribution sehr gelegen. Ich muss sagen: Das, was ich mir ursprünglich von Tumbleweed versprochen habe, hat das System mit Sicherheit eingehalten. Trotzdem ist mir aufgefallen, warum Debian meine Lieblingsdistribution ist und bleibt.
Tumbleweed aktualisiert sich als „Rolling Release“ bekanntlich fortlaufend. Und diese Updates sind auch bei mir stets eingetroffen. Wie bereits in meinen vorangegangenen Beiträgen angesprochen, habe ich es irgendwie geschafft, das System im Alltag auf einem aktuellen Stand zu halten. In der Regel lief das auch problemlos. Einmal musste ich erst die Paketquellen auffrischen, bevor das Update durchlaufen konnte. Ein anderes mal hatte ich tatsächlich ein kleines Problem mit Tumbleweed: Nach einem Update konnte ich den Rechner zwar weiterhin hoch-, aber über die Kommandozeile nicht mehr richtig neustarten. Ich war schon kurz davor, auf einen vorherigen Systemschnappschuss zurückzurollen, aber ich habe das Problem doch lösen können. In den BIOS-Einstellungen musste ich die sogenannte „TPM“-Option anschalten, dann lief das ganze wieder so wie erwartet.
Auch KDE war eigentlich recht angenehm nutzbar. Insgesamt hat der Desktop die meiste Zeit funktioniert. Hier und da gab es allerdings ein paar kleine Zwischenfälle. So startete unter Xorg oft der interaktive Desktop nicht mit der restlichen Arbeitsumgebung mit, was sich teils auch nicht durch einfaches Abmelden lösen ließ. Unter Wayland habe ich diese Probleme nicht erfahren, dafür konnte ich KTouch nicht unter Wayland nutzen. Dort hat das System einfach die Eingabe von Tastenanschlägen verweigert. Da das nur für KTouch galt habe ich schlussendlich einmal schlucken müssen und mich dafür entschieden Wayland zu verwenden und KTouch außen vor zu lassen. An diesem Punkt habe ich meine Übungen für das Zehnfingersystem aber ohnehin hauptsächlich mit Tipp10 veranstaltet. Ferner habe ich das Gefühl, dass KDE immer ein bisschen ungewohnt für mich geblieben ist. Ich habe davor ein paar Wochen Gnome und vor Gnome in der Regel Xfce als Arbeitsumgebungen verwendet. KDE macht zwar viel Spaß und ist in den meisten Fällen auch intuitiv. Aber ich denke, dass Xfce doch am besten zu mir und meinen Gewohnheiten passt. Ich werde daher mit Debian 12 auch zu Xfce zurückkehren.
OpenSUSE ist ein spannendes System, welches immer wieder interessante Neuerungen birgt. Insgesamt lief das System die meiste Zeit wie erwartet und hat sich nicht ständig quer gestellt. Ob es also gerechtfertigt ist, rollenden Distributionen so etwas per se vorzuwerfen, wage ich zu bezweifeln. Ich denke, dass es sich schon gelohnt hat, openSUSE einen Besuch abzustatten. Trotzdem habe ich für mich einmal mehr erkannt, warum ich die Systeme der Debian-Familie insgesamt bevorzuge. Sei es das Paketmanagement, der Projektaufbau oder die Flexibilität oder Stabilität (auf Wunsch) – Debian bleibt wohl meine liebste Distribution.
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