Was gehört im Zeitalter der Digitalisierung für so viele Menschen eigentlich mehr zum Alltag als E-Mails? Eine E-Mail-Adresse ist oft eine ganz grundlegende Voraussetzung, wenn man Web-Dienste benutzen und somit im Internet aktiv werden möchte. Für mich persönlich ist das Konzept hinter den Mails schon interessant, immerhin funktioniert die digitale Post über offene Protokolle und als dezentrales System – und trotzdem ist es für viele ganz selbstverständlich.
Das Internet wird heute maßgeblich von großen Firmen geprägt. Und diese haben historisch vor allem ihre geschlossenen Systeme aufgebaut und eben auch geschlossen gehalten. Ob Google unter den Suchmaschinen oder Meta im Raum der sozialen Netzwerke, ob Paypal beim Bezahlen oder YouTube unter den Videoplattformen: In vielen Netzbereichen haben sich einzelne Anbieter durch- oder zumindest weit vor der Konkurrenz abgesetzt. Als das Fediverse als dezentrales Netzwerk an Auftrieb gewinnen konnte, war der föderierte Aufbau für viele ein Problem – aber beim Thema E-Mail ist er noch selbstverständlich. Das finde ich wirklich ziemlich spannend, aus meinem Interesse an den Technologien des Internets heraus.
Einmal kurz die E-Mails checken – dass ist doch digitaler Alltag, oder? Ich bilde da auch keine Ausnahme, gut schlimm ist das ja auch nicht. Natürlich haben auch die E-Mails ihre Schwächen, die Verschlüsselung zum Beispiel könnte einfacher gelöst sein. Aber insgesamt komme ich mit meinem digitalen Postfach in der Regel doch ganz gut zurecht, oder kann mich zumindest an die Stärken erinnern.
Wie händelt ihr eigentlich euren digitalen Postverkehr? Nutzt ihr dazu die Webmail-Oberfläche eures Anbieters, oder doch ein dediziertes Softwareprogramm? Ich selbst verwende im Alltag liebend gern den Mozilla Thunderbird, der für mich in Sachen Nutzerfreundlichkeit einfach alles richtig macht – man könnte auch sagen: Ich habe mich an den Donnervogel gewöhnt, jetzt möchte ich ihn nicht mehr missen. Nachdem ich so manch einen Mail-Client am Desktop ausprobiert habe, namentlich vor allem Evolution, KMail, Claws Mail oder auch Sylpheed, bin ich immer wieder zu Thunderbird zurückgekehrt und nutze das Programm auch heute noch im Alltag.
Vor allem die Kontoeinrichtung finde ich bei Thunderbird als „Langzeitnutzer“ besonders angenehm, immer mal wieder musste ich ihn ja doch neu einrichten, vor allem wegen Distributions-Wechseln. Auch die ergänzenden Funktionen die der Donnervogel bietet mag ich sehr, zum Beispiel die RSS-Reader-Funktionalität. Für den Desktop kann ich mir momentan wirklich kein anderes Mail-Programm so richtig gut vorstellen.
Am Smartphone bin ich da schon ein wenig unentschlossener. Aus dem F-Droid-Store habe ich mir einst FairEmail installiert, dass ich auch jetzt noch nutze und natürlich möglichst aktuell halte. Im Gegensatz zum Desktop-Bereich habe ich mir das Anwendungsangebot auf der mobilen Android-Plattform bisher allerdings noch viel weniger intensiv angeschaut. So höre ich immer mal wieder von alternativen Anwendungen, die andere verwenden – und bin froh, dass mein FairEmail einfach läuft und funktioniert. Auch über das klassische E-Mail-Konzept bin ich noch nicht so wirklich herausgekommen, wobei Chat-Programme auf E-Mail-Basis wie etwa DeltaChat durchaus interessant klingen. (Danke für die Empfehlung, Gerhard!) Jetzt ist es aber wieder Zeit, eine Frage im Raum stehen zu lassen. Ich möchte ja Kommentare lesen: Wie verwaltet ihr eure E-Mails?
Manchmal habe ich gewisse Obsessionen zu bestimmten Themen. Dann kann ich mich über einen bestimmten Zeitraum einfach nicht davon losreißen und muss mich dazu informieren, auf welchem Weg auch immer. Neulich ging es mir wieder einmal so mit dem Thema „Journaling“, also einer besonderen Art des täglichen (Tagebuch-)Schreibens. Über diesen Themenbereich bin ich dann wieder bei einer Frage gelandet, die mich schon länger beschäftigt: Wie sollte ich eigentlich meine persönlichen Notizen handhaben?
Gerade im Umfeld freier Software habe ich mich schon öfter darüber unterhalten, wie andere ihre persönlichen Informationen speichern und verwalten. Die Lösungen die es für dieses Problem gibt, sind wirklich vielfältig. Ich habe mir auch schon unterschiedliche Möglichkeiten angesehen. Doch auch wenn ich Programme wie SimpleNote oder Zim hin und wieder sehr gerne, und dann zeitweise auch recht viel, verwende – langfristig konnte ich sie noch nicht in meinen Alltag integrieren. Wie gesagt, das liegt wohl nicht an den Programmen selbst, sondern eher an meinen eigenen Vorstellungen – oder vielmehr: meinen Gewohnheiten.
Momentan plane und notiere ich vor allem in gedruckten Notizbüchern oder Planern. Das hat für mich einen ganz wichtigen praktischen Vorteil: Wenn ich am Rechner bin, kann ich mir dort gut irgendwelche Notizen aufschreiben – aber wenn ich meinen Laptop dann einmal nicht dabei habe, könnte ich schnell in die Röhre schauen. So ein Notizbuch ist da ein klein wenig handlicher und in manchen Situationen doch portabler. Klar überlege ich oft, ob ich den Klapprechner nicht doch mitnehmen sollte, aber manchmal passt das dann einfach nicht. Vor allem mache ich mir manchmal sorgen, dass der eingebaute Akku irgendwann unerwartet schlapp machen könnte. Und dann denke ich mir eben in so manchen Fällen, dass ich auch gleich auf ein gedrucktes Notizbuch zurückgreifen könnte.
Mal abgesehen davon bietet so ein gedrucktes Notizbuch auch ganz eigene Vorzüge, immerhin kann man da ja intuitiv mit dem eigenen Geschriebene interagieren. Am Rechner sind die Optionen zur Formatierung zwar oft sehr passend und sicherlich auch praktisch umgesetzt – aber naturgemäß weniger direkt. Einige digitale Notizprogramme bieten natürlich auch die Möglichkeit, sich selbst online zu snychronisieren – das würde die Lage schon etwas ändern, denn mein Smartphone habe ich in der Regel dabei. Auch wenn ich das nicht unbedingt gutheißen möchte.
