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  • Arbeitsumgebungen auf dem Linux-Desktop

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    Als ich angefangen habe, GNU/Linux auf dem Desktop zu nutzen, war ich wirklich fasziniert von dem Konzept unterschiedlicher Arbeitsumgebungen. Als vormaliger Windows-Nutzer kannte ich so etwas einfach nicht. Für mich die Wahlfreiheit zwischen den unterschiedlichen grafischen Oberflächen das freie Betriebssystem als Ganzes spannender gemacht.

    Da meine erste Distribution Linux Mint war, habe ich zunächst den Cinnamon-Desktop kennengelernt. Dieser orientiert sich bekanntlich an den Designkonzepten der Windows-Benutzeroberfläche. Für den Einstieg war das wirklich super. Und durch die intuitive Bedienung habe ich mich auch schnell eingewöhnt. Schon allein die Möglichkeit, Dinge wie das Desktop-Theme oder das Symbolthema zu ändern, fand ich damals ziemlich beeindruckend.

    Auf Linux Mint habe ich mir später auch einmal die beiden anderen Arbeitsumgebungen angesehen, die diese Distro unterstützt. Mate und Xfce sind viel leichtgewichtiger als der Cinnamon-Desktop. Daher bleiben bei diesen Desktops auch oftmals etwaige Wartezeiten beim Anwendungsstart aus. Die kleinen Kniffe bei der Bedienung dieser Desktops kannte ich an dem Punkt aber noch nicht. Vorerst bei Cinnamon bleibend, habe ich die beiden Arbeitsumgebungen mittlerweile aber lieben gelernt.

    Für mich ging es unter Mint dann weiter mit dem Gnome-Desktop, den ich aus den Paketquellen installiert habe. Damals war das glaube ich Gnome in Version 3.34 oder 3.36. Das Bedienschema von Gnome habe ich dann immer weiter lieben gelernt, so sehr, dass ich den Desktop später auch auf meiner nächsten Distro installiert. Das war Manjaro. Nachdem ich aber dort sehr lange auf die bereits erschienene Version 40 von Gnome warten musste, kam mir mein Desktop ein wenig unausgeglichen vor. Manche Anwendungen wurden aktualisiert, die Shell aber nicht. Ich habe mir deshalb Debian 10 „Buster“ als nächste Distribution installiert.

    Mit Debian habe ich dann meine wohl mitunter liebste Distribution kennengelernt. Debian 10 mit Gnome 3.30 habe ich dann aber irgendwann auf Debian Bullseye in der Testing-Phase aktualisiert. Dabei habe ich insbesondere auch den Xfce-Desktop für mich entdeckt, Mate habe ich später auch ausprobiert und sehr ins Herz geschlossen.

    In meiner Manjaro-Zeit habe ich auch das erste Mal KDE getestet. Unter Distributionen wie openSUSE, Kubuntu und KDE Neon habe ich dann auch das riesiege Potential entdeckt, dass in diesem tollen Desktop schlummert.

    Die Enlightenment-Umgebung habe ich vor allem unter Devuan ausprobiert und eine Zeit lang richtig gemocht. Das ist bei dieser Software ja auch nicht schwer. Allerdings ist mir Enlightenment mittlerweile manchmal ein wenig zu „verworren“, ganz vorsichtig ausgedrückt – und zumindest gefühlt auch ein bisschen zu instabil.

    Mir macht es wirklich großen Spaß die schier unendliche Vielfalt auf dem Linux-Desktop zu entdecken. Die entsprechenden Projekte entwickeln sich ja auch stetig weiter. Gnome ab Version 40 fand ich anfangs zum Beispiel weniger toll, aber mittlerweile bin ich auch dort wieder ziemlich gern unterwegs: Gnome ist toll, KDE ist toll, Mate ist toll, Xfce ist toll – und die vielen anderen Desktops sind das natürlich auch. Da habe ich noch gar nicht von den flexiblen Fenstermanagern geschrieben! Der Linux-Desktop bietet so viele Möglichkeiten, und so viel zu entdecken. Das finde ich wirklich klasse.


