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#Blogfragen

Über einen Beitrag auf LinuxNews bin ich heute auf eine Community-Aktion unter Bloggern aufmerksam geworden: Auf jansens-pott.de hat Herr Tommi ein paar Fragen an die deutschsprachige Blogosphäre gestellt. Mit diesem Beitrag möchte ich einige persönliche Antworten geben – bezogen auf die „Kaffeediffusion“. Die Aktion gefällt mir gut, jeder kann mitmachen.

Warum hast Du ursprünglich mit dem Bloggen angefangen?

Der Gedanke daran, eine eigene Webseite mit Inhalten zu füllen, der hat mich schon immer fasziniert: So ein ganz eigenes Plätzchen im Internet – das ist doch mal was! Ein bisschen dazu beigetragen haben auch Social-Media-Plattformen: Die sind ja meistens nicht auf lange Texte ausgelegt, oft werden die Zeichenzahlen der Beiträge ja auch begrenzt. Für die Themen, die mich interessieren, brauche ich aber auch mal mehr als 500 oder gar 240 Zeichen. Und tolle Fotos zu schießen – das ist nicht so meine Stärke.

Auf diesem Blog habe ich über mehrere Monate hinweg täglich Texte veröffentlicht. Das war nicht nur eine Art Fingerübung, es hat mir auch geholfen, zu einem verständlicheren Schreibstil zu kommen. Denn gut und lesbar zu schreiben – das lernt man nur, indem man sich daran versucht. Ich habe hier also über alles Mögliche und Unmögliche geschrieben. Für Leser:innen vielleicht nicht immer interessant – für mich selbst aber sehr hilfreich.

Welche Plattform nutzt Du für Deinen Blog und warum hast Du Dich dafür entschieden?

Dieser Blog läuft auf WordPress. Das CMS hat meiner Meinung nach so einige Vorteile: Es ist einfach aufzusetzen und zu pflegen – auch für Laien. Es ist angenehm handzuhaben – auch wenn man oft Texte veröffentlichen möchte. Und es ist sehr weit verbreitet – besonders hilfreich, wenn man mal ein Problem hat.

Mein Blog wohnt bei einem relativ kleinen, klima-neutralen Hoster – und damit bin ich sehr zufrieden.

Hast Du schon auf anderen Plattformen gebloggt?

Bevor ich meinen Blog auf WordPress umgezogen habe, habe ich auch mit anderen Blogging-Plattformen experimentiert. Ausprobiert habe ich zum Beispiel writefreely, eine tolle Software: Damit kann man die eigenen Beiträge direkt im dezentralen Fediverse veröffentlichen. WordPress bietet mir allerdings mehr Freiheiten bei der Aufmachung meines Blogs. Und dazu hat man die eigenen Texte auch eher „selbst in der Hand“, als das bei großen Bloggingplattformen der Fall ist.

Auch eher unbekannte Methoden habe ich mal getestet: Einen Blog per Hand zu schreiben, direkt als html-Datei auf neocities.org – das war mir langfristig zu aufwendig. Und auch Plattformen wie dreamwidth.org haben mich langfristig nicht überzeugt.

Was Inhalte anbelangt habe ich auch schon Texte auf GNU/Linux.ch veröffentlicht. Dazu bin ich in den vergangenen Monaten leider nicht mehr so häufig gekommen. Aber vielleicht ändert sich das ja bald wieder – sofern ich mehr Zeit dazu finde.

Wie schreibst Du Deine Blogposts? Nutzt Du ein lokales Bearbeitungstool oder eine Panel/Dashboard-Funktion Deines Blogs?

Da habe ich schon so einiges ausprobiert: Von einem Entwurf in LibreOffice bis hin zu Blogartikeln im Markdown-Format. Mittlerweile finde ich es aber praktischer, direkt in WordPress zu schreiben – das erspart mir ja auch das Händeln der einzelnen Textdateien. Als ich diesen WordPress-Blog gestartet habe, fiel mir eine Entscheidung gar nicht so leicht: Soll ich den Gutenberg-Editor verwenden, oder doch die klassische Variante des WordPress-Editors.

Durchgesetzt hat sich für diesen Blog der Gutenberg-Editor. Gutenberg macht es leicht, einfach drauf los zu schreiben, einfach den Gedanken freien Lauf zu lassen. Und natürlich bietet er auch viele Möglichkeiten, die eigenen Artikel (optisch) aufzupeppen. Nutzen muss man die natürlich nicht – streckenweise sieht mein Blog ja auch ein bisschen aus wie eine Bleiwüste. Aber auch für Nutzer wie mich bringt Gutenberg einige Vorteile, immerhin kann man auch die eigenen Schreibumgebung ordentlich anpassen: Diesen Artikel schreibe ich gerade zum Beispiel im ablenkungsfreien Modus. Schaltet man den an, fliegen die Worte nur so auf den Bildschirm – ein tolles Gefühl.

