Schlagwort: Journalismus


  • Die Grauzone der künstlichen Intelligenz

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    Es gibt bestimmte Themen, die plötzlich in den Nachrichten auftauen und dann ziemlich lange immer wieder behandelt werden – natürlich von unterschiedlichen Seiten und Betrachtungswinkeln, versteht sich. Eines dieser Themen ist zumindest gefühlt auch das der „künstlichen Intelligenzen“. Dabei geht es zum Beispiel um Chatprogramme wie „ChatGPT“ oder auch Bildgeneratoren wie „Stable Diffusion“.

    Derartige Softwareprojekte basieren im Grunde auf einem recht ähnlichen Prinzip: Im Zuge des sogenannten maschinelle Lernens werden solche künstlichen neuronalen Netzwerke mit einer Fülle an Daten gefüttert, die dann abgefragt und passend kombiniert werden können. Die Ergebnisse, die ChatGPT und Konsorten also liefern, hängen zwangsläufig davon ab, auf welche Daten diese Systeme zugreifen können.

    Der Begriff der künstlichen Intelligenz klingt für mich recht futuristisch, ein bisschen nach Science Fiction und natürlich auch werbetauglich. In den letzten Monaten habe ich dazu viele Beiträge gelesen und auf unterschiedlichen Wegen davon gehört. Mein Eindruck bleibt: Manche der technischen und einige der gesellschaftlichen Auswirkungen und Ausprägungen der bejubelten und verschmähten KI bleiben schlicht noch ungeklärt. Oft eben auch eine gewisse Grauzone.

    Eine besonders umstrittene Frage ist etwa, inwiefern künstliche Intelligenzen und die Entwickler und Firmen dahinter gegen das Urheberrecht verstoßen, wenn sie fremde Inhalte zum KI-Training nutzen. Dürfen die das eigentlich? Tja, gut das ich kein Jurist bin, der hier möglichst schnell eine Entscheidung fällen soll: Lernen die KI-Systeme wirklich oder saugen sie nur auf und geben wieder? Schaffen die künstlichen Intelligenzen nun neue Inhalte, wenn sie Bestehendes neu kombinieren? Ich denke, dass die Fragen berechtigt sind – aber einfach noch nicht geklärt.

    Wie Golem.de berichtet, versucht zum Beispiel die amerikanische New York Times nun zu verhindern, dass diverse KI-Programme eine Bandbreite der angebotenen Inhalte zum Training verwenden. Dazu hat man Anfang August die eigenen Nutzungsbedingungen angepasst. Golem zitiert hier, dass so neben Text- und Bildinhalten auch „Illustrationen, Designs, Audioclips, Videoclips, ‚Look and Feel‘, Metadaten, Daten oder Zusammenstellungen“ geschützt werden sollen.

    Ich finde diese Nachricht wirklich beachtlich. Nachdem nun schon lange darüber diskutiert wird, wie die künstlichen neuronalen Netzwerke und das Urheberrecht zusammenpassen, ist das eine verhältnismäßig klare Position. Laut Golem habe die NY-Times zwar auch einen Deal mit Google abgeschlossen, die ebenfalls an KI-Systemen arbeiten. Aber angesichts dem Dissens in der Diskussion und der scheinbaren politischen Starre in diese Richtung denke ich: Diese Meldung sollten wir mal im Hinterkopf behalten.

    Bonus: Distrowechsel auf meinem Laptop

    Da ich mir gerade nicht ganz sicher bin, ob ich noch einen eigenen Beitrag dazu schreiben möchte oder nicht, hier ein kleiner Bonus-Abschnitt: Ich habe wieder einmal die GNU/Linux-Distribution auf meinem Laptop gewechselt. Nachdem ich eine Zeit lang KDE neon verwendet habe, wollte ich jetzt mal wieder Gnome. Fedora ist eben eine klassische Gnome-Distribution. Gut, der Zwergendesktop ist oftmals der Standard in der Linux-Welt. So setzen Debian und Ubuntu auf Gnome als direkten Vorschlag bei einer Standardinstallation oder installieren die Umgebung eben direkt mit. Auch SUSE setzt für die eigene Enterprise-Distribution auf Gnome als Default.

    Die Gnome-Integration ist bei Fedora definitiv sehr gut – aber die Distribution definiert sich natürlich nicht nur über den Desktop. Auch interessant ist der semi-rollende Veröffentlichungsansatz, bei dem einige Pakete auch unter den stabilen Versionen aktualisiert werden. Der Paketmanager DNF kommt für mich derzeit zwar nicht wirklich an apt von Debian heran. Aber die wichtigsten und zusätzliche interessante Funktionen bietet er allemal. Auch Fedoras innovative Vorstöße bei den immutablen Distributionen finde ich spannend. Mal schauen, wie sich Fedora auf dem Laptop so schlägt. Blogartikel kann man damit ja schonmal gut schreiben. 🙂


  • Tägliches Bloggen: Zwei Monate

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    Wieder ist ein Monat vergangen – wieder habe ich jeden Tag geschrieben. Das, was Ende Mai dieses Jahres als eine Herausforderung gestartet ist, ist mittlerweile Alltag geworden. Ich bin froh, mich an mein ursprüngliches Ziel gehalten zu haben. Diese Feststellung habe ich auch schon sehr oft auf diesem Blog beschrieben. Heute möchte ich mich deswegen auf einen anderen Aspekt konzentrieren: Nach zwei Monaten des täglichen Schreibens fällt es mir wesentlich leichter, neue Texte zu beginnen. Zuvor hatte ich dabei oft eine gewisse Hürde, die ich überwinden musste: Mir kam es dann so vor, als könnte der Text, an dem ich mich versuchen wollte, ohnehin nicht das werden, was ich in ihm sehen wollte. Nachdem ich mir die Herausforderung gestellt habe, doch täglich zu schreiben, konnte ich vieles über meine Herangehensweise an das Schreiben lernen. Nach zwei Monaten habe ich bemerkt, dass ich oft einfach nur an einem Text dranbleiben muss, um mich mit ihm anzufreunden. Wie bei einer Malerei, die am Anfang unfassbar scheußlich wirkt, füllt sich auch auf meinem Blog die digitale Leinwand.

    Ist das ein Zwang? Ist das ein Muss? Vermutlich nicht. Und vermutlich wird es mir auch nicht auf Dauer möglich sein, so viel zu schreiben, wie ich das gerne möchte. Denn ich möchte so oft wie möglich schreiben, weil ich das gern habe. Ich habe das Gefühl, dass mir das Schreiben insgesamt weiterhelfen kann – und liebgewonnen habe ich es ja so oder so schon. Ich freue mich immer, wenn ich einen Text fertigstellen kann, der nicht nur aus losen Worten und leeren Phrasen besteht. Natürlich kann es auch motivieren, anderen mit Texten weiterhelfen zu können, zu informieren oder zu diskutieren. Auch wenn ich einmal beschrieben habe, dass ich „zum Selbstzweck“ blogge, muss das das Schreiben für andere nicht ausschließen. Statt Zwang und Muss würde ich also eher von einer gewissen Motivation ausgehen, die bei mir schon länger besteht. Schon bevor ich mehr und mehr geschrieben habe, über die letzten zwei Monate, habe ich mich darüber freuen können. Aber es war wohl eine sehr richtige Entscheidung, sich doch öfter daran zu setzen.

    Zwischenzeitlich hatte ich sogar schon vor, noch einen Schritt weiter zu gehen und meine eigenen Texte zu analysieren. Ich möchte auch herausfinden wo und wie ich meinen Schreibstil verbessern kann. Leider bin ich noch nicht dazu gekommen, diese Idee in die Tat umzusetzen. Ich bin mir einfach nicht ganz sicher, wie ich eine solche Analyse angehen soll. Fremde Texte unter die Lupe zu nehmen ist das eine, über die eigenen zu urteilen schon etwas anderes. Aber rückblickend ging es mir auch mit der Regelmäßigkeit so, bevor ich angefangen habe, täglich zu schreiben: Ich habe einfach diese eigene Zielsetzung gebraucht, um den Weg dahin langfristig verfolgen zu können. Vielleicht gilt das auch für die Untersuchung der Texte selbst. Bisher habe ich mir zum Beispiel eher selten Blogartikel der Kaffeediffusion vorgenommen, um sie zu redigieren. In einem etwas professionellerem Kontext sah das zwar schon etwas anders aus – aber der Punkt wird sicherlich klar. Anfangen und dranbleiben, so könnte man die Idee wohl zusammenfassen.

    Ich freue mich, dass ich mein Ziel, einen Monat lang täglich zu schreiben, bereits übertreffen konnte. Leider bin ich mir nicht ganz sicher, ob ich zwischen dem 2. und 7. Juli eine stabile Internetverbindung haben werde. Daher kann ich auch nicht garantieren, dass ich in dieser Zeit Texte auf diesem Blog hochladen werde – weil es schlicht nicht möglich sein könnte. Allerdings möchte ich mich dadurch nicht von meinem Ziel abringen lassen. Stattdessen denke ich, dass diese Woche eine gute Gelegenheit wäre, dass Vorschreiben von Blogartikel per Hand wieder einmal auszuprobieren. Sobald ich wieder Texte hochladen kann, möchte ich diese Entwürfe in den Blog einpflegen, vermutlich auch mit dem passenden Datum. Meine Motivation, täglich zu schreiben, bleibt also auch nach zwei Monaten ungebrochen. Schade ist zwar, dass ich an manchen Tagen erst spät dazu komme, für diesen Blog zu schreiben. Allerdings verfasse ich ja auch weitere Texte, zum Beispiel für GNU/Linux.ch.

    Bis dahin und auf die nächsten Monate: Happy Bloggin’!