Kategorie: Netzkultur

Internet und WWW


  • Ausgetwittert: X hinter einer Paywall?

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    Manchmal brauche ich mir gar keine tiefsinnigen Gedanken dazu machen, über was ich in diesem Blog schreiben könnte. Denn X, vormals Twitter, sorgt immer wieder dafür, dass ich Themen für die Kaffeediffusion finde. Hier habe ich schon zu verschiedenen Gelegenheiten dabei zugesehen, wie sich der Kurznachrichtendienst seit der Übernahme durch Elon Musk entwickelt hat. Und das von einer außenstehenden Perspektive.

    Heute Morgen wurde in den Medien berichtet, dass der Tech-Milliardär das soziale Netzwerk für alle Nutzer kostenpflichtig machen möchte. Mit dieser Paywall möchte man gegen Bots, also automatisiert betriebene, falsche X-Accounts vorgehen. Nachdem Musk bereits vor einiger Zeit Twitter Blue, was heute wohl X Premium heißt, eingeführt hat, ist das also der nächste Schritt. Bisher konnten Nutzer für einen blauen Haken sowie eine erweiterte Sichtbarkeit auf der Plattform bezahlen – jetzt geht es ans Eingemachte.

    Soziale Netzwerke wie Twitter, Facebook oder Instagram haben historisch betrachtet stets Wert darauf gelegt, ohne zusätzliche Kosten nutzbar zu sein. Das Geschäftsmodell der Unternehmen hinter derartigen Plattformen ist es, Nutzern personalisierte Werbung auszuspielen. Und auch nachdem Musk Twitter übernommen hat, war das auf X eigentlich nicht anders. Ob sich mit der Einführung einer Bezahlschranke nun aber das Geschäftsmodell des Dienstes ändert, lässt sich bezweifeln, immerhin wird das ja als eine Maßnahme gegen Bots vermarktet.

    Ich vermute, dass X hinter einer Paywall einige Nutzer loswerden dürfte. Viele sind es wohl nicht gewohnt, für ein soziales Netzwerk direkt zu bezahlen – sondern tun das eher mit ihren persönlichen Daten. Von der ursprünglich eherenwerten Idee, die Barrieren der Internetteilnahme zu senken, bleibt in Zukunft vielleicht auch weniger übrig. Noch ist ja nicht klar, wie teuer X werden könnte. Der Premium-Dienst wirkt mit acht Dollar pro Monat schon sehr teuer auf mich. Und selbst wenn X regulär „nur“ wenige Dollar monatlich kosten wird, wie es Musk sinngemäß formuliert, könnte das schon für einige der Grund sein, dem Dienst den Rücken zu kehren.

    Zum Vergleich: Für das Hosting und die Domain dieses Blogs, sowie einige Zusatzdienste wie etwa eine zugehörige Mailadresse zahle ich monatlich weniger als drei Euro. Mal angenommen, X wird halb so teuer wie X Premium, dann liegen wir mit vier Dollar noch immer über dieser Preismarke. Und da lohnt sich doch eigentlich schon die Überlegung, ob Ex-Twitter einem das wirklich wert sein sollte, oder?

    Sinkende Nutzerzahlen lassen sich natürlich leicht mit dem Argument, dass das ja vermutlich ohnehin alles Bots waren, überspielen. Aber X hinter einer Paywall wirft doch noch ganz andere Fragen auf: Was wird zum Beispiel aus den vielen Behördenaccounts, die immer noch bei X gepflegt werden? Werden dann Steuergelder zum Kauf eines Social-Media-Profils verwendet, welches vielen Bürgern womöglich gar nicht mehr zugänglich ist? Was wird aus Journalisten, die Twitter zur Recherche nutzen? Sollen die Medienhäuser dann für X bezahlen? Das sind nur zwei Fragen, die mir auf die Schnelle eingefallen sind. Aber die einzigen, die noch auf eine Antwort warten, dürften sie wohl nicht sein. Manchmal habe ich schlicht das Gefühl, Twitter und nun X schafft sich selbst ab. Ob das wirklich so ist, und wann dieser vermeintliche Prozess abgeschlossen ist, das zeigt wohl die Zukunft.


  • Verdrängen soziale Netzwerke die klassischen Blogs?

