Wenn ich mich an die Tastatur setze, kommen mir manchmal ganz von allein neue Textideen. Damit rechne ich in solchen Fällen nicht einmal, es passiert einfach. Und für mich ist das natürlich etwas schönes. Aber solche Geistestblitze sind bei mir nicht die Regel, vermutlich bei niemandem. Im Gegenteil habe ich manchmal Schwierigkeiten, ein Thema zu finden, über das ich wirklich schreiben möchte. Da ist dann dieses Gefühl, dieser Gedanke im Hinterkopf, dass das Thema ja doch nicht so ganz passen würde. Nicht wirklich wert sei, behandelt zu werden. Dass es niemanden interessieren würde, oder schlimmer: Dass es mich gar nicht interessiert. Für mich ist in solchen Situationen dann schwierig, überhaupt etwas zu Papier zu bekommen, im digitalen versteht sich. Mehr als über den Gedanken an sich zu schreiben, bleibt dann gefühlt gar nicht. Ist das an diesem Punkt eigentlich schon eine Schreibblockade? Oder nur eine Blockade, das richtige Thema zu finden?

Ich habe auf diesem Blog schoneinmal darüber geschrieben, dass ich mir manchmal Textideen selbst ausrede, obwohl ich das gar nicht möchte. Und ich muss es ja erst recht nicht. Ich fasse mal zusammen: Manchmal möchte ich etwas schreiben, finde ein Thema und lehne es trotzdem ab. Und wenn ich einmal an diesem Punkt angekommen bin, haben es andere Ideen direkt auch viel schwieriger. Ja, darüber habe ich bereit geschrieben. Aber für mich ist das vielleicht einfach ein Weg, mit einem solchen Problem umzugehen. Als Problem sehe ich das ganze zumindest an, denn mein Bestreben, doch etwas zu schreiben wird dadurch natürlich nicht geringer.

Gut, mittlerweile habe ich zwei Absätze geschrieben – und darüber bin ich froh. Zu sehen, dass man doch etwas zustande bekommt, ist manchmal schon eine gute Motivation. Wenn ich eine Idee von Anfang an verwerfe, gebe ich ihr im Grunde gar keine Chance, sich wirklich zu entfalten. Und die nachfolgenden Ideen vergleiche ich dann vermutlich ganz unbewusst mit der ersten. Vielleicht weil ich immer noch an dieser hänge, obwohl ich sie schon verworfen habe? Vielleicht weil ich sie nicht hätte verwerfen sollen? Das hier ist wiedereinmal ein Text, in dem ich über das Schreiben selbst schreibe. Da stellt sich natürlich die Frage, ob Außenstehende mit derartigen Abhandlungen überhaupt etwas anfangen können.

Nichtsdestoweniger ist es für mich heute schon ein Erfolg, diesen Text überhaupt zustande bekommen zu haben. Denn ich war bis vor ein paar Minuten drauf und dran, mir jede Textidee auszureden. Dann habe ich LibreOffice gestartet, im Vollbildmodus und geschrieben. Ich habe mich fast schon gezwungen, diesen Gedanken auszuformulieren, von dem ich ja – fast schon selbst genervt war. Denn ich weiß: Irgendwann habe ich bereits über dieses Thema gebloggt, in einer sehr ähnlichen Situation. Damals habe ich mich vermutlich ebenso gefreut, doch etwas geschrieben zu haben. Aber jetzt wird diese Freude fast ein wenig getrübt dadurch, dass das eine Wiederholung ist. Eine gefühlte Wiederholung zumindest, denn gesucht habe ich nicht nach dem Text, auf den ich hier anspiele. Ich weiß, dass ich diesen geschrieben habe.

Aber vielleicht ist es auch gar nicht so schlimm, dieses Thema erneut aufzugreifen. Denn in gewissermaßen habe ich womöglich bereits an Punkte angeknüpft, die ich beim letzten Mal unbeachtet beiseite gelassen habe. Ich schaue das nicht nach, aber die Vorstellung ist für mich doch ein kleines bisschen ermunternd. Vor einiger Zeit habe ich von einem Autoren gelesen, der ein ganz sonderbar benanntes Notizbuch geführt hat, in dem er immer wieder die selben Themen aufgegriffen hat. Ich weiß nicht mehr, wer genau oder wie dieses Tagebuch hieß. Vielleicht fällt es mir noch ein, vielleicht auch nicht. Jedenfalls geht dieser Text und dieser Blog an gewissen Tagen womöglich in eine ziemlich ähnliche Richtung. Mittlerweile habe ich jedenfalls eine Seite in LibreOffice gefüllt – vielleicht kann ich das vor mir selbst als Erfolg auslegen.