Schlagwort: Rich-Text


  • Mein Groll auf Rich-Text

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    In letzter Zeit habe ich mich etwas ausführlicher mit Markdown und Textformatierung im Allgemeinen beschäftigt. Dabei ist mir aufgefallen, dass ich über die Zeit einen ziemlichen Groll gegenüber Richt-Text-Formatierungen entwickelt habe – also der Art von Formatierung, die beispielsweise in LibreOffice genutzt wird. Da ich die letzten Texte für diesen Blog mit Markdown verfasse, habe ich mich immer mehr von der „klassischen“ Vorgehensweise beim Formatieren entfernt. Das liegt aber interessanter Weise nicht nur daran, dass Markdown einfach sehr praktisch, schnell editierbar und übersichtlich ist – sicherlich ist das ein Teilgrund, aber nicht der einzige. Mir ist auch aufgefallen, wie anstrengend es sein kann mit Richt-Text zu arbeiten.

    Ich meine hier aber nicht nur, dass sich der „Workflow“, also das eigentliche Schreiben und die Vorgehensweise beim Formatieren unterscheidet. Das mag seinen Teil zu meiner Unzufriedenheit beitragen. Vielmehr stört mich aber der absolute Mangel an allgemeingültigen Standards bei den klassischen Formatierungs-Optionen. Wenn ich einen Text aus LibreOffice beispielsweise in ein Web-CMS kopieren möchte, muss ich teils höllisch aufpassen, dass mir die Formatierungen nicht das gesamte Beitrags-Layout zerschießen. Ich habe aber ehrlich gesagt auch keine Lust mehr darauf, Texte kategorisch unformatiert einzufügen, nur um sie dann, manchmal sogar noch einmal, mit gestalterischen Mitteln zu versehen – mit Markdown kann ich mir diesen unnötigen Arbeitsschritt sparen, da ich ja dann nur angebe, wie der Text „gerendert“ werden soll. Bei Markdown geht es also um die angedachte Darstellung, und nicht um die augenblickliche Formatierung. Bei einem guten Texteditor gibt es meist auch die Möglichkeit, die Formatierungen bei Markdown zumindest hervorzuheben, so dass die vollständige grafische Darstellung eigentlich noch unnötiger wird. Wenn ich einen Text z.B. in LibreOffice fertig stelle und diesen in das unter anderem von GNU/Linux.ch verwendete CMS „Bludit“ einfügen möchte, darf ich entweder den kompletten Text umformatieren, die Absätze neu setzen (da sich die Zeilen-Abstände ansonsten unterscheiden), alles neu formatieren – und manchmal, weil es so viel Spaß auch gleich alles gleichzeitig. Und schuld ist nur das WYSIWYG-Prinzip.

    Es ist schon wieder so demotivierend, sich darüber aufzuregen, ja auch nur darüber nachzudenken. Meine Güte, einigt euch doch mal auf Standards, nutzt Markdown!