  • Auf Debian ist Verlass

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    Ja, eigentlich habe ich noch in meinem gestrigen Blogartikel geschrieben, dass ich mir Manjaro für meinen Laptop ansehen möchte. Und ja, eigentlich habe ich auch geschrieben, dass ich gerne wieder ein rollendes Betriebssystem auf meinem Rechner nutzen würde. Aber ich habe noch einmal über die ganze Sache nachgedacht: Als das rollende System KaOS meine bestehenden Partitionen im Zuge der unvollständigen Installation gelöscht hat, war es schon gut auf meinen alten Ausweichrechner zurückgreifen zu können. Und dieser läuft mit Debian – verlässlich und stabil, so wie man das von Debian gewohnt ist.

    Als ich nocheinmal über den Inhalt meines gestrigen Artikels nachgedacht habe, ist mir aufgefallen, dass Debian wirklich eine sehr vernünftige Wahl für meinen Klapprechner bleibt. Die Familie der Debian-basierten Distributionen sagt mir eigentlich auch am meisten zu, zumindest war das in der Vergangenheit oftmals so.

    Debian selbst finde ich sowohl von einem technischen wie auch von einem philosophischen Standpunkt aus betrachtet wirklich hervorragend. Ganz nebenbei war es ja mehr oder minder auch zu erwarten, dass sich die von Unternehmen vorangetriebenen Distributionen irgendwann ein bisschen unbeliebt machen würden: Das momentane Red-Hat-Drama oder die verschiedenen Unzufriedenheiten in der Ubuntu-Community sind häufig ziemlich absehbar gewesen – weil sich die Interessen der Unternehmen von denen der Community unterschieden haben.

    Bei Debian selbst gibt es dieses Problem nicht. Debian wird ja bekanntlich von seiner Gemeinschaft weiterentwickelt, und dafür bin ich sehr dankbar. Auch die Unternehmens-Distributionen sind technisch in der Regel wirklich toll. Dass es dann zu den besagten Problemen kommt, wird den technischen Innovationen, die die Entwickler hinter Ubuntu, RHEL oder SLED/SLES leisten nicht gerecht. Bei Debian gibt es solche Schwierigekeiten erst gar nicht, und das ist natürlich super.

    Ich habe mir also wieder Debian 12 installiert. Für mein jetziges System ist die Desktop-Wahl übrigens auf die Mate-Arbeitsumgebung gefallen. Zu dieser muss ich eigentlich noch einen gesonderten Artikel schreiben. Denn sie gefällt mir wirklich gut. Irgendwie bin ich also wieder am Ausgangspunkt meiner Distrohopping-Eskapaden angekommen: Jetzt bin ich wieder gespannt auf die Debian-basierten Distributionen, die in den nächsten Monaten erscheinen werden – dazu habe ich ja schon geschrieben.

    Andere Systeme sind zwar sicherlich auch interessant. Sonst hätte ich mir die ja auch nicht installiert – oder installieren wollen. Mit Debian-basierten Distros und Debian selbst bin ich aber schlicht am meisten Vertraut. Deswegen eignet sich diese Distributionsfamilie wohl auch so gut für mich. Nicht nur die Macht der Gewohnheit ist hier gemeint. Ich habe auch das Gefühl, dass die Debian-artigen Distros für mich am intuitivsten aufgebaut sind. Insbesondere die System- und Paketverwaltung finde ich hier einfach besonders gut.

    Mir macht es Spaß, mehr über GNU/Linux-Distributionen zu lernen. Auf echter Hardware geht das natürlich auch besonders direkt. Aber sofern eine Distro nicht zur Debian-Familie gehört, sollte ich meine ersten Schritte damit wohl lieber in einer virtuellen Maschine machen. Was danach kommt, wird sich schon zeigen. Momentan läuft mein Laptop jedenfalls wieder mit Debian Stable – und das ist ziemlich toll. 🙂