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    Ich interessiere mich sehr für die Kultur in und um die Blogosphäre, also die Gesamtheit der verschiedenen Blogs im Netz. Für mich selbst ist das Bloggen eine tolle Art, mich selbst auszudrücken, so wie ich das möchte. Aber manchmal habe ich das Gefühl, dass diese Herangehensweise verglichen mit einem Großteil der Internetnutzer eher eine Ausnahme darstellen könnte. Manchmal beschleicht mich der Verdacht, dass das klassische Bloggen nur noch eine Nische des Webs darstellt, in der man zwar gut und gerne Zeit verbringen kann – aber trotzdem nicht den vermeintlichen Mainstream erreicht.

    Zwar kenne ich viele Blogs, und schätze deren Autoren, aber ich weiß auch: Wenn ich mich in meinem Umfeld umhöre, wäre ich wohl zu ziemlich der einzige aktive Blogger. Zumindest wenn man das klassische Bloggen zum Vergleich heranzieht, kann ich mir da wohl ziemlich sicher sein. In meinem Umfeld, also insbesondere unter jungen Menschen, ist diese Form der Veröffentlichung einfach nicht so verbreitet. Zumindest habe ich dieses Gefühl. Dabei ist es eigentlich nicht schwer, einen eigenen Blog aufzusetzen. Über Plattformen wie Blogger.com, Tumblr oder auch writefreely geht das heute vollkommen kostenlos – und zwar in wenigen Minuten.

    Ganz anders verschiebt sich das Bild, wenn es um soziale Netzwerke geht: Hier kenne ich kaum junge Leute, die nicht auf Social Media unterwegs sind. Ob es nun Instagram, TikTok oder BeReal sein mögen: Solche Plattformen sind in meiner Generation sehr weit verbreitet. Und auch dort teilen Menschen ihre Erfahrungen, Erlebnisse aus dem Alltag, geben ihr Wissen weiter oder halten bestimmte Momente fest. Stellt sich da nicht die Frage, ob soziale Netzwerke das Konzept eines Blogs ein Stück weit ersetzt haben? Mir kommt es manchmal jedenfalls so vor. Ich bezweifle nämlich, dass die vielen Menschen die keine Blogger sind, nie ein Bedürfnis haben, anderen etwas mitzuteilen – oder einen Gedanken für sich selbst zu sichern. Nachvollziehbarer erscheint mir da schon eher, dass sich derartige Aktivitäten einfach in andere Bereiche des Webs verlagert haben.

    Momentan grübele ich selbst noch darüber, ob an dieser Vermutung etwas dran sein könnte – oder ob das nur meine verzerrte Wahrnehmung einer anderen Realtität ist. Und dann kommt natürlich auch die Frage auf, woran das eigentlich liegen könnte. Natürlich gibt es noch die klassische oder weniger klassische Blogosphäre. Auch ich bin ja ein Teil davon. Aber die Fragestellung, wie diese im Gesamtkontext des Internets zu sehen ist, bleibt für mich ziemlich spannend. Wie steht ihr dazu?


  • Qualitatives Bloggen? (Teil 1)

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    Hat noch jemand von euch meine Blogartikel von Ende August und Anfang September in Erinnerung? Seinerzeit habe ich mich ein kleines bisschen vom Konzept des täglichen Bloggens auf dieser Seite verabschiedet. Aber im Grunde habe ich mit dieser vermeintlichen Absage zum Monatsanfang auch nicht viel an meiner Routine geändert: Noch immer habe ich bis jetzt jeden Tag im September geschrieben, also doch schon wieder über zwei Wochen. An dem Punkt muss ich eigentlich nicht mehr erklären, warum ich das mache: Das Bloggen hat für mich viele positive Seiten, und die möchte ich im Alltag nicht missen. Auch wenn ich manchmal keine Zeit dafür sehe, finde ich doch immer wieder eine Gelegenheit, doch einen Text zu schreiben. Und das ist für mich etwas sehr schönes. Wenn ich im Alltag Stress habe, ist es natürlich schwieriger, Zeit für das Bloggen freizuräumen – aber wenn das doch klappt, ist es umso schöner.