Wann fühlst Du Dich am meisten inspiriert zu schreiben?

Eine feste Zeit habe ich dazu noch nicht wirklich gefunden. Als ich hier täglich Texte veröffentlicht habe, sind sie meistens Abends entstanden – einfach, weil ich dann ausreichend Zeit zum Schreiben gefunden habe. Tendenziell bin ich eher eine Nachteule als ein Frühaufsteher – mitten in der Nacht zu schreiben, das kann also durchaus mal vorkommen. Aber natürlich ist auch hier der entscheidende Faktor: Zeit.

Veröffentlichst Du Deine Texte sofort oder lässt Du sie erst eine Weile als Entwurf liegen?

Es gibt Texte, da schreibe ich einfach vor mich hin und klicke am Schluss auf „veröffentlichen“. Es gibt aber auch Beiträge, die ich nicht sofort herausgeben möchte. Das sind in der Regel Texte, an die ich selbst einen höheren inhaltlichen Anspruch habe. Wenn ich etwas politisches schreibe, dann ist mir wichtig, nicht falsch verstanden zu werden. Wenn ich ungenau beschreibe, wie ich einen Kuchen backe – naja, dann ist das etwas anderes.

Dieser Blog hat etwas persönliches, Ecken und Kanten eingeschlossen. Herumzuschwafeln kann ich mir hier eher erlauben, als wenn ich einen Text für eine größere Öffentlichkeit schreibe. Das heißt aber nicht, dass mir die Qualität der Texte hier egal wäre. Im Gegenteil: Mir geht es beim Schreiben ja auch darum, an meinem eigenen Stil zu feilen. Und das gelingt eben besser, wenn man manche Texte noch einmal Korrektur liest.

Natürlich können aber auch Änderungen im Nachhinein vorkommen. Manchmal, da ist dieser Blog für mich eben auch eine Art Sammelstelle für viele unterschiedliche Texte die ich schreibe, zu unterschiedlichen Gelegenheiten. Und das wirkt sich eben auch darauf aus, wie viel Zeit und Mühsal in die einzelnen Beiträge fließt.

Über welche Themen schreibst Du generell?

Das ist ganz unterschiedlich: Mal veröffentliche ich hier politische Meinungen, mal etwas persönlichere Gedanken. Mal gebe ich ein kleines Update zu diesem Blog, mal beschäftige ich mich mit Netzthemen oder freier Software. Auf diesem Blog landen ganz unterschiedliche Texte, zu ganz unterschiedlichen Themen. Und mich begeistert immer noch, dass ich mich hier ausprobieren kann, vor mich hin schreiben kann. Wenn jemand meine Texte ließt, freut mich das umso mehr. Wenn sich keine Leser:innen finden, habe ich sie wohl trotzdem nicht umsonst geschrieben.

Für wen schreibst Du?

Das ist eine gute Frage. Persönliche Texte schreibe ich meistens für mich selbst, für mich ist mein Blog hin und wieder das, was für andere vielleicht ein Tagebuch ist. Privat werde ich dabei eigentlich nie, aber durchaus mal persönlich. Und das hilft, über Themen zu reflektieren, die bewegen.

Wenn ich einen Text hier und gleichzeitig auch auf einer anderen Plattform veröffentliche – dann sieht das schon ganz anders aus. Ein Tutorial oder ein Review zu freier Software – das richtet sich natürlich auch an eine interessierte Leserschaft. Auf anderen Plattformen bekommt so ein Text dann wahrscheinlich mehr Aufmerksamkeit als hier – trotzdem möchte ich hier auch sammeln, was mir wichtig ist.

Politische Texte wiederum veröffentliche ich auch, um mit anderen Menschen darüber ins Gespräch zu kommen. Über nichts lässt sich besser streiten als über Politik. Und bei keinem anderen Themenfeld ist das wichtiger. Über Kommentare freue ich mich daher riesig – bei der bescheidenen Leserzahl hier sind diese aber leider (noch) eine absolute Rarität.

Was ist Dein Lieblingsbeitrag auf Deinem Blog?

Diese Frage lässt sich natürlich nicht einfach beantworten – vor allem, weil sie ja eine Selbsteinschätzung verlangt. Ein Beitrag ist mir selbst aber sehr wichtig: Mein FAQ zum Fediverse. Ich möchte den Text nicht zu hoch bewerten, aber ich glaube doch, dass der Beitrag einen gewissen Mehrwert bietet. Und dazu kommt noch, dass mir das Fediverse als Thema durchaus am Herzen liegt. Vermutlich ist das also mein Lieblingsbeitrag – ob er auch überzeugen kann, das müssen natürlich andere beurteilen.

Hast Du schon Blogpausen eingelegt oder Blogs ganz aufgegeben?

Blogpausen habe ich schon öfter eingelegt. Wie es der Zufall will, ist auch dieser Blog erst vor kurzem aus einer ziemlich langen Pause wiedererwacht. Natürlich habe ich in der Zwischenzeit auch Texte geschrieben. Auf diesem Blog sind sie aber oftmals nicht erschienen. Hin und wieder lässt es meine Zeit im Alltag nicht so sehr zu, viele Texte zu schreiben. Missen möchte ich das Bloggen aber nicht. Und vielleicht hilft mir dieser Beitrag auch, wieder ein bisschen Routine zu finden, hier zu veröffentlichen. Immerhin denke ich mit diesem Beitrag ja auch ein bisschen über diesen Blog an sich nach – klar, das ist ziemlich Meta, aber vielleicht auch ein bisschen interessant.

Blogs ganz aufgegeben habe ich, wenn ich eine Plattform gewechselt habe. So ist es zum Beispiel sehr unwahrscheinlich, dass ich auf der Vorgänger-Seite der „Kaffeediffusion“ noch etwas veröffentliche: Die writefreely-Version dieses Blogs ist ein Archiv. Die Texte, die ich seinerzeit dort veröffentlicht habe – die lassen sich mitterweile auch über diese Webseite hier abrufen. Ein anderes Projekt, „Politische Perspektiven“, ruht aktuell.

Was empfiehlst Du Menschen, die mit dem Bloggen anfangen wollen?

Probiert euch aus, und lasst euch nicht entmutigen. Blogging bedeutet mehr, als Aufrufe zu sammeln. Blogging bedeutet mehr, als Werbeeinnahmen zu generieren. Blogging ist auch eine der schönsten Formen, am Internet teilzuhaben – zumindest für mich. Wichtig ist hierbei auch, sich den eigenen Anspruch bewusst zu machen. Möchte man einen Blog starten, kann es vermutlich auch nicht schaden, im Voraus über die #Blogfragen nachzudenken.

Neben der inhaltlichen Seite lohnt es auch, ein bisschen über die Technik hinter Blogs nachzudenken: Möchte ich eine große Blogging-Plattform nutzen? Wie möchte ich meine Texte schreiben? Wie versiert bin ich, wenn es um technische Fragen geht? Für mich lag die Antwort auf solche Fragen auch im Ausprobieren.

Und davon, dass Blogs heute vielleicht nicht mehr so viel öffentliche Aufmerksamkeit genießen, wie vor zwölf Jahren – davon sollte man sich nicht abschrecken lassen.

Hast Du Zukunftspläne für Deinen Blog? Vielleicht ein Redesign, ein Wechsel der Plattform oder neue Features?

Ich bin zu neugierig, als dass ich mich heute auf ein Blogdesign für die nächsten fünf Jahre festlegen könnte. WordPress bietet so viele Möglichkeiten, den eigenen Blog zu gestalten – die möchte ich auch entdecken. Bei neuen Features ist das ähnlich, auch wenn ich hierbei immer sehr auf einen hohen Datenschutz achte.

In Zukunft möchte ich meinen Blog noch etwas professioneller führen: Ich möchte mich mehr auf Inhalte konzentrieren, an denen auch andere Menschen interessiert sein könnten. Ich möchte einen guten Ausgleich finden, zwischen Reflexionen, die mich selbst weiterbringen und Artikeln, die ich vor allem für eine breitere Leserschaft schreibe. Denn gelesen zu werden – das motiviert, das bringt auch dem Autor der Texte etwas: Ich würde mich freuen, über diesen Blog mehr mit Menschen ins Gespräch zu kommen. Und auch in der Blogosphäre würde ich mich gern ein bisschen mehr einbringen. Vielleicht kann dieser Beitrag ein erster Schritt dahin sein. 😀

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Sonstiges

Statify

Vor langer, langer Zeit, da habe ich die Besuche auf diesem Blog gezählt. Damals habe ich dazu Matomo eingesetzt, ein WordPress-Plugin. Leider hat Matomo sehr viele Ressourcen verbraucht, so viele sogar, dass dieser Blog zeitweise nicht erreichbar war. Deshalb habe ich Matomo recht schnell wieder deaktiviert und bis jetzt auf ein Statistik-Tool für diesen Blog verzichtet.

Ich muss aber ehrlich zugeben: Ich bin zu neugierig, um das weiter durchzuhalten. Klar, Besuche zu zählen – das lohnt sich nur, wenn auf diesem Blog auch neue Beiträge erscheinen. Aber zu wissen, dass die eigenen Texte auch gelesen werden: Das ist auch eine Motivation, überhaupt neue Beiträge zu schreiben.

Deshalb habe ich ein neues Plugin installiert: Statify. Nach Angaben der Entwickler:innen zählt ihr Plugin Aufrufe – also keine Besucher. Statify soll daher DSGVO-konform und besonders Datenschutz-freundlich sein. Personenbezogene Daten, IP-Adressen zum Beispiel, werden laut Entwickler-Angaben nicht gespeichert. Ich finde: So eine Art Zählpixel – das kann ein guter Kompromiss sein zwischen meiner Neugier und dem notwendigen Datenschutz.

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Politik

Taktisch wählen?

Das ist ein Meinungsbeitrag.

Die Bundestagswahl steht vor der Tür, ich bin wahlberechtigt im ostsächsischen Bundestagswahlkreis Görlitz. Hier tritt AfD-Chef Tino Chrupalla an – in einer Hochburg seiner Partei. Eine Prognose der Webseite Zweitstimme.org schreibt dem radikal-populistischen AfD-Politiker derzeit ein mögliches Erststimmen-Ergebnis von 41 bis 59 Prozent zu.

Hand voting clipart, election vintage“/ CC0 1.0

Für mich ist es bedrückend, dass möglicherweise jede:r zweite in meinem Wahlkreis für den Chef einer derart radikalen Partei stimmen könnte. Ja, auch bei vergangenen Wahlen waren die Ergebnisse für die AfD in Ostsachsen ebenfalls dramatisch hoch. Mittlerweile hat sich die Lage aber derart verschärft, dass der alte Leitspruch „auch in Sachsen sind die Demokrat:innen in der Mehrheit“ langsam ins Wanken gerät.

Déjà-vu

Während in anderen Wahlkreisen über die Sache gestritten werden kann, fragt man sich als demokratischer Wähler im Osten Sachsens oft viel mehr: Wie lässt sich der AfD-Kandidat noch verhindern? Anders ausgedrückt: Muss ich taktisch wählen? Schon bei den Landtagswahlen 2024 stand das für mich auf der Tagesordnung. Auch in dem kleineren Landtagswahlkreis Görlitz 3 lief es damals auf ein Duell zwischen CDU und AfD hinaus.

Besonders kapp war das Rennen zur Landtagswahl allerdings auch nicht: Mit 46 Prozent der Erststimmen landete der AfD-Kandidat Roman Golombek noch immer annähernd sieben Prozentpunkte vor dem Kandidaten der CDU. CDU-Mann Conrad Clemens ist heute sächsischer Kultusminister – wenn auch ohne Direktmandat. Im Wahlkampf war der CDU-Kandidat meiner Wahrnehmung nach wesentlich präsenter als sein Kontrahent von der AfD. Dennoch war der Rückhalt für die Rechtsaußen-Partei stärker.

Die Landtagswahl wurde für mich zu einer Lose-lose-Situation: Meine Stimme für den CDU-Kandidaten konnte das Direktmandat des AfD-Manns nicht verhindern. Und auch die CDU ist mit ihren Einstellungen sehr weit von meinen persönlichen Ansichten entfernt. Eine Partei die mir näher steht, hat das bei der Landtagswahl also nur über die Zweitstimme erfahren.

Schmerzgrenze

Wo bei der Landtagswahl noch eine Funke Hoffnung schien, mache ich mir für die Bundestagswahl keine Illusionen: Chrupalla wird den Bundestagswahlkreis Görlitz gewinnen. Und selbst wenn sich alle demokratischen Kräfte gegen ihn auf eine Kandidatur geeinigt hätten – der Kampf um das Direktmandat wäre wohl gleich ausgegangen.

Chancen hin oder her – dazu kommt noch: Auch die CDU macht taktisches Wählen derzeit wirklich nicht einfacher. Noch immer liegt die Union als zweitstärkste Kraft hinter der AfD. Doch spätestens mit den Abstimmungen über den Fünf-Punkte-Plan und über das „Zustrombegrenzungsgesetz“ der Union kann ich meine Stimme an die CDU vor mir selbst schwerlich rechtfertigen: Warum sollte ich für die CDU stimmen, um die AfD zu verhindern – nur damit die Union im Bundestag gemeinsam mit Rechtsradikalen abstimmt?

Taktisch zu wählen, birgt nur begrenzte Möglichkeiten gegen rechts. Und eine Schmerzgrenze besteht für mich dabei auch. Zur anstehenden Bundestagswahl scheint diese für mich erreicht.

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Sonstiges

Frühjahrsputz

War nicht gerade noch Neujahr? Gefühlt hat 2025 noch gar nicht so richtig angefangen – schon ist Mitte Februar. Das ist genau die richtige Zeit, mal wieder in diesem Blog vorbeizuschauen und ein bisschen aufzuräumen – ein Frühjahrsputz ist hier eigentlich längst überfällig: Kaum melde ich mich an, begrüßen mich hier mehr als 1.500 Kommentare. Es hat jemand an mich gedacht?! Naja, nicht so wirklich, alles nur Spam. Gut, so hatte ich wenigstens etwas zu tun. Aber klar, irgendeine Lösung muss ich mir an dieser Stelle noch einfallen lassen.

Wie ich gerade dabei war, ein bisschen am Blog zu arbeiten, habe ich direkt auch mal das Theme gewechselt – ein Klassiker. Aber was wäre das denn auch für ein Frühjahrsputz, wenn es nachher nicht ein bisschen frisch aussehen würde? Ich habe bei der Gelegenheit auch wieder „Kaffeediffusion“ als Titel gesetzt – da fühle ich mich glatt an die Zeiten erinnert, in denen ich mehr Zeit für diesen Blog gefunden habe.

In den vergangenen Monaten war bei mir einiges los: Mittlerweile liegt das erste Semester meines Studiums schon fast hinter mir (Politikwissenschaft in Leipzig). Und auch die erste Klausurenphase ist geschafft – na, wenn das mal nichts ist. Ach, was ich hier alles hätte bloggen können: über Systemtransformation, über unterschiedliche Föderalismuskonzepte, über politische Theorien. Zugegeben: Das wäre ganz schön nerdig gewesen, und die Zeit dazu habe ich ja auch nicht gefunden. Aber mal schauen, was wird: Auch wenn schon Februar ist – das Jahr ist ja noch jung. Halbwegs. 😉

Update 22. Februar: Das Spam-Problem hat sich noch nicht gelegt. Innerhalb weniger Stunden landen aktuell mehrere Dutzend Spam-Kommentare unter Artikeln auf diesem Blog. Ich habe daher die Kommentar-Einstellungen für ältere Beiträge angepasst. Die Kommentar-Sektion wird jetzt nach 14 Tagen automatisch geschlossen. Natürlich ist das ärgerlich, wenn Leser:innen ältere Beiträge kommentieren möchten. Ich glaube aber, dass das noch eine halbwegs datenschutzfreundliche Maßnahme ist. Ich bin es leid, nach jeder Anmeldung im Backend knapp 50 Spam-Kommentare zu löschen, aber nur angemeldete Nutzer kommentieren zu lassen – das kann ich mir auch nicht vorstellen. Deshalb: Anmerkungen zu älteren Beitrag bitte per E-Mail. 🙂

Update: Ich habe ein neues Plugin entdeckt, „Antispam Bee“ heißt es. Damit soll Spam erkannt werden, ohne Nutzerdaten an externe Server zu senden: Datenschutz ist wichtig. Ich hoffe, das Spam-Problem löst sich so, ich habe die Kommentar-Funktion erst einmal wieder angestellt. 🙂

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Musik Politik Sonstiges

Der MDR spart – aber nicht bei Florian Silbereisen

Eigentlich hatte sich der Mitteldeutsche Rundfunk (MDR) schon vergangenes Jahr zu einem Sparkurs verdonnert: 40 Millionen Euro will der Sender ab 2025 einsparen – jedes Jahr. Um dieses Ziel zu erreichen, soll auch die Belegschaft zusammen gestrichen werden, unter anderem, indem Stellen nicht nachbesetzt werden. Auch soll es zu Kürzungen im regionalen Polit-Programm kommen.

Mic Microphone“ von Suvan Chowdhury/ CC0 1.0

Eine andere Sparte des MDR-Programms scheint aber glimpflich davon gekommen zu sein: Ausgerechnet im Schlager-Business fließt das Geld offenbar weiter. So berichtete am 17. September etwa Sächsische.de, dass der MDR den Vertrag von Florian Silbereisen verlängert habe. Er moderiert die Schlager-Sendung „Feste“. Nach Angaben der SZ ist diese für den MDR ein teueres Pflaster. Die Produktionsfirma hinter „Feste“ streiche pro Jahr schätzungsweise um die zwölf Millionen Euro ein. Der MDR rechtfertigt seine Entscheidung unter anderem mit den guten Quoten, die die Silbereisen-Shows offenbar einfahren. Auch bei jüngeren Zuschauern.

Reizthema Rundfunk

Grübelt man etwas über das Thema nach, stellen sich gleich mehrere Fragen: Ist dem MDR der Schlager etwa wichtiger als die Politik? Oder sind es die Zuschauer, die den MDR zu solchen Entscheidungen treiben? Immerhin schalten die Leute ja offenbar ein, wenn Silbereisen läuft. Wird der MDR seinem Auftrag als öffentlich-rechtliche Sendeanstalt gerecht, wenn er Schlager finanziert – und anderswo spart?

Diese Fragen zu beantworten, fällt schwer. Klar, gesetzlich ist durchaus geregelt, welche Aufgaben der öffentlich-rechtliche Rundfunk zu erfüllen hat. Wenn der MDR finanzieren will, was die Zuschauer wollen, ist das ein valides Argument – auch klar. Nicht klar ist aber, was wir gesellschaftlich von einer öffentlich-rechtlichen Sendeanstalt erwarten dürfen, verlangen dürfen, verlangen sollten, hinnehmen müssen. Geht es um „die Öffentlich-Rechtlichen“ haben drei Menschen oft vier Meinungen.

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Alles was mit den Rundfunk-Öffis zu tun hat, ist für viele ein Reizthema. Der Rundfunkbeitrag ist für manche geradezu verhasst. Von gehässigen Vorwürfen eines „Staatsfunks“ ganz zu schweigen. Brisant ist natürlich auch, dass gerade im Sendegebiet des MDR viele solche Auffassungen teilen. In Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen. Die AfD würde am liebsten die Rundfunkstaatsverträge aufkündigen, die den MDR sichern. In dessen Sendegebiet sind die Rechtsradikalen besonders stark. Kurzum: Was der MDR entscheidet, ist oft politisch aufgeladen. Ganz zwangsläufig. Auch wenn es „nur“ um Schlager geht.

Für den MDR läuft’s, wenn Schlager läuft

Was zwischen den Zeilen der heutigen Meldung steht, ist ganz offensichtlich: Wenn Schlager läuft, läuft’s auch für den MDR. Wenn Politik gesendet wird, ist das anscheinend anders. Ja, die Einschaltquoten sind relevant. Ja, es ist wichtig zu schauen, was bei wem wie ankommt. Ja, der MDR hat einen Punkt. Trotzdem: Der Sender argumentiert stellenweise wie eine privatrechtliche Anstalt, wenn er nur auf die Zahlen schaut. Dabei dürfen sich die Öffentlich-Rechtlichen doch eigentlich auch mal was rausnehmen, was andere nicht dürfen, oder? Sie sind doch nicht darauf angewiesen, dass jemand auch die zwischengeschaltete Werbung schaut, oder?

Ja, der MDR dürfte sich das rausnehmen. Eigentlich müsste er sich mal was rausnehmen. Auf Schlager kann ich verzichten. Auf unabhänge Informationen in keinem Fall. Und ich finde: Auch unsere Gesellschaft, auch unsere Demokratie würde ohne Schlager im MDR auskommen. Gut informiert muss sie aber sein, damit alle auf Augenhöhe mitentscheiden können. Ich will niemandem seinen Schlager wegnehmen. Warum auch? Nur ist fraglich, warum er öffentlich-rechtlich finanziert werden muss. Und wer finanziert eigentlich die großen Shows mit meiner Lieblingsmusik in den Öffis?

Ziel vs. Zielgruppe

Die Leute wollen das anscheinend. Die Leute wollen Schlager im MDR. Die Leute fordern vermutlich auch zu wenige Informationen ein. Die Leute. Die Leute. Die Leute. Wer sind die überhaupt? Von „den Leuten“ dürfte ich in diesem Zusammenhang gar nicht schreiben. Denn eigentlich sollte es eher heißen: Die Zielgruppe. Für Schlager können sich anscheinend wirklich viele Menschen begeistern: Große Zielgruppe. Nachrichten, Politik und Gesellschaft haben es wohl schwerer. In einer Demokratie gehen diese Sparten aber alle etwas an. Größte Zielgruppe. Eigentlich.

Der Schlager im MDR bleibt wohl ein heißes Silbereisen.

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Sonstiges

It’s been a while…

Es ist schon eine Weile her, dass ich hier zuletzt einen Beitrag geschrieben habe. Im April habe ich auf dieser Webseite zuletzt einen Text veröffentlicht, zum Titel dieses Blogs. Ich bin irgendwie nicht mehr so wirklich dazu gekommen, hier zu schreiben. In den letzten Wochen ist wirklich viel passiert: Ich habe mein Abitur in der Tasche. Ich habe neue Projekte gestartet, wie „FOSS heute“ oder „Politische Perspektiven„. Ich habe auch Texte geschrieben und veröffentlicht. Aber nicht hier. Und das fühlt sich irgendwie schade an.

In den letzten Wochen hatte ich an vielerlei Stelle mit organisatorischen Fragen zu tun, bei „Politische Perspektiven“, mit „FOSSWELT„. Neues zu starten, Projekte weiterzuentwickeln – das kann auch seinen Reiz haben. Es macht Spaß, sich daran zu beteiligen, etwas aufzubauen. Etwas, dass es vorher in der Form nicht gab. Es macht Spaß, auf diese Weise ein Momentum zu schaffen. Mit Menschen in Kontakt zu kommen, über neue Plattformen, neue Kanäle. Jetzt habe ich allerdings das Gefühl, dass ich solche Kanäle auch mal wieder nutzen sollte.

Organisatorisches kann Spaß machen. Aber eigentlich nur dann, wenn man nicht um des Organisierens Willen organisiert. Zumindest geht es mir so. Ich merke schon: Ich schreibe hier gerade sehr verklausuliert, fast schon verkopft. Dabei möchte ich eigentlich nur etwas ganz Einfaches ausdrücken: Ich bin gerade wieder motiviert, zu schreiben, zu veröffentlichen. Weiterzumachen, zum Beispiel auf diesem Blog, und auch anderswo. 🙂

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Netzkultur Politik Sonstiges

Kommentar: Künstliche Intelligenz erfordert mehr Medienkompetenz

Wer am 30. März 2024 die Tagesschau um 20 Uhr gesehen hat, wurde dabei auch über die neuesten Entwicklungen der KI-Firma openAI informiert. Das Unternehmen, das auch für den bekannten KI-Bot ChatGPT verantwortlich ist, hat nun eine Software zur Imitation von Stimmen erstellt. Ein fünfzehn-sekündiger Sprachclip reiche dem Programm aus, damit es eine menschliche Stimme möglichst originalgetreu nachstellen könne: Das ist ein technischer Sprung, denn bisher waren wesentlich längere Sprachaufnahmen nötig, um derartige KIs entsprechend zu trainieren.

Free matrix background“/ CC0 1.0

Aus Sicherheitsgründen gibt das Unternehmen die Neuentwicklung noch nicht der Öffentlichkeit preis. Zu groß ist wohl die Angst, dass die Software in die falschen Hände geraten, für Desinformation genutzt werden könnte. Doch ist das wirklich die Lösung für ein so drängendes Problem? Wenn openAI seine Neuentwicklung erst später freigibt – ist dann die Gefahr von Desinformationskampagnen kleiner? Wohl kaum, denn mit den Präsidentschaftswahlen in den USA oder den Wahlen zum EU-Parlament stehen im KI-Zeitalter schon in jüngster Zukunft zwei potentiell einschneidende Erlebnisse in diesem Zusammenhang an.

Ist es nicht verwunderlich, dass der Schutz der Welt vor Desinformation davon abhängig gemacht wird, wann eine Firma eine bestimmte Software freigibt? Fast bedrohlich wirkt die Vorstellung, dass es vielleicht nur einen skrupellosen Manager bei openAI mehr braucht, um derartige „Sicherheitsmaßnahmen“ über Bord zu werfen. Vorbei die Vorsicht, vorbei die Rücksicht. Manches mag man sich nicht ausmalen.

Spätestens seit dem Jahr 2023 ist „künstliche Intelligenz“ aus dem Alltag vieler Menschen nicht mehr wegzudenken. Das mag man positiv oder negativ deuten, wütend oder gelassen aufnehmen, bedenklich oder selbstverständlich finden: Klar ist, dass die KI nicht mehr so schnell verschwinden wird, wie sie auf die Tagesordnung vieler Unternehmen und Privatpersonen gerückt ist. In welcher Form auch immer – in Zukunft muss sich die Menschheit wohl auf ein Leben mit „künstlicher Intelligenz“ einstellen.

