Schlagwort: Psychologie

14. Juni 2023

Hurra, ich schreibe noch! Aber wie ich in einem vorherigen Blogartikel bereits ausgeführt habe, habe ich in den letzten Tagen nicht nur geschrieben. Die Podcast-Aufnahme für GNU/Linux.ch ist mittlerweile längst im Kasten und sogar schon auf der Webseite veröffentlicht: Zum Glück scheinen niemandem wegen der Audioqulität die Ohren ab- oder wegen unsinnigem Mumpitz den ich hätte erzählen können die Kinnlade heruntergefallen zu sein. Ihr könnt die neue Podcastfolge jetzt unter diesem Link nachhören. Das Thema waren neben unzähligen Hausmitteilungen auch die Neuerungen der Nextcloud-Version „Hub 5“. In dieser Veröffentlichung der freien Cloud hat sich einiges um das Thema der künstlichen Intelligenz gedreht. Darum scheint heute einfach keine Firma mehr herum zukommen. Davon kann man halten, was man möchte; genau Details hat Ralf in diesem Artikel aufgeschrieben.

Jetzt, da ich den ersten Absatz fertig geschrieben habe, bemerke ich erst, wie gut sich dieser im Wochenrückblick für GNU/Linux.ch machen würde. Mal schauen, ob ich da ganz dreist meine eigenen Texte kopiere oder nicht. Wie dem auch sei: Das hier ist nicht der Wochenrückblick, sondern ein ganz eigener Text, auf diesem Blog. Gestern habe ich mich dazu mit einem Freund unterhalten, der sich meinen Artikel „Überdenken“ durchgelesen hat. Seine Bemerkung, dass ich selbst im Artikel über die Aussagen des vorherigen Satzes nachgedacht hätte, haben mich kurz nachdenken lassen – aber das stimmt schon irgendwie. Für mich heißt das Erstellen eigener Inhalte, gerade im Internet, auch, sich selbst zu reflektieren. Ich würde sogar behaupten, dass das eine meiner wichtigsten Motivationen ist. Sich selbst einschätzen zu können, das ist nicht immer leicht. Aber vermutlich ist es auch notwendig um sich psychologisch nicht ständig im Kreis zu drehen.

Hatte das jetzt schon etwas von einer Selbstreflektion? Ich weiß es nicht. Aber was ich weiß ist, dass ich gerade unglaublich gern vom Thema abschweifen möchte: Es ist nicht nur spannend über die „eigene“ Persönlichkeit nachzudenken. Nein, die menschliche Psyche ist als ganzes ziemlich spannend. Nicht, dass ich mich je tiefer damit beschäftigt hätte. Nein, mir ist nur aufgefallen, wie pseudo-tiefgehend ich darüber nachdenken kann, nur um anschließend festzustellen, dass ich bestenfalls kein Psychologe werden sollte. Denn dann würde der erste Patient wohl erst nach zwei Jahren die Praxis verlassen und wäre immer noch nicht behandelt. Ist ja auch egal, ich hatte das ohnehin nicht vor.

Übrigens habe ich auch weiter mit den WordPress-Themes für diese Webseite experimentiert. Ich bin mittlerweile im Themes-Verzeichnis auf WordPress.org auf den Reiter für Community-Themes gestoßen. Nachdem ich mich in den letzten Wochen stundenlang durch viele, viele Themes gewühlt habe, die manchmal gar nicht mehr aktualisiert werden, hat es mir dieser Abschnitt des Verzeichnis‘ sehr angetan. Die Themes dort sind allesamt ziemlich gut gewartet, gut bewertet und eignen sich oftmals auch für traditionelles Bloggen. Was will man mehr? Gut, so viel Auswahl wie im gesamten Repositorium gibt es dort nicht. Das, was aber dort liegt, ist mit Sicherheit einen Blick wert.

25. Mai 2023

Manchmal habe ich das Gefühl, Dinge und Umstände, Probleme und Fragen, Diskussionen und Alltägliches etwas zu ernst zu nehmen. Oft denke ich, dass sich so vieles ins Negative entwickelt – und weiß am Ende des Tages nicht ganz damit umzugehen. Nicht, dass das die Regel wäre. Nicht, dass ich bei mir irgendein psychisches Problem vermuten würde. Ich habe nur festgestellt, dass ich manchmal eine sehr negative Sicht auf die (eigene) Zukunft einnehme. Hin und wieder bin ich dann selbst davon überrascht, dass doch nicht alles schlecht ist. Hier und da kommt dann nach Tagen an denen ich von mir selbst denke, nicht ganz „auf der Höhe“ sondern eher neben der Spur zu sein doch irgendetwas positives heraus. Und genau dann frage ich mich, wie auch heute, ob die Negativität wirklich gerechtfertigt war.

Das ist das eine. Denn natürlich gibt es auch negative Tatsachen – Tatsachen, die sich schlicht nicht umkehren lassen. Ich mache mir häufig Gedanken um die Aussagen, die ich einst getätigt und die Dinge, die ich einst in die Tat umgesetzt habe. Das, was ich hier jetzt als „einst“ abstempele hat oft auch direkte Auswirkungen auf die Situationen, mit denen ich in der Gegenwart umgehen muss. Und so denke ich auch, dass das meine Zukunft beeinflussen kann. Das ist nicht egoistisch gemeint. Denn die eigene Zukunft ist immer auch zu einem Teil die Zukunft des eigenen Umfelds. „Die Welt ist klein“, vielleicht auch nicht. Aber in jedem Fall ist die Welt vernetzt, hängt zusammen und ist abhängig von denen, die sie ausmachen.

Manchmal fällt es mir schwer, kurzfristig eine Entscheidung zu treffen – manchmal muss ich das aber und kann mich dann auch irgendwie überwinden. Noch viel schwieriger ist es für mich hingegen, ehemalige Entscheidungen vor mir selbst zu rechtfertigen. Im Nachhinein hinterfrage ich mich sehr oft selbst, dann kommen auch selbst Zweifel auf. Damit ist vielleicht auch klar, warum ich hin und wieder überrascht bin von den Tatsachen, die irgendwann die Realität stellen.

Ich möchte es weniger verkopft ausdrücken: Manchmal weiß ich nicht sofort, wie ich mit Erlebtem umgehen soll. Auch wenn ich das könnte, wäge ich oft für und wider ab. Manchmal fällt es mir schwer, das was geschehen ist, Vergangenheit sein zu lassen. Diejenigen, die mit sich selbst im Reinen sind, haben meine absolute Bewunderung – weil ich es so oft nicht bin.