30. August 2023

Es gibt Tage, an denen weiß ich nicht so genau, über was ich für diesen Blog schreiben sollte. Dann kommen natürlich schnell Gedanken auf, ob ich nicht doch von meiner Selbstverpflichtung, täglich einen Blogartikel zu schreiben, abrücken sollte. Denn wenn ich einfach nur sinnlos um den heißen Brei herumschreibe, wird dieser am Ende eben trotzdem kalt. Klar, ich schreibe hier auch zu einem maßgeblichen Teil für mich selbst und immer, weil ich das so möchte. Aber hin und wieder frage ich mich, ob ich meinen eigenen Ansprüchen mit Blogartikel gerecht werde, die ich mir manchmal kurz bevor ich sie schreibe noch nicht vorstellen kann.

Das hat natürlich schon etwas Spontanes, Ungezwungenes und natürlich auch offenes. Es tut mir einfach gut zu wissen, dass es mit diesem Blog einen Ort gibt, an dem ich schreiben kann, wann immer ich möchte. An dem eigentlich nur ich selbst über meine Texte urteile – einen Ort also, an dem ich mehr oder minder nur selbst mit meiner sprachlichen Arbeit zufrieden sein muss.

Hier sollte ich vielleicht aber auch eines zugeben: So ungezwungen, wie ich mir das zu Beginn meines täglichen Bloggens vorgestellt habe, ist es heute nicht mehr. Das kann man natürlich positiv wie negativ auslegen, aber am Ende des Tages bleiben da eben doch diese gewissen Maßstäbe, die ich auch bei meinen Artikeln auf der Kaffeediffusion anlege. Ist euch schon aufgefallen, dass die allermeisten meiner Texte aus den letzten Wochen nicht weniger als 500 Wörter und oftmals noch mehr zählen? Das liegt maßgeblich daran, dass ich selbst den Wortzähler im Auge behalte. Klar, ich könnte auch einen Text mit wesentlich weniger Worten veröffentlichen – aber da ich ja sonst auch oft längere Beiträge formuliert habe, hat sich da ein bestimmter Selbstanspruch entwickelt.

Ich weiß um ehrlich zu sein nicht, ob derartige Selbstansprüche für den Blog insgesamt, aber vor allem auch für meine Haltung ihmgegenüber so positiv sind. Nicht ohne Grund habe ich mich zu Beginn meines täglichen Schreibens dazu entschieden, keine Vorgaben zu setzen. Oder zumindest möglichst wenige. Aber über die Zeit haben sie sich scheinbar eben doch entwickelt. Ein bisschen schade finde ich das schon, denn es trübt die Vorstellung von diesem Schreibplatz ohne Grenzen und ohne Einschränkungen doch. Und genau diese ist es, die ich an meinem Blog so sehr schätzen gelernt habe.

Für mich war es schon lange ein Traum, einen eigenen Blog zu schreiben. Das habe ich bestimmt schon einmal erwähnt, aber hier passt es ja auch ganz gut. Irgendwann habe ich diesen Traum, dieses Wunschdenken dann in die Tat umgesetzt. Viele der Hoffnungen und Erwartungen, die ich an die Kaffeediffusion habe, insbesondere seitdem ich sie zu WordPress umgezogen habe, sind auch in Erfüllung gegangen. Wäre es da nicht irgendwie schade, wenn ich diese Freude einigermaßen selbstverschuldet trübe? Ich möchte hier ja auch nicht zu negativ rüberkommen. Schlussendlich wäre es für mich natürlich einfach, die Kaffeediffusion anders weiterzuführen. Aber darüber muss ich wohl nocheinmal genauer grübeln. Dieser Text kratzt jedenfalls schon wieder an der 500-Wortmarke. Vielleicht ist das der richtige Zeitpunkt, für heute zu einem Schluss zu kommen. Vielleicht auch nicht.

1 Kommentar

  1. Hallo Fabian,

    aus eigener Erfahrung möchte ich Dir gerne empfehlen, Deine Erwartungen nicht zu hoch zu schrauben und Abschied von einem „ich will und muss doch“ Abstand zu nehmen. Ansonsten läufst Du Gefahr, irgendwann mal Dich selbst so unter Druck gesetzt zu haben, dass Du schreibst, um Deine Dir selbst gesetzten übersteigerten Ansprüche meinst erfüllen zu müssen.
    Und dann hast Du möglicherweise keine Lust und Kraft mehr oder Du schreibst, egal was Inhalt und Form hergeben. Und das willst Du bestimmt selbst nicht und Deine Leser auch nicht.

    Ich will Dir nicht vermitteln, dass ich unbedingt recht habe, sondern einzig und allein Dir meine persönlichen Erfahrungen rüber bringen.

    Bleib und gesund und gönne
    Dir auch faule Seiten
    Gerhard

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