    Ursprünglich habe ich nicht gedacht, dass ich über Monate hinweg täglich schreibe. Ich habe mir das wirklich nicht so vorgestellt, als ich mit diesem Veröffentlichungszyklus angefangen habe. Aber irgendwie hat sich das ganze über die Zeit doch immer wieder ergeben – und ich habe mich nicht dagegen gewehrt. Warum sollte ich auch? Gut, eine Sache ist da schon, über die ich mir in dieser Hinsicht Gedanken mache: Ich stelle mir die Frage, ob die hohe Veröffentlichungsfrequenz der Qualität meiner Texte wirklich gut tut. Denn wenn ich einen Text für die Kaffeediffusion verfasse, veröffentliche ich ihn in der Regel auch in dieser Reinform. Ein weiteres redigieren findet für diesen Blog meistens einfach nicht statt. Manchmal lese ich im Nachhinein noch einmal über einzelne Texte, finde Fehler und korrigiere diese dann auch – aber das war es dann meistens auch schon.

    Es ist für mich eben doch ein Unterschied, ob ich für einen Blog oder ein Printmedium, ein großes oder nur ganz winziges Publikum – oder gar nur für mich selbst schreibe. Auch wenn ich mir etwas anderes einreden könnte; in bestimmten Fällen geht man anders an Texte heran, als sonst. Wenn ich zum Beispiel für Printzeitungen schreibe, bin ich kritischer meinen eigenen Texten gegenüber. Ich lese dann mehr Korrektur und korrigiere damit auch mehr. Allerdings möchte ich hier nicht den Eindruck erwecken, dass mir andere Artikel unwichtig wären – ganz im Gegenteil. Wenn ich etwa für diesen Blog schreibe, stecke ich immernoch viel Herzblut in einen Text, aber ich gehe ihn beim Schreiben wohl doch anders an. Meine Blogartikel sind für mich beispielsweise eher Versuche, mich selbst einem Thema anzunähern. Und das schöne ist, dass ich mir bei diesen Versuchen eigentlich nur selbst eine Rechenschaft schuldig bin, und niemandem sonst. Das ist für mich auch das schöne am Bloggen und eine tolle Möglichkeit, zu veröffentlichen. Nicht als Gegenentwurf zum professionelleren Schreiben, sondern als Ergänzung.

    Natürlich habe ich schon darüber nachgedacht, meine Inhalte für diesen Blog anders aufzumachen, für mich selbst in ein anderes Licht zu rücken. Und ich möchte mir auch nicht vorenthalten, in Zukunft mit alternativen Ideen rund um das Blogging zu experimentieren. Aber zu einem gewissen Grad habe ich mit den Texten für diesen Blog doch eine bestimmte Komfortzone gefunden, die mir gefällt. Ich versuche natürlich, nicht nur quantitativ möglichst viele Texte für die Kaffeediffusion zu verfassen. Mir ist dieser Blog auch ans Herz gewachsen, und das übrigens nicht ohne Grund. Für mich ist eher diese andere Form der Herangehensweise, die ich oft im Bloggen wiederfinden kann. Es ist für mich eine weitere Art, meine Gedanken in Texten niederzuschreiben – keine bessere oder schlechtere. Eher eine ganz eigene, der ich gern nachgehe. Und dafür, dass ich das kann, bin ich sehr dankbar.


  • 13. September 2023

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    Mein Blog ist für mich eine Form der Selbstverwirklichung. In meinen Texten kann ich meine Eindrücke, Ansichten und Meinungen spiegeln, auf diesem Blog kann ich Inhalte teilen, ganz nach meinen Vorstellungen. Was auf dieser Webseite passiert – und was nicht – liegt viel mehr in meiner Hand, als das auf anderen Plattformen der Fall wäre. Ich habe schon oft darüber geschrieben, dass genau so eine Art Blog schon lange ein Traum von mir war. Umso schöner ist es, dass dieser mittlerweile in Erfüllung gegangen ist.

    Ja, das klingt ziemlich pathetisch. Aber im Grunde kann ich es nicht anders ausdrücken. Selbstverwirklichung ist in den meisten Fällen ein Luxus, das lernt man schon in der Schule. Über das Internet habe ich eine Möglichkeit gefunden, diesen Luxus genießen zu können. Genau das ist meiner Ansicht nach auch ein der großes Potential, das das Web zu bieten hat: Die Digitalisierung ermöglicht für unzählige Menschen eine Form der Selbstverwirklichung, die noch vor wenigen Jahrzehnten nicht vorstellbar gewesen wäre. Für mich klingt das wirklich schön, und das ist es ja auch.

