Hat noch jemand von euch meine Blogartikel von Ende August und Anfang September in Erinnerung? Seinerzeit habe ich mich ein kleines bisschen vom Konzept des täglichen Bloggens auf dieser Seite verabschiedet. Aber im Grunde habe ich mit dieser vermeintlichen Absage zum Monatsanfang auch nicht viel an meiner Routine geändert: Noch immer habe ich bis jetzt jeden Tag im September geschrieben, also doch schon wieder über zwei Wochen. An dem Punkt muss ich eigentlich nicht mehr erklären, warum ich das mache: Das Bloggen hat für mich viele positive Seiten, und die möchte ich im Alltag nicht missen. Auch wenn ich manchmal keine Zeit dafür sehe, finde ich doch immer wieder eine Gelegenheit, doch einen Text zu schreiben. Und das ist für mich etwas sehr schönes. Wenn ich im Alltag Stress habe, ist es natürlich schwieriger, Zeit für das Bloggen freizuräumen – aber wenn das doch klappt, ist es umso schöner.
Ursprünglich habe ich nicht gedacht, dass ich über Monate hinweg täglich schreibe. Ich habe mir das wirklich nicht so vorgestellt, als ich mit diesem Veröffentlichungszyklus angefangen habe. Aber irgendwie hat sich das ganze über die Zeit doch immer wieder ergeben – und ich habe mich nicht dagegen gewehrt. Warum sollte ich auch? Gut, eine Sache ist da schon, über die ich mir in dieser Hinsicht Gedanken mache: Ich stelle mir die Frage, ob die hohe Veröffentlichungsfrequenz der Qualität meiner Texte wirklich gut tut. Denn wenn ich einen Text für die Kaffeediffusion verfasse, veröffentliche ich ihn in der Regel auch in dieser Reinform. Ein weiteres redigieren findet für diesen Blog meistens einfach nicht statt. Manchmal lese ich im Nachhinein noch einmal über einzelne Texte, finde Fehler und korrigiere diese dann auch – aber das war es dann meistens auch schon.
Es ist für mich eben doch ein Unterschied, ob ich für einen Blog oder ein Printmedium, ein großes oder nur ganz winziges Publikum – oder gar nur für mich selbst schreibe. Auch wenn ich mir etwas anderes einreden könnte; in bestimmten Fällen geht man anders an Texte heran, als sonst. Wenn ich zum Beispiel für Printzeitungen schreibe, bin ich kritischer meinen eigenen Texten gegenüber. Ich lese dann mehr Korrektur und korrigiere damit auch mehr. Allerdings möchte ich hier nicht den Eindruck erwecken, dass mir andere Artikel unwichtig wären – ganz im Gegenteil. Wenn ich etwa für diesen Blog schreibe, stecke ich immernoch viel Herzblut in einen Text, aber ich gehe ihn beim Schreiben wohl doch anders an. Meine Blogartikel sind für mich beispielsweise eher Versuche, mich selbst einem Thema anzunähern. Und das schöne ist, dass ich mir bei diesen Versuchen eigentlich nur selbst eine Rechenschaft schuldig bin, und niemandem sonst. Das ist für mich auch das schöne am Bloggen und eine tolle Möglichkeit, zu veröffentlichen. Nicht als Gegenentwurf zum professionelleren Schreiben, sondern als Ergänzung.
Natürlich habe ich schon darüber nachgedacht, meine Inhalte für diesen Blog anders aufzumachen, für mich selbst in ein anderes Licht zu rücken. Und ich möchte mir auch nicht vorenthalten, in Zukunft mit alternativen Ideen rund um das Blogging zu experimentieren. Aber zu einem gewissen Grad habe ich mit den Texten für diesen Blog doch eine bestimmte Komfortzone gefunden, die mir gefällt. Ich versuche natürlich, nicht nur quantitativ möglichst viele Texte für die Kaffeediffusion zu verfassen. Mir ist dieser Blog auch ans Herz gewachsen, und das übrigens nicht ohne Grund. Für mich ist eher diese andere Form der Herangehensweise, die ich oft im Bloggen wiederfinden kann. Es ist für mich eine weitere Art, meine Gedanken in Texten niederzuschreiben – keine bessere oder schlechtere. Eher eine ganz eigene, der ich gern nachgehe. Und dafür, dass ich das kann, bin ich sehr dankbar.