Ja, es mag übervorsichtig oder sogar stur klingen, aber: Wer nur das Potential künstlicher Intelligenz sieht, denkt nicht ganzheitlich genug. Wenn die Gesellschaft mit KI Leben muss, sollte sie auch einen angemessenen Umgang mit der neuen Technik finden – nicht zwingend ablehnend, aber besser auch nicht blind bejubelnd. Wo künstliche Intelligenz hinfällt, sollte menschliche Intelligenz mithalten können.

Mit Blick auf nachgestellte Videos und vorgetäuschte Stimmen sollte das früh und zwar früh genug anfangen: Das 21. Jahrhundert ist geprägt von Medien – wie seriös diese sind oder sein können, unterscheidet sich von Fall zu Fall. In einer durch und durch digitalisierten Welt sollten wir Menschen nicht sofort wegsehen, nicht vorschnell die Augen zusammenkneifen. Augen zu und durch – das hat im schlimmsten Fall zur Folge, dass man gegen eine Wand läuft.

Heute braucht es einen bewussten und selbstbewussten Umgang mit klassischen, neuen und kommenden Medien, auf allen gesellschaftlichen Ebenen. Unsere Gesellschaft sollte sich den Herausforderungen stellen, die KI bietet. In den Schulen der Welt sollte mehr Medienkompetenz vermittelt werden. Es sollte gelehrt und gelernt werden, wie man sich zwischen und in mitten von Medien zurechtfinden kann, und welche Rolle man dahingehend selbst spielt. Die Frage nach dem richtigen Umgang mit künstlicher Intelligenz ist auch eine Frage nach medialer Souveränität. Diese sollten wir nicht unbeantwortet lassen.

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Sonstiges

Update: Die November-Beiträge

Hier ein kleines Update zu den angekündigten November-Beiträgen: Mittlerweile habe ich alle entsprechenden Texte abgetippt und unter den entsprechenden Daten veröffentlicht. Einsehbar sind sie nun entweder über die Blog-Timeline, das Archiv in der Seitenleiste oder auch über die Archiv-Seite. Viel Spaß beim Lesen, ich freue mich über Kommentare. 🙂

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Netzkultur Schreiben

Zusammenarbeit in der Blogosphäre

Habt ihr schon einmal über den Begriff „Internet“ nachgedacht? Da steckt net drin, englisch für Netz. Bei der Vokabel „World Wide Web“ sieht es ganz ähnlich aus. Denn auch Web steht bekanntlich für Netz. Irgendwas muss mit diesem Wort also sein, dass es gleich in beiden Begriffen gelandet ist, die wir nutzen um zu beschreiben, was wir sehen, wenn wir mit dem Browser surfen.

Teamwork word game“/ CC0 1.0

Um es weniger kryptisch auszudrücken: Vernetzung ist das, was das Internet und das Web nicht weniger zusammenhält. Aber wenn man so durch eben dieses Web navigiert, kann schnell der Eindruck aufkommen, dass Vernetzung vielleicht technisch ganz grundlegend sein mag, inhaltlich und philosophisch aber zur Seltenheit geworden ist.

Aber es gibt doch soziale Netzwerke! Sind die etwa nicht vernetzt?

Auf den ersten Blick wirkt solch eine Kritik der obigen Aussage natürlich vollkommen berechtigt, das muss ich zugeben Aber spätestens auf den zweiten Blick kommen zumindest bei mir gewisse Zweifel hoch. Denn abgesehen vom Fediverse laufen alle mir bekannten sozialen Netzwerke derzeit auf jeweils überaus zentraler Infrastruktur – und untereinander sind sie eigentlich gar nicht vernetzt.

Klar, man kann diese Seiten verlinken – aber durch so einen Hyperlink sind die eigentlichen Inhalte irgendwie doch noch entfernt, zumindest gefühlt. Vermutlich liegt das daran, dass sie in ganz anderen digitalen Welten stattfinden – und stattfinden sollen. Sie wurden schlicht nicht dazu kreiert, in einem gemeinsamen Internet zu funktionieren. Zumindest ist das das Gefühl, was mir die „Walled Gardens“ der großen Social-Media Unternehmen vermitteln.

Weswegen sollte ein Unternehmen auch ein Interesse daran haben, auf die Inhalte der Konkurrenz zu verweisen? Die spannende Sache ist: Wir als Einzelpersonen haben durchaus ein Interesse an der Vernetzung von Inhalten. Nicht immer vielleicht, das möchte ich einräumen. Aber manchmal eben doch, sei es etwa in der Form von Zusammenarbeit. Vielleicht braucht es ja auch in der Blogosphäre im Jahr 2023 – bald 24 – mehr Zusammenarbeit. 😉