    Natürlich gibt es im Netz nicht nur positive Aspekte. Im Gegenteil wird man wohl auf viel Verstörendes oder Abstoßendes treffen, wenn man danach sucht. Aber ich habe mit diesem Blog und verschiedenen anderen Plattformen im Web eine tolle Möglichkeit gefunden, mich selbst auszuleben, Interessen nachzugehen, mich selbst herauszufordern und eben auch selbst zu verwirklichen. Dass das nicht von heute auf morgen der Fall war, ist vermutlich nicht schwer zu verstehen. Ich habe schon so einige Dienste im Web ausprobiert – und manche haben mir mehr, manche weniger gefallen. Aber bei all diesen Versuchen ist das Internet für mich immer ein digitaler Raum der Möglichkeiten geblieben. Und den betrachte ich ganz grundlegend als eine Chance für mich und andere.

    Potential ist das eine. Was wir daraus machen, ist noch eine andere Sache. Mir macht es Spaß, über diesen Blog als solches nachzudenken. Über die verschiedenen Mittel und Wege, wie ich das Internet in meinem Alltag nutze. Und es ist eben auch faszinierend zu überlegen, wie andere das Web erleben könnten. Zu derartigen Themen würde ich sehr gern mit anderen in einen Austausch kommen. Ich kann ja nicht der einzige sein, den solche Fragen interessieren. Allerdings ist es auch nachvollziehbar, wenn Menschen nicht ständig über das Wie nachdenken wollen. Wenn sie nicht überlegen möchten, auf welche Weise sie etwas erledigen – sondern eher daran denken, dass sie überhaupt etwas machen. Aber wie steht ihr zu dem Thema? Ich freue mich auf eure interessanten Kommentare. 🙂


  • Tumblr möchte sein Geschäftsmodell ändern

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    Der soziale Bloggingdienst Tumblr hat unlängst ein neues Abo-Modell für Unterstützer angekündigt, das dabei helfen soll, ein neues Geschäftsmodell auf der Plattform einzuführen. Monatlich oder jährlich können Nutzer einen Betrag von drei bzw. dreißig Euro an die Plattform überweisen, um dieser finanziell unter die Arme zu greifen. Tumblr war einst eines der größten Blog-Netzwerke überhaupt, über die letzten Jahre hinweg sind die monatlich aktiven Nutzerzahlen aber teils sehr drastisch zurückgegangen. Nachdem Tumblr als Unternehmen durch verschiedene Hände gereicht wurde – mal war es ein Yahoo-Tocherunternehmen, mal gehörte es zu Verizon – kaufte schließlich das Technikunternehmen Automattic das angeschlagene soziale Netzwerk auf. Das war im August 2019.

    Seit dieser Übernahme kam zumindest unter Blogging-Fans teils Freude auf, denn Automattic hat in diesem Bereich eigentlich Expertise: So betreibt man etwa auch die Hosting-Plattform WordPress.com oder die ergänzenden Jetpack-Dienste für Blogger. Tumblr wirkt aber noch immer nicht wie ein riesiges soziales Netzwerk, von einer marktbeherrschenden Stellung in irgendeiner Form kann man wohl nicht sprechen. Aber das ist vielleicht auch gar nicht so schlimm: Tumblr ist Nische, und das macht die Plattform aus. Abgesehen vom amerikanischen Schriftsteller Neil Gaiman gibt es auf Tumblr eigentlich kaum Prominente. Politiker und Staatschefs finden sich da wohl auch nicht. Und so wirklich im dauerhaften medialen Rampenlicht steht Tumblr eigentlich auch nicht.

    Aber Tumblr ist noch immer ein Hort für viele Internetgemeinschaften. Irgendwie nerdig, merkwürdig und eigen, aber irgendwie auch ein bisschen liebenswert. Tumblr ist Tumblr, auch wenn das soziale Netzwerk angeschlagen wirkt, vermutlich rote Zahlen schreibt und sich noch immer gegen starke Konkurrenten behaupten muss. Klar, Nutzerströme können auch in Hinblick auf Tumblr Hoffnung schaffen: Alte Hasen von Twitter suchen in Tumblr ihr nächstes persönliches soziales Netzwerk – und das kann ich nachvollziehen.