Vermutlich werde ich auch in Zukunft im Alltag gedruckte Notizbücher verwenden – die sind ja für sich gesehen auch nicht schlecht. Für mich liegt der Schlüssel wohl in einer Kombination aus digitalen und analogen Möglichkeiten. Wie genau meine Umsetzung da aussehen könnte – das wird vielleicht die Zeit zeigen. Im Internet habe ich neulich aber noch einen ganz anderen Gedanken aufgeschnappt: Was, wenn wir durch exzessives Notieren und Planen eigentlich nur eine Ausrede schaffen, eigentliche Ziele aufzuschieben?
Ich muss gestehen, dass ich den Gedankengang doch ziemlich interessant fand. Zumal ich mir bekanntlich auch sehr gerne Gedanken zu den Werkzeugen mache, die ich im Alltag nutze – sowohl digital als auch analog. Gut, ansonsten würde ich wohl kaum einen Artikel wie diesen schreiben – wie ich ihn gerade schreibe. Allerdings hat mich diese These zum Nachdenken angeregt, und ich möchte sie gerne mit euch teilen. Da würde es mich wieder einmal sehr interessieren, wie ihr zu dem Thema steht – die Kommentare sind ja offen. Ich kann die Überlegung dahinter gut nachvollziehen, auch wenn ich ihr hoffentlich nicht immer so sehr selbst erlegen bin.
Wenn ich mir Inhalte notiere, dann erfolgt das oftmals aus ziemlich direkten Anlässen. Zum Beispiel, wenn ich bei einem Gespräche mitschreibe, oder wenn ich einen Termin nicht vergessen darf. Oder wenn mir ein interessantes Thema einfällt, etwa für diesen Blog. Mit diesen Notizen habe ich dann allerdings auch oft ein konkretes Ziel vor Augen – oder lege zumindest ein neues fest, vielleicht ein Teilziel, das zähle ich da mal mit dazu. Diese direkten Zielsetzungen limitieren zwar ein bisschen den Raum, den ich mir selbst für Notizen gebe. Aber sie legen doch auch einen gewissen Rahmen fest – und dieser ist manchmal vielleicht auch ganz nützlich. Aber jetzt möchte ich die Frage doch an euch weiterleiten: Wie sieht er bei euch aus, der Raum für Notizen?
Im Internetzeitalter gehören Chat-Systeme und damit auch Gruppenchats für viele zum Alltag. Ich bilde da keine Ausnahme, in vielerlei Hinsicht. Hier und da im Freundeskreis, aus schulischen Anlassen und insbesondere auch über GNU/Linux.ch nehme ich oft an Gruppenchats teil – Tag ein, Tag aus. Chatsysteme bieten für mich in erster Linie den Vorteil eines besonders schnellen Austauschs: Es nimmt nicht viel Zeit in Anspruch, eine schnelle Nachricht in einem Chat zu verfassen und meistens dauert es auch nicht so lange, derartige Gruppenunterhaltungen zu verfolgen. Gerade in besonders großen Chaträumen kommen auch immer wieder interessante Gespräche zustande – und das in Echtzeit.
Vor allem in den GNU/Linux.ch-Chaträumen halte ich mich sehr gerne auf, ich mag die Community dort sehr. Einerseits kann ich so zu vielen Themen interessante Anregungen erhalten, oder auch Hilfestellungen zu bestimmten Anwendungsbereichen freier Software. Andererseits ist es auch ganz grundlegend wirklich spaßig, so direkt mit der Gemeinschaft zu interagieren, in der ich mich ja ohnehin gerne bewege. Natürlich eignet sich so ein Chat nicht für alles; manchmal gehen Nachrichten zum Beispiel mit der Zeit unter. Aber in vielen Fällen hält so ein Gruppenchat für mich, was er verspricht.
Wie gesagt: Ich habe teils ganz unterschiedliche Gelegenheiten, an digitalen Gruppenunterhaltungen teilzunehmen. Von daher verwundert es vielleicht auch wenig, dass ich im Alltag verschiedene Chatsysteme verwende. Ich nehme diesen Artikel jetzt auch einfach mal als eine Gelegenheit war, über diese Anwendungsfälle zu schreiben.
WhatsApp im Alltag. Leider…
WhatsApp ist mir schon lange Zeit ein Dorn im Auge. Ich mag Meta als den Konzern dahinter überhaupt nicht, ich habe wirklich große Bedenken, was den Datenschutz angeht. Aber in meinem Alltag komme ich leider nicht darum herum, auch an Gruppenchats auf WhatsApp teilzunehmen. Funktional betrachtet machen die meisten Chatsysteme aus Endnutzersicht ja ohnehin das meiste ähnlich. Aber viele scheinen sich einfach nicht dafür zu interessieren, alternative Plattformen zu erkunden, selbst wenn sie datenschutz-sicherer, denzentraler und zumindest für mich daher deutlich sympathischer sind.
Ich würde mich in Zukunft wirklich sehr freuen, falls ich nicht mehr über WhatsApp chatten müsste. Alternative Plattformen müssen sich meiner Ansicht nach keineswegs vor WhatsApp verstecken. Dass diese also noch nicht durchgesetzt haben, liegt wohl eher an einer besonderen Form des Netzwerkseffekts: Wenn niemand aus meinem Umfeld auf einer bestimmten Chatplattform ist, nutze ich diese potentiell auch nicht selbst. Ich finde es schade, wenn dieser Umstand Alternativen Chatsystemen wie Signal, Matrix oder Threema ihren verdienten Erfolg verwehrt. Deswegen habe ich auch selbst versucht, mein Umfeld von diesen Plattformen zu überzeugen. Mein Erfolg war bisher leider eher begrenzt, nunja, vielleicht kann das noch werden.
Meine Hoffnung: Signal und Matrix
Wenn ich mit meinen Lobpreisungen für alternative Chatplattformen doch ein wenig auf fruchtbaren Boden gestoßen bin, hatte ich meist mit Signal Erfolg. In meinem privaten Umfeld habe ich das auch in erster Linie vorgeschlagen, denn Signal hatte eins zumindest ein bisschen mediale Aufmerksamkeit für sich. Wenn nun aber nicht alle Mitglieder einer Gruppe mitziehen, kann auch kein Gruppenchat migrieren. Deswegen chatte ich dort momentan in aller Regel mit Einzelpersonen.
Ich hoffe dennoch weiterhin auf Signal. Denn dieser freie Netzwerkdienst kann eigentlich als direkter Ersatz für WhatsApp verwendet werden: Einzelchats funktionieren super, Gruppenchats genauso – manchmal übertrifft Signal die Funktionalität von WhatsApp sogar. Falls ihr euch diesen Dienst also noch nicht angeschaut habt, kann ich ihn euch eigentlich nur ans Herz legen. Der Einstieg ist eigentlich auch ziemlich einfach möglich.
