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Schreiben

Artikel-Dossiers

Ich habe heute ein bisschen über mögliche Alternativen zum klassischen Bloggen nachgedacht. Denn ja: Das Veröffentlichen von Texten in chronologischer Reihenfolge hat seinen Reiz, es kann sehr aktuell sein, aber nur so lange wie man das auch selbst möchte. Das klassische Bloggen erlaubt viel Kontrolle und ist mittlerweile eine bekannte Veröffentlichungsform im Netz – aber über andere Ansätze lohnt es sich vielleicht auch nachzudenken. Ein zentraler Begriff, der mir dabei im Kopf herumgeschwirrt ist, ist der des „Internet-Dossiers“.

Ein Dossier kann in diesem Zusammenhang als eine Art Textsammlung verstanden werden – genauer möchte ich den Begriff eigentlich gar nicht festlegen. Mir geht es hier eher um das Konzept. Beim klassischen Bloggen kann es manchmal schwierig sein, zusammengehörige Inhalte zu verknüpfen. Schon wenn man eine Artikelserie verfasst, kommt schnell die Frage auf, ob man in den jeweiligen Texten auch auf die anderen Beiträge verweisen möchte – oder ob sich dieser Aufwand überhaupt lohnt. Und hier reden wir ja von einer Serie, die bereits als zusammengehörig gekennzeichnet ist. Was ist zum Beispiel mit Inhalten, die sich alle um ein Thema herum bewegen, das aber aus unterschiedlichen Blickwinkeln betrachten? Da würde es Sinn machen, eine Art Sammelmappe zu haben – ein Artikeldossier.

Der Grundgedanke hinter diesem Konzept gefällt mir: Wissen miteinander zu verbinden, scheint keine schlechte Idee zu sein. Denn wer bestehendes Wissen miteinander verknüpft, kommt logischerweise zu neuen Schlüssen. Doch genau hier wird es eben schwierig, wenn der klassische Aufbau eines Blogs die Übersicht einschränkt – und am Verstehen hindert. Meine Überlegungen, wie sich dieses Problem angehen lassen könnte, sind noch sehr vage. Ich wüsste ehrlich gesagt auch nicht, ob WordPress hierfür eine passende Funktion anbietet – und falls ja, welche. Vielleicht ließe sich so eine Idee ja auch über eine kreative Nutzung von Tags oder auch Seiten realisieren. Hier muss ich nochmal nachdenken und weiter überlegen. In der Zwischenzeit könnt ihr ja schon mal in die Kommentare schreiben, was ihr von dieser Idee haltet.

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Sonstiges

Schlafphasen

Eigentlich sollte ich über die letzte Nacht hinweg sieben Stunden Schlaf abbekommen haben. Das entspricht zumindest annähernd einem Empfehlungswert, den ich im Netz für Menschen in meinem Alter gelesen habe. Allerdings kann ich derzeit nicht immer sagen, dass ich mich am Morgen auch ausgeschlafen fühle. Klar, die ein oder andere Stunde zusätzlicher Schlaf wirkt sich in dieser Hinsicht sicherlich aus. Vor allem langfristig gesehen kann ich mir das wirklich gut vorstellen. Aber am Morgen ist da eben doch oft noch das Gefühl, müde zu sein.

Mittlerweile habe ich mich auch im Freundeskreis zu diesem Thema ausgetauscht. Dabei wurde dann zum Beispiel vermutet, dass es an der Länge der einzelnen Schlafphasen liegen könnte – dieses Gefühl, trotzdem müde zu sein. Ich bin nun wirklich kein Schlafforscher. Ich kenne mich überhaupt nicht mit dem Thema aus, und eingelesen habe ich mich eigentlich auch noch nicht. Aber am Ende des Tages bekomme ich es eben doch am eigenen Leib mit, wie sich mein Schlafrhythmus auf mich selbst auswirkt. Könnte es also sein, dass ich einfach eine Schlafphase zu Ende bringen muss, um am nächsten morgen weniger müde aus dem Bett zu steigen?

Heute zum Beispiel bin ich zumindest gefühlt in mitten einer Traumphase munter geworden. Im Internet habe ich aufgeschnappt, dass die Gehirnaktivität in diesen Phasen recht stark sein soll. Das ist ja auch logisch, wenn man bedenkt, dass wir hier von einer Schlafphase mit scheinbar hoher Traumaktivität sprechen. Ich meine gelesen zu haben, dass diese Phasen am frühen Morgen bis zu 30 Minuten andauern könnten. Ob das stimmt? Da müsste ich wohl noch einmal recherchieren. Aber wäre es nicht interessant, ob das der Trick sein könnte? Eine halbe Stunde Verzögerung. Vielleicht sollte ich das mal ausprobieren. Gute Nacht.

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Schreiben Sonstiges

7. September 2023

Auch wenn die Temperaturen anderes vermuten lassen: Scheinbar ist es schon wieder die Zeit im Jahr, in der ständig Huster, Nieser und verschnupfte Nasen zu hören sind. Der Herbst beginnt scheinbar ganz klassisch mit einer Erkältung, zumindest für mich. Naja, was solls. Wenn es sonst nichts ist. So eine Erkältung ist schon nervig. Aber so lange die sich nur auf Halsschmerzen begrenzt, ist es ja nicht so schlimm. 🙂

Textpause auf der Kaffeediffusion?

Derzeit überlege ich, ob ich in der kommenden Woche eine kleine Textpause für die Kaffeediffusion einlegen sollte. Ich möchte in den nächsten Tagen wieder vermehrt für GNU/Linux.ch schreiben. Die Sommerpause ist noch nicht ganz vorbei, manche haben tatsächlich noch einen kleinen Urlaub vor sich. Da bietet sich natürlich eine Gelegenheit, wieder einmal ein zu springen, denn so wirklich möchte ich nicht noch eine Woche warten, bis es endlich wieder losgeht mit dem Regelbetrieb auf GNU/Linux.ch. Wie hier im Blog schon einmal angemerkt, möchte ich eine Artikelserie zur Arbeitsumgebung Xfce starten. Vielleicht wäre das ja die passende Gelegenheit, diese Idee schon etwas eher anzugehen?

In den nächsten Tagen werde ich also vermutlich ohnehin viele Texte schreiben. Da stellt sich eben schon die Frage, ob ich zusätzlich täglich auf der Kaffeediffusion veröffentlichen sollte. Vielleicht wäre es auch eine Idee, von hier aus auf die Artikel auf GNU/Linux.ch zu verweisen? Ich werde mal schauen, wie ich das ganze regeln werde. Aber falls hier tatsächlich keine Texte erscheinen sollten, wisst ihr ja, wo ihr suchen müsst. 😉

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Sonstiges

6. September 2023

Manchmal habe ich das Gefühl, dass mir die Zeit ein wenig zwischen den Fingern zerrinnt und die Stunden nur so vorbeiziehen. Das fällt mir am deutlichsten auf, wenn ich das überhaupt nicht gebrauchen kann. Wenn ich zum Beispiel Stress habe und bemerke, dass mir die Zeit davon läuft – naja, das macht es nicht wirklich besser. Und dieser Eindruck, der verstärkt sich in solchen Situationen dann nur noch weiter.

Ich glaube, dass es einen sehr feinen Unterschied gibt zwischen Stress haben und sich selbst in Stress versetzen. Klar, aus der eigenen Perspektive fühlt sich sicherlich beides nicht sonderlich angenehm an. Und einen Unterschied festzumachen, fällt zumindest mir ziemlich schwer. Manchmal ist es eben nicht so einfach, diesen nötigen Schritt zurück zu treten, um die Dinge im Zusammenhang betrachten zu können.

Als Außenstehender kann ich mich leicht über den selbst auferlegten Stress anderer wundern – aber dieses Hinterfragen ist bei mir selbst wesentlich weniger einfach. Gerade, wenn man sich selbst Stress macht, kommt noch hinzu, dass man bestimmte Dinge ja eigentlich erreichen möchte. Und dann von diesem Ziel abzurücken, macht den richtigen Umgang mit solchen Situationen noch schwieriger.

Eigentlich brauche ich es gar nicht so allgemein formulieren; denn ich selbst habe dieses Problem ja auch. Manchmal weiß ich nicht, wann ich wirklich Stress habe, wegen äußerer Faktoren – oder mich einfach nur selbst unter Druck setze. Aber vielleicht ist es schon ein Fortschritt anzuerkennen, dass beide Fälle durchaus eintreten können.

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Netzkultur Politik Sonstiges

5. September 2023

Irgendwie war heute doch wieder ein komischer Tag. Für mich war der heute eigentlich ziemlich anstrengend – dabei wäre es heute doch mal sinnvoll gewesen, motiviert durch den Dienstag zu kommen. Jetzt ist der Tag schon wieder beinahe zu Ende. Aber gut, das wird schon alles irgendwie; muss ja weitergehen, richtig?