    Ich mag Tumblr und beschäftige mich gerne mit der Plattform. Auch die Firmengeschichte von Automattic lässt die Zukunft von Tumblr etwas positiver wirken: Automattic hat schon einige proprietäre Dienste aufgekauft – und den Quellcode dann oftmals offen gelegt. Bei Tumblr ist wohl ähnliches geplant. Das klingt schon ziemlich vielversprechend. Auch der Aussicht, dass Tumblr eines Tages ActivityPub unterstützen könnte, schaue ich sehr positiv entgegen. Dass Tumblr nun ein weiteres Abomodell einführt, wirkt unter derartigen Gesichtspunkten eigentlich sehr logisch: Die Plattform scheint sich in eine offenere Richtung zu entwickeln, und vermutlich ohnehin nicht allzu viel Geld mit Werbung einzunehmen. Da könnte eine Community-basierte Unterstützung durchaus Sinn machen.

    Zu hoffen bleibt aber auch, dass Tumblr weiterhin als kostenlos nutzbarer Dienst verfügbar bleibt. Momentan erhalten die Abonnenten nur eine digitale Plakette für ihren Blog und das Gefühl, die Plattform unterstützt zu haben, für ihr Geld. Momentan werden nicht zahlende Blogger also eigentlich nicht als Nutzer zweiter Klasse behandelt – und das ist wichtig. So lange das auch so bleibt, sehe ich die vorliegende Entwicklung im Grunde als ziemlich positiv: Weniger Abhängigkeit von Werbetreibenden, weniger Notwendigkeit, private Daten der Nutzer zu sammeln und zu verkaufen. Für mich klingt das ziemlich gut. Aber wie genau sich Tumblr zukünfig entwickelt, das bleibt wohl doch abzuwarten.


  • Meta, Norwegen und der Datenschutz

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    Meta, der Konzern hinter Facebook, Instagram, Threads und WhatsApp verdient sein Geld maßgeblich damit, Nutzern personalisierte Werbeanzeigen auf den hauseigenen Plattformen zu schalten. Um dieses Geschäftsmodell möglichst effizient und gewinnbringend zu gestalten, sammelt der Konzern umfassende Nutzungsdaten, die zur Erstellung personalisierter Werbeprofile genutzt werden können. Unlängst hat die norwegische Datenschutzbehörde vor dem Bezirksgericht Oslo gegen den Social-Media-Riesen gewonnen, berichtet Netzpolitik.org. Das Anliegen: Personalisierte Werbung soll es in Norwegen nur noch unter Zustimmung der Nutzer geben. Für drei mögliche Monate hat Norwegen daher eine Notfallbestimmung gegen den Meta-Konzern verhängt – und diese wurde vor Gericht bestätigt.

    Wie aus dem verlinkten Netzpolitik-Artikel hervorgeht, kann die norwegische Datenschutzbehörde in diesem Zusammenhang nur temporäre Maßnahmen verhängen. Eigentlich ist nämlich die irische Behörde für Meta zuständig, in Irland liegt der europäische Firmensitz. Allerdings geht die Bedeutung des festgestellten Urteils meiner Ansicht nach doch über Norwegen hinaus – und könnte der gesamten EU bzw. dem Europäischen Wirtschaftsraum zu Gute kommen. Laut Netzpolitik überlege man in Norwegen sogar, den Fall vor den Europäischen Datenschutzausschuss zu bringen.

    Ich freue mich sehr über das Urteil. Denn auch wenn es nur temporär sein mag: Irgendwie zeigt es doch, dass es durchaus möglich ist, gegen Meta zu gewinnen, vor Gericht. Und vor allem gegen seine Datenschutzpraktiken. Wie visionär die Dienste des Unternehmens auch sein mögen – mit einem unsagbaren Datenschutz werden sie momentan leider noch immer auf dem Rücken der Nutzer realisiert. Meta verdient mit seinen Nutzern Geld, denn die wahren Kunden sind die Werbetreibenden. Da wage ich zu bezweifeln, dass sich Meta großartig um die Nutzerrechte der Anwender schert. Ich mag falsch liegen, ich mag Recht behalten. Mich würde es schon freuen, wenn sich bei Facebook, Instagram, WhatsApp und Konsorten etwas ändern würde.