Im Rahmen von GNU/Linux.ch und teilweise einigen anderen Projekten insbesondere aus dem FOSS-Umfeld verwende ich auch Matrix sehr oft. Wahrscheinlich sogar viel häufiger als Signal, vielleicht sogar öfter als WhatsApp? Ich habe nicht darauf geachtet, wie viel Zeit ich in diesen Anwendungen verbringe. Oben habe ich ja bereits erwähnt, was mich an den GNU/Linux.ch-Chats so begeistert – doch auch das Matrix-Protokoll als solches überzeugt mich: Das dezentrale Konzept finde ich interessant, die neuen Funktionen, die Matrix zum klassischen Chat-Formular hinzufügt sind auch einen Blick wert. Bei Matrix ist der Einstieg vielleicht ein bisschen schwieriger als bei Signal, aber gerade die Möglichkeit an öffentlichen Räumen teilzunehmen ist für mich wirklich Gold wert.
Natürlich sind auch Matrix und Signal „nur“ zwei Alternativen zu WhatsApp und anderen großen, kommerziellen Chat-Anbietern. Ich nutze beide sehr häufig im Alltag und möchte sie keinesfalls mehr missen. WhatsApp ist nicht Alternativlos und ich bin sehr froh, diese Alternativen auch im Alltag nutzen zu können.
Jeder, der dem Fediverse beitreten möchte, muss sich zu Anfang eine ganz grundlegende Frage stellen: Wie komme ich da überhaupt rein? Das Fediverse ist eben dezentral – und die eine Webseite, auf der man sich anmelden und loslegen kann, gibt es nicht. Stattdessen besteht das Fediverse aus einer Vielzahl sogenannter „Instanzen“. Diese können von Organisationen wie Vereinen, aber natürlich auch Einzelpersonen betrieben werden. Je nach dem, für welchen Fediverse-Dienst man sich interessiert, ist die Auswahl da mitunter ziemlich groß. Bestes Beispiel ist und bleibt hier wohl Mastodon, was heute sicherlich die bekannteste Fediverse-Software darstellt.
Abhängig davon, was man sich für die eigene Nutzung verspricht, bieten sich unterschiedliche Instanzen an.
Am Beispiel Mastodon möchte ich hier darstellen, welche Rolle die Größe einer Instanz-Gemeinschaft bei der Auswahl einer Instanz spielen kann – und welche Vorteile große und kleine Server bieten. Hier sollte aber auch gesagt sein, dass es insbesondere bei Mastodon recht einfach ist, die eigene Instanz zu wechseln. Falls ihr mit diesem Gedanken spielt, könnten die folgenden Überlegungen aber auch für euch interessant sein.
Grundlegende Unterscheidungen
Bevor ich hier irgendwelche Vor- und Nachteile diskutieren kann, möchte ich einige wichtige Eckpunkte abstecken. Denn wie man die Größe einer Instanz beurteilt bleibt natürlich zu einem gewissen Maße recht subjektiv. Grundlegend schlage ich eine Unterteilung in kleine, mittelgroße und große Mastodon-Instanzen vor. Server, die nur für eine sehr kleine Community, zum Beispiel für den privaten Gebrauch, betrieben werden, möchte ich hier auslassen. Mir geht es um öffentliche Instanzen, die aktiv an der Föderation im dezentralen sozialen Netzwerk teilnehmen:
kleine Instanzen hosten dutzende bis hunderte Profile
mittelgroße Instanzen hosten hunderte bis einige tausend Profile
große Instanzen hosten zehntausende Profile oder mehr
So viel ersteinmal zu den groben Rahmenbedingungen, die ich für diesen Artikel stecken möchte. Natürlich kann man sich über diese Einteilung streiten – und die Übergänge sind an vielen Stellen wohl auch fließend. Falls ihr die Einteilung vollkommen anders setzen würdet, freue ich mich über eure Kommentare. Allerdings muss ich mich auf einen gewissen Rahmen festsetzen, sonst würden meine Überlegungen überhaupt keinen Sinn ergeben. Ach ja, wenn ich schon dabei bin, mich aus der inhaltlichen Verantwortung zu ziehen: Das, was ich hier in diesem Beitrag schreibe, basiert natürlich ganz grundlegend auf meinen eigenen Erfahrungen.
Ich habe meinen Mastodon-Account selbst bereits einige Male umgezogen. Die größe der Instanzen war dabei oftmals ein Faktor, den ich zumindest im Hinterkopf hatte. Natürlich ist das, was ich auf meinen bisher genutzen Instanzen gesehen und erlebt habe, nicht repräsentativ – aber einen Einblick sollten diese Erfahrungswerte doch gewähren.
Klein aber fein?
Kleine Instanzen stehen meiner Ansicht nach in erster Linie für die Community, die sich auf ihnen tummelt. Vielleicht lässt sich das ein bisschen mit einer stereotypen Dorfgemeinschaft vergleichen, in der sich jeder kennt – und manche womöglich auch ziemlich gut leiden können. Gerade, wenn man auf die eigene lokale Timeline schaut, halte ich es für einfacher, in einer kleineren Gemeinschaft neue Kontakte zu knüpfen und dauerhaft zu halten. Wer auf einer kleinen Instanz die lokale Timeline beachtet, kann meiner Meinung nach schnell von einem durchaus positiven Gemeinschaftsgefühl eingeholt werden. Immerhin hat man ja mit den Leuten auf diesem Server schon ganz grundlegend etwas gemein – man hat sich die selbe Fediverse-Instanz ausgesucht. Solange sich derartige Communities nicht abkapseln und gar in eine elitäre Richtung abgleiten, würde ich das durchaus als einen Vorteil betrachten.
Auch auf technischer Ebene sehe ich einige Vorteile in kleineren Instanzen. Denn wenn sich auf einem Server weniger aktive Profile befinden, lastet auf den Moderatoren dieser Instanz potentiell auch weniger Verantwortung. Im Internet eine Nutzergemeinschaft zu moderieren kann anstrengend sein, weil man auch bei Inhalten nicht wegschauen kann, die man eigentlich nicht sehen möchte. Ich habe zwar selbst noch nicht auf einem Mastodon-Server moderiert, aber gebe seit einiger Zeit im Team mit einigen anderen Kommentare auf GNU/Linux.ch frei. Das ist bekanntlich eine eher technik-fokussierte Seite, und doch finden sich immer wieder kontroverse Meinungen und unangenehme Aussagen, manchmal auch Beleidigungen. Und all diese Kommentare wollen ebenso moderiert werden. Bei Mastodon stelle ich mir das nicht anders vor, vielleicht sogar noch einen Zacken anstrengender, weil es dort oft um den direkten Austausch mit anderen geht.
