Das Fediverse erfreut sich immer größerer Beliebtheit. Doch viele Neulinge haben Schwierigkeiten, sich mit den Besonderheiten des Netzwerks zurechtzufinden. Es gibt aber keine „dummen“ Fragen, sondern nur dumme Antworten. Daher möchte ich hier einen kleinen Überblick über die Vielfalt des Fediverse geben. Das folgende FAQ richtet sich vor allem an Ein- und Umsteiger.
Falls jemand schon etwas Erfahrung mit dem Fediverse gesammelt hat, freue ich mich über Anregungen und Kritik. Ergänzungen sind ebenfalls gern gesehen. Schreibt mich dazu einfach im Fediverse an.
Inhalt:
Wer bist du überhaupt?
Mein Name ist Fabian, ich bin Blogger und seit April 2021 im Fediverse aktiv. Ich finde das Netzwerk sehr interessant, weil es eine freie Alternative zu den großen sozialen Netzwerken darstellt.
Hier möchte ich aber auch noch einmal ganz klar sagen: Niemand weiß alles, das gilt auch für mich.
Was ist das Fediverse?
Das Fediverse ist ein Verbund aus verschiedenen Internetdiensten zur dezentralen Kommunikation. Die einzelnen Dienste des Fediverse sind mit standardisierten Protokollen wie ActivityPub oder DFRN miteinander verbunden. Das Besondere ist dabei, dass es nicht „das eine“ Fediverse gibt. Stattdessen setzt sich das Netzwerk aus unterschiedlichen Plattformen zusammen, die in der Regel unter freien Softwarelizenzen zur Verfügung stehen. Jeder kann seine eigene „Instanz“ eines Fedi-Dienstes eröffnen, indem die entsprechende Software auf einem Server installiert wird.
Hinweis: Mittlerweile ist ein aktuellere Version der obigen Grafik erschienen.
Obwohl sich die verschiedenen Dienste teils stark spezialisiert haben, können sie stets miteinander Kommunizieren, weil die eigentlichen Inhalte über die Fediverse-Protokolle übertragen werden. Dieses Konzept nennt man „Föderation“. Es ist also möglich, dass die Nutzerinnen des Dienstes A mit den Nutzern des Dienstes B föderieren. Diese dezentrale Kommunikation ist aber nicht nur zwischen den Diensten, sondern auch zwischen den einzelnen Servern der jeweiligen Software möglich. So kann zum Beispiel Alice einen Server mit der Serversoftware A aufsetzen und mit Bob kommunizieren, der einen anderen Server mit der Software nutzt.
Hier eine kleine Zusammenfassung:
- das Fediverse besteht aus verschiedenen Diensten
- diese Dienste föderieren über allgemeine Internet-Protokolle
- eine Serversoftware kann auf mehreren Servern laufen, den „Instanzen“
- Fediverse-Dienste sind in der Regel frei lizenziert
Welche Funktionen übernehmen die einzelnen Dienste?
Die Fediverse-Dienste haben sich oft auf konkrete Anwendungsfälle spezialisiert. So gibt es beispielsweise Dienste zum Microbloggen, die Twitter ähneln. Andere Dienste funktionieren nach dem „Macroblogging“-Prinzip und können daher Facebook ersetzen. Wieder andere haben sich auf das Veröffentlichen von Blogs, Bildern oder auch Videos ausgerichtet. Außerdem bietet das Fediverse Dienste zum Rezensieren von Büchern oder zum Betreiben eines Podcasts. Selbst soziale Nachrichten-Aggregatoren wurden über das Fediverse umgesetzt.
Im Folgenden möchte ich eine Auswahl der angesprochenen Dienste vorstellen. Vollständigere Listen bieten zum Beispiel die Webseiten „The Federation“ oder „Fediverse Observer„.
Was ist Mastodon?
Mastodon ist ein Fediverse-Dienst, der mit dem AcitivityPub-Protokoll arbeitet. Die Software ist in erster Linie zum dezentralen Microbloggen gedacht und erfreut sich heute großer Beliebtheit.