  • 10. September 2023

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    Ich freue mich, denn ich habe es heute tatsächlich geschafft, noch einen Artikel für die Xfce-Serie zu schreiben, die am Montag auf GNU/Linux.ch starten wird. Hier ein kleiner Spoiler: Es ist ein kleines Tutorial geworden, wie man ein nerviges Piepgeräusch abstellen kann, das manchmal bei Xfce auftritt. Der Artikel dazu wird am Dienstag erscheinen. Ich bin wirklich gespannt, wie die Serie ankommen wird. Vielleicht finden sich bei dem Thema ja doch noch ein paar Gastautoren, die mitschreiben möchten. Mal sehen – abwarten, hoffen und Tee Kaffee trinken.

    Element-Chat im Browser

    Früher habe ich mich immer ein bisschen geärgert, dass der Matrix-Client „Element“, oder auch der Fork „SchildiChat“, nicht in den Debian-Paketquellen verfügbar ist. Heute habe ich mich aber auf eine Möglichkeit zurückbesonnen, die ich lange nicht mehr verwendet habe: Die Element-Entwickler bieten ihr Chatprogramm nämlich auch als Webapp an, die sich über jeden kompatiblen Browser aufrufen lässt. In Firefox hat diese zum Beispiel ganz und gar anstandslos funktioniert – was ich von der Desktop-Version unter anderen Distributionen nicht behaupten kann.

    Allerdings verwundert es wenig, dass sich Element im Webbrowser genauso gut nutzen lässt, wie über einen nativen Anwendungsstarter: Der Client basiert meines Wissens nach ohnehin auf Electron. Und dieses Framework ist im Grunde nur eine Form des Chromium-Browser bzw. seiner Blink-Engine. Ich hoffe, dass ich das richtig verstanden habe, aber so sollte es sich im Grunde zusammenfassen lassen. Jedenfalls nutze ich Element jetzt über den Firefox. Und das funktioniert auch. Eigentlich ganz logisch.


  • 5. September 2023

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    Irgendwie war heute doch wieder ein komischer Tag. Für mich war der heute eigentlich ziemlich anstrengend – dabei wäre es heute doch mal sinnvoll gewesen, motiviert durch den Dienstag zu kommen. Jetzt ist der Tag schon wieder beinahe zu Ende. Aber gut, das wird schon alles irgendwie; muss ja weitergehen, richtig?

    Was gab es heute noch so? Olaf Scholz hat eine Augenklappe. Ganz toll. Aber ob das jetzt so einen großen Nachrichtenwert hat? Wollen wir mal ein Auge zudrücken. Ach warte, geht ja schlecht. Wo wir gerade beim Sport sind: Fitnessuhren sind mir schon länger suspekt, jetzt weiß ich auch wieder weshalb: „Fitbit“, einem Unternehmen, dass solche Geräte verkauft und seit 2021 zu Google gehört, werden schlechte Datenschutzpraktiken vorgeworfen. Eine Uhr, die alle meine Körperaktivitäten aufzeichnet – und mit einem Google-Dienst verknüpft: Was kann da bloß schief gehen. :/

    Noch was neues? Ja, Lidl UK hat gestern Süßigkeiten zurückgerufen, weil ein abgedruckter Link auf der Verpackung zu einer chinesischen Pornoseite geführt haben soll, schreibt zumindest heise. Das Internet ist wohl auch im Vereinigten Königreich noch Neuland.

    Ich bin übrigens weiterhin auf meinem lauwarmen Kaffee-Entzug. Sieben Stunden Schlaf habe ich in den letzten Tagen eigentlich ziemlich konsequent erreicht; aber die zweite Tasse Kaffee fehlt doch irgendwie. Merkt man meinen Texten eigentlich an, wenn ich demotiviert bin? Ich weiß gar nicht so genau, warum das heute so ist. Aber wahrscheinlich ist das einfach eine Kombination verschiedener Faktoren.


  • Friendica als Blogsystem?