Was gab es heute noch so? Olaf Scholz hat eine Augenklappe. Ganz toll. Aber ob das jetzt so einen großen Nachrichtenwert hat? Wollen wir mal ein Auge zudrücken. Ach warte, geht ja schlecht. Wo wir gerade beim Sport sind: Fitnessuhren sind mir schon länger suspekt, jetzt weiß ich auch wieder weshalb: „Fitbit“, einem Unternehmen, dass solche Geräte verkauft und seit 2021 zu Google gehört, werden schlechte Datenschutzpraktiken vorgeworfen. Eine Uhr, die alle meine Körperaktivitäten aufzeichnet – und mit einem Google-Dienst verknüpft: Was kann da bloß schief gehen. :/

Noch was neues? Ja, Lidl UK hat gestern Süßigkeiten zurückgerufen, weil ein abgedruckter Link auf der Verpackung zu einer chinesischen Pornoseite geführt haben soll, schreibt zumindest heise. Das Internet ist wohl auch im Vereinigten Königreich noch Neuland.

Ich bin übrigens weiterhin auf meinem lauwarmen Kaffee-Entzug. Sieben Stunden Schlaf habe ich in den letzten Tagen eigentlich ziemlich konsequent erreicht; aber die zweite Tasse Kaffee fehlt doch irgendwie. Merkt man meinen Texten eigentlich an, wenn ich demotiviert bin? Ich weiß gar nicht so genau, warum das heute so ist. Aber wahrscheinlich ist das einfach eine Kombination verschiedener Faktoren.

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FLOSS

4. September 2023

Heute war ein langer Tag. Eigentlich sollte ich um die Uhrzeit wohl lieber langsam schlafen gehen. Ich halte mich also ein bisschen kürzer. So wirklich weiß ich gerade auch gar nicht, worüber ich heute schreiben sollte. Deswegen tippe ich einfach mal wieder drauf los. Klar, an solchen Tagen müsste ich auch nicht schreiben. Aber das Gefühl, es doch getan und irgendein Ziel erreicht zu haben, ist eben doch ganz schön.

Tipps und Tricks für Xfce

Mir ist wieder einmal eine Idee für eine Artikelserie gekommen. Jetzt mag man denken: Ach, wird aus diesem Ansatz für die Kaffeediffusion doch noch etwas? Naja, eigentlich würde ich die besagte Idee lieber auf GNU/Linux.ch umsetzen, das würde thematisch gut passen: In den letzten Tagen habe ich mir wieder einmal Xfce installiert. Alles in allem bleibt das wohl die Arbeitsumgebung, mit der ich einfach am besten zurecht komme, in die ich mich mittlerweile am einfachsten hinein finde und die meinen Vorstellungen insgesamt am nächsten kommt.

Xfce ist flexibel, funktional und anpassbar, aber trotzdem nicht übermäßig ressourcenhungrig. All diese grundlegenden Eigenschaften machen den Desktop für mich interessant – und ich habe das Gefühl, dass andere dieses Konzept ebenso ansprechen könnte. Meine Serienidee war daher, Xfce ein bisschen näher vorzustellen und Tipps für diesen tollen Desktop auszutauschen. Ich denke, dass das Ende der GNU/Linux.ch-Sommerpause da eine gute Gelegenheit sein könnte, um diese Idee umzusetzen.

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Sonstiges

Gewohnheitstier

Der Mensch ist ein Gewohnheitstier. Diese Aussage ist mir unlängst wieder in den Sinn gekommen, als ich über meinen Alltag nachgedacht habe: Nachdem ich mir angewöhnt habe, täglich zu schreiben, kann ich es mittlerweile anscheinend einfach nicht mehr lassen. Seitdem ich mir angewöhnt habe, eine ganz bestimmte Route regelmäßig spazieren zu gehen, pflege ich dieses Hobby ganz selbstverständlich. Da wird für mich deutlich: Die Macht der Gewohnheit ist vielleicht doch nicht zu unterschätzen.

Wenn ich schon von meinen eigenen Gewohnheiten überrascht sein kann, ist doch klar dass es manchmal gar nicht so einfach ist, fremde nachzuvollziehen. Aber im Grunde ist es dann doch ganz nachvollziehbar: Gewohnheiten können Halt geben, eine Form von Sicherheit vermitteln und eben auch das Gefühl, den eigenen Alltag unter Kontrolle zu haben. Der Mensch ist ein Gewohnheitstier – mal mehr, mal weniger: Manchmal kann man das durchaus unterschreiben.

Auch ich habe meine Gewohnheiten und möchte sie eigentlich nicht mehr missen. Aber an der Stelle muss doch eine Frage erlaubt sein: Wann wird die eigene Gewohnheit eigentlich zu einer Einschränkung? Klar, wenn ich etwas gewohnt bin, muss ich mich auch keiner neuen Herausforderung stellen. Aber im Grunde verweigere ich dann auch, Alternativen zu entdecken. Das wirkt ein bisschen stur, ein bisschen naiv – aber eben doch auch nachvollziehbar. Mir macht es Spaß, Neues zu entdecken, aber manchmal bin ich auch froh, nichts neues ausprobieren zu müssen.

Braucht es hier nicht eigentlich wieder dieses gewisse Gleichgewicht, um die Vorteile des Altbekannten und das Potential des neuen zu vereinen? Im Grunde lässt sich die ganz grundlegende Frage dahinter ja oftmals im Alltag, aber im Endeffekt auch nicht nur da stellen. Wann braucht es Mut, sich auf etwas neues einzulassen – und wann ist das einfach nicht zielführend? Zufriedenheit ist wichtig – aber die Offenheit gegenüber neuem muss man deswegen ja nicht ablegen, oder? Genauso ist Offenheit wichtig, aber die hedonistische Suche nach der neuen Attraktion auf Dauer auch irgendwie anstrengend, finde ich. Die Balance klingt da doch vielversprechend – aber in Worte lässt sie sich irgendwie nur schwer fassen.

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FLOSS Netzkultur

Friendica als Blogsystem?

Die Fediverse-Plattform Friendica ist wirklich sehr vielseitig. Neben dem klassischen Macroblogging, also dem Teilen von Texten, Bildern oder anderen Medien bietet die Plattformen umfangreiche Zusatzfunktionen, die sie sehr interessant machen. Gerade im Vergleich zu Projekten wie Mastodon oder ähnlichen ist Friendica sehr umfangreich und kann dadurch auch ganz vielfältig genutzt werden. Nachdem ich gestern wieder einmal über WordPress geschrieben habe, das Blogsystem mit dem die Kaffeediffusion derzeit betrieben wird, hat mich Gerhard gefragt, warum ich meinen Blog nicht auf Friendica schreibe.

Bevor ich zum eigentlichen Thema komme, möchte ich noch ein wenig zu meinem bisherigen Verhältnis zu Friendica schreiben: Ich finde die Software selbst sehr interessant und habe deshalb auch einen Account auf einer Friendica-Instanz. Genauer gesagt ist diese der tolle Server anonsys.net, den ich euch im Grunde nur weiterempfehlen kann. Ich habe Friendica eigentlich immer als soziales Netzwerk genutzt, auch wenn ich schon manchmal überlegt habe, ob sich die Software nicht auch zum Schreiben längerer Texte nutzen ließe. Da mein Blog aber auf WordPress läuft, ist Friendica in dieser Hinsicht nicht wirklich zum Zuge gekommen.

Wie gesagt: Ich habe schon einmal darüber nachgedacht, ob ich bei Friendica bloggen sollte. Neben dem Macroblogging unterstützt die Software nämlich auch einen funktionalen Rich-Text-Editor, der sich sogar als eigene Seite öffnen lässt. Auch eine Zeichenbegrenzung spielt bei Friendica eigentlich keine Rolle. Und durch ein Tag- oder Hashtag-System können Beiträge auch Blog-konform kategorisiert werden. Ja, selbst ein Abo über einen Feed ließe sich realisieren. Das alles, in Kombination mit den weiteren Friendica-Funktionen klingt eigentlich schon recht gut. Ich mag Friendica.

Trotzdem plane ich nicht, die Kaffeediffusion mittelfristig zu Friendica umzuziehen. Für mich liegt das vor allem in zwei Faktoren begründet: Zuerst einmal bin ich mit WordPress insgesamt doch recht zufrieden. Ich habe mich einmal in das System eingearbeitet und kenne mich jetzt halbwegs gut damit aus. Auch die zukünftige Entwicklungsstrategie, die die WP-Entwickler verfolgen, finde ich interessant.

