Schlagwort: Computer


  • Wenn der Rechner einfach funktionieren muss

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    In den letzten Monaten habe ich weniger für GNU/Linux.ch geschrieben. Das lag in erster Linie an einem Mangel an Zeit, durch den ich immer öfter nicht dazu gekommen bin, überhaupt zu schreiben. Trotzdem merke ich, dass ich früher anders an Artikel zu freier Software auf dem Desktop herangegangen bin. Denn früher habe ich tendenziell mehr auf meinen eigenen Rechner – oder auch einer alten Testmaschine – ausprobiert. Mittlerweile habe ich auf meinem “Alltags-Desktop” allerdings einen Punkt erreicht, an dem ich schlicht weniger testen möchte. Vielleicht ist mir damit auch eine gewisse Inspirationsquelle für Texte zu freien Software-Projekten weggefallen.

    Macintosh Computer“ von Ian Prince/ CC0 1.0

    Mittlerweile muss insbesondere der Rechner, den ich im Alltag nutze, zu allererst funktionieren. Tests und sonstige Experimente sind in diesem Sinne deutlich in den Hintergrund getreten und gehören für mich weniger zum Alltag als noch vor ein paar Monaten. Ich finde die Entwicklung in diese Richtung durchaus spannend – denn bevor sie eingetreten ist, habe ich sie eher als unwahrscheinlich abgetan. Für nachvollziehbar halte ich sie allerdings ebenso. Denn dass mein Rechner auf einmal vorrangig zuverlässig laufen muss, liegt nicht zuletzt daran, dass ich schlicht mehr Arbeit damit verrichten muss, wo ich sie früher vielleicht mehr verrichten wollte. Dahingehend ist das wohl eine ziemliche zunehmenden, zusätzlichen Anspruchs, der sich in einem Wunsch nach Verlässlichkeit niederschlägt.

    Klar, ich könnte an Stelle meiner primären Hardware auch sekundäre zum Testen verwenden, oder gleich virtuelle Maschinen einsetzen. In der Vergangenheit ist Zweithardware für mich aber zu einer sicheren Bank geworden, auf die ich im Notfall, das heißt bei einem Ausfall meines Hauptrechners, zurückfallen könnte – damit hat sich mein alter Laptop im Grunde für ausgiebiges Ausprobieren disqualifiziert. Und virtuelle Maschinen? Nun, die sind für mich einfach nicht das selbe, wie echte Hardware – und für Reviews könnten sie schnell verzerrte Ergebnisse bedeuten.

    Ich habe das Gefühl, dass viele, wenn nicht die meisten, auch in der FOSS-Community, einen ziemlich ähnlichen Anspruch an ihre Rechner haben, wie sich dieser auch bei mir eingestellt hat. Nachvollziehbar ist das, verständlich auch. Dauerhaft? Wer weiß das schon?


  • Meine Alltagshelfer

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    Meine Alltagshelfer

    Hat nicht jeder dieses eine Programm, welches besonders am Herzen liegt? Kennt ihr nicht auch diese ein, zwei Anwendungen, ohne die es im Alltag einfach nicht geht? Ich habe das Gefühl, dass jeder Computernutzer über die Zeit seine Lieblinge findet und jede Nutzerin ihre Favoriten auf dem Desktop hat. Mir geht es jedenfalls genauso. Ich versuche im Alltag, wo es nur irgend möglich ist, freie Software zu verwenden. Und seitdem ich mich mit freier Software beschäftige, habe ich einige Programme besonders lieb gewonnen. Heute möchte ich ein wenig über meine Software-Wahlen reden, vielleicht schreibt ihr ja eure Lieblingsprogramme in die Kommentare?