Wenn eine Mastodon-Community nun klein ist, ergibt sich wohl zwangsläufig etwas mehr Übersichtlichkeit für die Moderation – und das halte ich für sehr sinnvoll. Ja, im Grunde ist das einer der vielen Vorteile, die das Fediverse meiner Meinung nach gegenüber den großen kommerziellen Social-Media-Diensten bietet. Dezentralität kann eben nicht nur die Server-Last verteilen, sonder vielleicht auch die Belastung für einzelne Moderatoren mindern.
Übersichtlichkeit ist ein gutes Stichwort. Gerade aus Nutzerperspektive finde ich es wichtig, auf die lokale Timeline eines Servers zu achten. Ganz persönlich lege ich Wert darauf, dass ich mich auf einer Instanz wohlfühlen kann. Kurz: Ich möchte keine Instanz nutzen, deren Inhalte ich selbst nicht mit ansehen kann. Dieser Wohlfühl-Faktor ist aber nur ein Aspekt dieser Frage. Ein weiterer wichtiger Punkt ist meiner Meinung nach, wie stark frequentiert eine lokale Timeline ist. Das ist die Übersichtlichkeit, die ich meine. Auf manchen kleinen Instanzen liegen die einzelnen Beiträge in den lokalen Timelines teils Stunden auseinander – auf größeren Servern bekommt man hier manchmal jede Minute neue Inhalte zu Gesicht.
Ich habe die wenigen Beiträge in den lokalen Timelines allzu kleiner Instanzen oft mit Langeweile gleichgesetzt. Aber je länger ich darüber nachdenke, desto mehr kann ich mich eigentlich damit anfreunden: Wenn die lokale Timeline scheinbar nie zur Ruhe kommt – wo bleibt denn da die Zeit, sich mit den eigentlichen Inhalten auseinanderzusetzen? Kann es nicht auch Vorteile haben, mit etwas weniger Hektik im Alltag umgehen zu müssen? Ich finde, dass es dem eigentlichen Austausch und der Diskussionskultur als solches durchaus gut tun könnte – aber das bleibt natürlich eine subjektive Einschätzung. Beiträge in den sozialen Netzwerke verstehe ich oft als Schall und Rauch. Aber vielleicht ist es gar nicht so schlecht, auf den Schall zu hören und die Rauchzeichen zu entziffern.
Kleine Instanzen stehen für mich für eine besonders vitale Form der Föderation im Fediverse. Denn je größer eine Instanz ist, desto mehr Verantwortung lastet auf deren Administratoren – und desto mehr Kontrolle fällt ihnen im Fediverse zu.
Die goldene Mitte?
Mittelgroße Server sind gerade bei Mastodon ziemlich verbreitet. Wenn eine Instanz einmal Fahrt aufgenommen und Beachtung geschenkt bekommen hat, ist es nachvollziehbar, dass sich das herumspricht. Ich habe lange zum Beispiel die Instanz social.anoxinon.de benutzt, oder den Server troet.cafe. Im Grunde sind beide Instanzen sehr interessant, in der Regel freundlich und auch gut moderiert. Allerdings bin ich mir nicht ganz sicher, ob sich ab einer gewissen Instanzgröße nicht auch gewisse Nachteile ergeben könnten, sowohl für die Nutzerschaft als auch für die Moderation.
Denn wo mehr Nutzer unterwegs sind, finden potentiell auch vermehrt Diskussionen in der lokalen Timeline statt – und die Verantwortung bei den Moderatoren steigt. Natürlich ist es immer möglich, eine Instanz gemeinsam mit anderen zu moderieren, und nicht alleine. Aber trotzdem bleibt das Grundprinzip hier das gleiche. Meiner Meinung nach können Mastodon-Instanzen auch ein Stück weit als ein öffentlicher digitaler Raum verstanden werden. Dass Einzelpersonen oder Vereine diese ehrenamtlich oder spendenfinanziert bereitstellen, rechne ich ihnen hoch an. Allerdings denke ich auch, dass mit der Entscheidung, eine öffentliche Instanz zu betreiben, auch eine gewisse Verantwortung einhergeht.
Aus der Nutzerperspektive können mittelgroße Instanzen auch ihre Vorteile bergen, immerhin ist es potentiell leichter möglich, unterschiedliche Leute in der lokalen Timeline kennenzulernen, wenn die Nutzerbasis größer ist. Ich möchte hier nicht auf die thematischen Ausrichtungen verschiedener Server eingehen, sondern nur auf die statistische Wahrscheinlichkeit hinweisen. Allerdings verschwinden mit steigenden Nutzerzahlen eventuell auch die potentiellen Vorzüge, die kleine Instanzen für den Austausch in einer Gemeinschaft bergen können.
Ich habe selbst bisher eigentlich vermehrt positive Erfahrungen auf mittelgroßen Servern gemacht, auch wenn ich eher zu kleineren Instanzen tendiere. Am Ende des Tages muss das natürlich jeder für sich selbst entscheiden. Um einen Server auszuprobieren, muss man nicht gleich den eigenen Account umziehen. Aber wenn man sich mit der lokalen Timeline eines Servers vertraut gemacht hat, ist das natürlich problemlos möglich.
Groß und stark?
Große Mastodon-Instanzen sind für mich ein zweischneidiges Schwert. Für mich überwiegen eigentlich eher die nachteile besonders großer Server wie etwa mastodon.social oder mstdn.social. Ich möchte hier gar nicht gegen die Communities oder die Moderatoren auf diesen Servern wettern. Mir geht es hier eher um prinzipielle Aspekte.
Was die oben beschriebenen Punkte angeht, könnte man große Instanzen als das Gegenstück zu den kleinen Servern sehen, während die mittelgroßen Instanzen den Zwischenweg darstellen. Allerdings lassen sich meiner Ansicht nach bestimmte Vorfälle aus der Vergangenheit nicht einfach ausblenden, wenn wir über große Instanzen diskutieren wollen.
Als Elon Musk beispielsweise Twitter gekauft hat, konnte man im Fediverse objektiv massive Nutzerwellen hin zum Flaggschiff-Server mastodon.social feststellen. Natürlich war es für mich als Fediverse-Enthusiasten schön mit anzusehen, dass Mastodon endlich mehr Aufmerksamkeit gewinnen konnte. Aber die Folge dieser konzentrierten Anstürme auf mastodon.social waren eben auch, dass die Performance des Servers deutlich gesunken ist. Technisch haben die vielen neuen Nutzer also mehr oder minder gemeinsam dafür gesorgt, dass ihre Nutzungserfahrung mit Mastodon schlechter war, als sie es hätte sein müssen. Wenn sich die Last auf mehrere Server verteilt hätte, wäre sie wohl leichter zu händeln gewesen.