Zweitens sehe ich Friendica primär als ein soziales Netzwerk. Dieses kommt für mich also eher in Frage, wenn ich Inhalte von einem Blog mit anderen teilen möchte – eher weniger als eigentliches Blogsystem. Während sich Leser meines Blogs mit WordPress als Basis ganz konkret dazu entscheiden ihn anzusurfen oder per RSS zu abonnieren, wäre die Kaffeediffusion auf Friendica wohl nur ein weiteres Profil, dem man folgen könnte. Mir würde damit ein gewisses Maß an Eigenständigkeit genommen, sowohl was die Struktur des Blogs als auch dessen Erscheinungsbild anbelangt. Hinzu kommt noch, dass bei Friendica viele Funktionen nur für angemeldete Nutzer bereitstehen. Kommentieren ohne einen Account im Fediverse wäre dann nur sehr schwer möglich.

WordPress gefällt mir eigentlich ganz gut – und Friendica bleibt für mich in erster Linie ein soziales Netzwerk. Ich möchte hier keine der beiden Plattformen schlecht reden oder schreiben. Stattdessen geht es mir nur um eines: Zumindest gefühlt sind Friendica und WordPress auf unterschiedliche Aufgaben zugeschnitten – und für die eine oder andere eben besser geeignet. Auch wenn ich die Kaffeediffusion in Zukunft wohl weiterhin mit WordPress betreiben werde, überlege ich aber gerade, ob ich die Artikel von diesem Blog nicht doch über einen eigenen Friendica-Account spiegeln sollte. Das ist technisch sehr einfach möglich. Und es würde Friendica-Freunden die Möglichkeit geben, die Kaffeediffusion direkt aus dem Fediverse heraus zu lesen und zu kommentieren. Vielleicht wäre das ein guter Kompromiss?

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FLOSS Netzkultur

Ist WordPress eigentlich noch ein Blog-System?

Dieser Blog läuft seit fünf Monaten auf dem weit verbreiteten Content-Management-System WordPress. Als ich die Kaffeediffusion im April von der Fediverse-Bloggingplattform writefreely zu WordPress umgezogen habe, war ich sehr gespannt auf die vielen technischen Möglichkeiten und Funktionen, die dieses CMS bietet. WordPress ist wohl nicht ohne Grund die absolute Nummer eins im Web, wenn es um das Betreiben von Webseiten oder Blogs geht. Sofern ich mich da richtig erinnere, sprechen die WordPress-Entwickler selbst von einem Marktanteil von etwa 40 Prozent im Web. Ist das nicht beeindruckend?

Ja na klar sind diese Zahlen wirklich eindrucksvoll. Allein die Vorstellung, dass statistisch jede zweite Seite, die ich ansteuere auf WordPress fußt, finde ich krass. Eine solche Verbreitung lässt meiner Meinung nach auch Rückschlüsse auf die Qualität von WordPress insgesamt zu, denn diese Verbreitungswerte erarbeitet man sich natürlich nicht von heute auf morgen. Aber eine Frage muss ich mir hier doch erlauben: War WordPress nicht ursprünglich als ein Blog-System gedacht?

Ein Blog lässt sich mit WordPress heute natürlich noch immer betreiben. Aber manchmal habe ich das Gefühl, dass insbesondere auch die starke Verbreitung des CMS dazu führt, dass sich diese eigentlich kleine Zielgruppe doch immer mehr ausweitet: WordPress kann mit Plugins und Themes in alle möglichen Richtungen erweitert werden – und das lässt natürlich einen ziemlichen Spielraum für kreative und vielleicht auch ziemlich profitorientierte Ideen.

Die Grundfunktionalität von WordPress spricht mich als Blogger durchaus an. Ich benutze auch nicht viele Plugins, und im Grunde bleibt WordPress bei mir ganz klar ein Blogsystem. Aber wenn ich mir so die Themes im WP-Themeverzeichnis anschaue, oder darauf achte, wie viele mit Plugins, Layouts und ähnlichem Geld zu verdienen versuchen – da frage ich mich schon, an wen sich WordPress heute eigentlich mehr richtet. Geht es hier primär um Blogger, oder doch um Unternehmenswebseiten?

Ich vermute, dass 40 Prozent der Seiten im Web nicht allesamt Blogs sind, sondern zu einem großen Anteil eben Webauftritte von Unternehmen, Projekten oder auch andere Nachrichten- oder allgemein Inhaltsportale. Dass die Entwickler der verschiedenen Plugins sich hier eher an eine andere Anwenderklientel wenden, kann ich in der Hinsicht auch nachvollziehen. Man könnte natürlich auch so argumentieren, dass WordPress schon im Kern die wichtigsten Grundfunktionen abdeckt, die Blogger sich wünschen könnten. Mit WordPress zu bloggen, erfordert schon ein bisschen Einarbeitung. Aber wenn man es einmal verstanden hat, kann das System eigentlich ein guter Begleiter für Webautoren sein.