Seit 2016 wird der Dienst federführend von Eugen Rochko und der Mastodon gGmbH mit Sitz in Berlin weiterentwickelt.
Mastodon kann als eine freie Alternative zu Twitter gesehen werden. Der Dienst hat insbesondere nachdem Elon Musk Twitter gekauft hat, an Popularität gewonnen. Ähnlich wie bei Twitter sind Mastodon-Nutzer auf ein Zeichenlimit für Beiträge beschränkt. Standardmäßig liegt dieses bei 500 Zeichen, wobei manche Instanzen diese Grenze angepasst haben. Neben dem Verbreiten von Textnachrichten erlaubt Mastodon auch das Teilen von Bildern, GIFs oder Videos. Nutzer können ihre Beiträge mit Hashtags bestimmten Themen zuordnen.
Grundsätzlich kann Mastodon neue Beiträge in drei Timelines darstellen: Jeder Nutzer verfügt über eine eigene Timeline, in der Beiträge von Profilen oder Hashtags angezeigt werden, denen der Nutzer folgt. Desweiteren werden die Beiträge eines Servers in der „lokalen Timeline“ zusammengefasst. Nutzer des Servers „dresden.network“ sehen hier also zum Beispiel nur Beiträge von anderen Nutzern des Servers dresden.network. Um neue Inhalte entdecken zu können, verfügt Mastodon zudem über eine „föderierte Timeline“. Dort werden alle Beiträge aus dem dezentralen Netzwerk angezeigt, die von Servern stammen, die die eigene Instanz kennt.
Alle Timelines werden chronologisch sortiert und verfügen nicht über Content-Algorithmen, wie diese zum Beispiel von Twitter, Instagram oder YouTube bekannt sind.
Mastodon hat auch eine eingebaute Tweetdeck-Ansicht, diese erlaubt weitere Anpassungen. So kann man bis zu fünf Suchbegriffe als extra Spalte „anheften“ und die An- und Übersicht erweitern (nahezu wörtlich übernommene Ergänzung).
Nutzer können sich außerdem Listen anlegen, zu denen dann einzelne Profile hinzugefügt werden können. Den jeweiligen Profilen muss man aber folgen (nahezu wörtlich übernommene Ergänzung). Diese ähneln der Listen-Funktion auf Twitter. Unter dem Reiter „Entdecken“ zeigt Mastodon momentan populäre Hashtags und Beiträge an. Ein Unterabschnitt der Entdecken-Seite heißt „Neuigkeiten“. Hier werden aktuelle journalistische Beiträge angezeigt, die derzeit im dezentralen Netzwerk geteilt und diskutiert werden. Ferner bietet der Entdecken-Abschnitt „Für dich“ eine Liste an Profilen, denen Nutzer folgen können.
Wie bereits erwähnt ist Mastodon auf ActivityPub als Protokoll ausgelegt. Daher ist es möglich, anderen Mastodon-Nutzern sowie jenen von anderen Diensten zu folgen, die ActivityPub unterstützen. Dienste, die ActivityPub nicht implementieren, sind von der Föderation mit Mastodon ausgeschlossen. So können auf Diaspora* zum Beispiel keine Mastodon-Beiträge empfangen werden – und umgekehrt.
Insgesamt gilt Mastodon dank seiner intuitiven Benutzeroberfläche als ein einsteigerfreundlicher Fediverse-Dienst.
Was ist Friendica?
Friendica ist ein freier Macroblogging-Dienst im Fediverse, der mehrere Protokolle unterstützt. Friendica verfügt so über das hauseigene „DFRN“-Protokoll, spricht aber auch ActivityPub und kann mit Diaspora föderieren.
Anders als Mastodon implementiert Friendica kein (relevantes) Zeichenlimit für Beiträge. Friendica-Beiträge können folglich wesentlich länger sein, mit Markdown oder BBCode formatiert werden (nahezu wörtlich übernommene Ergänzung), und dann eher als klassische Blogbeiträge verstanden werden. Ähnlich wie Mastodon verfügt auch Friendica über mehrere Timelines und ein funktionsreiches Benachrichtigungs-System. Friendica ist in seinem Funktionsumfang wesentlich umfangreicher als Mastodon und kann fein eingestellt werden. Aufgrund der Fülle an Einstellungsmöglichkeiten kann Friendica etwas mehr Einarbeitungszeit erfordern, bleibt aber in der Regel übersichtlich.