Noch heute ist mastodon.social eine der größten Fediverse-Instanzen überhaupt. Ich möchte hier auch niemandem absprechen, einen Account auf dem Server zu unterhalten; ich habe mich ja selbst schon einmal dort ausprobiert. Allerdings finde ich es schade, dass das grundlegende Konzept der Dezentralisierung hier so unbeachtet geblieben ist – vermutlich weil viele neue Nutzer damit noch keine Erfahrungen mit Aha-Effekt gesammelt hatten.
Performance-Probleme sind aber nicht die einzige negative Folge, die sich meiner Meinung nach inkonsequente Dezentralisierung zurückführen lässt. Vor ein paar Monaten ging von mastodon.social auch eine Spam-Welle aus. Damals war der Server wohl schon groß genug, um für digitale Trickbetrüger interessant genug zu sein. Mit Crypto-Scam-Links versehen gingen damals Spam-Nachrichten auch an Nutzer anderer Server heraus. Wenn ich mich richtig erinnere, musste die Moderation meines damaligen Servers dresden.network die Föderation mit mastodon.social temporär kappen, um die eigenen Nutzer vor den Scam-Nachrichten zu schützen. Das finde ich ziemlich traurig.
Hier zeigt sich wieder, welche Verantwortung den Admins und Moderatoren von öffentlichen Instanzen zukommt. Ich vermute, dass sich die digitalen Trickbetrüger nicht ohne Grund mastodon.social als Startserver ausgesucht haben, denn selbst wenn andere Instanzen derentwegen die Föderation mit mastodon.social kappen, wäre dann die Angriffsfläche auf dem eigenen Server noch groß genug gewesen.
Natürlich sind das nur zwei Beispiele und gerade im zweiten Fall auch ein gutes Stück Vermutungen, die ich hier beschreibe. Allerdings zeigen sie zumindest mir, warum ich aktiv lieber auf kleineren oder wenn, dann mittelgroßen Servern unterwegs bin.
Fazit
Dieser Text spiegelt ganz klar meine persönliche Meinung. Es bleibt eben eine persönliche Entscheidung, welchen Server man nutzen möchte – und diese Entscheidung baut zumindest für mich auch massiv auf ein gewisses Vertrauen. Heute habe ich meinen Account von der größten deutschsprachigen Instanz troet.cafe zum wesentlich kleineren Server dizl.de umgezogen. Meine Beweggründe waren hier im Wesentlichen die Vorteile, die kleinere Instanzen für die Dezentralität des Fediverse bedeuten können und die Übersichtlichkeit, die sich mir als Nutzer in der lokalen Timeline bietet.
Wie bereits erwähnt ist es gerade bei Mastodon eigentlich recht einfach, bestehende Accounts auf einen anderen Server umzuziehen. Allerdings kann ich verstehen, wenn sich manche Nutzer diesen Aufwand nicht machen wollen, vielleicht auch, weil sie die eigenen Beiträge nicht mitnehmen können. Deswegen empfehle ich es gerade Neulingen, auf den mittelgroßen Server troet.cafe zu setzen und im Zweifelsfall auf eine andere Instanz umzuziehen. Da dieser Server bereits von vielen genutzt wird, vermute ich, dass bei Neulingen so nicht der Anschein erweckt wird, im Fediverse wäre nur tote Hose – wenn sie auf ihre lokale Timeline schauen.
Ich nutze das Fediverse und Mastodon aber nicht erst seit gestern und habe so schon einige Zeit damit verbringen können, verschiedene Server zu testen. Im Grunde waren meine Erfahrungen damit meistens eher positiv. Ich bin oft auch deswegen gewechselt, weil mich ein anderer Server seinerzeit mehr angesprochen hat. Also auch nicht unbedingt, weil ich mit meinem alten Server unglaublich unzufrieden gewesen wäre.
Sich im Fediverse umzusehen, genau darauf zu achten, welcher Community man beitreten möchte und welche Instanz individuell ansprechend ist: Das kann wohl nie schaden. Vielleicht helfen ja auch meine Überlegungen, die ich in diesem Beitrag formuliert habe, ein wenig bei der Auswahl. Ich freue mich jetzt jedenfalls auf meine Zukünftigen Erfahrungen mit und auf dizl.de. 🙂
Bildnachweis: Eukombos, CC0, via Wikimedia Commons
Früher mochte ich KDE und den zugehörigen Plasma-Desktop wirklich nicht so sehr. Zumindest nicht so gern, wie heute. Damals habe ich mich oft darüber geärgert, wie kompliziert die Einstellungen bei KDE manchmal werden können – zumindest habe ich sie so wahrgenommen. Aber einen Aspekt finde ich da sehr interessant: Heute stehe ich ganz anders zu KDE – aber nachvollziehen kann ich meine damalige Frustration noch immer. Den Unterschied macht schlicht, dass ich mich mittlerweile eingearbeitet habe in die Desktop-Umgebung. Nur so konnte ich das volle Potential der Plasma-Arbeitsumgebung für mich entdecken.
Mein Verhältnis zu Plasma hat sich genau dann geändert, als ich mich wirklich darauf eingelassen habe. Denn schon davor habe ich den Desktop ausprobiert – aber eben nur halbherzig. In virtuellen Maschinen vielleicht, oder als eine parallele Installation neben Gnome zum Beispiel. Dass Plasma da nicht im besten Licht dagestanden hat, sollte nachvollziehbar sein. Gerade Gnome und KDE ergänzen sich nebeneinander auf der Platte jedenfalls nicht wirklich. Probleme machen dann zum Beispiel der Login-Manager oder auch die Standardanwendungen und -Themes der verschiedenen Arbeitsumgebungen.
Wenn ich mich nicht auf Plasma eingelassen hätte, würde ich den Desktop heute vielleicht gar nicht nutzen. Und wenn ich mich nicht in die Arbeitsumgebung eingearbeitet hätte, würde ich sie heute nicht so sehr schätzen. Die Plasma-Entwickler stellen ihre Arbeit oftmals unter das Motto „Simple by default – powerful when needed“, zu deutsch: Standardmäßig einfach, mächtig wenn man es braucht. Diesen Slogan habe ich anfangs nicht verstanden. Das lag wohl an meiner Herangehensweise an die Arbeitsumgebung. Tja, Plasma habe ich mir eben immer kompliziert vorgestellt – und mich vielleicht deswegen nicht wirklich in die Nutzerführung die die Plasma-Entwickler vorgesehen haben, hinein versetzen können.
