Schlagwort: Digitalisierung


  • Werkzeuge der Digitalisierung

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    Gerade im digitalen Raum macht es mir Spaß, mich mit den Werkzeugen auseinanderzusetzen, die ich Tag für Tag nutze. Und das meine ich auf ganz unterschiedlichen Ebenen: Obwohl man ja meinen könnte, dass man mit der Hardware und Software die man verwendet und den Webseiten die man ansteuert eigentlich in erster Linie einen bestimmten Zweck erfüllen und ein konkretes Ziel erreichen möchte. Und das ist natürlich auch ganz logisch und wohl bei jedem früher oder später so: Softwareprogramme, Webseiten und nicht zuletzt auch die Geräte auf denen das stattfindet, sind am Ende des Tages Werkzeuge. Werkzeuge im Zeitalter der Digitalisierung.

    Ja, um ein Ziel zu erreichen kann man oft verschiedene von diesen Werkzeugen verwenden – und mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit erreicht man dann auch das, was man möchte. Doch es kommt eben auch ein bisschen darauf an, welche Werkzeuge man wählt. Was zum Beispiel die Hardware eines Computers angeht, ist klar, dass manche Teile leistungsfähiger als andere sind. Was die Software angeht, ist klar, dass manche Programme besser geeignet sind als andere, um einer Aufgabe gerecht zu werden. Die Software-Seite dieses Themas haben wir übrigens auch in den letzten Folgen des „Captain it’s Wednesday“-Podcasts auf GNU/Linux.ch behandelt.

    Aber in diesem Beitrag möchte ich lieber auf etwas anderes Hinweisen: Darauf, wie wichtig es sein kann, bewusst über die eigenen Werkzeuge nachzudenken. Denn der Weg hin zum selbstgesetzten Ziel kann sich sehr unterscheiden. Wenn ein Programm viel zu komplex ist für eine Aufgabe, braucht man womöglich mehr Zeit als eigentlich notwendig. Wenn ein Programm zu wenige Funktionen hat, wird man vielleicht frustriert sein wegen diesem Rahmen. Und wenn einem Computer nicht genug Ressourcen zur Verfügung stehen, ist er schlicht nicht für bestimmte Probleme ausgelegt und scheitert vielleicht sogar an einem „Lösungsversuch“.

    Diese Umstände sind wohl alle halbwegs offensichtlich. Sie gelten für den Hardware- und den Softwarebereich des Werkzeugkastens, auf den wir in Zeiten der Digitalisierung und Technisierung zurückgreifen. Aber hin und wieder ist es dann eben doch nicht so einfach. Hinter der Funktionalität von Software stehen zum Beispiel auch noch andere Faktoren: Wie schnell wird ein Programm weiterentwickelt? Wie ist es lizenziert und inwiefern gewährt es die vier wichtigsten Nutzerfreiheiten? Wie sieht es mit der Sicherheit aus? Das sind Fragen, die vielleicht erst auf den zweiten Blick sichtbar werden.

    Und bei Software, die wir über das Internet abrufen, wird es manchmal noch abstrakter. Denn eigentlich ist eine klassische Webseite nicht mehr als ein Dokument mit ein paar Festlegungen zur Darstellung, das von einem Webbrowser ausgelesen werden kann. Wie gesagt – im klassischen Sinne. Denn heute stecken hinter Webseiten oftmals hunderte Zeilen an Code, in PHP, JavaScript oder sonst welchen Sprachen. Das sind richtige Softwareprogramme, die wir manchmal vielleicht gar nicht so schnell als solche wahrnehmen. Wenn ich eine Webseite aufrufe, lasse ich sie also oftmals nicht mehr nur anzeigen sondern führe sie vielmehr aus – über meinen Browser.