Einige interessante Aspekte zu Friendica habe ich bereits in einem Textbeitrag auf GNU/Linux.ch dargelegt. Weitere Informationen bieten die Webseite des Projekts sowie der zugehörige Wikipedia-Eintrag.
Was ist Writefreely?
Writefreely ist eine dezentrale Blogging-Software, die mit ActivityPub angetrieben wird. Grundlegend versucht die Software, Blogautoren eine einfache und dezentrale Plattform zu bieten, ablenkungsfrei Texte zu schreiben und zu veröffentlichen.
Während Nutzer von anderen Fediverse-Diensten Writefreely-Blogs folgen können, konzentriert sich die Software selbst auf das eigentliche Schreiben und Veröffentlichen von Texten. Writefreely-Blogs können öffentlich in einem instanzweiten „Reader“ angezeigt, nicht gelistet oder nur privat hochgeladen werden.
Einen genaueren Überblick über Writefreely findet ihr in einem meinem Screencast zum Thema, sowie in einem Text auf GNU/Linux.ch. Eine weitere Fediverse-Bloggingsoftware ist „Plume“. Auch dieser Dienst wurde auf GNU/Linux.ch vorgestellt, derzeit ist die zukünftige Entwicklung der Plattform aber etwas unklarer als bei Writefreely.
Was ist PeerTube?
PeerTube ist ein dezentraler Video-Dienst, der funktional an YouTube erinnert. Nutzer können hier Videos hochladen und Livestreams veranstalten.
PeerTube föderiert über ActivityPub und verteilt einzelne Videos über Peer-To-Peer-Technologie. Auch PeerTube wurde bereits auf GNU/Linux.ch vorgestellt.
Gibt es noch weitere Dienste?
Ja! Das Fediverse besteht aus dutzenden Diensten, die miteinander in Verbindung stehen. Leider kann ich hier nur eine Auswahl genauer beschreiben. Auch interessant sind zum Beispiel:
- Lemmy – eine freie Reddit-Alternative
- Pixelfed – freie Instagram-Alternative
- Bookwyrm – freie Buchrezensionen
- Pleroma – ein freier Microblogging-Dienst
- Misskey – ein freier Microblogging-Dienst
- Funkwhale – dezentrale Podcasts
- Hubzilla – Fediverse-Kommunikation mit wirklich allen Funktionen
Eine Vielzahl interessanter Fediverse-Dienste wurde auf GNU/Linux.ch vorgestellt. Die entsprechende Liste der Serien-Einträge findet ihr unter diesem Artikel.
Brauche ich einen Account bei allen Diensten?
Nein. Oder jain. Je nach dem: Eine der größten Stärken des Fediverse ist es, dass die einzelnen Dienste- und Instanzen miteinander föderieren. So kann ein Mastodon-Nutzer wie anderen Mastodon-Nutzern folgen, ohne auf deren Server sein zu müssen. Diese Föderation funktioniert auch Instanz-übergreifend. Was die unterschiedlichen Dienste angeht, kann es trotzdem sinnvoll sein, mehrere Accounts anzulegen, da jeder Dienst spezielle Funktionen bietet. Je nach dem werden Beiträge des Dienstes A in der Darstellung von Dienst B auch anders angezeigt. Hier lautet meine Empfehlung: Probiert euch einfach aus, das Fediverse ist frei und offen. Ich nutze beispielsweise Mastodon und Friendica parallel.
Ist das Fediverse barrierefrei?
Sagen wir es mal so: Man ist bemüht. Im Fediverse gehört es zum Beispiel zum guten Ton, Alternativ-Text zu Bildern hinzuzufügen, um Menschen mit eingeschränkter Sicht den Zugang zum dezentralen Netzwerk zu erleichtern. Bisher habe ich das Fediverse als sehr offen wahrgenommen. Ich hoffe, dass die Gemeinschaft auch in Zukunft darum bemüht sein wird, das Fediverse für alle zugänglich zu machen und halten.
Eignet sich das Fediverse für private Chats?
Die Fediverse-Dienste sind in der Regel soziale Netzwerke, also auf öffentliche Kommunikation ausgelegt. Auch wenn es hier Abweichungen geben mag, eignet sich das Fediverse daher nur bedingt für (sehr) private Chats. Das liegt vor allem daran, dass Direktnachrichten im Fediverse (in der Regel) nicht Ende-zu-Ende verschlüsselt werden.
Theoretisch kann also zum Beispiel ein Instanz-Administrator jede Direktnachricht der Nutzer mitlesen. Für dezentrale Chats bietet sich dagegen das Matrix-Protokoll an.
Ist wirklich alles schön im Fediverse?
Das Fediverse funktioniert anders, als die großen sozialen Netzwerke. Hier und da gibt es Besonderheiten, die die Fedi-Dienste von ihren kommerziellen Mitbewerbern unterscheiden. Meiner Erfahrung nach gehört die Gemeinschaft im Fediverse zu den freundlichsten Internet-Communities überhaupt. Doch natürlich ist auch das Fediverse von den Nutzern abhängig, die sich darin aufhalten. In der Regel können Fediverse-Nutzer andere Nutzer stummschalten, blockieren oder melden, falls sie die entsprechenden Inhalte nicht wahrnehmen möchten.
Wie sieht es mit der Moderation aus?
Die einzelnen Fediverse-Dienste bieten teils sehr umfangreiche Werkzeuge für Administratoren und Moderatoren. Ich möchte hier beispielhaft Mastodon erwähnen: Jede Instanz kann die Server-Regeln festschreiben und außerdem einstellen, mit welchen anderen Servern föderiert werden soll. Dadurch ist es bei der Moderation möglich, Nutzern sehr unterschiedliche Inhalte zugänglich zu machen oder zu verbergen. Wenn Nutzer damit nicht einverstanden sind, können sie die Instanz einfach wechseln – das wäre auf zentralen Plattformen wie Twitter nicht möglich.
Beispielsweise werden rechtsextreme Instanzen wie „Gab“ oder Donald Trumps „Truth Social“ konsequent von eigentlich allen Fediverse-Instanzen deföderiert und somit aus dem dezentralen Diskurs ausgeblendet. Sicherlich können rechte Instanzen unter sich weiter föderieren, bleiben aber dem Großteil des Fediverse erspart.
Gibt es Spam im Fediverse?
Ja, leider. Nachdem Elon Musk Twitter übernommen, und Mastodon.social zu einer der größten Instanzen geworden ist, hat sich dort ein kleines Spam-Problem entwickelt. Da die meisten Fediverse-Nutzer derartige Beiträge aber schnell melden, werden die Spam-Accounts in der Regel zeitnah ausfindig gemacht. Trotzdem zeigt das Problem, wie wichtig es ist, dass das Fediverse dezentral bleibt: Erst wenn ein Server zu groß ist, wird er für Spam-Bots „attraktiv“. Zu große Server können auch für die Nutzer der betroffenen Instanz negative Folgen haben. Das zeigt zum Beispiel der folgende Beitrag von Ückück, einer Mastodon-Moderatorin von Dresden.Network:
Datenschutz, Werbung, Privatsphäre?
Aber natürlich! Wie bereits beschrieben sind die einzelnen Fediverse-Dienste in aller Regel frei lizenziert. Somit ist der Quellcode einsehbar und kann auch in Hinblick auf den Datenschutz überprüft werden. Bei Mastodon ist es zum Beispiel möglich, die Datenschutzregeln einzelner Server einzusehen. Insgesamt wird der Datenschutz im Fediverse ziemlich groß geschrieben, zumindest nach meiner Erfahrung. Ist ja auch ein Substantiv.
