Ich gehöre zu den Menschen, die kein Problem damit haben, lange vor einem Rechner zu sitzen. Im Gegenteil: An so einem Rechner kann ich mich unterhalten, kreativ werden, soziale Kontakte pflegen, eigenen Interessen nachgehen und mich weiterbilden. Nein, ich habe kein Problem damit, lange vor einem PC zu sitzen. Wenn anderen das nicht so geht, ist das für mich trotzdem irgendwie nachvollziehbar. Ich gehöre ja immerhin auch einer Generation an, die mit dem Internet, dem Web und mitten in der Digitalisierung groß geworden ist. Anderen geht das nicht so – da unterscheiden sich dann die Perspektiven. Manchmal scheinen Menschen digitale Entwicklungen aber auch als eine Art Bedrohung zu deuten. Vielleicht weil diese für sie unbekannt erscheinen, unergründet eben. Und eine gewisse Vorsicht ist natürlich in den meisten Lebenslagen nicht grundlegend fehl am Platz, zumindest meistens. Doch grundlegende Ablehnung, das ist doch noch einmal etwas anderes, finde ich.

Vielleicht müssen wir manchmal das, was uns neu oder auch zu neu erscheint, erst in den Kontext setzen, bevor wir uns wirklich damit auseinandersetzen können. Grundlegende Ablehnung könnte doch auch dazu führen, dass sich das, was wir da ablehnen, niemals ändert, oder? Wie soll sich etwas ändern, wenn es nie die Chance hatte, anzukommen? Das ist eine optimistische Einstellung, und ich kann verstehen, wenn diese nicht jeder teilen kann. Ja, mir fällt es selbst oft schwer, so optimistisch zu bleiben. Wenn mich zum Beispiel ein Blick in die Geschichte anders stimmt. Oder ein Gespräch mit Leuten, die einen anderen Blick auf einen Sachverhalt haben. Dann optimistisch – oder überhaupt meinungsstark – zu bleiben, ist nicht wirklich leicht. Für mich jedenfalls. Klare Meinungen verblassen oft, wenn man sich die Vielfalt der Betrachtungsmöglichkeiten vor Augen führt. Im Alltag, bei grundlegenderen Fragen oder diesem großen Dazwischen, das ich hier nur schwer in Worte fassen kann.

Jetzt habe ich wieder über diese Uneindeutigkeit geschrieben, die mir schon öfter aufgefallen ist. Wiederhole ich mich hier? Ich weiß es nicht, weil ich es nicht wirklich einschätzen kann. Nur habe ich das Gefühl, dass ich den Aspekt der unterschiedlichen Betrachtungsweisen bisher zu oft außer Acht gelassen habe. Weil ich ihn gerne ausgeblendet habe? Weil es so einfacher ist? Das sind gute, und doch auch berechtigte Fragen, finde ich. Aber leicht zu beantworten sind sie ja nicht wirklich. Vielleicht ist das auch die Gelegenheit, in der der Leser die Worte, die ich ihm hier vorsetze reflektieren könnte. Um sich selbst diese Fragen zu stellen. Aber das ist kein muss, und das ist wohl auch nicht falsch. Ich habe mich in diesem Blogeintrag einmal mehr dazu ausgelassen, wie uneindeutig Fragen sein können, die man manchmal ganz eindeutig beantworten möchte – aber das dann vielleicht doch nicht kann. Habe ich dazu jetzt einen Lösungsvorschlag? Soll ich mich dazu positionieren? Oder soll ich nur noch einmal darauf eingehen, dass keine direkte Position auch eine Position sein kann? Auf die Antwort warte ich gerade selbst noch. Irgendwie. Eigentlich wollte ich heute über ein technischeres Thema schreiben. Aber als ich dann angefangen habe zu tippen, unter einer nicht wirklich strikten Überschrift, konnte wohl nur etwas wenig striktes herauskommen. Schlimm? Wer weiß. 🙂


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