    Wir können uns lange unterhalten über die neuesten Innovationen bei der Hardware, über die tollsten und modernsten Erfindungen und Geräte. Wir können lange darüber reden, welches Grafikprogramm wohl besser für die Bildbearbeitung oder welche Software besonders sinnvoll und nützlich ist, um Texte zu schreiben, Audiodateien zu bearbeiten oder Büroarbeiten zu verrichten. Und ich finde diese Diskussionen und den Austausch über solche Themen auch wichtig. Aber vielleicht lohnt sich an dieser Stelle auch dieser Hinweis: Auch die Webseiten, die wir ansteuern, können schnell zu unseren Werkzeugen der Digitalisierung werden.


  • Digital Naives?

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    Digital Naives?

    Manchmal habe ich das Gefühl, dass es jungen Menschen nur zu leicht fällt, darüber zu schmunzeln, wie ältere mit der Technik kämpfen. Wo die Bedienung eines Rechners oder gar eines Smartphones für viele aus jüngeren Generationen zum Alltag gehört, ist das bei älteren Herrschaften oft nicht der Fall. Doch je mehr ich darüber nachdenke, desto gefährlicher kommt mir die fast abgehobene Position vor, in der wir jüngeren wir uns oftmals sehen, wenn es um Technik und Digitalisierung im Alltag geht. Der Begriff der „Digital Natives“ also sozusagen der Ureinwohner des Informationszeitalters ist nicht ohne Grund sehr bekannt.

    Ich weiß nicht ganz, was ich von diesem Begriff halten soll. Sicherlich, seit meiner frühen Kindheit ist die Digitalisierung irgendwie „immer da gewesen“, und an manchen stellen sicherlich auch zu einem Teil des Alltags geworden, den ich nicht anders kennengelernt habe. Ich denke, dass ich und vor allem noch jüngere heute mit Sicherheit in der Digitalisierung groß werden und Erfahrungen sammeln. Doch die Frage ist doch auch: Haben wir wirklich genug Erfahrungen im Umgang mit Technik gesammelt, so dass wir uns als Ureinwohner des digitalen Raums bezeichnen können? Für mich steht diese Frage heute beinahe offen im Raum, und damit meine ich nicht den digitalen. Wenn diejenigen, die sich selbst als „Digital Natives“ bezeichnen einmal in sich gehen – wo kommen wir dann raus?

    Neben dem Begriff der „Digital Natives“ ist auch der Begriff der „Digital Naives“ populär – und diesen kann ich irgendwie besser nachvollziehen. Gerade bei (noch) jüngeren habe ich oft den Eindruck, als würde der Umstand der Technik im Alltag und der Digitalisierung überall gar nicht mehr hinterfragt. Wo ich hier sitze und darüber schreibe, kann ich mir das bei (noch) jüngeren manchmal gar nicht vorstellen. Ich finde es selbst irgendwie unangemessen, wenn ältere Semester behaupten, die Jungend sei verdorben. Und ich bin froh, dass dieses Klischee in der Realität wohl eine Ausnahme ist. Ich muss hier wirklich aufpassen, wie ich mich formuliere. Mir geht es nicht darum, zu beurteilen, wie bestimmte Generationen zur Digitalisierung stehen. Ich frage mich viel mehr, ob sich andere in dem Zusammenhang noch selbst hinterfragen.

    Ich muss aufpassen, dass ich selbst hier nicht zu pessimistisch werde. Ich denke nicht, dass ich auch nur in Ansätzen den Selbsteinschätzungen älterer wie jüngerer Menschen gerecht werden könnte, wenn ich hier einfach drauf los schreibe. Für mich ist es ja sogar schon schwierig, mich selbst mithilfe dieser Begrifflichkeiten zu verorten. Ich möchte nicht naiv sein, und ich möchte auch nicht voreingenommen über andere urteilen. Ich möchte genau so wenig voreingenommen beurteilt werden. Aber ehrlich gesagt möchte ich auch nicht an die Teilnahmslosigkeit denken, die manche Nutzerinnen und Nutzer von digitalen „Angeboten“ auf mich machen. Ich möchte nicht vorschnell über technische Entwicklungen urteilen, diese aber auf gar keinen Fall unhinterfragt zurücklassen. Wie genau ich diese Haltung mit einem Begriff beschreiben würde, das weiß ich selbst nicht.