Das Fediverse wurde als datenschutzfreundlicher Raum entworfen und auch bisher so verstanden. Dazu zählt auch, dass man Links nicht zu „problematischen“ Diensten setzt, sondern die über sogenannte Verschleierungsplattformen umleitet. So können „Nitter“ für Twitter-Links oder Individous für Youtube-Links verwendet werden. So möchte man sicherstellen, dass Menschen ohne das nötige Vorwissen nicht für interessante Inhalte von dritten Seiten ihre Anonymität aufgeben müssen. (Dieser ergänzende Absatz wurde unter inhaltlichen und stilistischen Anpassungen aus dem zugehörigen Etherpad übernommen.)
Werbung spielt im Fediverse eigentlich keine Rolle. Die bekannten Dienste spielen keine Werbung aus. Daher verbessert sich natürlich auch die Privatsphäre der Nutzer: Wo es keine Werbung gibt, muss auch keine personalisiert werden. Was den Inhalt angeht, kommt es immer auf die einzelnen Instanzen an, inwiefern Werbung in eigenen Beiträgen erlaubt ist.
Je nach Fediverse-Dienst können die eigenen Inhalte auch nur privat veröffentlicht werden, oder die Möglichkeit zum Folgen eingegrenzt werden. Ich empfehle hierbei einen Blick in die Dokumentation der einzelnen Dienste.
Wo soll ich anfangen?
Wer diese Frage stellt, der hat schon etwas richtig gemacht! Das Fediverse bietet unzählige Möglichkeiten, dezentrale Kommunikationswege zu nutzen. Für den Einstieg bieten sich die verschiedenen Dienste je nach dem an, was man bereits gewohnt ist. Wer zum Beispiel Twitter kennt, sollte sich bei Mastodon schnell aufgehoben fühlen, an Facebook kommt Friendica hingegen näher heran, was die Aufmachung angeht. Wer Instagram bevorzugt, kann sich Pixelfed einmal anschauen. Für einen allgemeinen Einstieg empfehle ich Mastodon oder Friendica, auch wenn das andere Menschen aus dem Fediverse vielleicht anders sehen würden.
Sobald man sich für einen Fediverse-Dienst entschieden hat, kann man sich auf die Suche nach einer passenden Instanz machen. Viele Dienste stellen Referenz-Instanzen zur Verfügung, zum Beispiel betreiben die Mastodon-Entwickler mastodon.social und mastodon.online. Allerdings sollte man im Hinterkopf behalten, dass es vor allem in den letzten Monaten sehr viele zu diesen Referenz-Servern gezogen hat. Die Folgen waren eine allgemeine Verlangsamung der Server und eine teilweise Zentralisierung der Nutzerschaft. Daher empfehle ich für Mastodon das offizielle Serververzeichnis und für andere Dienste die Webseite Fediverse.Observer.
Instanzen können meistens in drei Kategorien unterschieden werden: Zum einen gibt es allgemeine Instanzen. Diese lassen alle Inhalte entsprechend der Serverregeln zu und richten sich an ein allgemeines Publikum. Themenspezifische Instanzen richten sich in der Regel an ein bestimmtes oder bestimmteres Publikum. Zum Beispiel existieren Instanzen für freie Software oder auch Vogelbeobachtung. Je nach dem ist es aber auch möglich, andere Inhalte über diese Instanzen zu veröffentlichen.
Außerdem gibt es regionale oder lokale Instanzen. Meistens kann auch hier alles mögliche veröffentlicht werden, aber in der lokalen Timeline tauchen teils auch lokale Themen auf. Was genau auf einem Server hochgeladen werden darf, hängt von den jeweiligen Regeln ab.
Ist meine Server-Auswahl bindend?
Das kommt darauf an. Mastodon ermöglicht es beispielsweise, einen Account von einer Mastodon-Instanz zu einer anderen umzuziehen. Dabei werden insbesondere die eigenen Follower übertragen, auch die Liste der gefolgten Profile lässt sich in das neue Konto importieren. Ein derartiger Umzug von Mastodon zu einem anderen Dienst ist aber nicht oder nur bedingt möglich. Immerhin können zum Beispiel alle eigenen Inhalte aus einem Mastodon-Profil heraus exportiert werden.