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    Die Fediverse-Plattform Friendica ist wirklich sehr vielseitig. Neben dem klassischen Macroblogging, also dem Teilen von Texten, Bildern oder anderen Medien bietet die Plattformen umfangreiche Zusatzfunktionen, die sie sehr interessant machen. Gerade im Vergleich zu Projekten wie Mastodon oder ähnlichen ist Friendica sehr umfangreich und kann dadurch auch ganz vielfältig genutzt werden. Nachdem ich gestern wieder einmal über WordPress geschrieben habe, das Blogsystem mit dem die Kaffeediffusion derzeit betrieben wird, hat mich Gerhard gefragt, warum ich meinen Blog nicht auf Friendica schreibe.

    Bevor ich zum eigentlichen Thema komme, möchte ich noch ein wenig zu meinem bisherigen Verhältnis zu Friendica schreiben: Ich finde die Software selbst sehr interessant und habe deshalb auch einen Account auf einer Friendica-Instanz. Genauer gesagt ist diese der tolle Server anonsys.net, den ich euch im Grunde nur weiterempfehlen kann. Ich habe Friendica eigentlich immer als soziales Netzwerk genutzt, auch wenn ich schon manchmal überlegt habe, ob sich die Software nicht auch zum Schreiben längerer Texte nutzen ließe. Da mein Blog aber auf WordPress läuft, ist Friendica in dieser Hinsicht nicht wirklich zum Zuge gekommen.

    Wie gesagt: Ich habe schon einmal darüber nachgedacht, ob ich bei Friendica bloggen sollte. Neben dem Macroblogging unterstützt die Software nämlich auch einen funktionalen Rich-Text-Editor, der sich sogar als eigene Seite öffnen lässt. Auch eine Zeichenbegrenzung spielt bei Friendica eigentlich keine Rolle. Und durch ein Tag- oder Hashtag-System können Beiträge auch Blog-konform kategorisiert werden. Ja, selbst ein Abo über einen Feed ließe sich realisieren. Das alles, in Kombination mit den weiteren Friendica-Funktionen klingt eigentlich schon recht gut. Ich mag Friendica.

    Trotzdem plane ich nicht, die Kaffeediffusion mittelfristig zu Friendica umzuziehen. Für mich liegt das vor allem in zwei Faktoren begründet: Zuerst einmal bin ich mit WordPress insgesamt doch recht zufrieden. Ich habe mich einmal in das System eingearbeitet und kenne mich jetzt halbwegs gut damit aus. Auch die zukünftige Entwicklungsstrategie, die die WP-Entwickler verfolgen, finde ich interessant.

    Zweitens sehe ich Friendica primär als ein soziales Netzwerk. Dieses kommt für mich also eher in Frage, wenn ich Inhalte von einem Blog mit anderen teilen möchte – eher weniger als eigentliches Blogsystem. Während sich Leser meines Blogs mit WordPress als Basis ganz konkret dazu entscheiden ihn anzusurfen oder per RSS zu abonnieren, wäre die Kaffeediffusion auf Friendica wohl nur ein weiteres Profil, dem man folgen könnte. Mir würde damit ein gewisses Maß an Eigenständigkeit genommen, sowohl was die Struktur des Blogs als auch dessen Erscheinungsbild anbelangt. Hinzu kommt noch, dass bei Friendica viele Funktionen nur für angemeldete Nutzer bereitstehen. Kommentieren ohne einen Account im Fediverse wäre dann nur sehr schwer möglich.

    WordPress gefällt mir eigentlich ganz gut – und Friendica bleibt für mich in erster Linie ein soziales Netzwerk. Ich möchte hier keine der beiden Plattformen schlecht reden oder schreiben. Stattdessen geht es mir nur um eines: Zumindest gefühlt sind Friendica und WordPress auf unterschiedliche Aufgaben zugeschnitten – und für die eine oder andere eben besser geeignet. Auch wenn ich die Kaffeediffusion in Zukunft wohl weiterhin mit WordPress betreiben werde, überlege ich aber gerade, ob ich die Artikel von diesem Blog nicht doch über einen eigenen Friendica-Account spiegeln sollte. Das ist technisch sehr einfach möglich. Und es würde Friendica-Freunden die Möglichkeit geben, die Kaffeediffusion direkt aus dem Fediverse heraus zu lesen und zu kommentieren. Vielleicht wäre das ein guter Kompromiss?