Schlagwort: Browser


  • Firefox und seine Startseite

    Einsortiert in: ,

    Ich bin ein überzeugter Nutzer des frei lizenzierten Webbrowsers Firefox. Mir gefällt dieser Browser sowohl funktional, technisch und auch was die Lizenzen angeht unter den Wettbewerbern einfach am besten. Ich habe mich gut in die Software eingearbeitet – weil ich sie täglich nutze. Ja, die Marktanteile von Firefox sinken immer mehr, Google ist mit seinem Browser Chrome und der unterliegenden HTML-Rendering-Engine Blink sicherlich auf dem Vormarsch. Aber zumindest auf meinem Rechner hat Firefox seinen Platz sicher.

    Natürlich gibt es auch Einstellungen oder Funktionen, die mir im Firefox nicht so sehr gefallen. Aber der Feuerfuchs gibt mir die Möglichkeit, diese zu deaktiveren und den Browser recht gut auf meine Bedürfnisse abzustimmen. Firefox ist für mich ein alltägliches Werkzeug, dass ich gerne nutze. Und etwas, dass dazu beiträgt, ist auch die Firefox-Startseite. Gemeint ist hier die Seite, die Firefox ohne dass eine andere Website festgelegt ist, zum Start anzeigt. Bei mir sieht diese momentan so aus:

    Mir werden beim Start Seiten angezeigt, die ich vor kurzem besucht habe. Und außerdem schlägt mir der Mozilla-Dienst Pocket lesenswerte Artikel vor. Weiter unten – das sieht man im Screenshot nicht – findet sich ein weiterer Abschnitt zu kürzlicher Aktivität im Browser. Eigentlich wirkt diese Startseite nicht sonderlich spektakulär oder aufregend. Aber für mich stellt sie vor allem eines dar: Einen Willkommensbildschirm, den ich gern zu sehen bekomme, wenn ich Firefox öffne.

    Ich mag es, dass dieser angepasst werden kann. Auch die Werbung, die Firefox leider standardmäßig mit auf dieser Seite liefert, lässt sich vollständig abschalten. Natürlich habe ich das bei mir entsprechend eingestellt. Schade ist auch, dass die Erweiterung Pocket meines Wissens nach nicht quelloffen lizenziert ist. Allerdings ist der Dienst praktisch, gerade zum Speichern von lesenswerten Artikeln – oder eben zur Begrüßung auf der eigenen Startseite.

    Vielleicht fragt ihr euch jetzt, weswegen ich diesen Artikel eigentlich verfasst habe. Immerhin ist die Startseite jetzt kein bahnbrechendes, ungekanntes Feature, das alle Chrome-Nutzer zu Firefox bekehren wird. Ich mag es aber, über diese „Front-Page“ nachzudenken – denn sie bildet meiner Meinung nach eine durchaus nette Ergänzung. Womöglich lohnt es sich sogar, über eine solche Kleinigkeit nachzudenken. Ich jedenfalls mag Firefox auch deswegen.


  • HTML-Renderer: Keine Qual der Wahl. Leider.

    Einsortiert in:

    So gut wie jeder nutzt irgendeinen Web-Browser, doch so richtig beschäftigt haben sich viele mit ihrer Wahl anscheinend noch nicht: Google Chrome ist zum Beispiel Marktführer mit Abstand, obwohl der Browser bekanntermaßen massenweise Nutzerdaten sammelt und die Monopolstellung Googles maßgeblich unterstützt. Der wohl bekannteste freie Browser bleibt zwar noch immer Firefox, aber der heiße Fuchs verliert stetig an Marktanteilen und fristet nunmehr eher ein Randdasein.

    Doch selbst, wer einen Blick auf die aktuellen Nutzerzahlen der einzelnen Browser wirft, kennt noch nicht das gesamte Problem. Das steckt nämlich viel tiefer, in der Basis der Browser selbst. Jeder Webbrowser hat im Grunde genau eine Aufgabe: Die korrekte Darstellung von Webseiten, also von HTML und CSS mit JavaScript und manchmal etwas mehr. Um dieser Aufgabe gerecht zu werden, greift jeder Browser auf eine sogenannte Rendering-Engine, auch HTML-Renderer genannt, zurück. Und genau hier sitzt das Problem. Über die Jahre hat sich Google immer weiter durchgesetzt. Da wo einst einige verschiedene Renderer waren, verdrängt das Google-Produkt „Blink“ jetzt die Konkurrenz vom Markt.

    Schockierend wird das ganze dann, wenn man bedenkt, dass die Vielfalt der Browser in diesem Sinne eigentlich nur ein Schein ist: Brave, Vivaldi, Edge, Opera und viele mehr setzen heute auf Chromium bzw. Blink auf. Damit greifen sie auf Google-Technologien zurück. Chromium und Blink sind zwar frei und quelloffen lizenziert, doch sie unterstehen der absoluten Kontrolle Googles. Wer also einen Chromium-basierten Browser nutzt, der muss sich zumindest ein Stück weit auf Google-Technik verlassen. Auch die Konkurrenz ist in dieser Lage dahin: Auf dem Markt dominieren momentan die Renderer Blink, „Gecko“ (von Mozilla) und „WebKit“ (von Apple). Da WebKit aber als sehr rückständig gilt, bleibt nur Gecko als eine letzte ernstzunehmende Konkurrenz.

    Doch diese letzte Konkurrenz auf dem Browser-Gebiet verliert immer weiter an Einfluss: Da wo Firefox an Marktanteilen verliert, gewinnen Google und Blink mit ihren Browserprodukten Chrome und Chromium. Sicher mag Chromium technisch kein unfassbar scheußlicher Browser sein. Und doch bleibt die Frage, wann Google sein Monopol endgültig ausweitet allgegenwärtig. Allein das es schon so weit gekommen ist zeigt, wie gefährdet das freie Web heute ist. Ich kann gut mit Firefox und anderen nicht-Blink-Browsern leben. Nur leider gibt es von diesen nicht mehr sonderlich viele. Vielleicht sollten einfach mehr Menschen (wieder) Firefox ausprobieren?