Politische Fragen hinter dem Fediverse
Da soziale Netzwerke menschliche Kommunikation abbilden, werfen sie natürlich auch politische Fragen auf. Ich möchte dieses FAQ nicht zu einem Meinungsartikel werden lassen und beschränke mich daher auf einige grundsätzliche Aspekte:
Hinter dem Fediverse steht kein zentrales Unternehmen und keine Einzelperson. Auch wenn die Entwicklung von einzelnen Diensten durch Unternehmen vorangetrieben werden kann, hängen diese eigentlich nicht wirklich davon ab. Immerhin kann jeder einen eigenen Server aufsetzen, den Quellcode einsehen und dementsprechend auch in Eigenregie weiterentwickeln. Da das Fediverse dezentral aufgebaut ist, halte ich eine Übernahme wie bei Twitter für de facto ausgeschlossen.
Was die Moderation angeht, habe ich bereits oben angesprochen, dass jede Instanz hier prinzipiell ihr eigenes Süppchen kochen kann. Andere Instanzen können dann entsprechend ihrer Moderationsmittel darauf reagieren. Manche Instanzen werden strenger moderiert als andere, was in Einzelfällen auch Auswirkungen auf die Föderation haben kann. Bevor man also einen Server auswählt, sollte man unbedingt einen Blick auf das Regelwerk werfen.
Hinweise zu diesem FAQ
Dieses FAQ befindet sich unter fortlaufender Bearbeitung und sollte nicht als bindend angesehen werden. Ich habe die entsprechenden Texte nach bestem Wissen verfasst, möchte aber nichts garantieren. Die verwendeten Bilder unterliegen gegebenenfalls einer anderen Lizenz als der von mir verfasste Text.
Um sicherzustellen, dass die hier geteilten Inhalte fachlich richtig sind, habe ich ein Etherpad eingerichtet. Dieses ist nach einer Änderung ein weiteres Jahr „haltbar“ bevor es gelöscht wird. Ich freue mich über Vorschläge im Pad, möchte aber auch darauf hinweisen, dass dieser Text einer CreativeCommons-BY-SA-Lizenz unterliegt. Textabschnitte, die ich wörtlich oder nahezu wörtlich übernommen habe, habe ich mit einem Verweis in Klammern, also zum Beispiel (nahezu wörtlich übernommene Ergänzung), gekennzeichnet. „Nahezu wörtlich“ kann hierbei stilistische Änderungen oder leichte inhaltliche Anpassungen umfassen. Ein Diskussions-Thread zu diesem FAQ befindet sich auf Mastodon.
Bildquellen und -lizenzen
„File:Fediverse logo proposal.svg“ by Eukombos is marked with CC0 1.0 .
„File:Gráfico sobre los protocolos compatibles en redes sociales libres.svg“ by Tobias Diekershoff (versión vectorizada por Niamfrifruli) is licensed under CC BY-SA 4.0 .
„Fediverse branches 1.2“ by Per Axbom is licensed under CC BY-SA 4.0 .
„How-the-Fediverse-connects“ by Imke Senst, Mike Kuketz is licensed under CC BY-SA 4.0 .
„Enjoying Mastodon“ by blakespot is licensed under CC BY 2.0 .
„Get Federated!“ by cogdogblog is marked with CC0 1.0 .
Eugen Rochko & other Mastodon contributors, AGPL, via Wikimedia Commons
friendika, friendica, ImgBotApp, abinoam, Public domain, via Wikimedia Commons
English: PeerTube contributorsFrançais : Les contributeurs PeerTube, Public domain, via Wikimedia Commons
™/®Matrix.org, Public domain, via Wikimedia Commons
Eugen Rotchko, AGPL, via Wikimedia Commons
Tobias Buckdahn (@tobias@my.brick.camp), CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons
GNU_and_Tux.svg: Tux.svg: Larry Ewing, Simon Budig, Anja GerwinskiHeckert_GNU_white.svg: Aurelio A. Heckert <aurium@gmail.com>Gnulinux.png: Aurelio A. Heckert <aurium@gmail.com>, lewing@isc.tamu.edu (using The GIMP), Dudufderivative work: Wondigoma, FAL, via Wikimedia Commons
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