Ich habe schon einige Texte über „ablenkungsfreies Schreiben“ verfasst und mich in den letzten Monaten ständig nach neuen Methoden dazu umgesehen: Immer wieder bin ich auf neue Programme gestoßen und alle Programme haben ihren Charme. Doch egal ob „FocusWriter“, „Apostrophe“ oder „Zettlr“: Jedes Computerprogramm bringt die wunderschönen Versuchungen eines Computers mit sich. Denn auch wenn die ablenkungsfreien Editoren eine Schreibumgebung abstecken, lässt sich diese in Sekunden verlassen.

Auf meiner Suche nach geeigneten Programmen bin ich irgendwann auf einen Erfahrungsbericht eines Autoren gestoßen. Dieser hatte ausprobiert, erste Entwürfe strikt mit Stift und Papier zu verfassen. Fakt ist: In einem Schreibblock lässt sich nicht einfach ein neuer Tab öffnen. In einem Schreibblock lässt sich keine Musik hören. In einem Schreibblock lässt es sich schwerer ablenken. Ich weiß nicht, ob man diese Methode als einen „Geheimtipp“ bezeichnen kann. Klar ist jedenfalls: Ein Blatt Papier und ein Stift in der Hand – das ist schon sehr ablenkungsfrei.

Ein weiterer interessanter Aspekt ist es, strikt auf Formatierungen verzichten zu können. Klar, ich könnte Text unterstreichen. Doch fetter oder kursiver Text lässt sich per Hand natürlich schwer umsetzen. Es ist aber auch schlicht interessant, das Schreiben von Blogartikeln mit dieser Methode einfach einmal auszuprobieren. Natürlich kennt man das Schreiben per Hand aus Schule und Alltag. Aber zumindest ich greife für Entwürfe für Blogartikel eher nicht als erstes zu Stift und Papier, wenn ich schreibe: Das Schreiben am PC ist für mich ebenso alltäglich, wie das Schreiben auf Papier in anderen Fällen.

Wenn ich mich also für einen Blogartikel vor ein leeres Blatt Papier setze, hat das etwas weniger alltägliches an sich. Allein schon weil ich für meine Blogartikel eine andere Schreibumgebung gewohnt bin. Das Papier entschleunigt auch das Redigieren: Es zwingt beinahe dazu, den Text erneut zu lesen – spätestens dann, wenn man ihn abtippen und veröffentlichen möchte. Vermutlich braucht es mehr Zeit, Texte auf diese Weise zu verfassen und zu veröffentlichen. Aber irgendwie ist das auch ein wirklich, wirklich interessantes Experiment.

Hinweis: Den ersten Entwurf dieses Texts habe mit Stift und Papier geschrieben.


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