Heute freue ich mich jedenfalls über die vielen Möglichkeiten, die Plasma auf dem Desktop bietet, und ich bin froh, dass ich den Desktop nicht von vornherein abgelehnt und ausgeblendet habe. Mittlerweile ist es mir sehr gut möglich, eine sehr angenehme und funktionale grafische Oberfläche zusammenzustellen, die genau zu meinem Nutzungsverhalten passt. Ich weiß nicht, ob ich das auf diesem Blog bereits angesprochen habe: KDE wirkt für mich immer sehr vollständig, sehr komplett und eben nicht irgendwie zusammengeschustert. Ihr merkt: Heute verwende ich Plasma sehr gerne.
Ein weiterer Punkt, warum ich mich einige Zeit von Plasma ferngehalten habe, war die irgendwie ziemlich komplizierte Lizenz-Situation rund um das Qt-Toolkit. Als KDE aufgekommen ist, war dieses noch keine freie Software. Auch wenn die KDE-Programme selbst schon damals frei lizenziert waren, hingen sie doch in den Anfangsjahren immer von den seinerzeit unfreien Qt-Bibliotheken ab. Heute wird Qt in den aktuellen Versionen dual lizenziert, also sowohl unter einer freien Lizenz für quelloffene Projekte und zugleich unter einer unfreien Lizenz für proprietäre Projekte. KDE selbst sorgt mit der „KDE Free Qt Foundation„, der sowohl KDE- als auch Qt-Vertreter angehören, selbst dafür, dass Qt langfristig frei nutzbar bleibt. Es tut ziemlich gut zu wissen, dass KDE heute selbst darauf bedacht ist, langfristig eine Zukunft als freies Projekt wahren zu können.
KDE macht mir momentan sehr viel Spaß, und ich bin immer wieder ziemlich begeistert von den Möglichkeiten, die die Software bietet. Eigentlich ergibt sich für diesen Blogartikel nur ein sinnvolles Fazit: Wenn ihr damit hadert, ob ihr KDE ausprobieren solltet, kann ich euch die Software wirklich nur empfehlen.
Nicht einmal eine halbe Stunde ist es her, da bekam ich eine E-Mail-Benachrichtigung zu dieser WordPress-Seite: Mein Blog wurde automatisch auf die neue Version 6.3 des am weitesten verbreiteten Webseiten-CMS der Welt aktualisiert. Ich dachte heute morgen noch daran, dass ich irgendwann gelesen habe, die neue Version solle im August erscheinen – tja, das ist sie ja anscheinend auch. Ich freue mich ziemlich über die neue Veröffentlichung. Leider bin ich bisher noch nicht dazu gekommen, mir die neuen Funktionen anzusehen. Eigentlich wird es jetzt ja höchste Zeit dazu. So wirklich habe ich bisher nur von der Funktion mitbekommen, jetzt auch für Block-Themes einen Vorschaumodus verwenden zu können. Das finde ich richtig klasse: Vorbei sind die Tage, an denen ich möglichst schnell die nötigsten Änderungen vornehmen musste, wenn ich auf ein Block-Theme gewechselt bin. 🙂
Naja, ich schweife schon wieder ab. Eigentlich wollte ich die Gelegenheit nutzen, wieder einmal ein paar Gedanken zu WordPress aufzuschreiben. Mir kommt es also eigentlich ganz gelegen, dass mich die neue Version daran erinnert hat. Ich finde, dass WordPress ein wirklich tolles Blog-System ist. Manchmal bin ich zwar ein bisschen traurig, dass sich die Entwickler nicht noch mehr auf dieses eigentlich ganz ursprüngliche Ziel der Software konzentrieren… Der Erfolg von WordPress gibt ihnen ja aber auch irgendwie Recht.
Für mich ist WordPress in den letzten Monaten bekanntlich zu einem täglichen Begleiter geworden, immerhin nutze ich die Software ja täglich. Ich finde es noch immer unschlagbar, wie viel Kontrolle ich so über meinen Blog haben kann: Ein eigener Blog – das war lange Zeit mein Traum. Als ich mich durch die verschiedenen Angebote im Web gewühlt habe, konnte ich wirklich einiges sehen und testen. WordPress ist wirklich nicht ohne Grund die absolute Nummer eins unter den Blogsystemen, auch wenn ich manchmal an gewissen Stellen gerne meine Kritik üben würde. Ein Missstand ist meiner Meinung nach zum Beispiel das Angebot an wirklich gut gepflegten Themes, die sich primär an Blogger richten.
Das Theme-Verzeichnis von WordPress ist voll mit so vielen tollen Seitendesigns. Aber das richtige zu finden ist doch nicht ganz einfach. Und da wo zum Beispiel Blogger.com eine einfache Standardauswahl an Blog-Themes bereithält, muss man bei WordPress ganz schön wühlen. Wühlen zwischen so vielen Themes für Unternehmens-Webseiten zum Beispiel. Wenn ich dann mal ein besonders schönes Theme gefunden habe, besteht eine gute Chance, dass dieses den Google Fonts-Dienst einbindet oder lange Zeit nicht aktualisiert wurde. Zwei Umstände, die ich eigentlich möglichst vermeiden möchte. Gut, wenn man lange genug sucht, findet man tolle Themes. Auch Twenty-Twenty Three, also das momentane Standard-Thema gefällt mir im Großen und Ganzen recht gut. Aber so wirklich zur Ruhe gekommen bin ich in dieser Hinsicht eben doch noch nicht.
Eigentlich meckere ich hier aber auf einem sehr hohen Niveau: WordPress selbst wird stetig weiterentwickelt und das ist richtig klasse. Über die eigentliche Funktionalität kann ich mich ja im Grunde auch nicht beschweren. Übrigens bin ich was das angeht umso glücklicher, dass jetzt die Möglichkeit besteht, Block-Themes vor dem Aktivieren auszuprobieren. Denn jetzt kann ich mir ja einfach einmal ein bisschen Zeit nehmen, ein Block-Theme nach meinen Anpassen und so auch das Theme-Problem umgehen – denn wenn man sich zu helfen weiß, ist das vielleicht gar nicht so ein großes Problem.
Ich finde, dass die vielen Blog-Systeme, die ich verwenden könnte und die ich mir bereits angesehen habe, alle ihre ganz eigenen Vorteile bieten. Da kann man dann wohl auch einmal über gewisse Schwächen hinwegsehen. Und da es bei WordPress wirklich nicht an Flexibilität mangelt, möchte ich das ganze hier auch gar nicht so schlimm darstellen. Eigentlich bin ich mit WordPress ziemlich zufrieden. Ich freue mich oft über die vielen Möglichkeiten, die mir dieses System bietet – und genau das ist womöglich auch dessen größte Stärke. Ich denke nicht, dass ich es in irgendeiner Art und Weise bereuen müsste, auf WordPress umgestiegen zu sein. Denn wie genau WordPress für mich ist, nun das hängt davon ab, wie ich die Software nutze. Ich glaube, auf eines kann ich mich hier festlegen: In den meisten Fällen nutze ich WordPress ziemlich gerne. 😀
Habe ich auf diesem Blog eigentlich schon einmal über KDE neon geschrieben? Ich glaube ja, aber ich müsste jetzt selbst noch einmal nachsehen. So weit ist es schon gekommen: Ich weiß selbst nicht mehr ganz genau, welche Themen ich auf diesem Blog bereits behandelt habe. Nun ja, das liegt sicherlich an der Vielzahl an Texten, die ich bereits auf der Kaffeediffusion veröffentlicht habe. Wie dem auch sei: KDE neon ist mehr oder minder die Hausdistribution der KDE-Entwicklergemeinschaft, die auf einer stabilen Ubuntu-LTS-Basis immer die neuesten Pakete der Plasma-Arbeitsumgebung bereitstellt.
Neon wird maßgeblich vom ursprünglichen Kubuntu-Gründer Jonathan Riddel und anderen Mitgliedern der Kubuntu-Gemeinschaft entwickelt, steht aber dem KDE-Projekt noch ein wenig näher. Die Entwickler dieser Distro bringen das, was bei KDE entsteht oftmals am schnellsten unter die Nutzer. Ich selbst habe mir heute einmal mehr die User-Edition installiert, die momentan mit KDE Plasma 5.27 daherkommt.
Bei KDE-Plasma verläuft die Entwicklung in der Regel recht schnell. Lange Zeit haben sich die Entwickler an einem Veröffentlichungszyklus von drei Releases pro Jahr orientiert, wobei das für Plasma 6 schon zur Diskussion gestellt wurde. In der Vergangenheit musste man sich daher oft entscheiden: Entweder man nutzt die neueste Plasma-Version unter einer rollend veröffentlichen Distribution oder eine abgehangene Veröffentlichung bei einer stabilen Distro. So gesehen musste man auch wählen, ob man regelmäßig Aktualisierungen des eigenen Betriebssystems anstoßen wollte oder auf einige neue Funktionen verzichten konnte.
KDE neon vereint hier das beste aus beiden Welten: Das eigentliche Grundsystem basiert wie erwähnt auf Ubuntu-LTS, also derzeit der Version 22.04. Die Arbeitsumgebung aber reichen die neon-Devs über eine eigene Paketquelle nach. So erhalten Nutzer schnell das neueste vom neuesten. Für mich ist natürlich in erster Linie die Nutzer-Variante interessant, die ich ja mittlerweile auch wieder verwende. Damit erhalte ich Aktualisierungen für die aktuellste öffentliche Freigabe von KDE. Für Entwickler und Abenteuerlustige gibt es auch die Testing-Edition und eine instabile Ausgabe mit Entwicklungspaketen.
Im Grunde sind die verschiedenen neon-Editionen verschiedene Paketquellen, die auf das bestehende Grundsystem aufsetzen. Auf ihrer Webseite beschreiben die KDE neon-Entwickler ihr System auch so und nicht als komplette Distribution. Der Hauptfokus liegt eben auf KDE; aber beim restlichen System kann mit Ubuntu-LTS als Basis ja auch wenig schief gehen. Manchmal gehen die neon-Entwickler aber auch eigene Wege. So ist der Firefox-Webbrowser Standard, obwohl er nicht zum KDE-Projekt gehört. Besonders ist auch, dass der Fuchs als deb-Paket installiert ist, nicht als Snap. Hinzu kommt noch eine integrierte Unterstützung für Flatpak: Das hat nicht unbedingt mit KDE zu tun, ist aber nutzerfreundlich.
Das KDE neon-Konzept finde ich ziemlich interessant. Ein bisschen erinnert das auch an Linux Mint. Diese Distro setzt bekanntlich ebenfalls auf Ubuntu-Versionen mit Langzeitpflege auf und reicht dazu eine aktuelle Arbeitsumgebung, gerade in der Cinnamon-Edition. Die KDE neon-Installation lief wirklich problemlos, die Nutzeredition läuft ziemlich gut und macht viel Spaß. Eigentlich hatte ich mir gestern ja MX Linux installiert. Allerdings verlief eine Paketinstallation über den MX-Paketinstaller etwas hakelig. Da ich so oder so wieder Lust auf KDE bekommen habe, bin ich nun also wieder gewechselt.
Meine bisherigen Gehversuche mit dem neuen System waren wie angedeutet sehr angenehm und machen Lust, das OS zu nutzen. Momentan schaue ich mich noch ein wenig um – gut, eigentlich ist das Grundsystem sehr minimal gehalten. Nachdem ich meine Dateien auf die Platte kopiert und meine Alltags-Anwendungen nachinstalliert habe, sitze ich nun vor einem ziemlich interessanten System, was förmlich „KDE!“ schreit – und das finde ich ziemlich toll. Ich freue mich auf die kommende Zeit mit KDE neon. 🙂
Ja, heute möchte ich wieder einen Tagebuch-artigen Eintrag für diesen Blog schreiben. Mir sind in den letzten Stunden und Tagen viele Textideen eingefallen, aber diese möchte ich in gesonderten Beiträgen behandeln. Vielleicht ist das auch genau die Gelegenheit, um endlich damit anzufangen, wieder Serien-Beiträge auf der Kaffeediffusion zu veröffentlichen. Hier möchte ich deswegen beschreiben, was mir in letzter Zeit so eingefallen ist – ohne direkt ins Detail zu gehen.
Langsamkeit gegen die Hektik des Alltags
Ich weiß nicht ganz wieso, aber irgendwie fallen mir derzeit die hektischen Seiten meines Alltags wieder etwas mehr auf als zum Beispiel vor ein paar Tagen. Wie gesagt: So ganz sicher, woran das liegen könnte, bin ich mir hier noch nicht. Aber bei mir gibt es da oft so ein zyklisches Verhalten: Mal habe ich richtig Lust auf das, was mir später vielleicht als viel zu stressig erscheint. Bestes Beispiel ist hier wiedereinmal mein Verhältnis zu den sozialen Netzwerken und Kurznachrichtendiensten wie Mastodon: Mal bin ich fast zu aktiv auf solchen Seiten, mal surfe ich sie tagelang nicht an. Das schwankt bei mir.
