Gerade seitdem Musk Twitter in’s Chaos gestürzt hat, entdecken viele das Fediverse für sich; ich möchte die Geschichte hier nicht nocheinmal aufrollen, das habe ich schon oft genug auf meinen verschiedenen Kanälen im Fediverse.

Doch während das Fediverse immer populärer wird und Twitter im Abgrund aus blauen Haken und Kündigungen versinkt, frage ich mich, ob wir nicht alle einmal eine Auszeit von allen Microblogging-Diensten nehmen sollten.

Persönliche Sichtweisen…

Ich für meinen Teil konnte noch nie wirklich gut Microbloggen, wenn ich nicht direkt lange Texte schreibe, blogge ich lieber im Stile eines zusammengewürfelten Tumblelogs als mich selbst auf künstliche Zeichenbegrenzungen herabzulassen.

Ohne hier eine neue Diskussion über soziale Netzwerke vom Zaun brechen zu wollen: So richtig bin ich noch nie hinter das Konzept der verschiedenen Kurznachrichtendienste gestiegen.

Für mich bedeutet ein Microblog Stress. Das mag subjektiv und unbegründet, an den Haaren herbeigezogen sein und doch: Ein Microblog ist von Natur aus schnell, dass ist sein Konzept. Ein Mastodon- oder Twitter-Feed dient vielen für winzige Statusupdates, kurze Nachrichten eben.

Doch, wie das bei Menschen nuneinmal ist, sind nicht immer alle einer Meinung, die Diskussionen, die wir heute führen, werden nicht selten im digitalen Raum ausgetragen, in dem Kurznachrichtendienste eine nicht zu vernachlässigende Rolle einnehmen.

…und Schlussfolgerungen

Während auf Twitter also Anomie herrscht, frage ich mich, ob wir uns nicht doch einmal auf die ursprüngliche Form des langen, ungekürzten Bloggings rückbesinnen sollten:

Ein Blog basiert darauf, so lang zu schreiben, bis man selbst glaubt, ausgeredet zu haben. Und nur, wenn Argumente ausformuliert werden, lassen sich auch tatsächliche Debatten führen. Der Rest wird zu einem Shitstorm.

Sicherlich ist die Mastodon-Gemeinschaft zum überwältigenden Großteil sehr freundlich, zumindest nach meinen Erfahrungen. Trotzdem brauche ich von Zeit zu Zeit eine Pause von der schnellen Welt der Kurznachrichten und Microblogs.

In Zukunft möchte ich mich also mehr auf das ursprüngliche und liebgewonnene Medium des langen Textes konzentrieren, Ideen niederschreiben. Das können Microblogs für mich, egal ob 240 oder 500 Zeichen nicht bieten.


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