    Webbrowser

    Ich habe schon so einige Browser ausprobiert, doch langfristig bin ich beim guten alten Mozilla Firefox geblieben. Meiner Ansicht nach ist Firefox einer der besten Browser überhaupt. Natürlich gibt es hier und da ein paar Kleinigkeiten, die mich stören. Doch im großen und ganzen ist Firefox ein verlässlicher Begleiter, der exzellent unter GNU/Linux läuft und anders als manche Konkurrenten quelloffen lizenziert ist. Mit Firefox bin ich auch noch nicht dem Chromium- und Blink-Monopol aufsässig geworden, welches das Web derzeit dominiert. Firefox kann als eine der letzten Bastionen gegen die Vormachtsstellung Googles gesehen werden, wenn es um die HTML-Renderer geht. Mehr dazu habe ich bereits in einem älteren Blogeintrag beschrieben. Auch funktional bin ich mit Firefox ziemlich zufrieden. Natürlich habe ich Firefox schon mit anderen Browsern verglichen. Und selbst wenn Firefox dabei nicht immer als Gewinner hervorgeht, so bleibe ich doch beim Fuchs der Flammen, auf Desktop und Smartphone. Firefox ist freie Software und damit ein Browser, dem ich noch halbwegs vertrauen kann.

    E-Mail-Client

    Ich bin ein großer Freund von E-Mail auf dem Desktop. Nein, ich habe keine Lust mich auf das Webmail-„Angebot“ meines E-Mail-Dienstes einzulassen, da nutze ich viel lieber eine dedizierte Anwendung dafür. Ich habe bereits Evolution unter Gnome, KMail unter KDE oder auch Claws-Mail und Sylpheed ausprobiert. All diese Programme sind toll, doch im Alltag setze ich meist auf Thunderbird. Der Donnervogel bietet mir alle Funktionen, die ich mir von einem E-Mail-Client nur wünschen könnte. Darüber hinaus kann Thunderbird sogar RSS-Feeds empfangen oder Chatgruppen lesen und bespielen. Ich habe diese Zusatzfunktionen zwar schon ausprobiert, aber in erster Linie bleibt Thunderbird mein E-Mail-Client. Diese Disziplin kann das Programm meiner Meinung nach auch am besten.

    Nachrichten-Feeds

    Wo ich Thunderbird als E-Mail-Client super finde, halte ich die Anwendung was RSS- und sonstige Nachrichten-Feeds angeht nur bedingt für kompetent. Leider konnte ich RSS-Feeds insgesamt noch nicht so sehr in meinen Alltag integrieren, wie ich mir das wünschen würde. Wenn ich aber RSS-Feeds lesen möchte, gefallen mir die Programme „Liferea“ als GTK-Anwendung sowie RSSGuard und Akregator, welche auf dem Qt-Toolkit basieren. Je nach dem integrieren sich die Programme auch besser in die entsprechenden Desktops, weswegen ich unter Gnome, Xfce und Mate eher auf Liferea setzen würde. Akregator wurde direkt für KDE entwickelt, RSSGuard würde ich vermutlich unter LXQt einsetzen.

    Büroanwendungen

    Egal ob Präsentationen, Fließtexte oder Anschreiben: Für Büro-Zwecke verwende ich seit langem LibreOffice. Nicht nur, dass diese Anwendungs-Suite eine beeindruckende Kompatibilität zu Microsoft Office aufweist. LibreOffice ist meiner Meinung nach auch sehr intuitiv nutzbar, spätestens, wenn man sich einmal damit eingearbeitet hat. Ich möchte LibreOffice wirklich nicht missen.

    Schreibanwendungen und Notizen

    Wenn ich meine Texte nicht gerade direkt hier in Gutenberg oder in LibreOffice verfassen, nutze ich zum Schreiben teils auch dedizierte Anwendungen. Besonders angetan haben es mir dabei Anwendungen, die ablenkungsfreie Modi für Autoren bereitstellen. Ich finde es einfach super, wenn ich als Autor und Blogger auf eine richtige Schreibumgebung zählen kann. Dazu eignen sich vor allem Programme wie der „FocusWriter“ über den ich hier auch schon einmal geschrieben habe. Auch die KDE-Anwendung „Ghostwriter“ hat es mir angetan. Das ist ein einfacher Markdown-Editor, der sich ebenfalls gut für das Schreiben längerer Texte eignet.

    Besonders interessant finde ich auch einen Markdown-Editor namens „Zettlr“. Dieser kann sowohl als Schreibumgebung, Notiz-Anwendung aber auch als ein digitaler Zettelkasten verwendet werden. Die Entwickler weißen auch auf die gute Integration von Literaturverwaltungen für wissenschaftliches Schreiben mit Zettlr hin. Wer Markdown im Alltag nutzen möchte, oder vielleicht schon nutzt, sollte auf Zettlr in jedem Fall einen Blick werfen. Ich kann die Anwendung wirklich nur empfehlen. Allerdings ist Zettlr durch den hohen Funktionsumfang und das Electron-Backend ein ziemliches Schwergewicht auf dem Desktop. Wer stattdessen eine leichtgewichtigere Umgebung zum Schreiben sucht, kann natürlich auch einfach auf einen Texteditor zurückgreifen. Das ist übrigens auch vor dem Hintergrund des ablenkungsfreien Schreibens interessant.

    Für schnelle Notizen verwende ich ferner auch das Programm „Simplenote“, welches vor allem durch die einfache Synchronisation zwischen der Desktop-Anwendung und der mobilen Fassung besticht. Ich muss aber gestehen, dass ich viele Notizen und vor allem Termine meist in einem gedruckten Planer festhalte. Gerade, wenn ich unterwegs bin, bin ich so schneller, als am Handy zu tippen – und den Laptop habe ich leider nicht immer mit dabei.

    Chat-Räume

    Im Internet nutze ich für Chats vor allem das Matrix-Protokoll. Das hängt insbesondere mit der Kommunikation für GNU/Linux.ch zusammen. Die öffentlichen Chaträume laufen da hauptsächlich über Matrix, und das finde ich eigentlich sehr gut. Matrix bietet eigentlich alle wichtigen Funktionen, die man zum Chatten gebrauchen kann. Im Gegensatz zum IRC, welchen ich im GNU/Linux-Zusammenhang hier und da verwende, kann das Matrix-Protokoll bekanntlich auch gut mit multimedialen Inhalten umgehen. Ich verstehe auch nicht ganz, warum Menschen im Angesicht von Matrix noch Telegram brauchen – aber das werden die schon wissen. Für Matrix verwende ich SchildiChat oder NeoChat als Clients.

    Fediverse-Dienste

    Für die Verwaltung meiner Fediverse-Accounts nutze ich am Laptop oft die dafür vorgesehenen Web-Anwendungen. Für Mastodon, Friendica und Co. finde ich diese auch sehr gut gelungen und kann mich eigentlich nicht beschweren. Zusätzlich habe ich noch den Mastodon-Client „Tokodon“ von KDE installiert. Dieser integriert Mastodon wirklich sehr gut in den Plasma-Desktop. Zu Tokodon habe übrigens schon einen Artikel auf GNU/Linux.ch geschrieben.

    Auf dem Smartphone verwende ich außerdem den Client „Tusky“ und die offizielle Mastodon-Anwendung aus dem F-Droid-Store. Für Mastodon funktionieren beide sehr gut. Für Friendica muss ich die Webseite als Ersatz-Anwendung benutzen, da Friendica-Threads in Tusky nicht richtig dargestellt werden.

    Weitere Anwendungen

    Das sind wohl meine wichtigsten Anwendungen, die mich im Alltag begleiten. Hinzu kommen natürlich noch kleinere Programme wie die Konsolen-basierten Texteditoren oder Terminal-Emulatoren selbst. Die textbasierten Anwendungen habe ich hier ja noch gar nicht mit einbezogen. Auch Programme wie Tipp10 oder KTouch, die ich erst seit relativ kurzer Zeit verwende, möchte ich nicht mehr missen. Auch ohne tolle Dateimanager wie Dolphin oder Thunar würde ich im Alltag nicht weit kommen. Auch Gimp, Inkscape, Audacity und andere Multimedia-Anwendungen möchte ich nicht vergessen. Selbstverständlich fehlen selbst jetzt noch unzählige Programme und Helferlein. Meine vollständige Arbeitsumgebung ergeben sie erst alle zusammen, das ist natürlich klar. Mich würde abschließend sehr interessieren, welche Programme ihr als für euch besonders wichtig erachtet. Schreibt mir doch gern einen Kommentar. Oder wir Reden im Fediverse darüber. 🙂