Allerdings habe ich einen großen Vorteil: Das, was ich gern mache, kann ich jederzeit tun – nur manchmal gehe ich anders an gewisse Situationen heran: Mal schreibe ich zusätzlich zu meinen täglichen Blogeinträgen auch kurze Tröts bei Mastodon, mal konzentriere ich mich doch eher auf diese längeren Texte und verfasse vielleicht einen Absatz mehr. Und selbst bei bestimmten Themen ist es genau diese Herangehensweise, die sich bei mir unterscheiden kann: Mal versuche ich, eher einen Überblick über ein bestimmtes Thema zu erhalten, mal konzentriere ich mich auf ein Detail. Aber im Grunde macht mir beides Spaß. Und selbst wenn ich mal zu einer Herangehensweise neige, kann ich mich immer noch an der anderen versuchen. Da besteht dann natürlich auch die Chance, dass ich sie für mich wieder entdecke.
Egal für welches Medium: Das nicht-fiktionale und journalistische Schreiben ist für mich nie langweilig – und genau deswegen mache ich das auch so gerne. Was meine Meinung zum (vermeintlichen) Stress des Alltags angeht, möchte ich in den nächsten Tagen auch einen Artikel schreiben. Mal schauen, wann ich dazu komme; ich mache mir da mal keinen Stress. 😉
Distrohopping
Da ich wieder einmal Zeit dazu finden konnte, bin ich gerade wieder dabei, mir Distributionen anzusehen. Ich habe mir heute die neue MX Linux-Version 23 auf den Rechner installiert, ganz klassisch mit dem Xfce-Desktop. Meine Ersteindrücke zu dieser Distribution möchte ich ebenfalls noch in einem Text beschreiben. Aber vielleicht sollte ich sie dazu noch ein wenig testen. Naja, wir werden sehen. Spaß macht es auf jeden Fall, sich mal wieder im Dschungel der Distributionen umzuschauen. 🙂
„Journaling“
Insbesondere aus dem englischsprachigen Sprachraum habe ich in letzter Zeit einige Internet-Inhalte zum „Journaling“ gesehen. Darin haben Menschen beschrieben, wie sie ihr Leben in einer Art Tagebuch dokumentieren. Dazu gibt es wohl ganz verschiedene Lösungen – analog in einem Notizbuch oder digital, nach einer gewissen Struktur oder eher weniger streng. Ich muss mich noch einmal ein wenig genauer damit beschäftigen. Ihr müsst wissen, dass ich derartige Ansätze auch gerne mit meinem täglichen Blogging auf dieser Seite vergleiche. Vielleicht wäre das auch einmal einen Text wert. Naja, und den Unterschied zu einem klassischen Tagebuch muss ich auch noch herausfinden.
Auf diesem Blog habe ich schon einmal zu meiner Schreibumgebung geschrieben. Einmal zum Beispiel zu einer Konfiguration des einfachen Texteditors Mousepad, der aus der Xfce-Arbeits-umgebung stammt. Auch wenn ich das Mousepad für seine Einfachheit schätze und theoretisch jeden einzelnen Text über einen simplen Texteditor verfassen könnte, habe ich diese Schreibumgebung doch nicht so lange beibehalten, wie ich mir das ursprünglich vorgestellt habe. Stattdessen habe ich oftmals direkt im WordPress-Editor Gutenberg geschrieben – oder aber über LibreOffice. Egal, wie oft ich es versuche: Diese Anwendung begleitet mich immer weiter, selbst wenn ich noch so interessante Schreibprogramme entdeckt habe.
Und eigentlich kann ich mich ja auch nicht beklagen: Mit LibreOffice komme ich immer besser klar, je länger ich das Programm verwende. Dabei entdecke ich auch häufig neues. So habe ich erst vor kurzem die Option gefunden, LibreOffice vollständig in einen dunklen Darstellungsmodus zu versetzen: Unter „Extras“ – „Optionen“ und „Anwendungsfarben“ lässt sich das Programm nämlich auf das vorinstallierte Farbschema „LibreOffice Dark“ umschalten. Schon erscheint die Seite, die man so gerne beschreibt in dunklen Farbtönen, der Text in hellen. Gerade in den Abendstunden ist das sehr Augen-schonend. Und gerade wenn man ein dunkles Anwendungsthema nutzt, wirkt die Büro-Suite so auch einfach viel stimmiger.
Anstatt auf eine weiße Seite zu starren, kann man so auch auf eine schwarze stieren. Welch Wunderwerk der Technik! So weit ich weiß gilt die dunkle Darstellung auch nur für die Anzeige in eurer LibreOffice-Installation und nicht für die Datei selbst. Ich habe noch nicht probiert, eine Datei aus dieser Einstellung heraus zu drucken, aber zumindest die Vorschau wird wieder schwarz-auf-weiß angezeigt.
Praktisch finde ich auch die verschiedenen Darstellungsoptionen bei der Benutzeroberfläche: Hier lässt sich auswählen, ob die Bedienelemente eines LibreOffice-Programms in Symbolleisten, Registern oder Gruppen angezeigt werden sollen. Auch eine Seitenleiste ist möglich. Wer es etwas kompakter mag, kann bei bestimmten Stilen auch einige Knöpfe ausblenden lassen. Das halte ich für einen guten Kompromiss zwischen teils sehr komplexen Leisten und vollkommen ablenkungsfreien Editoren. Ich nutze momentan zum Beispiel die kompakte Darstellung in Symbolleisten. In einer Standardkonfiguration von LibreOffice könnt ihr das entsprechende Auswahlfenster ganz einfach unter „Ansicht“ und „Benutzeroberfläche…“ aufrufen.
Desweiteren habe ich mir eine Dokumentenvorlage angelegt, die zu meinem derzeiten Geschmack bei der Formatierung eines Textes passt. Ich habe mir einen Abschnitt für eine Hauptüberschrift (ersten Grades) definiert und direkt danach einen weiteren Absatz mit der Vorlage „Textkörper“ festgelegt. Diese habe ich zusätzlich zu der Vorgabe beim Textkörper noch in den Blocksatz umgestellt. Über das Menü „Datei“ und den Unterpunkt „Dokumentvorlagen“ lässt sich ganz einfach ein so formatiertes Dokument als Dokumentvorlage speichern, welche dann auch direkt als Standard festgelegt werden kann. Übrigens erhält man mit dem Textkörper auch Word-ähnliche Absätze, die ich einst so mühsam in den Writer gebastelt habe.
Sofern ihr euer LibreOffice entsprechend meiner hier dargelegten Einstellungen konfiguriert und den Yaru-Symbolstil für die Bürosoftware anwendet, sollte euer Writer jetzt zum Beispiel so aussehen: