Schlagwort: Artikelserien


  • Trete ich inhaltlich auf der Stelle?

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    Seit Monaten schreibe ich täglich Artikel für diesen Blog, ich mache das richtig gerne. Für mich ist das unbestritten zu einer Routine geworden – und ablegen möchte ich sie nicht. Mir macht es wirklich viel Spaß, diesen Blog mit Inhalten zu befüllen und mit Leserinnen und Lesern in den Austausch kommen zu können. Über die Wochen und Monate habe ich oft über meine Herangehensweise an diesen persönlichen Weblog nachgedacht – und hier und da unterschiedliche Schlüsse gezogen.

    Ich finde es ganz logisch, dass sich die eigene Motivation mit der Zeit wandelt, man selbst vielleicht manche Themen lieber beleuchten möchte, als andere. Für meinen Blog habe ich mir deswegen bewusst keine inhaltlichen Richtlinien gesetzt – egal ob bei der Textlänge, dem Inhalt, der Aufmachung oder sonstigen Aspekten. Gerade für den Anfang fand ich das auch unglaublich wichtig, da es mir sonst wohl viel schwerer gefallen wäre, das Bloggen konsistent in meinen Alltag zu integrieren.

    Auf der „Kaffeediffusion“ habe ich schon ganz verschiedene Themen behandelt, und jedes hat hier irgendwie seinen Platz gefunden. Ich bin sehr dankbar über die inhaltliche Freiheit, die mir dieser Blog bietet. Noch immer sehe ich diesen als einen digitalen Raum, den ich selbst befüllen kann – ohne, dass mir jemand dabei reinredet, und ohne dass ich mich an bestimmten Standards messen müsste. Ich gebe zu: Natürlich habe ich selbst gewisse Erwartungen an mich. Immerhin ist dieser Blog öffentlich und unmittelbar mit mir als Autor verbunden. Da fühle ich mich auch für meinen Inhalt verantwortlich – ich würde es komisch finden, falls das nicht so wäre.

    Meine Texte müssen am Ende des Tages meinen eigenen Ansprüchen genügen; das geht vermutlich den meisten Autoren so. Klar, manchmal bin ich mit meinen Texten mehr zufrieden als bei anderen. Aber das gehört für mich dazu; mir geht es eher um dieses grundlegende Mindestmaß an Erwartungen, die ich an mich selbst stelle. Das möchte und werde ich auch in Zukunft nicht ablegen.

    Ich möchte sagen: Auch, wenn ich mir auf diesem Blog bisher weniger strenge Vorschriften gesetzt habe, war ich nie ganz frei von dieser Betrachtung aus einem ganz bestimmten Blickwinkel: Meinem eigenen. Momentan bin ich mir aber wirklich unsicher, ob es dafür nicht doch einmal an der Zeit wäre. Denn an manchen Tagen habe ich schlicht das Gefühl, ein bisschen auf der Stelle zu treten. Immer wieder die selben Gedanken aufzuschreiben, vielleicht nur unter anderen Gesichtspunkten oder gar Umständen betrachtet.

    Ich weiß nicht, ob es nicht doch besser wäre, mich inhaltlich auf diesem Blog etwas mehr festzulegen – damit ich vielleicht nicht mehr nur an der Oberfläche der Themen kratze, für die ich mich begeistern kann. Ich habe eigentlich Lust darauf, mich tiefer in eine bestimmte Materie einzuarbeiten und Themen anstatt einfach nur wiederholt, anders, tiefer und weiter zu denken. Allerdings bietet es natürlich auch Vorteile, sich inhaltlich weniger zu präzisieren – denn dann bleibt man eben doch thematisch flexibler. Ich habe in einem anderen Artikel bereits mit dem Gedanken gespielt, in den kommenden Tagen und Wochen wieder etwas mehr mit serienartigen Inhalten zu arbeiten. Vielleicht wäre das ein guter Kompromiss – vielleicht kann ich mich so auf ein Thema konzentrieren, so lange ich möchte, ohne mich direkt darauf zu beschränken. Vielleicht ist das einen Versuch wert.


