Kategorien
Netzkultur Politik

Elon Musk hat den Vogel komplett abgeschossen

Nachdem Elon Musk Twitter ein Angebot gemacht zu haben scheint, was sie nicht ausschlagen können (wollen?), ist Twitter verloren. Was soll schon schiefgehen, wenn der reichste Mensch des Planeten einen Webdienst besitzt, der die politische Debatte im Netz maßgeblich geprägt hat? {Ironie: off;} Twitter ist eigentlich vollkommen ungeeignet für jedes Maß an Diskussion. Gerade die Debatten und Argumente einer komplexen wie komplizierten Gesellschaft lassen sich nicht in 240 Zeichen abbilden.

Twitter ist vollkommen toxisch; bei einem Eigentümer, der unterm Strich ein unglaublich arroganter, nervenaufreibender, rechter Troll ist, wird sich das nicht ändern. Bisher war Twitter ein Spielball der Börse, jetzt ist der Dienst der persönliche Spielball von Musk.

Musk hat in den letzten Tagen allerdings auch für eine positive Entwicklung gesorgt: Twitter schrumpft zu Gunsten von Mastodon – dem arroganten Verhalten Musks sei dank. Ich kann nur hoffen, das die Suchbewegung, die momentan über das geliebte Fediverse rollt, zu einer Bewegung von Findenden wird: Natürlich ist das Fediverse nicht die bedingungslose Antwort auf alle netzpolitischen Fragen zum Thema Social Media. Während andere soziale Netwerke eher asoziale Netzwerke genannt werden sollten, ist Mastodon im Moment das freundliche Gesicht des Fediverse. Diese Position möchte ich Mastodon ausdrücklich gönnen.

Natürlich wechseln viele Leute momentan wegen Musk von Twitter zu Mastodon – wie lange das anhält, bleibt zunächst einmal abzuwarten (Daumen drücken!); zum anderen wechseln viele eben (noch) nicht wegen der Aspekte freier Software, das wäre zwar schon jetzt nötig und gut, kann ja noch werden.

Von Fabian Schaar

Hallo, mein Name ist Fabian. Als Blogger schreibe ich über politische Themen, unter anderem auch zu digitaler Selbstbestimmung. Ich interessiere mich für freie Software und das Fediverse.

Eine Antwort auf „Elon Musk hat den Vogel komplett abgeschossen“

[…] Als Elon Musk angekündigt hat, Twitter kaufen zu wollen, habe ich meinen ehemaligen Account auf dieser Plattform binnen weniger Tage deaktivieren, und somit löschen lassen. Seitdem Musk Twitter übernommen hat, nutze ich die Plattform nicht mehr – und habe meine sozialen Internetaktivitäten noch mehr ins Fediverse verlagert. Trotz meiner Affinität für das Fediverse ist es interessant, das sinkende Schiff Twitter beim Untergehen zu beobachten. Als Außenstehender mit einem Interesse an digitalen Medien und sozialen Netzwerken kann die ehemalige Social-Media-Größe heute schon sehr lächerlich wirken. Irgendwie ist es sehr unterhaltsam zu sehen, wie Elon Musk das sinkende Schiff immer weiter in den Abgrund treibt – und nun schon anstalten macht, mit dem letzten Rettungsboot abhauen zu wollen. Unter Musk hat sich Twitter mehr und mehr lächerlich gemacht und natürlich auch an der Größe verloren, die es einst hatte. Twitter hat wortwörtlich einen Vogel und Elon Musk hat den Vogel komplett abgeschossen […]

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert