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  • HTML-Renderer: Keine Qual der Wahl. Leider.

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    So gut wie jeder nutzt irgendeinen Web-Browser, doch so richtig beschäftigt haben sich viele mit ihrer Wahl anscheinend noch nicht: Google Chrome ist zum Beispiel Marktführer mit Abstand, obwohl der Browser bekanntermaßen massenweise Nutzerdaten sammelt und die Monopolstellung Googles maßgeblich unterstützt. Der wohl bekannteste freie Browser bleibt zwar noch immer Firefox, aber der heiße Fuchs verliert stetig an Marktanteilen und fristet nunmehr eher ein Randdasein.

    Doch selbst, wer einen Blick auf die aktuellen Nutzerzahlen der einzelnen Browser wirft, kennt noch nicht das gesamte Problem. Das steckt nämlich viel tiefer, in der Basis der Browser selbst. Jeder Webbrowser hat im Grunde genau eine Aufgabe: Die korrekte Darstellung von Webseiten, also von HTML und CSS mit JavaScript und manchmal etwas mehr. Um dieser Aufgabe gerecht zu werden, greift jeder Browser auf eine sogenannte Rendering-Engine, auch HTML-Renderer genannt, zurück. Und genau hier sitzt das Problem. Über die Jahre hat sich Google immer weiter durchgesetzt. Da wo einst einige verschiedene Renderer waren, verdrängt das Google-Produkt „Blink“ jetzt die Konkurrenz vom Markt.

    Schockierend wird das ganze dann, wenn man bedenkt, dass die Vielfalt der Browser in diesem Sinne eigentlich nur ein Schein ist: Brave, Vivaldi, Edge, Opera und viele mehr setzen heute auf Chromium bzw. Blink auf. Damit greifen sie auf Google-Technologien zurück. Chromium und Blink sind zwar frei und quelloffen lizenziert, doch sie unterstehen der absoluten Kontrolle Googles. Wer also einen Chromium-basierten Browser nutzt, der muss sich zumindest ein Stück weit auf Google-Technik verlassen. Auch die Konkurrenz ist in dieser Lage dahin: Auf dem Markt dominieren momentan die Renderer Blink, „Gecko“ (von Mozilla) und „WebKit“ (von Apple). Da WebKit aber als sehr rückständig gilt, bleibt nur Gecko als eine letzte ernstzunehmende Konkurrenz.

    Doch diese letzte Konkurrenz auf dem Browser-Gebiet verliert immer weiter an Einfluss: Da wo Firefox an Marktanteilen verliert, gewinnen Google und Blink mit ihren Browserprodukten Chrome und Chromium. Sicher mag Chromium technisch kein unfassbar scheußlicher Browser sein. Und doch bleibt die Frage, wann Google sein Monopol endgültig ausweitet allgegenwärtig. Allein das es schon so weit gekommen ist zeigt, wie gefährdet das freie Web heute ist. Ich kann gut mit Firefox und anderen nicht-Blink-Browsern leben. Nur leider gibt es von diesen nicht mehr sonderlich viele. Vielleicht sollten einfach mehr Menschen (wieder) Firefox ausprobieren?