  • Spaß mit Artikelserien

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    Habe ich mich auf diesem Blog eigentlich schoneinmal über das Konzept von Artikelserien gefreut? Noch nicht wirklich, oder? Ich finde aber, dass es heute an der Zeit dazu ist. Doch so sehr mir dieses Thema auch gefällt, irgendwie ist es ein bisschen schwierig, diesen Artikel zu beginnen. Vielleicht wäre es ersteinmal interessant, was ich hier überhaupt meine: Unter einer Artikelserie verstehe ich eine relativ lose Sammlung von Texten, die ein Thema behandeln. Nicht mehr, nicht weniger. Das ist meine Definition. Diese wirkt eventuell etwas zu lose, zu undefiniert, aber genau das macht sie für mich auch ein Stück weit aus. Für mich stellen die Artikelserien einen tollen Weg dar, ein Thema zu erkunden. So fällt es mir innerhalb einer Artikelserie leichter, komplexe Ideen aufzuarbeiten oder halbwegs sinnvoll darzulegen: In einer Artikelserie kann jeder Text auch im Zusammenhang mit den anderen aus eben jener Reihe gesehen werden. Damit ergibt sich für mich zumindest gefühlt seltener das Dilemma, ob und wie viel Vorwissen ich bei einem Leser voraussetzen kann, oder nicht. Manchmal bieten sich die Artikelserien regelrecht an, um Zusammenhänge darzustellen.

    Ein weiterer wichtiger Aspekt ist für mich auch meine eigene Herangehensweise an ein Thema: Wenn ich eine Textidee finde, konzentriere ich mich meist auf diese eine Frage, die mir dabei im Kopf herumschwirrt. Das hilft vermutlich auch dabei, den Artikel in einem verständlichen Rahmen zu halten. Und genau hier offenbart sich vielleicht auch schon das Potential, welches Artikelreihen bergen können: Bei diesen Serien kann der Rahmen anders, und viel themenspezifischer gesteckt werden – das funktioniert mit meiner offenen Definition natürlich noch besser. Wie genau eine Serie auszusehen hat, braucht man daher gar nicht so strikt festzulegen, finde ich. Ich denke, dass sich das auch über die Zeit entwickeln kann. Und was die Entwicklung einer Artikelserie angeht, gibt es wohl auch einen weiteren strukturellen Vorteil: Wenn ich eine Serie starte, oder mich an einer beteiligen möchte, habe ich vielleicht eine ungefähre Idee, wo die Reise hingehen soll. Aber um zu einer Textreihe beitragen zu können, ist es oft auch nötig, ein Thema von verschiedenen Seiten aus zu sehen. Die nötigen Zusammenhänge ergeben sich dann manchmal schon aus dem Gesamtkontext – und womöglich auch aus dem Willen heraus, die Serie weiterzuführen.

    Auf GNU/Linux.ch starten wir zum Beispiel regelmäßig Artikelserien. Auch auf der Kaffeediffusion habe ich schon in diese Richtung experimentiert, auch wenn die gewollten Limitationen meiner damaligen Blogplattform writefreely mich da etwas ausgebremst haben. Ich möchte für diesen Text am Beispiel GNU/Linux.ch bleiben: Dort zum Beispiel gleicht nicht wirklich einer Serie der anderen. Und das ist meiner Meinung nach auch wirklich gut so. Stattdessen habe ich manchmal sogar das Gefühl, dass sich Artikelserien dort ein wenig verselbstständigen können. Das klingt vielleicht negativ, aber das ist es überhaupt nicht. GNU/Linux.ch ist ein Gemeinschaftsprojekt. Wenn sich also eine Serie selbstständig macht, geht das eben auch mit weiteren Autorinnen und Autoren, und neuen Ideen einher. Genau dann kann eine Artikelserie auch ein größeres Ziel erreichen. Zum Beispiel, was die Vollständigkeit oder die Ausgewogenheit der Darstellung angeht.

    Für mich sind Artikelserien zu einem sehr interessanten und kreativ herausfordernden Weg geworden, mich mit einem Thema auseinanderzusetzen, zu dem ich sonst vielleicht weniger recherchiert hätte. So wie sich in einem Text hin und wieder zwischen den Zeilen lesen lässt, kann man vielleicht auch zwischen den Beiträgen einer Serie die Zusammenhänge besser erkennen.