Es gibt Tage, da weiß ich einfach nicht, über was ich auf diesem Blog schreiben soll. Nicht etwa, weil mir keine Textideen einfallen würden. Nein – im Gegenteil habe ich manchmal auch einfach so viele Ideen und Gedanken, Meinungen oder auch Sorgen, da weiß ich gar nicht, wo ich anfangen soll. Dieser Beitrag hier entsteht etwa schon in meinem dritten Anlauf, meinen heutigen Blogeintrag zu verfassen.
Ja, manchmal fällt mir nichts ein und manchmal stellen sich Themen, die ich gern bearbeiten würde überraschend als doch weniger spannend heraus. Manchmal habe ich auch das Gefühl, die Meinung, die ich zu bestimmten Themen in die Tastatur hämmern würde, hätten andere schon längst gesagt. Vielleicht früher, vielleicht präziser, vielleicht sachlicher oder energischer. Das kann dann schon ein bisschen demotivierend wirken. Immerhin denke ich bei diesen Gelegenheiten oft von einem Kritikpunkt zum nächsten oder sehe nur dass, worüber ich mir womöglich gar nicht so viele Gedanken machen sollte.
Hin und wieder sitze ich vor der Tastatur und halte die Backspace-Taste auf Anschlag, weil ich gerade dabei bin, einen Satz oder gar Text zu verwerfen. Manchmal schließe ich einfach resigniert einen Editor – ohne zu speichern. Doch bei manchen Texten passiert mir auch das Gegenteil: Denn es kann eben auch vorkommen, dass gerade die Themen, von denen man selbst zunächst wenig hält, interessante Texte abgeben. Woran das liegen könnte? Ich weiß es nicht.
Das kann eben ein schmaler Grad sein: Einfach drauf los zu schreiben, kann sehr gut tun. Aber natürlich wird diese Herangehensweise manchen Themen auch einfach nicht gerecht. Und wenn mir diese Zweifel einmal in den Sinn kommen… Tja, dann muss ich mich schon wirklich auf ein Thema eingeschossen haben, um weiterzuschreiben. Wie gesagt: Das kann richtig frustrieren. Wo ich gerade so darüber nachdenke, scheint es auch eine gute Idee zu sein, solche Textideen einfach einmal aufzuschreiben. Ohne den Zwang, sie irgendwann umsetzen zu müssen. Ganz unverbindlich, nur damit man sie nicht ganz vergisst.
Denn wenn ich einen Text einmal verwerfe, liegt es doch auch nahe, dass ich mich ablenke. Und wenn ich mich ablenke, verliere ich vielleicht auch einen Gedanken zu wenig an das digitale Äquivalent zum zerknüllten Entwurf im Papierkorb. Und wieder hervorkramen kann ich solche Ideen dann natürlich auch nicht: Was für ein Wunder der Technik. Heute habe ich zum Beispiel überlegt, ob ich einen Text zur aktuellen politischen Lage mit Blick auf die (erschreckende) Popularität der AfD schreiben sollte. Andererseits erfordert ein solches Thema gründliche Recherche, will überlegt behandelt und nicht vorschnell von der Leber weg geschrieben werden. Außerdem habe ich daran gedacht, ob sich nicht ganz allgemein ein Artikel zu historischen Umständen – und insbesondere meinen persönlichen Bezügen dazu – lohnen würde.
Diese Themen klingen für mich eigentlich noch immer interessant, gerade letzteres verspricht auch, zum Konzept dieses Blogs zu passen. Irgendwie. Nicht, dass ich den anderen Beitrag nicht auch angehen wollen würde – ich weiß nur nicht wie. Und dieser wäre sicherlich auch eher für meinen politischen Blog „other society“ geeignet. Naja, mal sehen: Vielleicht wird ja doch noch etwas daraus. Eventuell.